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Veröffentlicht am 15.09.2022

Spannender Auftakt

Stille blutet
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Stille blutet von Ursula Poznanski
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Wenige Worte machen die aufstrebende Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just über Nacht berühmt: Vor laufender Kamera kündigt sie ihre ...

Stille blutet von Ursula Poznanski
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Wenige Worte machen die aufstrebende Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just über Nacht berühmt: Vor laufender Kamera kündigt sie ihre Ermordung an – zwei Stunden später ist sie tot! Ebenso ergeht es dem Blogger Gunther Marzik nach einer ganz ähnlich lautenden Ankündigung. Während die österreichische Medienwelt kopfsteht, trendet der Hashtag #inkürzetot, Nachahmer-Beiträge und Memes fluten das Netz. Wie soll die junge Ermittlerin Fina Plank im fünfköpfigen Team der Wiener »Mordgruppe« zwischen einer echten Spur, einem schlechten Scherz oder schlichtem Fake unterscheiden? Schließlich rückt Nadines Ex-Freund Tibor Glaser ins Zentrum von Finas Ermittlungen, ein aalglatter Werbefachmann und Weiberheld, der verzweifelt seine Unschuld beteuert.
Während sich die Schlinge um Tibors Hals langsam zuzieht, beobachtet von allen unbemerkt ein weiterer Spieler mit Interesse das Geschehen – und bereitet einen raffinierten Schachzug vor …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Auftaktbandes sticht einem sofort ins Auge. Durch den kräftigen Rotton kann man in der Buchhandlung einfach nicht daran vorbeigehen. Das Cover hat außerdem noch eine besondere Haptik, was mir immer sehr gut gefällt. Die Geschichte wird in der dritten Person geschildert und spielt in Wien.

Die Story startet schon gleich sehr rasant, da es auf den ersten Seiten um Nadine, das erste Opfer geht. Sie erhält während einer Live-Sendung über den Teleprompter die Meldung ihres eigenen Todes. Nadine kennenzulernen war mir nicht wirklich möglich, da die Ankündigung schon sehr schnell Realität wurde und die junge Frau ihrem Mörder zum Opfer fiel.
Dafür lernen wir aber Nadines Ex-Freund Tibor kennen. Trotz der Trennung macht er sich auf Grund der Meldung im Fernsehen Sorgen und verstrickt sich mit der Zeit immer mehr in die ganze Geschichte. Er handelt oft unüberlegt, wo man als Leser nur mit den Augen rollen kann. Aber sind wir mal ehrlich: Woher soll man wissen, wie man selbst in so einer ungewöhnlichen Situation reagieren würde? Würde man nicht auch vielleicht den Kopf verlieren? Würden die eigenen Nerven nicht auch mit einem durchgehen? Daher fand ich seine Handlungsweisen zwar manchmal extrem unvorsichtig, aber durchaus im Bereich des Möglichen. Und kein großes Vertrauen in die Polizei zu haben, ist auch nicht wirklich abwegig …
Fina ist die Ermittlerin in diesem Buch. Sie wird von ihrem Kollegen Oliver regelrecht gemobbt, was mir manchmal meinen Puls auf 180 trieb … Fina ist jetzt nicht das superschlanke, 1,80m große Model mit wallender blonder Mähne. Sie hat extreme Probleme mit ihrer Figur, aber es müssen auch nicht alle Menschen ein Hungerhaken sein, oder? Mir gefiel Fina sehr gut und ich mochte ihre Herangehensweise an den Fall. Ich hoffe, dass sie in den folgenden Büchern ihrem Kollegen mehr die Stirn bieten kann und sich dadurch positiv entwickeln wird.

Vorne Lächeln, hinten Schmerz. Vorne Liebenswürdigkeit, hinten schwarzer Hass.
Seite 337

Ursula Poznanski hat mich fast komplett mit ihrem neuen Buch überzeugen können. Ich fand die Idee, die hinter der Story steht, sehr spannend und gut umgesetzt. Es kam keine Langeweile auf und die beiden Sichtweisen (privat und Ermittlung) gefielen mir ebenfalls richtig gut. Ein besonderes Schmankerl ist jetzt noch die Perspektive der geheimnisvollen Stimme, die immer mal zwischendurch auftaucht und eine Verbindung zum Titel des Buches herstellt. Anscheinend taucht diese Stimme auch in den Folgebänden auf – ich bin sehr gespannt. Die Auflösung fand ich ein wenig holprig, aber insgesamt hat mir das Lesen dieser Geschichte sehr großen Spaß gemacht. Ich freue mich auf weitere Bände mit der Stimme aus dem Off und Ermittlerin Fina und hoffe, dass diese nicht allzu lange auf sich warten lassen werden.


Die Reihe

Stille blutet
Band 2?

Zum Autor

Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, wo sie mit ihrer Familie auch heute lebt. Die ehemalige Medizin-Journalistin ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern steht sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten, ihre Thriller für Erwachsene erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit.


WERBUNG
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400 Seiten
ISBN 978-3-426-22689-6
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/ursula-poznanski-stille-blutet-9783426226896

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2022

Richtig gute Unterhaltung

Die Vertraute
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Die Vertraute von Gilly Macmillan
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Lucy war neun Jahre alt, als ihr kleiner Bruder verschwand. Lucy war die einzige Zeugin und ihre Aussage der einzige Anhaltspunkt ...

Die Vertraute von Gilly Macmillan
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Lucy war neun Jahre alt, als ihr kleiner Bruder verschwand. Lucy war die einzige Zeugin und ihre Aussage der einzige Anhaltspunkt für die erfolglosen Ermittlungen. Doch ob ihre Erinnerungen an die Nacht wahr sind, weiß Lucy selbst nicht – seit ihrer frühen Kindheit hat sie eine blühende Fantasie, die sie manchmal die Grenzen der Realität überschreiten lässt. Drei Jahrzehnte später hat Lucy es geschafft, aus dieser Eigenschaft Kapital zu schlagen – sie ist eine gefeierte Bestsellerautorin und lebt mit ihrem Mann Dan in Bristol im Süden Englands. Doch als der sie mit dem Kauf eines alten, imposanten Hauses überrascht, beginnt für Lucy ein Albtraum. Das Haus steht ausgerechnet auf der anderen Seite des Waldes, in dem damals ihr Bruder verschwand. Lucy kann sich den Erinnerungen, die geweckt werden, nicht entziehen. Dann verschwindet Dan spurlos, Lucy ist die Hauptverdächtige, und sie muss sich fragen, zu was sie wirklich fähig ist – und was damals im Wald geschah.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Romans ähnelt sehr dem Vorgängerband aus dem Sommer 2020. Mich hat dies weniger gestört, vermittelt das Cover doch eine atmosphärische Stimmung, die gut zur Geschichte passt. Geschildert wird diese hauptsächlich im personalen Erzählstil, aber die zwischendurch kursiv gedruckten Einschübe sind in der zweiten Form verfasst. Sehr ungewöhnlich, aber durchaus passend und gut gemacht.

Lucy ist fast 40 Jahre alt und eine erfolgreiche Autorin. Sie gefiel mir auf Anhieb, da man fast in jeder Zeile ihre Gefühle spüren konnte. So konnte ich eine intensive Beziehung zu Lucy aufbauen, was aber auch manchmal sehr an die Nerven ging. Zum einen ist da das Verschwinden ihres jüngeren Bruders vor 30 Jahren, zum anderen setzen ihr ihr Mann, Eliza und ihr Verlag zu. Alles Dinge, die nervenaufreibend für Lucy und den Leser sind. Ich werde an dieser Stelle auf keines näher eingehen, da ich sonst viel zu viel vorwegnehmen würde.
Dan kauft einfach ohne Lucys Wissen ein Haus. Was ich an sich schon schlimm genug finde, aber dann auch noch an dem Ort, wo Lucy ihre Kindheit verbrachte. In unmittelbarer Nähe, wo ihr Bruder verschwand – für mich hat der junge Mann da entweder zu wenig nachgedacht oder er steht auf grausame Details …
Eliza ist eine ganz besondere Figur in diesem Buch. In Lucys Romanen ist Eliza ihre Protagonistin, aber es gibt dazu auch eine Vorlage. Welche, möchte ich aber auch nicht verraten, denn hierbei handelt es sich um eine ganz besondere Beziehung zwischen Lucy und Eliza, die selbst mir als Leser so manches Mal Rätsel aufgab …

Gilly Macmillan hat mir einen grandiosen Lese-Spaß mit diesem Buch bereitet, trotzdem wurde es leider kein Highlight. Ich wurde wirklich gut unterhalten, habe mitgefiebert, mitgelitten und auch mitgerätselt. Die Figuren sind sehr gut dargestellt worden und wie bereits angedeutet, ist Eliza ziemlich besonders. Ich hatte so sehr auf eine Auflösung an allen Fronten gehofft und eigentlich auch damit gerechnet. Doch leider kam es nicht so. Eine Sache ist nach dem Lesen immer noch sehr interpretierbar und eine andere empfand ich als zu weit hergeholt. Oder auch irgendwie in die Geschichte reingequetscht, wie ein Puzzleteil, das nicht an seinem richtigen Platz ein Zuhause findet. Da ich aber trotzdem eine sehr gute Unterhaltung hatte und mir das Ende zum Glück nicht das ganze Buch vermiest hat, ziehe ich lediglich einen halben Stern ab – damit kann ich persönlich sehr gut leben. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und ich möchte trotzdem an dieser Stelle noch darauf hinweisen, dass richtige Thriller-Fans hier wahrscheinlich nicht zufrieden sein werden. Das Buch ist als Roman deklariert und es ist auch ein Roman geworden. Mit Spannungselementen zwar, aber eben kein Thriller.

Manchmal kam mir das Tippen auf dem Ding so stupide vor wie das Picken eines Huhns im Sand, und der Gewinn war kaum größer.
Seite 78


Zum Autor

Gilly Macmillan wuchs in Swindon, Wiltshire auf und lebte in ihrer Jugend einige Jahre im Norden Kaliforniens. Sie arbeitete beim Burlington Magazine, für die Hayward Gallery und als Dozentin für Fotografie. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben. Gilly Macmillans Romane erfreuen sich besonders in Großbritannien großer Beliebtheit und sind allesamt Bestseller. Sie lebt mit ihrer Familie in Bristol, England.


WERBUNG
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400 Seiten
übersetzt von Sabine Schilasky
ISBN 978-3-7645-0781-7
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Die-Vertraute/Gilly-Macmillan/Blanvalet/e582082.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Tolles Finale

Rule of Wolves
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Rule of Wolves – Thron aus Silber und Nacht von Leigh Bardugo
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Der schicksalhafte Kampf um den Zarenthron von Ravka steuert unaufhaltsam auf eine Entscheidung zu: Wird ...

Rule of Wolves – Thron aus Silber und Nacht von Leigh Bardugo
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Der schicksalhafte Kampf um den Zarenthron von Ravka steuert unaufhaltsam auf eine Entscheidung zu: Wird ein Krieg, den niemand gewinnen kann, eine ganz Welt in Asche versinken lassen?
Während der junge König Nikolai Lantsov – auch mithilfe des Monsters in seinem Inneren – alles versucht, um Ravka vor dem Schlimmsten zu bewahren, hadert Zoya Nazyalensky, die Sturmhexe, mit ihrem Schicksal: Nach allem, was sie im Krieg bereits verloren hat, verlangt nun die Pflicht von ihr, dass sie ihre Kräfte nutzt, um die Waffe zu werden, die ihr Land braucht. Koste es, was es wolle …
Zur selben Zeit riskiert die Grisha Nina Zenik als Spionin im feindlichen Fjerda mehr als nur ihr Leben: Ihr unbändiger Wunsch nach Rache könnte Ravkas Schicksal endgültig besiegeln – und Nina die Chance nehmen, ihr trauerndes Herz zu heilen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Buches ist natürlich am Vorgänger angelehnt worden. Farbe und Buchschnitt sind ein wenig anders, aber man sieht eindeutig eine „Verwandtschaft“. Wobei ich anmerken möchte, dass mir sowohl Cover als auch Buchschnitt erneut sehr gut gefallen haben. Es gibt auch wieder eine Karte im Buchdeckel, die uns Lesern das gesamte Grishaverse anzeigt. Geschildert wird die Story abermals in der dritten Person, aus der Sicht verschiedener Charaktere.

Zu den einzelnen Figuren muss ich ja wohl kein Wort mehr verlieren, ist es doch bereits Band 7 aus dem Grischa-Universum. Hier treffen viele Charaktere wieder aufeinander und somit findet eine Vermischung verschiedener Reihen statt. Ich fand das Buch unter diesem Gesichtspunkt äußerst interessant und wurde so manches Mal überrascht. Abschied nehmen muss der Leser aber auch hier wieder – und das nicht nur von der erschaffenen Welt der Autorin …
Einzelne Charaktere entpuppen sich plötzlich noch einmal anders als bisher – ein Umstand, der mich ein wenig verwunderte und mir auch nicht immer ganz logisch erschien.

Trauer war der Schatten, den Liebe hinterließ, wenn sie verschwand.
Seite 281

Leigh Bardugo hat mich mit dem Finale ihrer Dilogie rund um Nikolai Lantsov wieder begeistern können. Ich wurde teilweise sehr mitgerissen und habe mit den Figuren mitgefiebert. Der Schreibstil der Autorin und ihre erschaffene Welt rund um die Grischa ist für mich einzigartig. Ich habe gerade noch einmal die ersten sechs Bände hintereinander weg gelesen und muss sagen, dass mir nach der Original-Trilogie diese Dilogie die liebste ist. Obwohl mich in diesem Finale nicht alles überzeugen konnte, gehört Nikolai einfach zu meinen Lieblings-Charakteren. Seinen tollen Humor aus vorherigen Büchern habe ich hier ein wenig vermisst, dafür gab es für mich zu viel Planung und strategische Erwägungen bezüglich des andauernden Krieges. Das Ende fühlte sich nicht nach einem endgültigen Ende an – wer weiß, was die Autorin die nächsten Jahre noch in petto haben wird ;) Ich bin gespannt und freue mich, die Reise nach Ravka und Ketterdam noch einmal gemacht zu haben.


Die Reihe

King of Scars https://www.lovelybooks.de/autor/Leigh-Bardugo/King-of-Scars-2003436791-w/rezension/2233704836/
Rule of Wolves

Zum Autor

Leigh Bardugo wurde in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Nach Stationen im Journalismus und im Marketing kam sie schließlich als Special Effects-Designerin zum Film. Leigh lebt und schreibt in Hollywood.


WERBUNG
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592 Seiten
übersetzt von Michelle Gyo
ISBN 978-3-426-22701-5
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/leigh-bardugo-rule-of-wolves-9783426227015

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Fast ein Highlight

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Beste Freundin – Niemand lügt so gut wie du von Claire Douglas
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Sie war deine beste Freundin. Jetzt ist sie eine Mörderin.
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten ...

Beste Freundin – Niemand lügt so gut wie du von Claire Douglas
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Sie war deine beste Freundin. Jetzt ist sie eine Mörderin.
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses neuen Thrillers der Autorin ist wieder passend zum Stil der Vorgänger gestaltet worden. Eine herausgepickte Szene der Geschichte, keine aufdringlichen Farben. Die Story wird in der ersten und dritten Person geschildert. Zwischendurch gibt es einige kursiv gedruckte Kapitel, die allerdings äußerst kurzgehalten sind und eingeschobene Zeitungsartikel.

Ich fand es sehr interessant und überraschend, dass eine der beiden Perspektiven aus der Sicht von Heathers Mutter Margot geschildert wurde. Das ergab noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel, was mir sehr gut gefiel.
Jess und Heather waren vor langer Zeit miteinander befreundet, bevor diese Freundschaft 1994 zerbrach. Zu der Vergangenheit gibt es auch einige Rückblicke, die hauptsächlich dazu dienen herauszustellen, was mit Heathers Schwester Flora damals passierte. Natürlich wird der Doppelmord von heute (2012) auch behandelt, rückte für mich aber ein Stück in den Hintergrund. Insgesamt wurde die Story aber spannend und überhaupt nicht langatmig aufgebaut. Es werden immer mehr Puzzleteile enthüllt, bevor es am Ende ein Ganzes ergibt und auch beide Fälle gelöst werden.
Die Figuren fand ich sehr authentisch dargestellt, einfach aus dem Leben gegriffen. Wobei ich sagen muss, dass meine Sympathien eindeutig Margot zuflogen – die anderen Personen waren notwendig und für mich einfach da, aber nicht herausragend ;)

Claire Douglas konnte mir auch mit ihrem neuesten Thriller wieder tolle Lesestunden bescheren. Innerhalb kürzester Zeit war ich mit dem Buch schon durch und es ist ganz knapp an einer Bestwertung vorbeigerauscht. Die Geschichte als Solches ist interessant und spannend, die Figuren realitätsgetreu dargestellt. Die Atmosphäre in dem kleinen Dörfchen in England wurde durch das regnerische Wetter nur noch dichter. Es gibt einige Geheimnisse, die mit der Zeit ans Licht kommen und enden in einem fast runden Abschluss. Für mich sind einige Kleinigkeiten noch offengeblieben und an manchen Stellen fielen mir Ungereimtheiten auf. Auch fehlte mir bei einer Auflösung die Nähe zur Realität. Das ist wahrscheinlich Meckern auf hohem Niveau, aber daher gibt es nicht ganz die Bestwertung. Trotzdem ein sehr gutes Buch, das ich euch nur empfehlen kann.



Zum Autor

Claire Douglas arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sich ihr Kindheitstraum, Schriftstellerin zu werden, erfüllte. Ihr Thriller »Missing« wurde in England zum Bestseller. Claire Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England.


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496 Seiten
übersetzt von Ivana Marinovic
ISBN 978-3-328-10547-3
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penguin-Verlag/71000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Beste-Freundin-Niemand-luegt-so-gut-wie-du/Claire-Douglas/Penguin/e556186.rhd

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Richtig spannend

Trauma – Kein Entkommen
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Trauma – Kein Entkommen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Die Parallelen zwischen den Fällen sind ...

Trauma – Kein Entkommen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Die Parallelen zwischen den Fällen sind frappierend: Hier wie dort stirbt ein schwer traumatisierter Mann unter Umständen, die an jenes Erlebnis erinnern, das die Traumatisierung ausgelöst hat. Handelt es sich wirklich um Suizide, wie es die Obduktion nahelegt und der Psychoanalytiker Dr. Hanning bestätigt?
Genau das bezweifelt die Münchner Mordermittlerin Katja Sand. Doch je tiefer Katja gräbt, desto mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover gefiel mir auf Anhieb sehr gut und würde mir in einer Buchhandlung auch direkt ins Auge fallen. Erzählt wird die Story in der dritten Person, was ich für einen Thriller durchaus angebracht finde. Unterteilt ist die Geschichte in drei Buchteile, die jeweils mit Ereignissen rund um ein kleines Kind beginnen. Hier ist nicht klar, welches Geschlecht das Kind hat und wie lange die sehr grausam geschilderten Ereignisse zurückliegen. Auf jeden Fall verlangten diese Einleitungen mir beim Lesen das meiste ab …

Katja Sand gefiel mir ganz gut. Ich konnte ihre Zweifel bezüglich der Arbeit, aber auch als Mutter sehr gut nachvollziehen und hatte somit eine authentische Protagonistin vor mir. Manches Mal wirkte sie zwar sehr perspektivlos und resigniert, aber bei so einem Beruf sicherlich kein Wunder. Außerdem hat die Ermittlerin noch ihr privates Päckchen zu tragen, was aber in diesem ersten Teil nicht explizit offenbart wird. Klar sind aber ihre Probleme mit ihrer 15-jährigen Tochter Jenny, die mitten in der Pubertät steckt. All dies hat der Autor geschickt zwischen die Ermittlungen eingeschoben, was mir gut gefallen hat.
Katjas Assistent Rudi Dorfmüller ist ein ganz anderer Typ als sie. Ein richtiger Autonarr, der aber gleichzeitig ein unverzichtbares Mitglied des Ermittlerteams ist. Gefiel mir richtig gut, da er auch noch nicht ganz so kaputt und desillusioniert wirkte wie manch anderer seiner Kollegen.

Das Leben ist fragil. Zerbrechlich wie dünnes Glas. Ein Metallstück auf dem Asphalt, das liegt, wo es nicht liegen soll, ein Reifen, der es überrollt und dabei aufgeschlitzt wird, eine kleine Unachtsamkeit, eine falsche Entscheidung oder einfach nur der Zufall, und alles ist vorbei.
Seite 84

Christoph Wortberg hat mich fast zu 100% mit seinem Trilogie-Auftakt überzeugen können. Mir gefiel der Aufbau der Geschichte, das Eintauchen in die Ermittlungen und auch die Fälle waren interessant gemacht und warfen einige Fragen auf. Die Protagonistin wirkte äußerst authentisch und eine Verbindung zum Titel gibt es ebenfalls. Der Schreibstil ist klasse und ließ mich durch die Seiten nur so fliegen. Wie schon oben angedeutet, werden gerade die Anfänge der Buchteile sehr grausam geschildert. Ich habe immer versucht herauszufinden, wer dieses kleine Kind sein mag, lag aber lange Zeit daneben. Vor allem auch, weil es ein Detail beinhaltet, das mich verwirrte und selbst im Nachhinein anscheinend nur ein Zufall ist. Aber ein echt merkwürdiger … Die Geschichte nimmt mit jeder Seite und jedem neuen Hinweis mehr Fahrt auf, was mir sehr gut gefiel. Es geht aber nicht nur um die Ermittlungen, sondern auch um das Privatleben unserer Ermittlerin. Es geht darum, dass man Ziele und Träume hat, das Leben aber durch welche Umstände auch immer ganz anders verlaufen kann. Die Story liefert eine kurze, aber dennoch fundierte Erklärung zu dem Begriff Trauma, was ich als enorm wichtig empfand. Es ist wahrscheinlich Meckern auf hohem Niveau, aber durch kleine Ungereimtheiten, die mich auch noch nach dem Lesen beschäftigen, hat es zur Bestwertung nicht ganz gereicht. Ich setze da unbedingt auf Band 2, zu dem es am Ende auch noch einen kleinen Ausblick gibt. Aber ich muss wirklich sagen, dass der Autor hier einen sehr guten Thriller hingelegt hat, der mir äußerst spannende Lese-Unterhaltung bot.



Die Reihe

Trauma – Kein Entkommen
Trauma – Kein Vergessen (erscheint voraussichtlich im August 2021)
Trauma – Keine Gnade (erscheint voraussichtlich ?)

Zum Autor

Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. für den Kölner »Tatort«, sowie Autor von Jugendromanen. Christoph Wortberg lebt in Köln.


WERBUNG
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368 Seiten
ISBN 978-3-423-26268-2
Preis: 16,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIoYPwzqnB7gIVytPtCh1q1wmpEAAYASAAEgLEvDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/christoph-wortberg-trauma-kein-entkommen-26268/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars und die dazugehörige Ermittlungsakte bedanken!

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