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Veröffentlicht am 01.03.2022

Solide Fortsetzung

Der dreizehnte Mann
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Der 13. Mann von Florian Schwiecker/Michael Tsokos
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Rocco Eberhardt kann kaum glauben, was den unscheinbaren Timo Krampe in seine Anwaltskanzlei führt. Timo wollte mit ...

Der 13. Mann von Florian Schwiecker/Michael Tsokos
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Rocco Eberhardt kann kaum glauben, was den unscheinbaren Timo Krampe in seine Anwaltskanzlei führt. Timo wollte mit seinem Freund Jörg Grünwald einen Skandal von enormer Sprengkraft aufdecken: Noch bis 2003 hatten Berliner Jugendämter im Rahmen des Granther-Experiments Pflegekinder bewusst an pädophile Männer vermittelt - auch Timo und Jörg. Doch jetzt ist Jörg spurlos verschwunden, und Timo traut der Polizei nicht über den Weg. Immerhin sitzen die Verantwortlichen für das Granther-Experiment längst an den Schalthebeln der Macht.
Kurz darauf wird Rechtsmediziner Justus Jarmer mit der Obduktion einer Wasserleiche beauftragt. Der Tote ist Jörg Grünwald …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Justiz-Krimis passt sich Band 1 gut an und gefiel mir gut. Erzählt wird die Story in der dritten Person und die Kapitel sind recht kurzgehalten.

Rocco Eberhard und Justus Jarmer sind Lesern von Band 1 natürlich schon bekannt. In meinen Augen kann man die beiden Bände auch unabhängig voneinander lesen, denn die Fälle haben nichts miteinander zu tun. In diesem Teil erfährt der Leser ein wenig mehr über Roccos Privatleben, Justus Jarmer bleibt dabei eher auf der Strecke. Überhaupt ist letzterer der kleinere Part zuteilgeworden – wie auch schon in Band 1. Fand ich persönlich ein wenig schade, aber es passt halt so besser in die Geschichte. Daher ja auch Justiz-Krimi und nicht Thriller mit großem Anteil an rechtsmedizinischen Untersuchungen ;) Die Obduktion, die der Leser aber miterleben darf, ist authentisch und klar verständlich dargestellt. Hatte ich jetzt bei einem Mitwirken von Michael Tsokos aber auch nicht anders erwartet.
Es spielten hier eine Vielzahl von Figuren eine größere oder auch kleinere Rolle, da sollte man schon den Überblick behalten. Mit der Zeit führen alle losen Enden zu einem Großen zusammen.

Florian Schwiecker und Michael Tsokos haben mit diesem zweiten Band eine recht spannende Fortsetzung geschrieben. Mir persönlich sagte jetzt der politische Teil nicht so ganz zu – ich hätte lieber mehr Zeit im Obduktions- oder auch im Gerichtssaal verbracht. Aber trotzdem war diese Geschichte spannend und vom Fall her unfassbar. Dieser wurde an das Helmut Kentler-Experiment ab Ende der 1960er Jahre angelehnt und geht einem wirklich an die Nieren … Der Titel des Buches wird am Ende auch noch aufgeklärt, was ich sehr wichtig fand. Der Schreibstil gefiel mir recht gut, obwohl sich einige Sätze ein wenig inszeniert anfühlten. Alles in allem ein gutes Buch, das man zwischendurch gut lesen kann.


Die Reihe

Die 7. Zeugin
Der 13. Mann


Zum Autor

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller „Verraten“. Außerdem empfiehlt Florian Schwiecker regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de.
http://florianschwiecker.de/

Michael Tsokos, 1967 in Kiel geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er die Berliner Rechtsmedizin. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und wurden bereits mit hochkarätiger Besetzung verfilmt. Mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers ist er in der Doku-Reihe „Obduktion“ bei TVNOW zu sehen. Weitere TV-Produktionen sind in Arbeit.
Instagram: @dr.tsokos
http://www.tsokos.de


WERBUNG
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320 Seiten
ISBN 978-3-426-46367-3
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/florian-schwiecker-michael-tsokos-der-dreizehnte-mann-9783426463673

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2022

Gutes Finale

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Violas Versteck von Marc Raabe
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

LKA-Ermittler Tom Babylon ist wie elektrisiert. Seit vielen Jahren sucht er nach seiner kleinen Schwester Vi. Und plötzlich gibt es einen ...

Violas Versteck von Marc Raabe
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

LKA-Ermittler Tom Babylon ist wie elektrisiert. Seit vielen Jahren sucht er nach seiner kleinen Schwester Vi. Und plötzlich gibt es einen Hinweis: Ein Foto von Viola als erwachsene Frau, das er im Keller seines Elternhauses findet.
Wenig später kommt Toms Vater bei einem mysteriösen Überfall in der Berliner U-Bahn ums Leben. Tom fürchtet, auch der Täter ist auf der Suche nach Viola. Und er hat einen Verdacht, wer es sein könnte: sein früherer Mentor Dr. Walter Bruckmann, der geschworen hat, ihm das Leben zur Hölle zu machen.
Doch wie kann ein Mann, der seit seiner Verurteilung in einer psychiatrischen Anstalt in den Alpen einsitzt, in Berlin einen Mord verüben?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 4. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover ist ein richtiger Hingucker in meinen Augen. Die rote Feder, die große Schrift – ich war wahnsinnig gespannt, was des Rätsels Lösung rund um Viola und ihr Verschwinden sein wird. Die Antworten gibt es in diesem finalen Band. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person, aus verschiedenen Perspektiven. Der Autor springt dabei immer mal ein wenig in der Zeit hin und her, wobei es sich aber lediglich um die letzten vier Wochen handelt.

Ich denke, dass ich zu den Figuren in diesem Buch nichts mehr sagen muss - eingefleischte Fans kennen sie bereits. Ich selbst bin erst mit Band 3 in die Reihe eingestiegen, habe aber die ersten beiden Teile im Nachhinein noch gelesen. Natürlich kann man dies so machen, aber ich wurde im privaten Bereich der einzelnen Personen massiv gespoilert. Empfehlen würde ich daher eher, der Reihenfolge nach zu lesen. Gerade in diesem Band werden immer wieder kleine Ereignisse oder Details aus den vorangegangenen Büchern erwähnt, die jeweils eine Bedeutung für das Hier und Jetzt haben. Was ich zum ersten Mal gelesen habe ist, dass dieses Buch im Jahr 2021 spielt – also zu der leider immer noch uns beherrschenden Corona-Krise. Maske tragen ist hier völlig normal und wird vom Autor auch immer wieder erwähnt. Fand ich zeitgemäß und auch gut, dass die Krise auf diese Art endlich mal in ein Buch integriert wurde.
Die Story startet mit einem recht heftigen Prolog, der mich ziemlich erschütterte. Auch auf diese Ereignisse wird im weiteren Story-Verlauf wieder zurückgekommen. Der Leser trifft in diesem Finale neben Tom Babylon auch wieder auf Sita Johanns und Dr. Walter Bruckmann. Die Ereignisse spitzen sich immer mehr zu und gerade durch den Perspektiv- und Zeitenwechsel wächst die Spannung mit jeder Seite mehr. Neu dabei ist Dr. Jillian Harris, eine Ärztin aus London, die durch gewisse Umstände auf Tom trifft. Näheres dazu möchte ich an dieser Stelle nicht erläutern wegen der Spoiler-Gefahr.

Marc Raabe hat mit diesem Buch einen guten Abschluss für die Reihe um Tom Babylon hingelegt. Alle losen Fäden aus diesem Teil, aber auch aus den anderen Bänden werden zusammengeführt und es gibt endlich eine Auflösung im Falle Viola. Wie diese aussieht, müsst ihr aber selbst lesen. Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich das Finale zwar spannend fand, aber auch ein wenig enttäuscht bin. Etwas Enttäuschung bezieht sich auf die Auflösung und etwas auf die Darstellung von Tom und auch Sita. Eigentlich mochte ich gerade Tom bisher sehr gerne, aber was er hier in privater Hinsicht abzieht, ist vom Grundgedanken her wirklich „typisch Mann“. Damit hatte ich nicht gerechnet und daher hat diese Figur auch Sympathiepunkte eingebüßt. Was Sita betrifft finde ich es schade, dass sie stellenweise auf ein typisches Klischee reduziert wird, was mir gar nicht gefiel. Auch die Behandlung in Burg Tauenstein fand ich unangemessen und vor allem nicht relevant für die Geschichte. Das hätte der Autor gerne anders machen oder einfach weglassen können, hätte die Geschichte auch noch einmal ein wenig gekürzt. Obwohl ich da sagen muss, dass mir die enorme Seitenanzahl auf Grund der Spannungselemente nicht negativ aufgefallen ist. Trotz meiner kleinen Kritikpunkte ist dies eine richtig tolle Reihe mit einem guten Finale – kann ich nur empfehlen.


Die Reihe

Schlüssel 17
Zimmer 19
Die Hornisse http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=830
Violas Versteck

Zum Autor

Marc Raabe, 1968 geboren, arbeitete viele Jahre lang als Geschäftsführer und Gesellschafter einer TV- und Medienproduktion. Heute widmet er sich ausschließlich dem Schreiben. Seine Thriller mit Kommissar Tom Babylon, zuletzt erschien DIE HORNISSE, sind regelmäßig auf der LITERATUR SPIEGEL-Paperback-Bestsellerliste zu finden. Raabes Romane sind in über zehn Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Familie in Köln.

WERBUNG
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624 Seiten
ISBN 978-3-8649-3152-9
Preis: 14,99 Euro
erschienen bei https://www.ullstein-buchverlage.de
Leseprobe https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/violas-versteck-tom-babylon-serie-4-9783864931529.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der Agentur https://tinalurz.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2022

Etwas schwächer als Band 1

Lost
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Lost – Du darfst dich nicht erinnern von Leona Deakin
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Während einer Gala auf einer Militärbasis nahe Plymouth ereignet sich eine schwere Bombenexplosion. Die Verletzten ...

Lost – Du darfst dich nicht erinnern von Leona Deakin
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Während einer Gala auf einer Militärbasis nahe Plymouth ereignet sich eine schwere Bombenexplosion. Die Verletzten werden in die nächstgelegene Klinik gebracht – doch der Krankenwagen mit Captain Harry Peterson kommt nie dort an. Verzweifelt wendet sich seine Lebensgefährtin Karene an ihre alte Freundin, die Profilerin Dr. Augusta Bloom. Als Harry in einem weit entfernten Krankenhaus auftaucht, muss Augusta Karene eine schreckliche Nachricht überbringen: Harry kann sich an die letzten vier Jahre nicht erinnern. Karene ist eine Fremde für ihn. Und Augusta wird den Verdacht nicht los, dass man Harry sein Gedächtnis mit Gewalt genommen hat ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieser Fortsetzung unterscheidet sich enorm vom Auftaktband. Es gefällt mir aber sehr gut und auch die Haptik mag ich gerne. Geschildert wird die Story in der dritten Person. Die Kapitel sind überwiegend recht kurzgehalten, was einen schnellen Lesefluss garantiert.

Über Augusta haben wir in Mind Games einiges erfahren – hier gibt es über ihre Person und ihr Leben nichts Neues zu berichten. Fand ich ein wenig schade, denn so konnte ich meine Beziehung zu ihr nicht intensivieren.
Marcus ist wieder an Augustas Seite, obwohl es im letzten Teil einen Streit zwischen den beiden gab, was eine Figur aus eben jenem ersten Fall betraf. Aber er ist wieder hier und ich mochte ihn weiterhin gerne. Augusta auch, versteht mich bitte nicht falsch – aber ein wenig mehr Input wäre einfach schön gewesen.
Über Captain Harry Peterson erfahren wir hingegen so einiges, woran auch die Rückblicke auf 18 Monate vor der Bombenexplosion nicht ganz unschuldig sind.
Meine absolute Highlight-Person war aber Seraphine. Lesern des ersten Bandes sollte sie bekannt sein und die Frau hat nichts von ihrer Raffiniertheit eingebüßt … Sie ist sehr manipulativ und ultraschwer zu durchschauen, aber genau das gab der Geschichte in meinen Augen die richtige Würze. Gelungener Schachzug der Autorin.

Leona Deakin konnte mich mit der Fortsetzung ihrer Reihe rund um die Profilerin Augusta Bloom nicht ganz überzeugen. Mir fehlte eindeutig eine Weiterentwicklung und weitere Informationen zu ihren Protagonisten. Dazu kommt noch, dass das Militär nicht so ganz mein Terrain ist. Hierzu spielt sich natürlich das meiste der Geschichte ab. Trotzdem fand ich den Schreibstil wieder klasse und die Thematik des Gedächtnisverlustes war super dargestellt. Spannung ist ebenfalls vorhanden, wenn auch manchmal einige Text-Passagen etwas unübersichtlich wurden. Alles in allem ein gelungener Psychothriller mit Spannungselementen und tollen Charakteren. Ich bin schon sehr gespannt auf eine weitere Fortsetzung und kann euch die Reihe trotz meiner Kritikpunkte nur empfehlen.



Die Reihe

Mind Games http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=590
Lost


Zum Autor

Die Psychologin Leona Deakin hat als Profilerin für die West Yorkshire Police gearbeitet, bevor sie sich als Psychotherapeutin selbstständig gemacht hat. Sie lebt mit ihrer Familie in Leeds. In ihrer Psychothriller-Reihe um die charismatische Londoner Profilerin Dr. Augusta Bloom greift sie auf eigene Polizei-Erfahrungen zurück.


WERBUNG
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464 Seiten
übersetzt von Ariana Böckler
ISBN 978-3-442-49174-2
Preis: 11 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Lost/Leona-Deakin/Goldmann/e584836.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Gute Unterhaltung mit kleinen Kritikpunkten

Safe House - Nirgends bist du sicher
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Safe House – Nirgends bist du sicher von Jo Jakeman
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Endlich kann Charlie Miller die dunklen Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen. In einem abgelegenen Häuschen ...

Safe House – Nirgends bist du sicher von Jo Jakeman
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Endlich kann Charlie Miller die dunklen Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen. In einem abgelegenen Häuschen in Cornwall, mit einem neuen Namen, einer neuen Identität. Hier weiß keiner von der schlimmen Tat, die sie vor zwei Jahren begangen hat. Doch kaum scheint ein Leben in Ruhe und Frieden in greifbarer Nähe, geschieht ein grausames Verbrechen. Charlie weiß: Jemand ist ihr auf der Spur. Jemand, der auf Rache sinnt für das, was sie getan hat.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Mir gefällt das Cover dieses Thrillers sehr gut. Es strahlt für mich eine mysteriöse Atmosphäre aus und passt sehr gut zu der eingesetzten Kulisse. Geschildert wird die Geschichte in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven. Die Story spielt sich hauptsächlich 2017 und 2018 ab.

Anfangs musste ich erst einmal ein wenig die verschiedenen Personen und Zeiten sortieren, da man zuerst ja noch wenig Ahnung von den bereits geschehenen Ereignissen hatte. Aber das brauchte nur wenige Seiten und dann ging die Verwirrtheit in einen guten Lesefluss über. Sehr hilfreich war dabei ein Zeitungsartikel, der ausführlich berichtete.
Daher ist es wohl nicht zu viel verraten, dass Charlie Miller noch vor wenigen Monaten eigentlich Steffi Finn hieß. Auch diese Perspektive wird geschildert und sie spielt sich im Frauengefängnis ab. Was dazu führte, dass Steffi einsitzen musste, klärt sich im Buch relativ schnell. Ich fand es sehr interessant, auch diese Sicht kennenzulernen und es nicht nur am Rande eingefügt zu bekommen. Charlie erschien mir als taffe junge Frau, die einiges in den letzten Monaten mitgemacht hat. Über Schuld oder Unschuld möchte ich mich hier jetzt nicht auslassen – das müsst ihr selbst lesen und beurteilen. Würde auch zu sehr spoilern ;) Auf jeden Fall mochte ich Charlie und habe mit ihr mitgelitten und -gefiebert. Obwohl ich dazu noch sagen muss, dass mir die Abschnitte in der Vergangenheit wesentlich besser gefielen als die in der Gegenwart. Hier wurde das Tempo ordentlich gedrosselt, was teilweise ermüdend war. Erst gut 100 Seiten vor dem Ende nahm die Geschichte auch hier an Fahrt auf.
Ben Jarvis ist eine Komponente in der Geschichte, die man lange Zeit überhaupt nicht zuordnen kann. Wer er wirklich ist und was er von Charlie will, überraschte mich dann doch noch ein wenig.

Jo Jakeman hat mich mit ihrem Thriller-Debüt gut unterhalten. Wie schon gesagt, war die Gegenwart ein wenig langsam inszeniert, die Vergangenheit offerierte mehr Ermittlungen und offene Fragen zu den Ereignissen. Ansonsten haben mir die Figuren sehr gut gefallen, ebenso der Schreibstil, der flüssig zu lesen war. Ein hochspannender Thriller ist diese Geschichte in meinen Augen nicht gerade, aber sie hat Unterhaltungswert und ist recht gut inszeniert. Durch mysteriöse kursiv gedruckte Kapitel rätselt der Leser mit, wer dahinterstecken und was das Ziel desjenigen sein mag. Es geht in der Story um Liebe, Naivität, Lügen und Verrat – eine bunte Mischung also, die mir insgesamt gut gefiel. Am Ende sind alle Fragen geklärt und man kann das Buch beruhigt zuklappen. Trotz meiner Kritikpunkte kann ich die Geschichte nur empfehlen und bin gespannt, was die Autorin in Zukunft noch so in die Buchwelt bringen wird.



Zum Autor

Jo Jakeman wurde auf Zypern geboren und arbeitete lange in London, bevor sie mit ihrem Mann und ihren Zwillingsjungs aufs Land zog. 2016 gewann sie den Friday Night Live-Wettbewerb des York Festival of Writing. »Safe House« ist ihr erster Thriller bei Heyne.


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416 Seiten
übersetzt von Stefan Lux
ISBN 978-3-453-44105-7
Preis: 10 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Safe-House-Nirgends-bist-du-sicher/Jo-Jakeman/Heyne/e571161.rhd

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Gute Unterhaltung für zwischendurch

Der Herzgräber
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Der Herzgräber von Jen Williams
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten ...

Der Herzgräber von Jen Williams
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis.

Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert.

Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers gefällt mir sehr gut. Es passt hervorragend zum Klappentext und verspricht somit einiges. Die Story spielt in einer kleinen Gemeinde nahe London und wird in der dritten Person geschildert. Es gibt einige Kapitel, die aus einer früheren Zeit stammen und die Vergangenheit einer bestimmten Figur Schritt für Schritt zeigen.

Heather macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, nachdem sie die vielen Briefe in dem Haus ihrer Mutter findet. Ich konnte die junge Frau schwer einordnen, wird doch leider viel zu wenig von ihr und ihrer Persönlichkeit preisgegeben. Heather strahlt mitunter eine Ruhe aus, die in meinen Augen nicht immer zu der Situation passte. Dazu gehört auch das Zusammentreffen mit dem angeblichen Serienmörder Michael Reave. Sich ohne weiteres in die Höhle des Löwen zu begeben ist schon nicht ohne …
Detective Ben Parker leitet die Ermittlungen zu den neuen Morden. Bei ihm hatte ich das gleiche Problem wie bei Heather – man erfährt einfach zu wenig. Insgesamt muss ich sagen, dass es mir bei vielen Dingen in dieser Geschichte so erging. Es werden haufenweise Kleinigkeiten in die Story gebracht, gerade auch, was die Vergangenheits-Kapitel betrifft, aber so richtig voran kommt man trotzdem nicht. Viele Ansätze, viel Gerede, aber wenig Aufklärung.

Jen Williams hat mich recht gut mit diesem Thriller unterhalten können. Die Idee war nicht neu, hörte sich aber auf den ersten Blick sehr spannend an. Beim Lesen überlief es mich anfangs immer wieder eiskalt, woraufhin ich nur noch neugieriger wurde. Doch insgesamt war mir zu wenig Tempo in der Geschichte, was ich sehr schade fand. Es gibt zwar immer wieder ein Opfer, aber für mich hatte es den Eindruck, als wenn das Verbrechen nur eine Randnotiz darstellte. Man erfährt viel zu wenig von den Protagonisten, von den Opfern ganz zu schweigen. Nach meinem Empfinden lag der Fokus eher auf der Sucher nach der Wahrheit, was die Vergangenheit und die damit verbundenen Briefe betrifft. Dadurch war die Erzählung stellenweise ein wenig wirr und nicht strukturiert genug. Gute Unterhaltung für zwischendurch, aber leider nicht der erhoffte Knüller für mich.


Zum Autor

Jen Williams lebt mit ihrem Partner und einer unmöglichen Katze im Südwesten von London. Schon als Kind war sie fasziniert von Drachen, Hexen und gruseligen Märchen. Für ihre Bücher im Fantasy-Bereich wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Wenn sie keine Bücher oder Beiträge für Magazine schreibt, arbeitet sie als Buchhändlerin und freiberufliche Redakteurin.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

384 Seiten
übersetzt von Irene Eisenhut
ISBN 978-3-596-00176-7
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/jen-williams-der-herzgraeber-9783596001767

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der Agentur https://www.ehrlich-anders.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und das tolle Päckchen bedanken!

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