Profilbild von ClaudiasBuecherhoehle

ClaudiasBuecherhoehle

Lesejury Star
offline

ClaudiasBuecherhoehle ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ClaudiasBuecherhoehle über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2021

Zu brutal für meinen Geschmack

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
0

Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland von Christina Henry
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Du glaubst, meine Geschichte zu kennen. Natürlich, jeder kennt meine Geschichte, sie wird ...

Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland von Christina Henry
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Du glaubst, meine Geschichte zu kennen. Natürlich, jeder kennt meine Geschichte, sie wird wieder und wieder erzählt. Aber sie entspricht nicht der Wahrheit. Denn Peter Pan lügt. Peter wird euch erzählen, dass ich der Bösewicht in seiner Geschichte bin, dass ich ihm Unrecht getan habe, dass ich niemals sein Freund war. Aber wie ich schon sagte, Peter lügt. Dies ist, was wirklich geschehen ist: Ich bin Peter Pan auf seine Insel gefolgt, weil er mir ewige Kindheit und unendlichen Spaß versprochen hat. Ich war sein erster und bester Freund auf der ganzen Welt und seine rechte Hand. Aber Peters Verständnis von Spaß ist so gefährlich wie ein Piratensäbel, und als ich das erkannte, wurde Nimmerland für mich zum Albtraum.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover und der Buchschnitt sind auch bei diesem Band wieder äußerst schön gestaltet worden. Der Buchschnitt besteht aus Spinnennetzen und passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Im Buchdeckel gibt es eine Karte der Insel, auf der die Geschichte spielt. Erzählt wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Jamie – dem späteren Captain Hook.

Ich muss ja sagen, dass ich die Geschichte von Peter Pan nur ganz flüchtig kenne und somit keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Aber das, was Christina Henry uns hier präsentiert, ist auf jeden Fall nicht so, wie die bisher bekannte Geschichte des Jungen. Hier präsentiert sich Peter Pan als grausamer Junge, der Kinder stiehlt. Ob seine Absichten böse oder gut sind, kann ich eigentlich gar nicht sagen. Auf jeden Fall geht Peter nicht zimperlich mit seinen Jungs um und Jamie ist so etwas wie seine rechte Hand. Doch dieser war mir wesentlich sympathischer, sieht er doch, dass man mit Grausamkeit und Brutalität nicht ans Ziel kommt. Und genau das ist der Tenor der ganzen Geschichte – ich fand sie unfassbar grausam gemacht. Ich hatte mit einigem gerechnet, aber hier richtet sich die Brutalität gegen Kinder. Für mich etwas, was ich nicht lesen kann und möchte.

Christina Henry hat mich mit diesem Teil ihrer dunklen Chroniken mehr abgestoßen als begeistert. Die Grundidee fand ich sehr interessant und auf eine gewisse Weise auch die Darstellung von Peter und Jamie. Aber diese unnötigen brutalen und grausamen Szenen, die sich hauptsächlich gegen Kinder richten, ließen mich diese Seiten überblättern. Töten und quälen steht hier an erster Stelle und wird ohne mit der Wimper zu zucken ausgeführt und auch von der Umwelt hingenommen. Jamie stellt sich zwar auf seine Art und Weise gegen Peter und hat einen kleinen Schützling, für den er nur das Beste will, aber richtig kommt auch Jamie nicht gegen Peter an. Peter Pan sucht Anerkennung – ganz klar, doch er hat einen für mich nicht akzeptablen Weg gewählt. Ich bin ein wenig enttäuscht von diesem Buch und hoffe, dass die nächste Geschichte der Autorin wieder einen weniger brutalen Verlauf nehmen wird.


Zum Autor

Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern des Jahres 2020. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

368 Seiten
übersetzt von Sigrun Zühlke
ISBN 978-3-7645-3236-9
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penhaligon/45000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Die-Chroniken-von-Peter-Pan-Albtraum-im-Nimmerland/Christina-Henry/Penhaligon/e567149.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2021

Guter Start, doch leider nicht überzeugend genug

Good Girls Die First
0

Good Girls die first von Kathryn Foxfield
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

So unheimlich wie spannend: ein mörderischer Pageturner der Extraklasse
Ava wird zum Portgrave Pier gelockt, einem verlassenen, ...

Good Girls die first von Kathryn Foxfield
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

So unheimlich wie spannend: ein mörderischer Pageturner der Extraklasse
Ava wird zum Portgrave Pier gelockt, einem verlassenen, heruntergekommenen Freizeitpark in ihrer Heimatstadt. Genau wie neun andere Jugendliche, von denen sie manche kennt, manche nicht. Jeder von ihnen hat eine rätselhafte, erpresserische Einladung erhalten – mit der Anspielung auf ein großes persönliches Geheimnis, das er um keinen Preis verraten will. Bald verschwindet der Pier im Nebel, sie sind von der Außenwelt abgeschnitten. Jemand dringt in ihre Gedanken ein und schickt ihnen Botschaften. Offenbar sollen sie sich gegeneinander wenden, Opfer werden gefordert. Spielt ihnen ihr Gehirn Streiche? Ava muss sich ihrem eigenen Geheimnis stellen und die Frage beantworten, wie weit sie gehen würde, um selbst zu überleben.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ava – die Fotografin
Jolie – das aggressive Großmaul
Clem – der Musiker
Olly – die Sportskanone
Livia – die Drogensüchtige
Scarlett – die sexy Tänzerin
Noah – der Schläger
Teddy – der Snob
Imogen – die Arrogante
Esme – die Eiskönigin

Das Cover dieses Jugendbuches finde ich minimalistisch, aber es passt hervorragend zur Geschichte. Diese wird in der dritten Person geschildert.

Vor 40 Jahren brannte ein Vergnügungspark in Portgrave ab und nun sind nur noch vereinzelte Ruinen und Überreste zu sehen. Das Gelände ist natürlich abgesperrt, aber trotzdem Dreh- und Angelpunkt der vorliegenden Geschichte. Hierher werden zehn Jugendliche mit einer ominösen Einladung gelockt – und keiner weiß, wer der Absender ist, geschweige denn, was hier passieren soll. Auf der kleinen Insel gibt es keinen Handyempfang, aber jede Menge Geheimnisse und es geschehen mysteriöse Dinge …
Die Figuren sind sehr unterschiedlich angelegt, aber ich hatte bei der Unterscheidung meine Schwierigkeiten. Es waren mir eindeutig zu viele Charaktere im Spiel – auch wenn sie nach und nach reduziert werden … Für mich stach jetzt keine Person explizit heraus, ihre Geheimnisse kommen mit der Zeit ans Licht, sind aber nicht alle der Hammer. Einige Personen hängen dadurch mit anderen zusammen, manchmal auf eine kuriose Art und Weise. Die Jugendlichen hören Stimmen, sehen sich merkwürdigen Dingen gegenübergestellt und werden mit sich und ihrem Verborgenen konfrontiert. Die Zeit vergeht auf der Insel ebenfalls anders und ich kann daher auch das Buch nicht so richtig einordnen. Ist es ein Thriller mit übernatürlichen Elementen? Oder eher ein Horror-Thriller? Ein „normales“ Jugendbuch ist es jedenfalls nicht.

Kathryn Foxfield konnte mich insgesamt mit diesem Buch nicht ganz überzeugen. Es startete sehr gut, denn man wird sofort ins Geschehen geworfen. Überhaupt wird die Story sehr schnell erzählt und man kommt als Leser kaum zum Luftholen. Dies und auch die Kulisse haben mir sehr gut gefallen. Aber die vielen Figuren, das Aufdecken der Geheimnisse und das Sterben einzelner Charaktere waren mir in der Summe einfach zu viel. Mir fehlte außerdem eine klare Linie, in welches Genre ich das Buch einordnen konnte. Es ist von allem etwas dabei, aber auch das Ende lieferte mir persönlich nicht wirklich die Antwort, die ich erwartet oder auch gesucht hatte. Es herrscht durchweg eine unheimliche Atmosphäre und vielleicht treiben hier auch Geister ihr Unwesen – man weiß es nicht so genau ;) Mir kam die Story so vor, als wenn die Autorin sie einfach ein wenig zu überladen hat und daher nicht stimmig ans Ende gekommen ist. Meine anfängliche Begeisterung ging über in eine ernüchterte Lesestimmung am Ende. Für mich ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss.


Zum Autor

Kathryn Foxfield ist das Pseudonym von Kathryn Lougheed, einer Wissenschaftlerin, die neben Sachbüchern auch gern für Kinder und Jugendliche schreibt.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 12 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Christine Blum
ISBN 978-3-8414-2172-2
Preis: 14,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag/fischer-fjb
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/kathryn-foxfield-good-girls-die-first-9783841421722

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2021

Kein Taschentuchalarm

Ein letzter erster Augenblick
0

Ein letzter erster Augenblick von Holly Miller
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Würdest du dich für die große Liebe entscheiden, wenn du wüsstest, wie sie endet?
Seit seiner Kindheit lebt Joel als ...

Ein letzter erster Augenblick von Holly Miller
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Würdest du dich für die große Liebe entscheiden, wenn du wüsstest, wie sie endet?
Seit seiner Kindheit lebt Joel als Einzelgänger, der niemanden in sein Herz lässt. Nicht weil er das will – sondern weil er muss. Denn Joel hat Träume. Träume, die ihm die Zukunft der Personen zeigen, die er liebt. Oft weiß er schon Tage, Monate oder sogar Jahre im Voraus, was den Menschen um ihn herum passieren wird. Doch erzählen kann er es niemandem.
Callie träumt schon immer von den schönsten Orten dieser Welt, doch nach dem Tod ihrer besten Freundin lebt die junge Frau zurückgezogen und nimmt an den aufregenden Momenten des Lebens stets nur als stille Beobachterin teil. Das alles soll sich verändern, als sie Joel trifft und sich die beiden unsterblich ineinander verlieben.
Bis Joel von Callies Zukunft träumt …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches und auch die Innengestaltung gefielen mir auf Anhieb. Es wurden wunderschöne Farben gewählt. Die Story wird in der ersten Person geschildert, abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Callie und Joel.

Ich hatte mir anhand des Klappentextes viel von dem Buch versprochen und es schon als Jahres-Highlight gesehen. Die Taschentücher waren in Massen bereitgelegt, die Ernüchterung kam aber leider schon sehr bald.
Von Callie erfährt der Leser ein wenig, von Joel so gut wie nichts. Bei ihm steht eindeutig seine Träumerei im Vordergrund, ansonsten ist der Mann mit seinen 35 Jahren fast unsichtbar für mich gewesen. Diese Träume fand ich erschreckend, auch wenn es natürlich mitunter schöne Visionen gibt. Aber möchte man wissen, was in der Zukunft mit einem selbst oder geliebten Menschen passiert? Eine Frage, die mich das ganze Buch hindurch begleitete und nicht mehr los ließ …
Callie ist 34 Jahre alt, führt das Café ihrer kürzlich verstorbenen Freundin und trauert auf ihre Art. Ich empfand die junge Frau als in sich zurückgezogen und relativ ruhig. Sie blüht erst wieder auf, als sie Joel kennenlernt. Doch ihr Leben ist von Joels Traum überschattet und zieht folgenschwere Entscheidungen nach sich …

Holly Miller konnte mich mit ihrem Debüt leider nicht so begeistern, wie ich erwartet hatte. Mir gefiel ihr zum Teil abgehackter Schreibstil gar nicht und ebenso wenig der Aufbau der Geschichte. Anhand des Klappentextes weiß der Leser ja bereits, worum es geht. Eigentlich ist auch ersichtlich, worauf die ganze Geschichte hinauslaufen wird und das fand ich sehr schade. Denn leider wird man hier nicht überrascht, sondern steuert auf das Unvermeidliche zu. Dies wird übrigens wie im Zeitraffer erzählt, was mir ebenfalls nicht gefiel. Es fühlte sich wie ein einfaches Abspulen der Ereignisse an, ohne Höhepunkte oder gar Tiefe. Dadurch fehlten mir auch die Emotionen, die ich in ganz kurzer Form erst am Ende erhielt. Aber dafür brauchte ich nicht einmal ein einziges Taschentuch, geschweige denn meinen großen Vorrat … ;) Die Story enthielt für mich wirklich gute Ansätze, aber die Umsetzung ließ zu wünschen übrig. Ein Buch, das man ebenfalls im Zeitraffer lesen kann und bis auf die Kernfrage keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.


Zum Autor

Holly Miller ist im englischen Bedfordshire geboren und aufgewachsen. Nach ihrem Studium arbeitete sie unter anderem als Marketingleiterin, Redakteurin und Werbetexterin, ihre wahre Leidenschaft galt aber schon immer dem Schreiben von Geschichten. Die Autorin lebt mit ihrem Partner und ihrem Hund in Norfolk. »Ein letzter erster Augenblick« ist ihr erster Roman.

www.hollymillerauthor.com


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

496 Seiten
übersetzt von Astrid Finke
ISBN 978-3-7645-0733-6
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Ein-letzter-erster-Augenblick/Holly-Miller/Blanvalet/e564461.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2021

Leider ohne Überraschungen

Das Landhaus
0

Das Landhaus von Julie Cameron
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Ein Haus auf dem Land: Für Tom geht damit ein Traum in Erfüllung, seine Frau Isabel dagegen lässt London nur ungern hinter sich. Das ...

Das Landhaus von Julie Cameron
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Ein Haus auf dem Land: Für Tom geht damit ein Traum in Erfüllung, seine Frau Isabel dagegen lässt London nur ungern hinter sich. Das alte Haus mit den Streuobstwiesen verursacht ihr Gänsehaut, und zugleich hat sie das Gefühl, es bereits zu kennen. Genau wie den Jungen auf den alten Fotos, der vor vielen Jahren hier gewohnt hat. Als Isabel eine versteckte Kammer mit seltsamen Zeichen an den Wänden entdeckt, ist sie überzeugt, dass dort Schlimmes vorgefallen ist. Die Polizei nimmt ihren Verdacht ebenso wenig ernst wie Tom. Doch Isabel weiß, dass die Idylle trügt …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich düster und heimelig zugleich. Trotz der dunklen Farben herrscht eine friedliche Atmosphäre über dem Haus und dem Apfelbaum. Wenn man genauer hinsieht, hat man das Gefühl, durch ein Netz zu sehen – es sind lauter winzige Quadrate sichtbar. Geschildert wird die Story in der ersten Person aus der Sicht von Protagonistin Isabel und in der dritten Person aus der Sicht des Täters.

Isabel ist Mitte 30, seit einigen Jahren mit Tom verheiratet und durch kleine Andeutungen gleich zu Beginn merkt der Leser, dass es einen dunklen Punkt in ihrer Vergangenheit gibt. Mir war die junge Frau nicht sonderlich sympathisch. Sie ist sehr reizbar und ihre Gedanken über andere Menschen, insbesondere ihren Ehemann fand ich teilweise schon sehr verletzend. Trotzdem interessierte mich ihre Vergangenheit und auch der Fortgang der Geschichte sehr.
Tom ist glücklich mit seiner Entscheidung, das Haus gekauft zu haben. Von ihm sieht der Leser erstaunlich wenig, was ich nicht erwartet hatte. Leider steckt die Autorin den jungen Ehemann mit der Zeit in ein typisches Klischee, was ich schade und unnötig fand.
Die Geschichte des Täters wird in der Vergangenheit geschildert und zum Teil auch in der Gegenwart. Sein Name wird nicht genannt, aber eigentlich ist es offensichtlich, um wen es sich handelt. In der Beziehung hatte ich mir eindeutig eine Wendung erhofft – die blieb aber leider aus.

Julie Cameron konnte mich mit ihrem Debüt leider nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte startete doch recht gut und interessant, flachte aber mit der Zeit immer mehr ab und ergoss sich in Klischees. Ein Spannungsbogen war somit gar nicht vorhanden und die Identität des Täters und die Zusammenhänge zwischen Damals und Heute hätten nicht offensichtlicher sein können. Es gab keine Stelle, die mich überrascht hat, was natürlich bei einem Thriller sehr schade ist. In meinen Augen ist dies eher ein Krimi, der langsam vor sich hinplätschert. Die Atmosphäre und auch den Schreibstil fand ich toll, ebenso die Idee hinter der Geschichte. Aber bei der Umsetzung wurde das Potenzial nicht genügend ausgeschöpft. Die Autorin hat – meiner Meinung nach – viele Kleinigkeiten eingearbeitet, die für den Fortgang der Story keinerlei Bedeutung hatten und sie eher langatmig erscheinen ließ. Zudem hatte ich mit der zeitlichen Abfolge an manchen Stellen meine Probleme und fand einiges unlogisch dargestellt. Die Auflösung über Isabels Vergangenheit erwies sich ebenfalls nicht als der Hammer schlechthin. Wirklich gute Ansätze, aber definitiv kein Muss im Regal.


Zum Autor

Julie Cameron lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen auf dem Land, in einem kleinen Dorf im südenglischen Berkshire. Sie hat Biomedizin studiert und im Gesundheitswesen gearbeitet, bevor sie mit »Das Landhaus« ihren ersten Thriller verfasst hat. Derzeit schreibt sie an ihrem zweiten Roman.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

432 Seiten
übersetzt von Rainer Schmidt
ISBN 978-3-442-49058-5
Preis: 10 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Das-Landhaus/Julie-Cameron/Goldmann/e567124.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2021

Teilweise zu unrealistisch

Broken Things – Alles nur (k)ein Spiel
0

Broken Things – Alles nur kein Spiel von Lauren Oliver
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das ...

Broken Things – Alles nur kein Spiel von Lauren Oliver
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das alle, weil die Mädchen die Tat detailliert in einer Fan-Fiction zu ihrem Lieblingsbuch aufgeschrieben hatten. In Wirklichkeit war jedoch alles ganz anders: Mia und Brynn wurden fälschlicherweise verdächtigt und haben seit damals keinen Kontakt mehr. Doch jetzt zwingt ein erstaunlicher Fund sie dazu, gemeinsam der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Denn wie die Mädchen herausfinden, hatte Summer ein dunkles Geheimnis, und der wahre Täter ist weiterhin auf freiem Fuß …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist schon sehr mysteriös angehaucht. Es zeigt nur Teile der drei Mädchen, die in der Story die Hauptrolle spielen. Schemenhaft ist ebenfalls ein Wald zu sehen, der für die Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die gewählte Schriftfarbe ist nicht wie üblicherweise Schwarz, sondern Grün – passend zu den Trennwänden der einzelnen Buchteile. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Brynn und Mia.

Brynn, Mia und Summer – das war das Mädchengespann vor fünf Jahren. Bis zu dem Tag, an dem Summer ermordet wurde. Angeblich von ihren beiden Freundinnen, die die Tat aber bestreiten. Über Summer erfährt der Leser nur durch Erzählungen und Rückblicke etwas. Unweigerlich fragt man sich mit der Zeit immer mehr: wer war Summer eigentlich wirklich?
Brynn übernimmt den Hauptteil der Erzählungen und ist ein ganz eigenartiger Typ. Eigentlich mag ich Charaktere, die nicht 08/15 sind, aber hier fand ich weder zu ihr noch zu Mia einen richtigen Zugang. Es gibt zwar einen guten Überblick über deren Leben und Familien, aber trotzdem war für mich die ganze Zeit über eine gewisse Distanz da, die mich störte.
Es gibt immer wieder eingeschobene Seiten, die Auszüge aus dem Lieblingsbuch der Mädchen darstellen. Zudem noch die Ausschnitte ihrer eigenen erweiterten Version. Insgesamt fand ich die Idee zwar toll, aber ein wenig wirr umgesetzt. Es fiel mir schwer, zwischen den Zeiten und Auszügen nicht durcheinander zu kommen. Denn die Autorin hat darüber hinaus noch einige wenige Kapitel von damals eingestellt.

Lauren Oliver konnte mich mit ihrem neuesten Werk leider nicht ganz überzeugen und mitreißen. Die Idee und Aufmachung gefielen mir auf Anhieb, aber die Umsetzung war einfach zu verwirrend und auch nicht spannend genug. Die Geschichte startet sogleich mit einem wirklich heftigen Satz, was ich nicht erwartet hatte. Doch dann flaute die Spannungskurve sehr ab. Es gibt viele Andeutungen, die manchmal mit einem Zeitsprung unterbrochen werden und erst im nächsten Kapitel geht die Story an ganz anderer Stelle weiter. Ein großes Verwirrspiel, das mich nicht wirklich glücklich machte. Der fünfte Jahrestag von Summers Tod steht bevor und die Figuren lassen die Ereignisse von damals noch einmal Revue passieren. An die Protagonistinnen kam ich nicht richtig heran und auch bei der Spurensuche war wenig Vorankommen angesagt. Die Idee mit dem Rollenspiel und die durchgängige düstere Atmosphäre fand ich klasse, aber ich habe mir mehr Fragen am Ende des Buches gestellt, als wahrscheinlich für den Leser geplant war. Für mich sind hier viele Kleinigkeiten aufgeworfen worden, die eigentlich keinen Sinn ergeben. Und gerade auch in Bezug auf den/die Täter*in ist für mich einiges unklar und unrealistisch. Somit kann ich die Geschichte leider nur mittelmäßig bewerten.


Zum Autor

Lauren Oliver ist Absolventin der University of Chicago und der New York University. Ihre Bücher sind weltweit in über 30 Sprachen übersetzt. Sie war mit ›Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie‹ unter anderem für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 nominiert und erhielt für ›Delirium‹ die Auszeichnung des Buxtehuder Bullen. Lauren Oliver lebt mit ihrer Familie in Brooklyn.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Katharina Diestelmeier
ISBN 978-3-423-74067-8
Preis: 14,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMI1tztvc2l7wIVwrLVCh37hQ8FEAAYASAAEgJkuPD_BwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/lauren-oliver-broken-things-alles-nur-k-ein-spiel-74067/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere