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Veröffentlicht am 14.10.2022

Hat mich leider nicht überzeugt

Spur 33
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Spur 33 von Christa von Bernuth
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Ein grausames Verbrechen erschüttert die Stadt am See: Die angesehene Familie Rheinfeld wird nachts in ihrem Haus regelrecht hingerichtet. ...

Spur 33 von Christa von Bernuth
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Ein grausames Verbrechen erschüttert die Stadt am See: Die angesehene Familie Rheinfeld wird nachts in ihrem Haus regelrecht hingerichtet. Der Verdacht fällt auf den heranwachsenden Sohn Leon, der erst seine Eltern und dann sich selbst getötet haben soll. Er war psychisch krank und – zur Verzweiflung seiner machtlosen Eltern – fasziniert von Waffen. Doch dann stellt sich heraus, dass Leons enger Freund Ben in den Fall verstrickt zu sein scheint: die ermittelnden Polizisten entdecken auf seinem Handy ein Video der drei Leichen. Stimmt seine Aussage, dass er einen Amoklauf verhindern wollte, den Leon geplant hatte? Oder handelt es sich gar um einen Auftragsmord? Je tiefer die Ermittler graben, desto unglaublichere Erkenntnisse bringen sie ans Licht. Bis sie auf Spur 33 stoßen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte in diesem Buch orientiert sich an einer wahren Begebenheit. Die Autorin hat natürlich ihre eigenen Einflüsse mit dieser verwoben. Geschildert wird die Story in der dritten Person.

Die Geschichte startet mit einem wahren Albtraum. Steffi versucht ständig, ihre Eltern und ihren Bruder zu erreichen, doch alle Nachrichten laufen ins Leere … Ich konnte ihre Gefühlslage in dem Moment so sehr nachvollziehen, dass mir beim Lesen dieser Zeilen die Luft wegblieb. War aus aktuellen Gründen äußerst emotional für mich.
Dann springt die Autorin immer wieder bis zu sechs Wochen vor dem Verbrechen zurück und der Leser hat somit die Möglichkeit, die einzelnen Figuren besser kennenzulernen. Auch dieses war ziemlich bewegend, denn man weiß natürlich, wie das Ganze endet …
Paul Stettner ist der ermittelnde Beamte. Ihn und sein Privatleben lernt der Leser ebenfalls ein bisschen kennen. Für mich waren die auftauchenden Personen alle ok, keiner stach jetzt immens heraus oder holte sich bei mir besondere Pluspunkte. Auf jeden Fall hat die Autorin die Charaktere authentisch dargestellt.

Christa von Bernuth hat mich vor gut anderthalb Jahren mit ihrem Roman Tief in der Erde absolut begeistern können. Umso gespannter war ich natürlich auf das nächste Werk von ihr. Doch hier gelang ihr dies nicht so gut. Ich fand die Geschichte bis auf den sehr emotionalen Anfang äußerst zäh und auch nicht wirklich spannend erzählt. Die Ermittlungen laufen so vor sich hin, aber richtig mitgerissen wurde ich von dem Geschehen nicht. Leon steht als mutmaßlicher Täter natürlich im Fokus der Polizei. Er war immer schon ein wenig problematisch, was sich auch sehr gut in den Rückblicken zeigt. Ob er letztendlich der Täter war oder nicht, müsst ihr selbst herausfinden. Mir war zu viel in der Geschichte, was ich persönlich eher belanglos fand und mich in der Ermittlung nicht voranbrachte. Sicherlich hat Christa von Bernuth sehr gut recherchiert, was den wahren Fall angeht, aber für mich blieb die Spannung, die auch ein Krimi haben sollte, auf der Strecke. Außerdem empfand ich das Ende als ziemlich merkwürdig, wozu ich an dieser Stelle aus Spoiler-Gründen aber nicht mehr sagen kann. Von mir gibt es leider keine Empfehlung, aber ich hoffe auf das nächste Buch der Autorin.


Zum Autor

Christa von Bernuth ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Romane »Die Stimmen«, »Untreu«, »Damals warst du still« und »Innere Sicherheit« wurden mit Mariele Millowitsch und Hannah Herzsprung in den jeweiligen Hauptrollen verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt. Mit »Tief in der Erde« hat sie erstmals einen Kriminalroman veröffentlicht, der von einer wahren Begebenheit inspiriert wurde. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.


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448 Seiten
ISBN 978-3-442-31673-1
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Spur-33/Christa-von-Bernuth/Goldmann/e601004.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Hat mich nicht überzeugt

Drei Tage im August
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Drei Tage im August von Anne Stern
erschienen bei Aufbau

Zum Inhalt

Berlin, 5. August 1936: Die Schwermut ist Elfies steter Begleiter, Zuversicht findet sie in ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade, ...

Drei Tage im August von Anne Stern
erschienen bei Aufbau

Zum Inhalt

Berlin, 5. August 1936: Die Schwermut ist Elfies steter Begleiter, Zuversicht findet sie in ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade, einem Hort zarter Zaubereien aus Nougat und Schokolade, feinstem Marzipan und edlen Aromen. Hier gelingt es Elfie und ihren Nachbarn, sich ihre Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten zu erhalten. Dann kommt Elfie dem Geheimnis einer besonderen Praline und der Geschichte einer verbotenen Liebe auf die Spur. Doch wird sie es wagen, auch ihrer eigenen Sehnsucht zu folgen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Romans gefällt mir recht gut, es ist relativ schlicht gehalten. Geschildert wird die Story in der dritten Person und sie spielt lediglich an drei Tagen – verrät ja schon der Titel. Das Nachwort der Autorin empfand ich als sehr interessant.

Elfie liebt Zahlen und Schokolade. Beide Leidenschaften lassen sich in der Chocolaterie gut miteinander kombinieren. Doch Elfie trägt auch eine gewisse Schwermut mit sich, ist meiner Meinung nach sehr depressiv an manchen Tagen. Elfie ist überaus korrekt und führt die Chocolaterie mit einer Hingabe, die nicht jeder Mensch an den Tag legt. Sie sieht in vielem ein Omen und ist daher äußerst bedacht darauf, dass ihr nur gute begegnen, damit der Tag auch erfolgreich wird.
Franz ist Buchhändler und jüdischer Abstammung. In der Zeit, zu der Hitler an der Macht ist, kein leichtes Leben. Seine Pläne gehen eher in die Richtung Auswanderung, auch wenn er dafür seinen heißgeliebten Laden im Stich lassen müsste. Aber das eigene Leben zu schützen, wiegt da doch um einiges mehr …
Madame Conte lebt mit ihrer Haushälterin Mine schon seit vielen Jahren in der Nähe der Chocolaterie. Die Madame ist dort auch eine sehr gute Kundin und erzählt Elfie ihre Geschichte in diesen drei Tagen. Was dabei herauskommt, bleibt an dieser Stelle natürlich ein Geheimnis.

Im Nichtstun lauern die Gedanken, die Erinnerungen, dort wütet der Abgrund, vor dem sie sich so fürchtet.
Seite 39

Anne Stern konnte mich mit ihrem neuesten Roman nicht ganz überzeugen. Ich mag ihre Serie rund um die Hebamme Fräulein Gold sehr gerne und hatte mir hier Ähnliches erhofft. Leider war dem nicht so. Der Schreibstil ist nach wie vor klasse und das Kombinieren von realen Orten oder Namen mit der eigenen Fantasie stellt die Autorin glaubhaft dar. Doch über der Geschichte lag in meinen Augen eine große Traurigkeit, was natürlich auch zum größten Teil mit der Protagonistin und ihrer Depression zusammenhängt. Damit habe ich keinerlei Probleme, aber ich habe immer auf den großen Knall und das Besondere gewartet – dies blieb leider aus. Es wird zwar noch ein Geheimnis in den drei Tagen, an denen die Geschichte spielt, gelüftet, aber der Hammer war es jetzt für mich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht waren auch meine Erwartungen zu hoch, aber im Grunde passiert in der Story auch nicht wirklich etwas. Es wird unheimlich vielen Figuren Platz eingeräumt, die aber zum größten Teil nur kleine Nebenrollen haben. Dann gibt es auch noch eingeschobene Kapitel in kursiver Schrift, die ich doch ein wenig merkwürdig fand … Ist alles Geschmackssache, aber meinen Nerv hat dieses Buch leider nicht getroffen.


Zum Autor

Anne Stern, geboren 1982, ist Historikerin und promovierte Germanistin. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Berlin. Sie arbeitete als Lehrerin und in der Lehrerbildung und schrieb zunächst erfolgreich als Selfpublisherin. Ihre Romane um die Hebamme „Fräulein Gold“ wurden zu Spiegel-Bestsellern. Während ihrer Recherchen stieß Anne Stern auf die Berliner Pralinenmanufaktur "Sawade" und die bewegte Historie der Prachtallee Unter den Linden, und schon bald ging es für sie nicht mehr nur um einen Konfektladen, sondern um eine Geschichte von der Kraft der Phantasie und der Schönheit in dunklen Zeiten – und um eine außergewöhnliche Frau.
„Drei Tage im August“ ist Anne Sterns erster Roman bei Aufbau.


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352 Seiten
ISBN 978-3-7466-3998-7
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.aufbau-verlage.de
Leseprobe https://www.aufbau-verlage.de/aufbau-taschenbuch/drei-tage-im-august/978-3-7466-3998-7

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Veröffentlicht am 29.07.2022

War nicht meins

Die Sonne, so strahlend und Schwarz
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Die Sonne, so strahlend und schwarz von Chantal-Fleur Sandjon
erschienen bei Thienemann

Zum Inhalt

Seit ihrer ersten Begegnung ist Nova völlig fasziniert von Akoua. Ihre Gedanken kreisen nur noch um ...

Die Sonne, so strahlend und schwarz von Chantal-Fleur Sandjon
erschienen bei Thienemann

Zum Inhalt

Seit ihrer ersten Begegnung ist Nova völlig fasziniert von Akoua. Ihre Gedanken kreisen nur noch um dieses Mädchen, das mit ihrem Strahlen Novas Welt zum Leuchten bringt. Es ist Liebe auf den ersten Blick und der Beginn einer aufregenden Zeit voller erster Male. Ein Neuanfang, der keinen Platz mehr für bittere Erinnerungen lässt. Denn Nova ist glücklich und denkt kaum noch an das, was ihre Mutter, ihr kleiner Halbbruder und sie erlebt haben. Doch dann geschieht das Unvorstellbare und der Schmerz kehrt zurück …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches versprüht in meinen Augen einfach nur Lebensfreude. Die Regenbogenfarben stehen nicht nur für eine queere Geschichte, sondern auch für das Leben selbst. Gefiel mir sehr gut. Auch die Gestaltung im Inneren des Buches an Anfang und Ende ist toll geworden. Geschildert wird die Story in der ersten Person in einer ganz besonderen Form.

Und da muss ich auch gleich dazusagen, dass dies absolut nicht mein Schreibstil war. Es ist jetzt keine Reimform, aber es ist so gestaltet worden. Viele kleine Abschnitte, meist nur auf eine Seite begrenzt mit der jeweiligen Überschrift. Ich fand es sehr anstrengend, die Geschichte zu lesen und vor allem eine Beziehung zu der Protagonistin aufzubauen. Einige Passagen empfand ich auch als durcheinander, so dass ich Schwierigkeiten hatte, mich in der Zeit und mit den Figuren zurechtzufinden. Mag sein, dass dies meinem nicht mehr ganz jugendlichen Alter geschuldet ist und die empfohlene Zielgruppe damit besser verfährt. Für mich war es leider überhaupt nichts und ich konnte der Story nicht im Mindesten folgen.

Chantal-Fleur Sandjon hat mit diesem Buch etwas Besonderes geschaffen, das mich aber leider in keinster Weise erreichen konnte. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, die vom Klappentext angepriesen wird, fand aber nur Chaos. Für mich persönlich ist dieser Schreibstil überhaupt nichts gewesen und wenn es auch noch in Reimen geendet hätte, wäre ich gleich völlig aus der Sache raus gewesen ;) Ich habe keine Beziehung zu der Protagonistin Nova herstellen können, weil sie durch diesen besonderen Schreibstil immer nur kleine Abschnitte ihres Lebens darstellte. Das Buch wird ab 14 Jahren empfohlen und es passt daher sicherlich sehr gut zu der heutigen Jugend. Ich persönlich würde doch lieber einen fließenden Text mit Absätzen lesen als klein gehackte Textpassagen. Ich weiß, dass immer enorm viel Herzblut in den Büchern steckt und sich die Autorin sicherlich eine Menge dabei gedacht hat. Sie wird auch bestimmt einen großen Teil der Jugendlichen erreichen – ich bin halt auf der Strecke geblieben. Ich habe mich schon mitunter mit Texten in Chat-Form abgefunden und es auch recht gern gelesen, aber dies war mir dann doch zu neuartig. Von mir gibt es eine Empfehlung, sich erst einmal eine Leseprobe anzusehen oder direkt vor Ort in der Buchhandlung einen Blick in das Buch zu werfen. Es wird auf jeden Fall seine Liebhaber finden.




Zum Autor

Chantal-Fleur Sandjon wurde 1984 in Berlin geboren, wo sie heute nach Stationen in Johannesburg, London und Frankfurt wieder lebt. Als afrodeutsche Autorin und Spoken-Word-Künstlerin gilt ihr Interesse besonders der vielschichtigen Darstellung Schwarzer Lebenswelten in Deutschland. Seit 2019 begleitet sie verstärkt diskriminierungsbewusste Literaturprojekte wie DRIN vom Goethe-Institut Finnland. Sie ist noch immer auf der Suche nach der perfekten Papaya und der schrägsten Metapher.


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ab 14 Jahren
384 Seiten
ISBN 978-3-522-20286-2
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/die-sonne-so-strahlend-und-schwarz-isbn-978-3-522-20286-2

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Konnte mich nicht überzeugen

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Poppy. Dein Kind verschwindet und die ganze Welt sieht zu von Kristine Getz
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Vier Stunden nachdem die berühmte Influencerin Lotte Wiig ein Bild ihrer zweijährigen Tochter ...

Poppy. Dein Kind verschwindet und die ganze Welt sieht zu von Kristine Getz
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Vier Stunden nachdem die berühmte Influencerin Lotte Wiig ein Bild ihrer zweijährigen Tochter Poppy gepostet hat, verschwindet das Kind. Die Entführung erschüttert ganz Norwegen, denn Millionen von Menschen folgen dem Leben des bezaubernden Mädchens Tag für Tag. Erst vor kurzem wurde ein anderes Kind entführt, das zwölf Stunden später wieder auftauchte. Ist es der gleiche Täter? Kommissarin Emer Murphy erfährt von der Entführung aus den Medien, doch wegen einer psychischen Erkrankung darf sie im Moment nicht arbeiten. Aber Emer will dieses Kind unbedingt finden, denn Poppy berührt etwas in ihr. Etwas, das sie längst vergessen wollte.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch ist für mich ein absoluter Hingucker. Das Cover, sowie die Gestaltung im Broschur-Deckel finde ich klasse. Die Story spielt lediglich an vier Tagen und wird in der dritten Person aus mehreren Perspektiven geschildert. Zwischendurch gibt es immer wieder Auszüge aus einem Mama Forum oder Ähnlichem.

Lotte ist 25 Jahre alt, Bloggerin und Mutter der kleinen Poppy. Lotte nimmt auf Geheiß ihres Ehemannes und Managers Jens jede Menge Werbeverträge an, bei denen auch Poppy eine große Rolle spielt. Über 440 000 Follower hat Lotte bei Instagram, was für sie natürlich eine große Verpflichtung darstellt. Es geht auf ihrem Profil aber nicht nur um Werbung, sondern sie stellt auch ihr Privatleben in die Öffentlichkeit und teilt somit ständig mit, wo und wann sie sich mit wem aufhält. Das hat natürlich große Nachteile, wie man an dem Verschwinden Poppys sehen kann …
Kommissarin Emer Murphy ist seit Wochen krankgeschrieben, da sie auf Grund einer psychischen Erkrankung vor einiger Zeit einen Zusammenbruch erlitt. Doch dieser Fall lässt sie nicht los und die Ermittlungen laufen. Emers Privatleben ist momentan nicht das Beste, da ihre Lebensgefährtin ihr in meinen Augen nicht genug zur Seite steht.

„Kannst du diese Tage nicht nutzen, um wieder zu dir zu kommen?“
Seite 36

Kristine Getz konnte mich mit ihrem Debüt so gar nicht überzeugen. Ihre Figuren hatten in meinen Augen nicht genügend Tiefe, so dass ich zu keinem der Personen auch nur annähernd eine Verbindung aufbauen konnte. Im Grunde waren sie und ihre Geschichten mir mit jeder weiteren Seite egaler. Der Schreibstil an sich und auch die Charaktere empfand ich als sehr spröde und einfach nicht interessant genug. Auch die vermeintlichen Cliffhanger am Kapitelende waren im Grunde keine. Von Lotte ist erst nichts aus ihrer Vergangenheit bekannt, kommt aber nach einiger Zeit trotzdem ans Licht. Doch dies geschieht mal so ganz nebenbei und unaufgeregt, dass es nicht interessant war. Außerdem hat die Geschichte einen Touch erhalten, der gerne in Verbindung mit Kindesentführungen/-verschwinden eingesetzt wird. Ob dies jetzt auch für die Lösung des Falls relevant ist, verrate ich hier nicht, aber mir war dies einfach nicht innovativ genug. Einfach nur zu ausgereizt. Innerhalb der Geschichte empfand ich diese als sehr durcheinander. Es gab keine richtigen Abgrenzungen, so dass man auf einmal in eine Passage geriet, die plötzlich die Vergangenheit einer Person zeigte. Sehr gut hingegen gefiel mir die Frage nach dem Umgang mit der eigenen Person und dem des eigenen Kindes in sozialen Medien. Dies ist ein Thema, das mich während des Lesens sehr beschäftigte und ich auch als wichtig empfand. Doch leider konnte mich das Buch an sich nicht begeistern, was ich sehr schade finde.




Die Reihe

Poppy
Band 2?

Zum Autor

Kristine Getz, Jahrgang 1983, hat Architektur und Ernährungswissenschaften studiert und arbeitet als Publizistin. Sie lebt in Colorado in den USA mit einem norwegischen Ehemann und italienischen Hunden. "Poppy" ist ihr Debütroman.


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432 Seiten
übersetzt von Günther Frauenlob
ISBN 978-3-5480-6578-6
Preis: 14,99 Euro
erschienen bei https://www.ullstein-buchverlage.de
Leseprobe https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/poppy-dein-kind-verschwindet-und-die-ganze-welt-sieht-zu-die-emer-murphy-serie-1-9783548065786.html

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Hat mich nicht überzeugt

Countdown. Der letzte Widerstand
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Countdown – Der letzte Widerstand von Thomas Thiemeyer
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Ein Stromausfall stürzt die ganze Welt ins Chaos. Zwei Jahre später sind die Folgen davon noch immer gewaltig. Die ...

Countdown – Der letzte Widerstand von Thomas Thiemeyer
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Ein Stromausfall stürzt die ganze Welt ins Chaos. Zwei Jahre später sind die Folgen davon noch immer gewaltig. Die ausweglosen Umstände von Ressourcenknappheit und überfüllten Städten bringen Lena und ihre Familie dazu, Unterschlupf in einer Aussteigersiedlung zu suchen. Dort trifft sie ihren alten Klassenkameraden Ben wieder. Als die beiden herausfinden, dass der Stromausfall nur der Beginn von einem größeren Plan ist, müssen sie sich entscheiden: Wollen sie weiter in der Sicherheit der Siedlung bleiben oder sich auf den schwierigen Weg machen, um die Menschheit vor einer Macht zu retten, von deren Existenz diese noch nicht einmal etwas ahnt?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Jugendromans sieht einfach toll aus. Ein wenig mysteriös gestaltet sich das Bild und die abgebildete Pyramide erhält auch noch ihre Bedeutung, die allerdings in der Geschichte noch ein wenig auf sich warten lässt. Geschildert wird die Story in der dritten Person und der besagte Countdown zählt unaufhaltsam runter.

Lena mochte ich von Anfang an sehr gerne, Ben gefiel mir auch recht gut. Ich fand Lena ein wenig zugänglicher und kämpferischer, Ben verschlossener, aber im richtigen Moment sehr mutig und selbstlos. Die Erwachsenen mochte ich ausnahmslos gar nicht. Ihr ganzes Verhalten, ihre Art zu sprechen waren nicht meins. Überhaupt muss ich sagen, dass mir der Schreibstil oft nicht wirklich gefiel. Die Dialoge empfand ich teilweise als gestelzt und nicht authentisch genug. Manchmal auch so einfach gestrickt, dass man die Altersempfehlung in dem Fall noch um einiges herunterschrauben könnte. Sehr gut hingegen gefiel mir der Tag des großen Stromausfalls, der in einem Rückblick ein wenig geschildert wird. Hier fand ich die Atmosphäre sehr beklemmend und beängstigend – in nur einem Moment verändert sich dein stinknormaler Schultag in einen Albtraum. Ein Albtraum, der auch noch zwei Jahre später nicht vorbei ist. Obwohl sich erstaunlicherweise gerade die Erwachsenen mit der neuen Situation abgefunden haben oder auch ihren Vorteil daraus ziehen. Das hat mich am meisten irritiert. Man hat das Gefühl, dass sie wunderbar vorbereitet waren auf diese Ausnahmesituation und sie sich „die alte Welt“ im Grunde gar nicht zurückwünschen. Dass sie jetzt die Möglichkeit haben, endlich ihr wahres Ich und Können zur Schau stellen zu können.

Thomas Thiemeyer hat mir mit diesem Buch zwar interessante Lesestunden beschert, aber überzeugt hat mich das Buch nicht. Die Idee hinter der Story fand ich äußerst interessant und spannend. Was bei diesem ominösen Countdown heruntergezählt wurde, hat sich mir bis zum Schluss leider nicht erschlossen. Tage, Stunden? Ich weiß es nicht und es hat mich stellenweise wahnsinnig gemacht. Die Charaktere waren jetzt nicht unbedingt meine Herzensmenschen und der Schreibstil ließ an einigen Stellen in meinen Augen auch etwas zu wünschen übrig. Natürlich gehöre ich nicht mehr zu der empfohlenen Altersgruppe der Leser, aber selbst für Teenager sollten einige Dialoge doch zu einfach geschrieben sein. Außerdem werden jede Menge Metaphern und Redewendungen verwendet, wie ich es bei Jugendlichen in dem Alter noch nie gehört habe … Es gibt immer wieder spannend inszenierte Szenen, die gut dargestellt wurden. Wer hinter diesem enormen Angriff steht, überraschte mich und ging in eine Richtung, die ich nicht zu 100% ernst nehmen konnte, aber das ist alles Geschmackssache. Wahrscheinlich sind Jugendliche hier mehr begeistert. Während des Lesens konnte ich mir die Szenen bildlich gut vorstellen. Das Ende hätte ich mir spektakulärer und vor allem realistischer gewünscht. Daher war es für mich ein Abenteuer, das man zwischendurch lesen kann, aber nicht muss.




Zum Autor

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geologie und Geographie, ehe er sich selbständig machte und eine Laufbahn als Autor und Illustrator einschlug. Mit seinen Wissenschaftsthrillern und Jugendbuchzyklen, die etliche Preise gewannen, sich über eine halbe Million Mal verkauften und in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er mittlerweile eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seine Geschichten stehen in der Tradition klassischer Abenteuerromane und handeln des Öfteren von der Entdeckung versunkener Kulturen und der Bedrohung durch mysteriöse Mächte. Der Autor lebt mit seiner Familie in Stuttgart.


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ab 12 Jahren
440 Seiten
ISBN 978-3-401-60446-6
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.arena-verlag.de/
Leseprobe https://www.arena-verlag.de/artikel/countdown-der-letzte-widerstand-978-3-401-60446-6

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