Profilbild von Clemens

Clemens

Lesejury Star
offline

Clemens ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Clemens über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2024

Mörderische Familienfehde contra Urlaubsplanung

Ostseefinsternis
2

Im inzwischen neunzehnten Band "Ostseefinsternis" der Ostseekrimireihe mit der Kommissarin Pia Korittki plant diese einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Lebensgefährten Marten und ihrem Sohn Felix als ein ...

Im inzwischen neunzehnten Band "Ostseefinsternis" der Ostseekrimireihe mit der Kommissarin Pia Korittki plant diese einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Lebensgefährten Marten und ihrem Sohn Felix als ein Überfall auf eine junge Frau Pias Ermittlerinstinkte weckt.
Kurzerhand entschließt sich die Kommissarin, da der Tatort nicht sehr weit von Martens Haus entfernt liegt, ihren Kolleginnen und Kollegen zur Seite zu stehen. In dem kleinen Dorf Kaltenbrode stoßen die Ermittler dann auf eine lang zurück reichende Familienfehde zwischen zwei Familien aus der Gemeinde, die dann sogar in einem Todesfall gipfelt.
Wer aus den beiden großen Familien ist für den Überfall auf Stella Böttcher verantwortlich und wer hat Stellas Liebhaber Benno Hagendorf auf dem Gewissen?

In diesem Band entsteht sofort wieder die wunderbare Symbiose zwischen polizeilicher Ermittlung und familiärem Privatleben. Eva Almstädt gelingt dieses immer wieder, ohne in einem Krimi die notwendige Spannung abbrechen zu lassen. Vielmehr sind die immer sehr menschlich und authentisch wirkenden Privatszenen eher spannungssteigernd. Verursachen sie doch das Gefühl von Cliffhangern, die die Neugier auf das weitere Geschehen eher wachsen lassen.
Der Schreibstil der Autorin ist erneut herrlich bildhaft und detailgetreu, so dass die Leser/innen stets das Gefühl haben, hautnah an der Handlung teilhaben zu dürfen und Emotionen neben der Spannung wie Sympathie, Antipathie, Mitleid und ähnlichem entstehen.
Die Kapitel sind in einer erfreulichen Länge verfasst, so dass auch Feierabend kein Problem haben, der Handlung immer folgen zu können.
Die zahlreichen Personen der beiden Familien und deren verwandtschaftliche Beziehungen lassen sich in der Druckausgabe über einen im Buchdeckel abgedruckten Stammbaum überblicken.

Mit "Ostseefinsternis" ist Eva Almstädt ein wieder einmal sehr guter Krimi gelungen, der allen Ostseeliebhabern und Krimifreunden sicher wieder sehr viel Lesefreude bereiten wird.
Einziger aber für Sammler der Reihe gravierender Kritikpunkt: Sowohl Buchcover als auch Buchrücken passen leider überhaupt nicht mehr zu den bisherigen achtzehn Bänden.
Darüber aber hinwegsehend kann ich diesen Krimi nur unbedingt empfehlen und freue mich schon auf ein Wiederlesen bei dem zwanzigsten Fall von Pia Korittki.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.04.2023

Sehr spannende Ermittlertätigkeit in Südtirol

Die Galeristin
0

Im zweiten Fall "Die Galeristin" der Ermittler, Kripochef Lucas Farner und dem Maresciallo Giovanni Terranostra, nimmt uns Siegfried Schneider erneut mit ins wunderschöne Meran in Südtirol, wo die beiden ...

Im zweiten Fall "Die Galeristin" der Ermittler, Kripochef Lucas Farner und dem Maresciallo Giovanni Terranostra, nimmt uns Siegfried Schneider erneut mit ins wunderschöne Meran in Südtirol, wo die beiden den Mord an einer Galeristin aufklären müssen. Die Leiche von Nicole Angerer wird von der Reinigungskraft mit dem eigenen Schal stranguliert morgens zu Arbeitsbeginn aufgefunden. Sofort machen sich die beiden Ermittler, die neben der Fahndung auch noch mit ihren gegenseitigen Abneigungen dem anderen gegenüber zu kämpfen haben, an die Arbeit, um in dem Kreis der Verdächtigen, der sich vom Teilhaber der Galerie auch über die Familie der Ermordeten erstreckt, die richtige Person ausfindig zu machen. Werden Sie Erfolg haben?

Der Kriminalfall verläuft über 6 Tage, deren Datum zugleich die Kapitelüberschriften ergeben. Vom 25. Jänner (Januar) an baut der Autor einen gelungenen Spannungsbogen auf, den er bis zum 31. Jänner aufrecht erhält und sogar steigert. Wie bereits im ersten Fall sind die Zwistigkeiten zwischen Farner und Terranostra dabei das Salz in der Suppe. Köstlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Lesefluss wird durch die privaten Erlebnisse der beiden überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil: Sie dienen zwischendurch als stark eingesetzte Cliffhanger, die die Spannung eher erhöhen. Sehr schön und unbedingt hervorzuheben sind die gelungenen Bilder der wunderbaren Stadt Meran und deren traumhafte umgebene Bergkulisse.

Mit diesem zweiten Fall ist Siegfried Schneider eine sehr starke Fortsetzung des ersten Bandes "Der Banker" geglückt, die ich allen Liebhabern von kurzweiligen Kriminalfällen, insbesondere den Freunden Südtirols, unbedingt empfehlen kann. Neben einem sehr spannenden Kriminalfall bekommen die Leser/innen noch am Ende des Buches erläuternde Anmerkungen zu Personen, Orte und italienischen Redewendungen und eine Leseprobe des ersten Bandes geliefert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2022

Ein Podcast, der Dich bei Deinen letzten Atemzügen begleitet.

Das Letzte, was du hörst
0

"Das letzte, was Du hörst" ist ein 367 Seiten mit Spannung gespickter Thriller des Nr.-1-Bestsellerautors Andreas Winkelmann.

Als Roya Mayer abends mit dem Auto unterwegs ist, erhält sie eine verzweifelte ...

"Das letzte, was Du hörst" ist ein 367 Seiten mit Spannung gespickter Thriller des Nr.-1-Bestsellerautors Andreas Winkelmann.

Als Roya Mayer abends mit dem Auto unterwegs ist, erhält sie eine verzweifelte Nachricht auf ihrem Handy von ihrer Freundin Martina, die sie panisch um Hilfe bittet. Doch Roya kommt zu spät. Ihre Freundin hängt an ihrem Lieblingsbaum. Aus den Kopfhörer, den sie trägt, ertönt die Stimme des Podcasters Marc Maria Hagen. Als weitere Opfer auftauchen wird der Kommissarin Carola Barreis klar, dass es sich um Morde handeln muss.

Die Suche nach dem Mörder beginnt. Aber was hat der Podcast von Herrn Hagen damit zu tun?

Andreas Winkelmann gelingt es gleich von Anfang an durch eine der Handlung vorangestellte Szene - überschrieben mit Damals - die Leser/innen in seinen Bann zu ziehen und mit dem Tod von Martina und dem seltsamen Podcast von Beginn an Spannung aufzubauen. Die Protagonisten werden den Leser/innen sehr authentisch und bildhaft vorgestellt, ohne unnötige Längen zu erzeugen. Sofort will man unbedingt wissen, warum Martina sterben musste und wer der Mann hinter der Stimme des Podcasts ist. Angeheizt wird die spannende Mörderjagd immer wieder durch die Szenen der Vergangenheit eines Jungen, der schlimme Dinge erleben musste.

Bis zum Ende seines Thrillers läßt Andreas Winkelmann seine Leser/innen im Ungewissen und löst den rätselhaften Knoten, den er während des Thrillers geknüpft hat, erst zum Finale gekonnt auf.

Fazit:

"Das letzte, was Du hörst" ist ein sehr spannender Thriller mit einem äußerst überraschendem Ende. Für alle Thriller- und auch Krimifreunde, die es lieben lange mitzurätseln und sich gerne überraschen lassen, eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2022

Spannende Untersuchung eines Verbrechens mit überraschendem Finale

Der finstere Pfad
3

Jenny Blackhurst erzählt in ihrem 332seitigen Thriller "Der finstere Pfad" die Geschichte einer jungen Frau, Maisie Goodwin, die sich im Sommer 1999 aufmacht, den West Coast Trail im Südwesten von Kanada ...

Jenny Blackhurst erzählt in ihrem 332seitigen Thriller "Der finstere Pfad" die Geschichte einer jungen Frau, Maisie Goodwin, die sich im Sommer 1999 aufmacht, den West Coast Trail im Südwesten von Kanada mit ihrer Freundin entlang zu wandern. Da ihre Freundin jedoch kurzfristig absagt, unternimmt sie die Fahrt zum Startpunkt der Wanderung zunächst alleine. Sie lernt vor Ort schnell zum einen ein Paar kennen, das sich als Bruder, genannt Ric, und Schwester, Sera, ausgibt und sie auf der Wanderung begleitet und zum anderen eine dreiköpfige Gruppe aus einer Frau und zwei Männern, die den Trail von der anderen Seite aus beginnend starten. Eine der beiden Frauen verschwindet eines Nachts spurlos und außer Blut kann die Polizei vor Ort nichts finden. Erst zwanzig Jahre später werden menschliche Überreste gefunden und für eine Frau, namens Laura, beginnt eine nervenaufreibende Auseinandersetzung mit den Vorfällen von 1999.
Doch wer ist diese Laura? Und was ist auf dem Trail tatsächlich geschehen?

Bereits das Cover des Thrillers erzeugt direkt eine unglaubliche Spannung. Eine junge Frau wandert einsam auf einem schmalen Wanderweg unter dunklen verhangenen Wolken in Richtung eines Gebirges.
Der Inhalt des Buches spiegelt diese düstere Spannung gleich auf den ersten sofort wieder.
Jenny Blackhurst gelingt es sehr gekonnt durch die permanenten Zeit- und Blickwechsel der beiden Frauen, Maisie im Jahr 1999 und Laura zwanzig Jahre später, einen Spannungsbogen aufzubauen, der die Leser/innen geradezu über die Seiten fliegen lässt. Sie schafft es aus im Grunde einem Geschehen auf dem Trail vor zwanzig Jahren, zwei Szenarien zu kreieren. In beiden Fällen stehen die Leser/innen vor jeweils einem Rätsel, welches es zu lösen gilt? Von wem stammen die sterblichen Überreste entlang des Trails und was hat Laura überhaupt damit zu tun, das sie sich sogar Sorgen um ihre Familie machen muss?
Dieses atemberaubende Verwirrspiel wird von der Autorin zudem noch durch Einwürfe von Zeitungs-ausschnitten, Nachrichten und Podcast-Korrespondenzen sehr geschickt angeheizt.

Mein Fazit:
"Der finstere Pfad" von Jenny Blackhurst ist ein unglaublich spannender Thriller, der sich durch den fließenden Schreibstil und die angenehm kurz gehaltenen Kapitel auszeichnet. Die Charaktere werden sehr authentisch und bildhaft dargestellt, so dass die Leser/innen schnell eine Beziehung zu ihnen knüpfen können.
Ein Buch also, das ich allen Krimi- und Thrillerliebhaber/innen, die Freude daran haben, bis zum Ende einer Erzählung im Ungewissen zu bleiben nur wärmstens empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.04.2022

Verhinderte Erholung im Kloster des Verbrechens

Ostseekreuz
3

"Ostseekreuz" von Eva Almstädt ist der mittlerweile 17. Fall der Kommissarin Pia Korritki, der sich nahtlos an den 16. Fall anschließt.
Pia möchte in einem Kloster an der Ostsee die traumatischen Erlebnisse ...

"Ostseekreuz" von Eva Almstädt ist der mittlerweile 17. Fall der Kommissarin Pia Korritki, der sich nahtlos an den 16. Fall anschließt.
Pia möchte in einem Kloster an der Ostsee die traumatischen Erlebnisse ihrer eigenen Entführung verarbeiten, neue Kraft schöpfen und wieder zur Ruhe kommen. Doch kaum hat sie ihr Zimmer bezogen und sowohl die ersten Mönche und die anderen Klostergäste kennengelernt, wird ein ermordeter Mönch in einer Kirchenbank entdeckt. Als ihr damaliger Entführer auch noch aus seiner Haftanstalt entkommen kann, wird schnell klar, dass Pia nicht die Ruhe finden wird, die sie sich erhofft hatte, sondern dieses Mal undercover mit der zuständigen Polizei ermitteln wird.

Der 414 Seiten starke Krimi wird dieses Mal in zwei Handlungssträngen erzählt.
Die eine Handlung beschreibt Pias Undercover-Fahndung und Mithilfe in der Mordsache von Bruder Zacharias. Parallel dazu versucht ihr Freund, Marten Unruh, den entflohenen Alfred Lohse zu fassen und zurück ins Gefängnis zu bringen.
Nach einem zunächst etwas ungewohnt sehr ruhigen Start nimmt der Krimi dann doch sehr schnell Fahrt auf und erzeugt - nicht nur durch den ständigen Wechsel zwischen den beiden Ermittlungen - die gewünschte Spannung. Eva Almstädts Schreibstil überzeugt erneut durch seine klaren Darstellungen. Egal ob Personen oder Landschaften beschrieben werden, so erzeugt die Autorin stets klare Bilder, die die Leser/innen mit ins Geschehen einbinden und Teil der Erzählung werden lassen. Eva Almstädts Protagonisten sind dabei keine fiktiven Übermenschen, sondern haben ihre Ecken und Kanten und sind sehr glaubhaft und authentisch beschrieben.
Im Finale werden alle Fäden überzeugend zusammengeführt und präsentieren eine klare Lösung.

Mein Fazit:
Trotz eines etwas holprigen Beginns liefert Eva Almstädt eine gelungene Fortsetzung und durch die Undercover-Teilnahme ihrer Hauptprotagonistin, Pia Korritki, eine willkommene Abwechslung in der Reihe.
Ein persönliches gestaltetes Nachwort und eine Übersichtskarte des Klosters runden das Lesevergnügen wunderbar ab.
Ich werde dieser sehr menschlichen und charmanten Kommissarin weiterhin die Treue halten und kann allen Krimiliebhabern, die zudem das Lokalkolorit der Ostsee lieben, Pias 17. Fall nur wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung