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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2019

Ein wunderschönes und ganz besonderes Buch!

Ihr mich auch
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Als ich das erste Mal über „Ihr mich auch“ gestolpert bin, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Es hat so etwas wunderbar Harmonisches und Sommerliches, finde ich. Da mich auch der Klappentext ...

Als ich das erste Mal über „Ihr mich auch“ gestolpert bin, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Es hat so etwas wunderbar Harmonisches und Sommerliches, finde ich. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest, dass das Buch unbedingt bei mir einziehen muss.

Lu rebelliert gegen alles und jeden. Ihre frisch knallpink gefärbten Haare spiegeln nur zu gut wieder, wie Lu ist: Frech, tough, rebellisch, aggressiv. Sie ist einfach von allem genervt: Von ihrer Mutter, die keinen richtigen Job findet, sodass sie ständig knapp bei Kasse sind und Lu die alten Klamotten ihrer Cousins tragen muss, von den Jungs in ihrer Klasse, die total gemein sind, von der Schule und von so einigen weiteren Dingen mehr. In Lu schlummert eine große Wut, die sie noch nicht einmal beim Boxtraining loswird. Mit Lu kommt einfach niemand zurecht, niemand außer Rhys. Rhys zählt aber eigentlich nicht, schließlich existiert er gar nicht wirklich...
Lus Leben soll sich schlagartig ändern, als ihre Mutter einen neuen Job bei der wohlhabenden Familie Kunzendorff annimmt. Ihre Aufgabe ist es, sich um Herrn Kunzendorffs Tochter Viola zu kümmern. Diese hat ein schlimmen Unfall hinter sich, bei dem sie nicht nur ein Auge und einen Arm verloren hat, sondern auch ihre Mutter. Als Lu das erste Mal auf Viola trifft, knallt es gewaltig. Die beiden können sich gar nicht leiden und feinden sich richtig an. Als Lu erfährt, dass die blöde Viola unbedingt möchte, dass sie mit nach Mallorca fliegen soll, ist sie entsetzt. Dieser Urlaub kann einfach nur der reinste Albtraum werden. Oder?

Mit „Ihr mich auch“ ist Pia Herzog ein ganz besonderes Jugendbuch gelungen, welches mir wundervolle Lesestunden beschert hat. Auf mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben, der mich einfach nicht mehr entziehen konnte, sodass ich dass Buch quasi inhaliert habe. Es liest sich unheimlich gut, Pia Herzog hat einen sehr leichten, jugendlichen und herrlich lebendigen Schreibstil.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Lu in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist der Autorin eine außergewöhnliche Protagonistin gelungen. Lu ist vorlaut, kratzbürstig und wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Sie befindet sich mitten in der Pubertät, was man nur zu deutlich spürt. Sie ist sehr oft wütend und aggressiv, lässt sich nichts gefallen und schert sich nicht darum, was andere über sie denken. Lu ist schon irgendwie sehr speziell und obwohl sie so rotzfrech ist, muss man sie einfach gernhaben. Ich fand Lu großartig und konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen, trotz des Altersunterschiedes. Ich denke, dass besonders die Zielgruppe sich prima mit der toughen Lu identifizieren wird.

Was ich zuerst etwas komisch fand, war die Sache mit Rhys, Lus Fantasiefreund. Ich fand die Idee schon super und wahnsinnig interessant, aber irgendwie auch etwas sonderbar. Man muss sich darauf einlassen können, was mir zum Glück auch gelungen ist.
Mich hat diese Idee mit dem unsichtbaren Freund richtig fasziniert. Rhys wird einfach so real und greifbar beschrieben, sodass man beim Lesen öfters mal vergisst, dass er gar nicht existiert, sondern nur Lus Fantasie entsprungen ist.
Ich persönlich habe nur nicht so ganz verstanden, warum Lu so ist. Das wird leider nicht genauer erklärt. Wir erfahren zwar, dass sie sich schon immer sehr schwer damit getan hat, Freunde zu finden, aber warum, erfährt man leider nicht.
Was wir aber erfahren, ist, dass Lu vor Rhys noch weitere unsichtbare Freunde hatte. Zuerst waren es nur Mädchen, aber schließlich war eines Tages Rhys da. Rhys gibt Lu halt, sie braucht ihn einfach, um mit allem klarzukommen. Sie hat das Gefühl, dass niemand für sie da ist, nur Rhys hält zu ihr. Lu lebt wirklich total in ihrer eigenen Welt, was sich aber dank Viola noch ändern soll.

Viola, muss ich gestehen, konnte ich anfangs gar nicht leiden. Über ihr fieses und zickiges Verhalten habe ich mich richtig aufgeregt. Da wir alles aus Lus Sicht erfahren, ist Viola vermutlich besonders krass dargestellt, denn Lu kommt mit Viola zuerst überhaupt nicht gut klar. Die beiden Mädchen bekriegen sich sogar richtig im Sommerurlaub auf Mallorca, sie streiten sich und spielen sich die gemeinsten Streiche. Kaum vorstellbar, dass aus den beiden schließlich noch die allerbesten Freundinnen werden.

Ich fand es so schön, wie einfühlsam und berührend die Freundschaft von Lu und Viola beschrieben wird. Beide Mädchen entwickeln sich wunderbar weiter, sie geben sich gegenseitig halt und helfen einander, um ihre Probleme in den Griff zu kriegen. Was ich dabei wirklich toll, zugleich aber auch ein wenig irritierend fand, ist, dass Viola Lu sofort glaubt, dass es Rhys gibt. Da war ich mir bis zum Schluss nicht sicher gewesen, ob sie Rhys nun auch sehen kann oder nicht. Die Geschichte rund um diesen unsichtbaren Freund ist schon etwas strange, aber auch so erfrischend anders und einzigartig.

Erfrischend anders, so lässt sich „Ihr mich auch“ perfekt beschreiben. Es ist definitiv ein Buch abseits des Mainstreams. Hier hoffe ich sehr, dass das Buch die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient. Es erzählt eine so wunderschöne Geschichte über Freundschaft, das Anderssein und das Erwachsenwerden. „Ihr mich auch“ beschert einem ein außergewöhnliches Leseerlebnis, welches einen zutiefst berührt, sehr zum Nachdenken anregt, öfters zum Schmunzeln bringt und durchweg mitfiebern lässt. 
 
Fazit: „Ihr mich auch“ ist ein wunderschönes und ganz besonderes Buch, welches einen von den ersten Seiten an mitreißt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte ist einzigartig, sehr berührend, stellenweise richtig witzig und so erfrischend anders. Die Story rund um den unsichtbaren Freund fand ich zwar irgendwie etwas seltsam, zugleich aber auch genial und faszinierend. Ebenfalls ganz begeistert bin ich von Lu, mit der der Autorin eine großartige Buchheldin gelungen ist. Ich freue mich schon sehr über weitere Bücher von Pia Herzog, mein erstes Werk von ihr konnte mich richtig begeistern. Ich kann „Ihr mich auch“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.05.2019

Spannend, witzig, abenteuerlich! Ein richtig schöner Reihenauftakt!

Die Blaubeerdetektive 1: Gefahr für den Inselwald!
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Als ich das erste Mal über die Blaubeerdetektive gestolpert bin, war meine Neugierde sofort geweckt. Kinderkrimis fallen seit meiner Kindheit absolut in mein Beuteschema und Skandinavien als Schauplatz ...

Als ich das erste Mal über die Blaubeerdetektive gestolpert bin, war meine Neugierde sofort geweckt. Kinderkrimis fallen seit meiner Kindheit absolut in mein Beuteschema und Skandinavien als Schauplatz liebe ich über alles. Cover, Klappentext und Titel überzeugten mich auf Anhieb, daher stand für mich sehr schnell fest, dass ich die Blaubeerdetektive unbedingt kennenlernen möchte. Da das Hörbuch von Sebastian Rudolph gelesen wird, ein Sprecher, dem ich sehr gerne lausche, habe ich mich kurzerhand für das Hörbuch entschieden.

Der Sägewerkbesitzer Mäkelä, auch gerne der Holzwurm genannt, gilt in dem kleinen finnischen Dorf Kaninkorva als der allergrößte Miesepampel. Ein freundlicher Gruß, ein liebes Lächeln? Nee, nicht beim Mäkelä, da kann man bei ihm lange drauf warten. Seit kurzem aber grüßt der Sägewerkbesitzer alle im Dorf, ist total nett und lächelt sogar! Da kann etwas nicht stimmen, da sind sich die Blaubeerdetektive sofort einig. Die Blaubeerdetektive, das sind Samu, Alma, Selma, Olli und ihr Hund Riku. Sie sind eine richtige Detektivbande und haben sogar ein Bandenquartier, in dem sie sich regelmäßig treffen. Es befindet sich auf der Blaubeerinsel in einer alten Fischerhütte. Bisher hat der erste Fall leider auf sich warten lassen, aber bei dem Holzwurm wittern die Kinder sofort ein kniffliges Rätsel, das es zu lösen gilt. Sie beginnen dem Sägewerkbesitzer nachzuspionieren und finden sehr schnell heraus, was der miesepampelige Holzwurm Mieses vorhat: Er will ein unter Naturschutz stehendes Eichenwäldchen abholzen, weil es angeblich von gefährlichen Borkenkäfern befallen ist! Die Kinder beginnen weitere Nachforschungen anzustellen und finden schließlich noch heraus, was es mit diesen merkwürdigen Borkenkäfern genau auf sich hat. Der Miesepampel ist wirklich ein ganz hinterlistiger Fuchs (bzw. Holzwurm), dem unbedingt das Handwerk gelegt werden muss! Wie gut, dass die Blaubeerdetektive deutlich cleverer sind als ihr Gegner und schon eine gute Idee haben, wie sie ihren ersten spannenden Fall lösen können...

Mit dem ersten Band der Blaubeerdetektive ist dem finnischen Autor Pertti Kivinen ein richtig schöner Auftakt einer neuen Kinderbuchreihe gelungen, der große Lust auf mehr macht und die Herzen aller Detektivfreunde höher schlagen lässt! Der erste aufregende Fall dieser aufgeweckten Detektivbande ist spannend, witzig, atmosphärisch und lädt durchweg zum Mitfiebern ein.

Erzählt wird hier alles von Samu in der Ich-Perspektive. Mir war Samu auf Anhieb richtig sympathisch, ich fand ihn total süß und habe ich ihn vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Auch die anderen Detektivmitglieder haben mir sehr gut gefallen. Olli ist das totale Superhirn und klugscheißert sehr gerne rum. Mich haben seine altklugen Sprüche bestens unterhalten und immer wieder sehr zum Schmunzeln gebracht. Dank Ollie dürfen wir hier übrigens neue schwierige Wörter lernen wie „ergo“ oder „Indizien“. Genie Ollie weiß natürlich, was diese Worte bedeuten und erklärt sie seinen Detektivfreunden. Fand ich super, da so auch die Zielgruppe hier ihren Wortschatz erweitern kann.

Über wen ich mich auch köstlich amüsiert habe, waren Samus große Zwillingsschwestern Alma und Selma. Die beiden sind sehr temperamentvoll, kann ich euch sagen, was vor allem ihr kleiner Bruder öfters zu spüren bekommt. Und Ollie auch, Selma und Alma legen sich nämlich gerne mal mit Superhirn Ollie an, hihi.
Mit den vier Kindern ist Pertti Kivinen einfach eine total lustige und charmante Truppe gelungen, mit der zusammen wir hoffentlich noch so einige weitere spannende Fälle lösen werden.

Richtig klasse fand ich die Erzählweise des Buchs. Dadurch, dass hier alles aus der Sicht von Samu erzählt wird, hat der Schreibstil so etwas wunderbar Kindliches und eignet sich somit perfekt für die Zielgruppe. Ich persönlich liebe solche Erzählungen über alles, da man sich durch diese auch als Erwachsene so schön in die jungen Protagonisten hineinversetzen kann.

Was ich ebenfalls super fand, ist das Setting. Das kleine Dörfchen Kaninkorva, die Blaubeerinsel – alles wird so schön idyllisch und anschaulich beschrieben, sodass eine zauberhafte Atmosphäre entsteht und man von einer richtigen Abenteuerlust überfallen wird. 
 
Womit mich der Autor ebenfalls begeistern konnte, sind die vielen schönen Themen, die die Geschichte enthält. Es geht um Freundschaft, Familie, Mut und Zusammenhalt; um die Natur und den Umweltschutz. Vor allem die Naturaspekte werden hier sehr großgeschrieben, was mir ganz besonders gut gefallen hat. Die Geschichte unterhält einen nicht nur, sie ist auch informativ und lehrreich.

Vorgelesen wird das Ganze großartig von Sebastian Rudolph. Er ist in meinen Augen für diese Reihe der reinste Glücksgriff. Er betont alles so witzig und lebendig, sodass man von den ersten Hörminuten an mit Feuereifer dabei ist und gar nicht mehr aufhören mag mit dem Zuhören.

Ich kann das Hörbuch vom ersten Band der Blaubeerdetektive wärmstens empfehlen. Das Tolle hier ist auch, dass es für Mädchen und Jungen gleichermaßen gut geeignet ist, da wir hier beide Geschlechter vertreten haben. Kleine Spürnasen ab etwa 8 Jahren werden hier die reinste Freude beim Zuhören haben und vermutlich sofort den Wunsch verspüren, ein Mitglied dieser coolen Detektivbande zu sein.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der durchweg zum Mitfiebern einlädt und für Detektivfans ein großes Muss ist! Der erste knifflige Fall der Blaubeerdetektive ist spannend, mitreißend, witzig und wird herrlich humorvoll und atmosphärisch von Sprecher Sebastian Rudolph gelesen. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Natur und Umweltschutz und ist in meinen Augen nicht für Kinder ab 8 Jahren, sondern auch für deutlich ältere Spürnasen absolut hörenswert. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Zuhören und freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.05.2019

Gefühlvoll, romantisch und wunderschön!

First Comes Love
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Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext machte ich mich auch super neugierig auf das Buch, sodass für mich sofort feststand, dass ...

Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext machte ich mich auch super neugierig auf das Buch, sodass für mich sofort feststand, dass ich es unbedingt lesen muss. Tatsächlich ist mir erst nach dem Lesen aufgefallen, dass es sich bei „First Comes Love“ um eine Neuauflage von dem Buch „Dylan und Gray“ handelt, das bereits 2012 im Boje Verlag erschienen ist. Da stellte sich mir sofort die Frage: Wie kann es bitte sein, dass mir das Buch nicht früher aufgefallen ist? Denn ja, so viel kann ich schon mal verraten, mir hat „First Comes Love“ richtig gut gefallen!
Was mir allerdings nicht so gut gefällt, ist das Cover der alten Ausgabe. Da ich ein absoluter Coverkäufer bin, erklärt vermutlich die in meinen Augen wenig hübsche Aufmachung von „Dylan und Gray“ warum ich erst jetzt auf diesen wundervollen Jugendroman aufmerksam geworden bin. Wie gut also, dass der Verlag diese tolle Neuausgabe herausgebracht hat. Wer weiß, wahrscheinlich hätte ich sonst nie zur Liebesgeschichte von Gray und Dylan gegriffen. :D

Als Gray auf dem Campus das erste Mal auf Dylan trifft, ist er sofort ganz fasziniert von diesem sonderbaren Mädchen. Ihr Schlabber-Look, ihre zarte Gestalt, ihre hibbelige, vor Lebensfreude sprühende Art, ihre Liebe für die Fotografie – Gray spürt sofort, dass Dylan anders ist als all die Mädchen, denen er bisher begegnet ist. Mit Dylan wird es ihm endlich gelingen, die Mauern zu durchbrechen, die er um sich herum aufgebaut hat. Gray ist ein sehr in sich gekehrter und schweigsamer Typ. Er interessiert sich nicht groß daran, was um ihn herum geschieht und bleibt lieber für sich. Früher aber war das anders. Früher, vor diesem schlimmen Schicksalsschlag…
Dylan und Gray fangen an, Zeit miteinander zu verbringen, freunden sich an und verlieben sich schließlich ineinander. Gemeinsam werden die zwei eine wunderschöne Zeit erleben, die für beide am liebsten nie wieder enden soll. Doch leider wird Dylan nur über die Sommerferien in Arizona bleiben. Danach möchte sie weiterreisen und mehr von der Welt sehen. Werden die beiden dennoch zusammenbleiben? Das Verlieben kann so einfach so sein, aber das Verlassen, Wiederfinden und Verzeihen ist leider meistens deutlich schwerer...

In meinen Augen ist Katie Kacvinsky hier ein wundervolles Jugendbuch gelungen, bei welchem ich so froh bin, dass ich dank der Neuausgabe darauf aufmerksam geworden bin. Mir hat „First Comes Love“ tolle Lesestunden beschert. Das Buch war zwar insgesamt anders als von mir erwartet, aber keineswegs schlecht anders, ganz im Gegenteil. Die Story hat sich als deutlich tiefgründiger herausgestellt als ich zuerst angenommen hatte. Ich hatte hier mit einem locker-leichten und ein bisschen kitschigen Buch gerechnet. Locker-leicht ist die Handlung zwar, aber nicht kitschig. Die Liebesgeschichte von Dylan und Gray ist eine ganz besondere und einzigartige, die mir ständig prickelnd angenehme Gänsehaut-Momente beschert hat und mich richtig hat mitfiebern lassen. Auch vor mich hin geschmunzelt habe ich hier ohne Ende. Der Mix aus Romantik, Tiefgründigkeit, Ernst und Humor ist hier einfach großartig gelungen!

Was mich nur beim Lesen anfangs total verwirrt hat, ist der Name Dylan. Keine Ahnung, für mich ist Dylan einfach ein Jungenname. :D
Ich musste mir daher ständig in Erinnerung rufen, dass Dylan hier ein Mädchen ist. Irgendwann hatte ich es mir schließlich eingeprägt, aber glücklich bin ich irgendwie nach wie vor nicht mit dem Namen.

Abgesehen von meiner Namensverwirrung bin ich aber hellauf begeistert von „First Comes Love“. Es spricht ja wohl eindeutig für das Buch, dass ich es innerhalb eines Tages durchgesuchtet habe, oder? ;)
Es liest sich auch echt klasse, mir hat der Schreibstil von Katie Kacvinsky sehr gut gefallen. Allerdings musste ich mich an die Erzählweise des Buches erst etwas gewöhnen. Die Autorin vermischt öfters indirekte und direkte Rede, was ich zuerst als etwas komisch, zugleich aber auch als erfrischend anders empfunden habe.

Anders und außergewöhnlich fand ich auch unsere beiden Protagonisten, in die ich mich beim Durchschmökern immer mehr verliebt habe.
Dylan und Gray sind zwei ganz besondere und einzigartige Menschen. Vor allem Dylan hat mir unheimlich gut gefallen. Sie ist so lebensfroh und irgendwie total verrückt. Liebenswert-verrückt. Man gar nicht anders, als die quirlige Dylan sofort ins Herz zu schließen. Gray war mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch. Er ist das krasse Gegenteil zu Dylan, er ist schweigsam, ernst und unnahbar. Im Verlaufe des Buches erfahren wir aber noch, warum Gray so ist und was für ein großes Päckchen er zu tragen hat. Mir tat Gray unendlich leid.

Die Geschichte wird im Wechsel aus den Perspektiven von Dylan und Gray erzählt, wobei Grays Anteil der größere ist. Ich fand die Sichtwechsel hier sehr gelungen und konnte mich in beide Charaktere prima hineinversetzen. Ihre Gefühle und Gedanken werden so wunderbar und gefühlvoll beschrieben – man hat beim Lesen richtig das Gefühl, dabei zu sein und alles hautnah mitzuerleben.
Ich fand es so spannend mitzuverfolgen, wie sich Dylan und Gray kennenlernen, immer näher kommen und schließlich ineinander verlieben. Ihre Liebesgeschichte ist einfach so ehrlich und authentisch. Na ja, okay, mir persönlich ging es ein kleines bisschen zu schnell mit den beiden. Aber gestört hat es mich eigentlich nicht. Manchmal ist das eben einfach so, dass die Gefühle auf einmal da sind.

Super fand ich auch die Message, die das Buch enthält. „First Comes Love“ ist ein wunderschöner Jugendroman über Freundschaft, Liebe und Vertrauen, über das Loslassen und das Verwirklichen seiner Ziele und Träume. Die Geschichte von Dylan und Gray führt einen nur zu gut vor Augen, dass gerade die kleinen Dinge und Erlebnisse die schönsten und unvergesslichsten Momente im Leben sein können. Die Lovestory der beiden kommt ganz ohne Kitsch und Drama aus und wird so einfühlsam, humorvoll und mitreißend erzählt, sodass man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Was ich hier auch unbedingt noch erwähnen muss, ist das Setting. Das Buch spielt in Arizona und ich weiß nicht warum, aber ich liebe diesen Schauplatz in Büchern! Ich bin hier daher absolut auf meine Kosten gekommen, denn Arizona wird so cool und erstklassig beschrieben, sodass ich beim Lesen wundervolle Bilder im Kopf hatte.

Fazit: Romantisch, tiefsinnig, liebenswert-verrückt, hoffnungsvoll und einfach nur schön! „First Comes Love“ erzählt eine besondere Liebesgeschichte, die ganz ohne Kitsch und Drama auskommt und erfrischend anders ist. Ich habe mich sofort in Dylan und Gray verliebt, die beide einfach einzigartig sind und mich durch ihre süße, humorvolle Art bestens unterhalten haben. Das Buch enthält einen wundervollen Mix aus Romantik, Tiefgründigkeit, Ernst und Humor, der einen auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Ich kann die Liebesgeschichte von Dylan und Gray wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein wunderbares Gute-Laune-Buch, perfekt für den Sommer!

Dumme Ideen für einen guten Sommer
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Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Carlsen Verlags ist mir „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich wunderhübsch, es verströmt so ein richtig ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Carlsen Verlags ist mir „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich wunderhübsch, es verströmt so ein richtig schönes Sommer-Abenteuer-Feeling. Der Klappentext sprach mich auch auf Anhieb an, sodass für mich sehr schnell feststand, dass das Buch ganz dringend bei mir einziehen muss.

Dieser Sommer wird garantiert der furchtbarste ihres Lebens werden, da ist sich die 12-jährige Edie sicher. Anstatt mit ihrer besten Freundin Taylor in einem genialen Sommercamp abzuhängen, wird sie dazu gezwungen zusammen mit ihrer nervigen Familie das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Oma Petunia auf Vordermann zu bringen. Die Gluthitze Floridas, Mücken ohne Ende, ständig umgeben von ihrer Familie, die einfach nur peinlich ist, das große Risiko, Schlangen und Alligatoren zu begegnen...tja, so sieht also Edies Sommer aus. Ihr einziger Lichtblick: Rae, ihre mega coole Cousine, die einfach nur total hip ist und sogar schon mal im Fernsehen war! Zusammen werden die Mädchen auf eine Liste ihrer Oma stoßen, auf der lauter tolle Ideen für einen guten Sommer stehen. Edie und Rae beschließen, die Punkte abzuarbeiten, werden allerdings schnell feststellen, dass die Ideen irgendwie doch nicht so prickelnd und eigentlich total albern sind. Zum Beispiel „einen Chameur küssen“. Was hat sich Oma Petunia denn dabei gedacht? Manchmal sind es aber genau solche Ideen, die einen Sommer zum reinsten Abenteuer machen...

Ich habe hier genau das zu lesen bekommen, was ich mir erhofft hatte. Die Geschichte, die einen hier erwartet, ist warmherzig, liebenswert-fröhlich, witzig und sommerlich. „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ ist einfach ein total schönes Gute-Laune-Buch, das einen bestens unterhält und durchweg mitfiebern lässt. Ich bin hier nur so durch Seiten geflogen und habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen. Der Schreibstil von Kiera Stewart hat mir sehr gut gefallen, er ist locker-leicht, humorvoll und liest sich super angenehm.

Womit mich die Autorin ganz besonders begeistern konnte, waren die Charaktere.
Edie, unsere Protagonistin, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, ist ein ganz liebes und sympathisches junges Mädchen, die man sofort ins Herz schließen muss. Mit ihr wird sich die Zielgruppe prima identifizieren können. Sehr schön fand ich, dass man ihre Entwicklung so wunderbar mitverfolgen kann. Edie ist ein sehr unsicheres Mädchen und macht sich ständig Gedanken darüber, wie sie auf andere wirkt und ob das, was sie sagt und tut, nicht eigentlich total falsch und peinlich ist. Dies wird sich aber, wie bereits erwähnt, noch ändern. Edie wird sich in diesem Sommer ihren Ängsten stellen, sie wird an mehr Selbstbewusstsein gewinnen und über sich hinauswachsen.

Die anderen Nebencharaktere habe ich ebenfalls ganz fest in mein Herz geschlossen. Allen voran Edies Familie, die so herrlich schräg und ungewöhnlich ist. Ganz besonders Edies jüngere Zwillingsgeschwister Beatrice und Henry, die beide die reinsten Intelligenzbestien sind. Ich fand die zwei richtig lustig und musste ständig über sie schmunzeln.
Wer mich auch bestens unterhalten hat, war Onkel A.J. Er ist der Vater von Edies Cousine Rae und ein ziemlich gechillter Typ. Ich glaube, so einen entspannten Papa hätten die meisten Kinder nur zu gerne. ;)
Rae, muss ich gestehen, war mir nicht immer sympathisch. Sie kam mir manchmal ein bisschen verwöhnt und eingebildet vor. Zum Ende hin habe ich aber auch sie noch sehr lieb gewonnen. Rae ist abenteuerlustig, mutig und für ihr Alter sehr reif und erwachsen. So trinkt sie zum Beispiel Kaffee (Edie nicht), sie besitzt ein richtiges Smartphone (Edie leider nicht, seufz) und sie verwendet gerne Zitate aus Shakespeare und Filmklassikern (Edie versteht da immer nur Bahnhof). Rae und Edie sind wirklich extrem verschieden, verstehen sich aber dennoch richtig gut. Na ja, okay, nicht immer. Es wird in dem Sommer öfters mal zu Auseinandersetzungen kommen und leider sind die beiden auch nicht immer ehrlich zueinander. Da Rae in Edies Augen so cool ist, schwindelt sie ihrer Cousine manchmal etwas vor, um interessanter und erwachsener zu wirken. Zum Beispiel, wenn es um Jungs geht. Das ist noch etwas, was Rae Edie voraus hat: Rae besitzt schon einen Freund.

„Dumme Ideen für einen guten Sommer“ enthält einfach eine so wundervolle Mischung aus vielen verschieden Themen. Es geht um Familie und Freundschaft, um Mut, Vertrauen, ums Verliebtsein, Ehrlichkeit, Sommer und Abenteuer. Mir hat dieser bunte Mix unheimlich gut gefallen und ich denke, dass besonders die Zielgruppe hellauf begeistert davon sein wird.

Super fand ich, dass hier auch die Liebe ein bisschen mit ins Spiel kommt. Mitchell, der Nachbarsjunge, ist nicht nur sehr nett, er ist auch ziemlich süß. Findet zumindest Edie. Besonders sein Grübchen ist so niedlich! Wie es wohl ist, Mitchell zu küssen?
Ich fand Edies Gedanken über Mitchell einfach nur Zucker und zum Schmunzeln schön. Mitchell ist übrigens auch ein toller Charakter. Ich glaube, es gab in dem Buch wirklich niemanden, den ich gar nicht leiden konnte. Sie sind allesamt einfach einzigartig, erfrischend anders und wirken durch ihre Eigenarten so authentisch und lebensecht.

Was mich richtig ins Mitfiebern gebracht hat, war das Abarbeiten von Oma Petunias Liste, auf die Edie und Rae stoßen werden. Petunia, so wird immer deutlicher, muss eine ganz außergewöhnliche Frau gewesen sein. Schon schade, dass wir Leser sie gar nicht mehr kennenlernen konnten. Die Punkte auf ihrer Liste jedenfalls geben nur zu gut wieder, wie besonders Petunia in mancher Hinsicht war.
So steht auf der Liste zum Beispiel „Im Hurrikan tanzen“ oder „Eine Schlange mit bloßen Händen anfassen“. Klingt ja schon etwas sonderbar, oder? Ob Edie und Rae es wohl schaffen werden, alle Punkte abzuarbeiten? Vor allem der Punkt mit der Schlange löst in Edies großes Unbehagen aus. Sie hat nämlich eine riesengroße Angst vor Schlangen…

So, mehr werde ich hier dann auch nicht verraten. Ich hoffe, dass ich euch das Buch schmackhaft machen konnte. Wenn ihr gerade auf der Suche nach einem schönen, fröhlichen Sommerbuch seid, gerne Kinderbücher lest, auf ungewöhnliche Eissorten steht, keine Angst vor Schlangen und Alligatoren habt und einfach Lust darauf verspürt, total sympathische und liebenswert-verrückte Charaktere kennenzulernen, solltet ihr euch unbedingt „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ schnappen und loslegen mit dem Lesen! :D

Fazit: Ein wunderbares Gute-Laune-Buch, einfach nur perfekt für den Sommer! Mir hat „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ richtig schöne Lesestunden beschert. Die Geschichte ist lustig, spannend, fröhlich und wunderbar sommerlich. Das Buch sprüht nur so vor Witz und Charme, enthält neben den humorvollen und abenteuerlichen Szenen aber auch welche, die einen zum Nachdenken anregen. Ganz besonders gut gefallen haben mir die vielen sympathischen Charaktere. Diese sind einfach einzigartig und teilweise so herrlich schräg. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, sowohl Kindern ab 11 Jahren als auch deutlich älteren Lesern, und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 11.05.2019

Ein wundervolles Wohlfühlbuch

Blackwood
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Als ich das erste Mal von Blackwood hörte, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, ich finde es so hübsch! Auch der Klappentext konnte mich sofort ...

Als ich das erste Mal von Blackwood hörte, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, ich finde es so hübsch! Auch der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Irland? Geheimnisvolle Briefe aus der Zukunft? Das klang einfach so gut, daher wanderte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Als Gesines Mutter bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, bricht für die 15-järhige eine Welt zusammen. Da sie in Wien niemanden hat, muss sie ihre geliebte Heimatstadt verlassen und zur ihrer Tante Wanda nach Irland ziehen. Blackwood, so heißt nun ihr neues Zuhause. Ein merkwürdiges kleines Dorf voller schräger Einwohner und jeder Menge Klatsch und Tratsch. Gesine fühlt sich einsam und allein und würde Blackwood am liebsten sofort wieder verlassen. Ein Lichtblick ist Arian, einer ihrer neuen Mitschüler. Arian sieht nicht nur umwerfend gut aus, er ist auch sehr charmant und ein Prinz. Na ja, kein richtiger Prinz. Er ist der Sohn einer sehr berühmten Butterdynastie und gilt in Blackwood als der Butterprinz. Er bringt Gesines Gefühle ziemlich durcheinander, wodurch ihr Leben nur noch chaotischer wird, als es eh schon der Fall ist. Noch turbulenter wird alles, als Gesine in einem geheimnisvollen alten Schreibtisch einen mysteriösen Brief entdeckt. Dieser stammt von ihrem Ich aus der Zukunft. Aber kann das wirklich sein? Magie, so etwas gibt es doch gar nicht...oder?

Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen! Mir hat Blackwood wundervolle Lesestunden beschert. Für mich war das Buch so ein richtig schöner Wohlfühlschmöker, der mich bestens unterhalten hat und von den ersten Seiten an verzaubern konnte. Es gab nur einen Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat: Die recht kleine Rolle, die die Briefe einnehmen. Da hatte ich irgendwie mit mehr gerechnet. Es dauert ein Weilchen, ehe unsere Protagonistin Gesine auf den ersten Brief stößt und wie das Ganze am Ende aufgelöst wird, konnte mich nicht so wirklich zufriedenstellen.
Was mich hier auch etwas erstaunt hat, ist, dass der Fantasyanteil recht gering ist. Da hatte ich mehr erwartet. Ich fand es aber nicht schlimm, dass der Roman näher an der Realität ist. Ich bin kein großer Fantasyleser, daher hat es mir sogar sehr gut gefallen, dass man es hier mit nicht so vielen Fantasyelementen zu tun bekommt. Ich kann mir nur gut vorstellen, dass so manch anderer davon enttäuscht sein wird. Na ja, ist eben immer Geschmackssache. Ich jedenfalls bin echt begeistert von dem Buch.

Womit mich Britta Sabbag komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere, die mit so viel Liebe ausgearbeitet wurden. Hach, einfach herrlich, auf was für schräge Figuren wir hier treffen. Ich bin da aus dem Schmunzeln teilweise gar nicht mehr herausgekommen. Das Erschaffen schrulliger, herzlicher Charaktere hat Britta Sabbag definitiv voll drauf. Ob Gesines Tante Wanda, deren beste Freundin Mimi, die die gute Seele von Blackwood ist und eine wahre Meisterköchin (Vorsicht vor ihren Butterschnecken! Sie sind verdammt lecker, aber wahre Kalorienbomben!), der witzige Sam mit seinen vielen Geschwistern, die hinterlistige Lilian oder all die anderen Blackwoodbewohner – alle haben sie so ihren Ecken und Kanten und nicht alle sind sie sympathisch – alle aber tragen sie dazu bei, dass man sich hier beim Lesen köstlich amüsiert und gar nicht anders kann, als sich in das kleine Dörfchen Blackwood zu verlieben.

Was aber dazu gesagt sein muss: Britta Sabbag macht hier nicht vor den gängigen Klischees halt. Eine Schulbitch, die der Hauptfigur das Leben schwer macht, ein extrem gutaussehender Junge, der der Buchheldin den Kopf verdreht, eine Protagonistin, die kein Fettnäpfchen auslässt – wer bei solchen Dingen gerne mal die Augen verdreht, wird hier vermutlich nicht so begeistert sein wie ich. Ich persönlich störe mich nie groß an so etwas. Okay, irgendwann wird es selbst mir mal zu viel, aber hier fand ich die Dosis an Klischees genau richtig. Für mich hat es hier einfach perfekt reingepasst.

Wen ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen habe, ist Gesine, auch Ge genannt. Mit ihr ist Britta Sabbag eine wunderbare Protagonistin gelungen. Ge ist so sympathisch, witzig und tollpatschig. Man kann gar nicht anders als sie gernzuhaben. Wir erfahren hier alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und bekommen dadurch einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Was einem als Leser sofort deutlich wird: Ge hatte es nicht immer leicht im Leben. Aufgrund ihres ungewöhnlichen Namens wurde sie an ihrer früheren Schule oft gehänselt (ich sag nur Gesine-Rosine) und in Blackwood ist sie für viele nur das Schnitzelmädchen. Würde ich jetzt auch nicht als den schmeichelhaftesten Spitznamen bezeichnen. Wobei ich persönlich ihn irgendwie cool finde. Schnitzelmädchen, hat doch irgendwie was, oder? :D
Worunter Ge aber verständlicherweise am meisten leidet, ist der Verlust ihrer Mutter. Da hätte Ges Kummer vielleicht etwas ausführlicher und tiefsinniger beschrieben werden können, allerdings hätte das dann vermutlich nur dazu geführt, dass das Buch sehr ernsthaft und beklemmend wird. Hätte hier nicht gepasst, finde ich. Ich fand es daher genau richtig so, wie die Themen Verlust und Trauer dargestellt wurden.

Was hier natürlich nicht zu kurz kommt, ist die Romantik. Die Liebesgeschichte von Ge und Arian fand ich zuckersüß und zum Schmunzeln schön. Arian, der Butterprinz, hat mir unheimlich gut gefallen. Er hat so etwas Geheimnisvolles an sich und ist so charmant und liebenswert. Arian ist einfach so jemand, an den nicht nur die Protagonistin, sondern auch wir Leser sofort unser Herz verlieren.

Da wir schon mal beim Thema Liebe sind - Wie oben bereits erwähnt, kann man gar nicht anders, als sich in das irische Dörfchen Blackwood sofort zu verlieben. Es wird so zauberhaft und atmosphärisch beschrieben, sodass eine wunderbar magische Stimmung entsteht. Ich glaube, ich würde mich an diesem idyllischen Fleckchen Erde pudelwohl fühlen. Britta Sabbag ist mit Blackwood ein märchenhaftes Setting gelungen, von welchem ich die tollsten Bilder im Kopf hatte und das in mir ein großes Fernweh nach Irland ausgelöst hat. Richtig klasse fand ich auch die wunderschöne Karte vorne und hinten im Buch, die die wichtigsten Schauplätze der Geschichte zeigt.

Zu guter Letzt muss ich unbedingt noch das Radio Blackwood erwähnen. Es gibt zwischendurch immer mal wieder kleine Abschnitte, in denen wir in den Genuss von sehr humorvollen Radiosendungen kommen, moderiert von Bran Foley. Mir haben die Sendungen ein breites Dauergrinsen ins Gesicht gezaubert. Warum? Das verrate ich euch nicht, hehe. Nur so viel: Wer in Blackwood auf Klatsch und Tratsch steht, ist ganz bestimmt ein begeisterter Zuhörer von Radio Blackwood. ;)

Fazit: Ein wundervolles Wohlfühbuch, das man am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mag! Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und hatte beim Durchschmökern jede Menge Spaß. Die Charaktere habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sie sind so herrlich schräg und witzig. Das märchenhafte Setting hat mir ein pures Kopfkino beschert und die magische Atmosphäre konnte mich vom ersten Moment an verzaubern. Mich hat das Buch bestens unterhalten und bis auf einen kleinen Punkt, der mir nicht so gut gefallen, bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Ich kann es wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!