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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2019

Mitreißend, emotional, humorvoll und wunderschön! Eine tolle Fortsetzung!

Maybe Now
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Als ich hörte, dass Colleen Hoover eine Fortsetzung zu „Maybe Someday“ geschrieben hat, war meine Freude riesengroß! Colleen Hoover zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich liebe ...

Als ich hörte, dass Colleen Hoover eine Fortsetzung zu „Maybe Someday“ geschrieben hat, war meine Freude riesengroß! Colleen Hoover zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich liebe ihre Bücher und „Maybe Someday“ gehört definitiv zu meinen CoHo-Favoriten. Auf „Maybe Now“ habe ich mich wirklich schon riesig gefreut, ich war schon so gespannt auf Maggies Geschichte!

Kurze Info: Normalerweise mache ich das ja nicht, aber da meine Rezension so schrecklich lang geworden ist (bin einfach so schlecht im Kurzfassen, räusper) habe ich den Inhalt nun nicht in meinen Worten zusammengefasst. Da verweise ich jetzt einfach mal auf den Klappentext vom Verlag. :D

Sieht das Cover nicht toll aus? Also mir gefällt es richtig gut, ich steh total auf Streifen und mag die Kombi weiß-rosa unheimlich gerne. Super finde ich auch, dass das Cover so ein typisches Colleen Hoover-Cover ist. Die Fortsetzung passt optisch perfekt zum Vorgängerband und zu dem Zwischenband „Maybe Not“.

Zur Story muss ich allerdings sagen, dass sie mich leider nicht so mega doll begeistern konnte, wie es sonst bei den Büchern von Colleen Hoover der Fall ist. Leider gab es hier zwei Dinge, die mich ein bisschen gestört haben, sodass das Buch nicht das von mir erhoffte Highlight wurde. Begeistert bin ich aber natürlich dennoch. Colleen Hoover ist hier eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die mir herrliche Lesestunden beschert hat. Ich würde hier auch dringend raten, zuerst zum ersten Band zu greifen und danach erst zum zweiten. In meinen Augen ist der Lesespaß deutlich höher, wenn man „Maybe Someday" zuerst liest.

Ich komme dann einfach mal zuerst zu den Dingen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Zuerst muss sagen, dass ich etwas enttäuscht davon bin, welche Rolle Maggie hier einnimmt. Eigentlich soll dieser Band ihre Geschichte erzählen. Ja, eigentlich. Klar, wir erfahren natürlich schon so einiges über sie, aber irgendwie hatte ich erwartet, dass der Fokus der Handlung deutlich mehr auf Maggie liegt. Ich finde sogar, dass man von Sidney und Ridge mehr zu lesen bekommt als von Maggie und Jake. Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe mich richtig über das Wiedersehen mit Sidney und Ridge gefreut. Ich habe die beiden im ersten Band so unglaublich liebgewonnen! Da „Maybe Now“ nur als Maggies Geschichte betitelt wird, hatte ich einfach mit mehr Maggie gerechnet. Besonders Jake kam mir zu kurz. In ihn wird Maggie sich verlieben und wie sie, so habe auch ich Jake sofort in mein Herz geschlossen. Über ihn hätte ich sehr gerne mehr zu lesen bekommen.
Worüber ich auch gerne mehr erfahren hätte, ist Maggies Bucket List. Wie viele Menschen, die todkrank sind und keine hohe Lebenserwartung haben, hat auch Maggie eine Liste mit Dingen, die sie in ihrem Leben gerne noch tun möchte. Natürlich spielt das Abarbeiten der Liste hier eine Rolle, allerdings nicht so sehr, wie in manch anderen Büchern. Gefühlt habe ich zwar schon ziemlich viele Bücher solcher Art gelesen, aber da ich solche Geschichten über alles liebe, hätte es mich hier echt gefreut, wenn das Augenmerk der Handlung mehr auf Maggies Liste gelegen hätte.

Der zweite Punkt, der mich ein bisschen gestört hat, ist das Ende. Das war mir persönlich einfach ein wenig zu kitschig. Süß und wunderschön ist es zwar, nur fand ich es dann doch etwas zu übertrieben. Aber ich spreche da auch nur für mich, so mancher wird das Ende bestimmt ganz anders empfinden.

Eine letzte kleine Sache, bei der ich etwas ins Stocken und Grübeln geraten bin, bezieht sich auf eine bestimmte Szene im Buch. An alle, die gerade dabei sind, die erste Staffel von Game of Thrones zu gucken oder noch vorhaben, mit der Serie zu beginnen: Wartet besser, bis ihr Staffel 1 beendet habt, ehe ihr in dieses Buch abtaucht. Man wird hier sehr zur ersten Staffel gespoilert! Darüber wird sich nicht nur der gespoilerte Ridge, sondern bestimmt auch so manch anderer aufregen. Es gibt ja doch noch so einige, die Games of Thrones noch nicht gesehen haben. Ich zum Beispiel. Ja, jetzt ist es raus, ich kenne die Serie tatsächlich nicht, ich habe noch keine einzige Folge gesehen. Da ich es vorerst auch nicht vorhabe, hat mich dieser Spoiler nicht gestört. Allerdings fand ich es dennoch nicht gut, dass Colleen Hoover Warren etwas so Wichtiges von der Handlung verraten lässt.

So, nun aber genug gemeckert. So langsam kann man ja den Eindruck gewinnen, dass mir das Buch gar nicht so gut gefallen hat. ;)
Dann lege ich jetzt mal los mit dem Schwärmen und Seufzen.
Zum Schreibstil kann ich nur sagen: Ich liebe ihn! Er ist so mitreißend und gefühlvoll und liest sich so schön! Colleen Hoover kann einfach großartig schreiben. Wobei ich nur die deutschen Übersetzungen kenne, ich habe bisher noch kein CoHo-Roman auf Englisch gelesen (möchte es aber unbedingt noch tun). Die Übersetzungen jedenfalls finde ich klasse.

Ebenfalls ganz begeistert bin ich natürlich auch wieder von den Charakteren.
Sidney und Ridge, die beiden muss man einfach lieben. Auch wenn ich es ein wenig schade fand, dass Maggie und Jake etwas zu kurz kamen, habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut, dass es wieder so viele emotionale und berührende Momente mit Sidney und Ridge gibt. Ihre Beziehung ist wirklich einzigartig. Allerdings ist sie auch nicht immer leicht. Da Ridge taub ist und Sidney die Gebärdensprache noch nicht so gut beherrscht, sind die beiden oft auf technische Hilfe (Laptops, Handys) angewiesen, damit sie kommunizieren können. Ihre Chatgespräche fand ich schon im ersten Band so toll und auch hier haben sie mich wieder vollkommen verzaubert. Super fand ich auch, dass es wieder viele Songtexte gibt, die Gott sei Dank nicht übersetzt wurden, sondern im Englischen belassen wurden. Die Songtexte sind einfach nur wunderschön und so bewegend!

Bei Maggie muss ich gestehen, dass ich bei ihr ein kleines bisschen gebraucht habe, ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin. Nachdem meine kleine Anfangshürde aber überwunden war, habe ich Maggie richtig liebgewonnen. Mir tat sie so leid, dass sie an dieser schlimmen Krankheit Mukoviszidose leidet. Allerdings gelingt es Colleen Hoover mal wieder wunderbar, ein ernstes Thema auf eine locker-leichte Weise zu verpacken, sodass man trotz der ernsten Thematik so ein richtiges Wohlfühlbuch in Händen hält.

Wer hier auch wieder mit von der Partie ist, sind Brennan und...hurra!...Warren und Bridgette. Also, Ridge und Sidney mag ich wirklich mega gerne, aber Warren und Bridgette sind dann irgendwie doch meine absoluten Lieblinge. Warren ist einfach so witzig, seinen Humor feiere ich beim Lesen immer richtig. :D
Und Bridgette ist einmalig. Sie ist ein sehr spezieller Typ, nicht unbedingt sympathisch, aber irgendwie muss man sie dennoch ins Herz schließen. Ich finde Bridgette einfach nur genial. Über sie und Warren musste ich beim Lesen wirklich ständig breit schmunzeln und öfters auch laut loslachen.

Das Buch wird abwechselnd aus vier Perspektiven in der dritten Person erzählt: Sidney, Ridge, Maggie und Jake. Mir haben diese Wechsel wahnsinnig gut gefallen, da wir so von allen vier Charakteren einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten.

Mein Lesevergnügen war leider hier viel zu schnell wieder vorbei. Ich habe das Buch richtig durchgesuchtet und habe die Zeit mit dieser witzig-verrückten Truppe und ihrem großen Gefühlschaos zutiefst genossen. Über ein erneutes Wiedersehen würde ich mich echt freuen. Ich glaube zwar nicht, dass es eine weitere Fortsetzung geben wird, aber hoffen tue ich es irgendwie dennoch. :D

Fazit: Emotional, romantisch, witzig und wunderschön! Eine tolle Fortsetzung, die eine so wundervolle Geschichte über die wohl coolste und ungewöhnlichste WG aller Zeiten erzählt. Auch wenn mich der zweite Band leider nicht so flashen konnte wie der erste, habe ich dennoch unvergessliche Lesestunden mit „Maybe Now“ verbracht. Ich kann das Buch absolut empfehlen (für CoHo-Fans ist es definitiv ein großes Muss!) und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 25.07.2019

Ein toller Auftakt!

Heaven's End – Wen die Geister lieben
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Als mir der Trilogieauftakt von Heaven‘s End auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Das Cover finde wunderschön, ich liebe diesen schimmernden Schriftzug ...

Als mir der Trilogieauftakt von Heaven‘s End auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Das Cover finde wunderschön, ich liebe diesen schimmernden Schriftzug und die feuerroten Haare des Mädchens. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb. Schottland? Geister? Spannung pur und jede Menge Romantik? Hach, das klang einfach so gut! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Heaven‘ End, ein kleines idyllisches Küstenstädtchen in Schottland – hier lebt die 15-jährige Jojo zusammen mit ihrer lebenden – und toten - Familie. Jojo kann, wie ihre Mutter, die Geister ihrer verstorbenen Vorfahren sehen und mit ihnen sprechen. Von dieser außergewöhnlichen Fähigkeit darf aber niemand wissen! Und das Jojo stets von zwei toten Wieseln begleitet wird, muss natürlich auch unbedingt ein Geheimnis bleiben. Noch nicht einmal ihrem besten Kumpelfreund Benny vertraut Jojo sich an. Und ihr heimlicher Schwarm Zack, dessen Nähe sie immer ganz hibbelig macht, darf erst recht nichts von dem großen Familiengeheimnis erfahren. Als sich aber auf einmal sehr mysteriöse Dinge in Heaven‘s End ereignen, wird es für Jojo immer schwieriger ihre besondere Gabe geheim zu halten.

Ich hatte bisher noch kein Buch von Kim Kestner gelesen, der erste Band ihrer neuen Ghostfantasy-Trilogie war also mein erstes Werk von ihr. In meinen Augen ist Kim Kestner hier ein wirklich guter Trilogie-Auftakt gelungen. Das von mir erhoffte Highlight wurde das Buch dann zwar leider nicht, aber viel Spaß beim Lesen hatte ich dennoch.

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht der 15-jähirgen Jojo in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist Kim Kestner eine wundervolle Protagonistin gelungen. Jojo ist ein super sympathisches 15-jähriges Mädchen. Sie wirkt absolut authentisch, sie ist mutig, tough und ehrlich und besitzt so eine schön sarkastische Art. Für ihren Humor habe ich die liebe Jojo richtig gefeiert!

Die weiteren Charaktere, auf die wir hier stoßen werden, haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. Es sind zwar einige Klischees vertreten, aber gestört hat mich das eigentlich nicht, nein, eher im Gegenteil. Benny, Jojos schwuler Freund, war sogar einer meiner Lieblinge. Benny ist total witzig und eine absolute Dramaqueen. Ihn fand ich einfach nur Zucker.
Wer mich ebenfalls sofort für sich gewinnen konnte, ist Big Kate, die neue Mitschülerin. Sie ist ein herzensguter und so offener Mensch, sie muss man einfach gernhaben. Big Kate wird noch eine sehr gute Freundin für Jojo werden und ihr bei ihrem gefährlichen Abenteuer eine große Hilfe sein.

Total cool fand ich auch Jojos Familie, sowohl die lebende als auch die tote, wobei mir die verstorbenen Verwandten deutlich besser gefallen haben. Hach, einfach herrlich, auf was für schräge Figuren wir hier zum Teil stoßen. Besonders Jojos zwei tote Wiesel Scoot und Scrooge haben es mir richtig angetan.
Die Geister fand ich allesamt einfach großartig. Mit ihren schrulligen Eigenarten haben sie mich bestens unterhalten, ich bin da stellenweise aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen.

Bei wem ich ein bisschen gebraucht habe, ehe ich mit ihm warm geworden bin, ist Zack. Er war mir anfangs irgendwie dann doch etwas zu sehr Klischee. Gutaussehend, reich, beliebt...und dann noch die Tatsache, dass sich Jojo natürlich in ihn verlieben muss. Mit der Lovestory, muss ich gestehen, konnte mich Kim Kestner nicht komplett überzeugen. Mir war sie irgendwie zu kitschig. Da hat mir der Fantasyanteil im Buch deutlich besser gefallen. Von dem Einfallsreichtum und den vielen fantasievollen Ideen bin ich wirklich hellauf begeistert.

Super fand ich auch das Setting. Wie oben bereits erwähnt konnte mich die Erwähnung des Schauplatzes im Klappentext sofort reizen. Ich liebe Bücher, die in Schottland spielen. Ich selbst war leider noch nie in Schottland, möchte aber wahnsinnig gerne mal dorthin. Mein großes Fernweh wurde hier auch nur noch gesteigert, denn Kim Kestner beschreibt Heaven‘s End einfach klasse.

Den Schreibstil vom Kim Kestner kann ich generell nur loben. Er ist sehr bildhaft und lebendig und so schön locker-leicht und humorvoll. Dank des tollen Schreibstils (und der angenehm kurzen Kapitel) haben sich für mich auch die etwas zähen Passagen sehr gut lesen lassen, denn ja, die gab es für mich zwischendurch leider immer mal wieder. Besonders zu Beginn habe ich das Buch leider als etwas langweilig empfunden. So richtig packen konnte mich die Story erst nach gut 100 Seiten. Dann aber konnte mich die Handlung richtig fesseln. Dass manche Szenen für meinen Geschmack etwas zu langatmig waren, hat mich letztendlich aber gar nicht so sehr gestört. Etwas mehr Spannung, Grusel und Gänsehaut-Feeling hätte ich zwar sehr schön gefunden, aber dafür bin ich humormäßig ganz auf meine Kosten gekommen und auch an unvorhersehbaren Wendungen mangelt es hier nicht. Besonders das Ende kam für mich sehr überraschend. Das Buch endet - natürlich - mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Leider erscheint Band 2 nur erst im Frühjahr 2020, da heißt es also noch ein Weilchen warten. Auf die Fortsetzung freue ich mich schon sehr!

Fazit: Ein toller Trilogieauftakt, der große Lust auf mehr macht! „Heaven‘s End – Wen die Geister lieben“ enthält einen richtig schönen Mix aus Fantasy, Abenteuer, Humor, Spannung und Romantik, welcher nicht nur Teenies ab 12 Jahren begeistern wird, sonder auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert ist. Großartige Charaktere, schlagfertige Dialoge, eine mitreißende, unvorhersehbare Handlung, ein wundervolles Setting – klingt gut? Nun, das ist es auch! Ein paar kleine Schwächen hat das Buch zwar für mich, aber begeistert bin ich dennoch. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.06.2019

Eine tolle Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht

Das Geheimnis von Rookwood
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Letztes Jahr hatte ich den ersten Band der Rookwood-Serie gelesen und war von diesem ganz begeistert. Auf die Fortsetzung habe ich mich daher schon richtig gefreut.

Endlich sind die Zwillingsschwestern ...

Letztes Jahr hatte ich den ersten Band der Rookwood-Serie gelesen und war von diesem ganz begeistert. Auf die Fortsetzung habe ich mich daher schon richtig gefreut.

Endlich sind die Zwillingsschwestern Scarlet und Ivy wieder vereint und werden nun zusammen die Eliteschule Rookwood besuchen. Bei ihrer Rückkehr stellen die Mädchen aber sehr schnell fest, dass in ihrer Schule sehr seltsame Dinge vor sich gehen. Die schreckliche Miss Fox mag verschwunden sein, aber der neue Direktor Mr. Bartholomew scheint ebenfalls nichts Gutes im Schilde zu führen. Er ist nicht nur richtig gemein, sondern auch total unheimlich, sogar die Lehrer fürchten sich vor ihm.
Als eine Serie von rätselhaften Diebstählen beginnt und der Verdacht auf Scarlet fällt, beschließen die Zwillinge sofort der Sache auf den Grund zu gehen, um Scarlets Unschuld zu beweisen. Sie beginnen Nachforschungen anzustellen und machen schließlich eine unglaubliche Entdeckung…

Mit dem zweiten Teil der Rookwood-Reihe ist Sophie Cleverly eine richtig schöne Fortsetzung gelungen. Ich persönlich finde den zweiten Band zwar etwas schwächer als den ersten, aber begeistert bin ich dennoch. Hier hoffe ich wirklich sehr, dass die weiteren Bände auch noch ins Deutsche übersetzt werden. Ich finde die Reihe total cool und bin schon so gespannt wie es weitergehen wird!

Da es bei mir nun schon wieder deutlich über ein halbes Jahr her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe und ich als absolute Vielleserin leider viel zu schnell wieder Details aus Büchern vergesse, habe ich hier leider ganz leichte Startschwierigkeiten gehabt. Die Fortsetzung setzt ziemlich direkt an den Vorgänger an, ich rate hier daher sehr, die chronologische Reihenfolge einzuhalten.

Nachdem ich meine kleine Anfangshürde überwunden hatte, war ich wieder mittendrin im Geschehen und habe das Buch richtig weggesuchtet. Innerhalb eines Tages habe ich es durchgelesen und hatte bei meiner Buchinhalation jede Menge Spaß.

Anders als in Band 1, in dem nur Ivy die Erzählerin ist, wird hier die Geschichte im Wechsel von Ivy und Scarlet erzählt. Normalerweise liebe ich Erzählerwechsel in Büchern, aber hier hat es mir nicht so gut gefallen. Scarlet war mir irgendwie nicht so sympathisch, ich fand ihr aufmüpfiges und sehr temperamentvolles Verhalten teilweise etwas anstrengend. Da war mir Ivy, die deutlich ruhiger und zurückhaltender ist, viel lieber.
Hinzu kommt noch, dass mich die Sichtwechsel stellenweise etwas verwirrt haben. Warum genau, kann ich allerdings nicht sagen. Dank der Kapitelüberschriften weiß man immer, wer von den Schwestern gerade an der Reihe ist mit dem Erzählen, aber dennoch hatte ich stellenweise so meine Probleme damit.
Super fand ich aber, dass die Kapitel so schön kurz sind. Es kommt dadurch ein wunderbarer Lesefluss zustande, sodass man hier wirklich nur so durch die Seiten fliegt. Auch die temporeiche Handlung trägt natürlich dazu bei, allerdings habe ich dieses eifrige Mitfiebern hier ein kleines bisschen vermisst. Das Buch ist natürlich schon sehr fesselnd und mysteriös, aber in Band 1 war ich irgendwie mehr am herumrätseln. Diese aufregende Schnitzeljagd, die mich in „Das Geheimnis von Rookwood“ so geflasht hatte, war hier leider etwas weniger mitreißend. Man begibt sich mit den Zwillingen zwar auf eine spannende Spurensuche, aber bei der hat mir einfach das Besondere, Außergewöhnliche gefehlt. 

Ja, ich weiß, wenn man das so liest, klingt das total negativ. Ich finde es natürlich schon schade, dass mich der zweite Band nicht ganz so beeindruckt hat wie der erste, aber wie oben bereits erwähnt: Ich bin dennoch hellauf begeistert. Allzu groß gestört haben mich meine kleinen Meckerpunkte auch gar nicht.

Was mir wieder unheimlich gut gefallen hat, ist das Setting. Die Schule Rookwood wird wirklich klasse und sehr anschaulich beschrieben, sodass eine ganz besondere, geheimnisvoll-düstere Atmosphäre ensteht. 
Zu Internatsgeschichten greife ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne. Ich bin hier daher wieder ganz auf meine Kosten gekommen, denn auch in Band 2 kommt das pure Internatsfeeling auf.
Erstaunt hat mich wieder, dass man so gut wie gar nicht merkt, dass das Buch im Jahr 1935 spielt. Dieser Punkt hatte mich im ersten Band richtig überrascht. Die Rookwood-Reihe besitzt einfach so etwas herrlich Zeitloses und hat ihren ganz eigenen Flair. Finde ich echt toll!

Womit mich die Autorin ebenfalls wieder begeistern konnnte, sind die Charaktere. Mit Scarlet bin ich wie gesagt leider nicht so wirklich warmgeworden, aber es hat mir dennoch gefallen, dass die Zwillinge wieder vereint sind. Ich fand das Zusammenspiel der beiden richtig faszinierend und interessant. Ivy und Scarlet mögen sich äußerlich bis aufs Haar gleichen, vom Charakter her aber sind die zwei komplett verschieden.

Wer zu meiner großen Freude auch in Band 2 wieder seinen Auftritt haben wird, ist Ivys neue Freundin Adriane. Sie habe ich im Reihenauftakt vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Ich mag ihre schüchterne und süße Art total gerne.

Die anderen Nebenfiguren wurden ebenfalls allesamt großartig ausgearbeitet, sowohl die liebenswerten, als auch die hinterhältigen.
In Rookwood treiben wirklich so einige unangenehme Personen ihr Unwesen. Die schreckliche Miss Fox ist zum Glück verschwunden, aber Mr. Bartholomew, der neue Schuldirektor, ist irgendwie auch ziemlich strange und richtig fies. Mit dem stimmt etwas ganz und gar, das spürt man als Leser sofort.

Wie der erste Band, so konfrontiert uns auch die Fortsetzung mit jeder Menge Geheimnisse, Rätsel und unheimlicher Ereignisse (Gänsehaut-Feeling!).
Mitfiebern ist hier definitiv Programm, Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf. Auch wenn ich diese rätselhafte Spannung, die in Band 1 herrscht, hier als etwas schwächer empfunden habe, war ich dennoch wie gebannt von der Handlung und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Mix aus Krimi, Schulgeschichte und Abenteuer ist Sophie Cleverly wieder wunderbar gelungen, wirklich klasse.

Das Buch endet, wie ich mir schon gedacht habe, sehr offen, sodass man am liebsten sofort zum dritten Band greifen möchte. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen, zur Not eben auch auf Englisch, auch wenn mein Englisch leider nicht so dolle ist. Ich muss aber einfach unbedingt erfahren wie es mit Ivy und Scarlet in Rookwood weitergehen wird!

Fazit: Spannend, mysteriös, atmosphärisch und fesselnd bis zum Schluss! Mit dem zweiten Band der Rookwood-Serie ist Sophie Cleverly eine tolle Fortsetzung gelungen, welche uns Lesern ein wunderbar geheimnisvolles Rätsel-Grusel-Lesevergnügen beschert und große Lust auf mehr macht! Auch wenn ich den zweiten Band etwas schwächer finde als ich den ersten, bin ich dennoch ganz begeistert von dem Buch und hatte richtig viel Spaß beim Durchschmökern. Wer gerne Bücher, die eine gelungene Kombi aus Internatsgeschichten und Krimis enthalten und es liebt, beim Lesen so richtig mitzufiebern und mitzurätseln, der wird von den Rookwood-Büchern ganz bestimmt hellauf begeistert sein. Ich kann die Reihe absolut empfehlen, sowohl Kindern und Jugendlichen als auch erwachsenen Lesern. Der zweite Band erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.06.2019

Aufwühlend, schonungslos ehrlich und fesselnd bis zum Schluss!

Auf einer Skala von 1 bis 10
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Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Immer lese könnte ich sie nicht, schließlich liest man solche Geschichten nicht mal so eben locker-leicht weg, da sie ...

Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Immer lese könnte ich sie nicht, schließlich liest man solche Geschichten nicht mal so eben locker-leicht weg, da sie sehr schwere Themen behandeln. Ich halte solche Bücher aber für unheimlich wichtig, daher sind sie auf meiner Leseliste stets sehr gut vertreten. Als ich das erste Mal von „Auf einer Skala von 1 bis 10“ hörte, war meine Neugier daher sofort geweckt. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das schlichte Cover finde ich richtig faszinierend. Ich zögerte daher auch gar nicht groß, sondern packte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Tamar war die Letzte gewesen, die Iris lebend gesehen hat. Als sie von dem Tod ihrer Freundin erfährt, steht für sie sofort fest: Sie ist schuld daran, dass ihre Freundin nicht mehr am Leben ist. Sie ist eine Mörderin. Immer mehr verschlechtert sich Tamars Zustand, sie verletzt sich selbst, wird depressiv. Schließlich landet sie in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie. Ekliges Essen, eine ständige Überwachung, sinnlose Fragen – so sieht jetzt also ihr Leben aus. Tamar soll erzählen, wie es ihr geht und was mit Iris geschehen ist. Die Antworten darauf sind allerdings nicht leicht zu geben. Ob Tamar ihr inneres Monster wohl besiegen wird?

Ich habe gesehen, dass das Buch im Englischen sehr durchwachsene Bewertungen erhalten hat. Viele haben sich sehr negativ dazu geäußert. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen, mir hat der Debütroman von Ceylan Scott sehr gut gefallen. Nicht ganz so gut wie erhofft, meine Erwartungen wurden hier leider nicht komplett erfüllt, aber empfehlen kann ich das Buch dennoch sehr.

Ich komme einfach mal zuerst zu meinen negativen Kritikpunkten.
Mir persönlich kam Tamars Zeit in Lime Grove extrem kurz vor. Keine Ahnung, auf mich wirkte es so, als wäre sie nur wenige Wochen da gewesen, wenn überhaupt. So, wie Tamar es aber am Ende darstellt, kann man fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um Monate gehandelt hat. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es zeitmäßig einen großen Sprung gegeben hätte, daher hat es mich total verwirrt, dass Tamar so schnell wieder entlassen wird. Hinzu kommt, dass ihre Therapie nur sehr wenig beschrieben wird. Gruppentherapie findet irgendwie gar nicht statt und die Einzelgespräche...hm ja, ihre Termine mit Doktor Flores fand ich sehr komisch. Doktor Flores ist ein total merkwürdiger Typ. Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden und finde, dass er kein guter Arzt ist.

Dass man insgesamt doch recht wenig über Tamars Klinikzeit und ihre Therapie erfährt, hat mich schon sehr enttäuscht, da hatte ich einfach mit mehr gerechnet. Allerdings spreche ich da auch nur für mich. Vielleicht wird da ja nicht jeder so empfinden wie ich.

Was ich sehr verwirrend fand, war, dass es zwei Charaktere mit dem Namen Will gibt. Einmal einen Pfleger und dann noch einen Patienten, einen kleinen Jungen, der ein Marmeladen-Tick hat. Ich hatte zuerst gar nicht gecheckt, dass es sich hier um zwei verschiedene Wills handelt. :D
Als ich es dann endlich geschnallt hatte, wusste ich dennoch manchmal nicht sofort, von welchem Will nun die Rede ist. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man die beiden unterschiedlich benannt hätte. Meine Will-Verwirrung hat mich leider öfters etwas aus meinem Lesefluss gerissen.

Das war es dann aber auch schon mit dem Meckern. Ansonsten bin ich richtig begeistert von dem Buch. Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Der Schreibstil hat sich für mich super angenehm lesen lassen. Er ist flüssig, jugendlich und sehr bildhaft.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Tamar in der Ich-Perspektive. Sie erzählt in zwei Zeitebenen. Einmal gibt es die Jetzt-Zeit, in der sich Tamar in Lime Grove befindet und dann gibt es die Vorher-Kapitel, die vor ihrem Klinikaufenthalt spielen und in denen wir erfahren, wie es dazu kam, dass sie in die Psychiatrie eingewiesen werden musste. Mir haben diese Zeitsprünge richtig gut gefallen. Sie machen das Lesen so spannend und abwechlungsreich und sie ermöglichen es einem, die Protagonistin sehr genau kennenzulernen.

Mir war Tamar sehr sympathisch. Ich konnte ihr Denken und Fühlen zwar nicht immer komplett nachvollziehen, denke aber, dass dies vermutlich an ihrer Erkrankung liegt. Betroffene werden sich vermutlich besser in Tamar hineinversetzen können. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass es im Buch stellenweise sehr harte Szenen gibt. Die Triggerwarnung steht schließlich nicht ohne Grund hinten auf dem Buch. Ich persönlich habe tatsächlich mit einer etwas krasseren Story gerechnet, aber manche Szenen sind mir dann doch richtig unter die Haut gegangen. Das Buch wird auf jeden Fall nicht jedermanns Sache sein und ist auch nicht für jeden geeignet. Selbstverletzung, Selbstmordgedanken, Patienten mit Essstörungen, Schizophrenie, Schuldgefühle… „Auf einer Skala von 1 bis 10“ behandelt viele schwere und ernsthafte Themen und das auf eine fesselnde, schonungslos ehrliche und absolut realistische Weise. Tamars Gefühle werden so lebendig, echt und intensiv beschrieben, sodass ich öfters schwer schlucken musste und Gänsehaut beim Lesen hatte.

Womit ich gar nicht gerechnet hätte, ist, dass das Buch stellenweise recht humorvoll ist. Manche von Tamars Mitpatienten sind ziemlich schräg drauf, sodass man öfters mal Gründe zum Schmunzeln hat. Hat mir persönlich sehr gut gefallen, da die ernste, bedrückende Handlung dadurch etwas aufgelockert wird.

Ob sich Tamars Zustand wieder bessern wird, werde ich natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr tun solltet, zumindest dann, wenn ihr mit den psychischen Erkrankungen, die hier behandelt werden, gut umgehen könnt. Ich halte „Auf einer Skala von 1 bis 10“ für ein sehr wichtiges Buch und bin wirklich froh, dass ich es gelesen habe.

Fazit: Schonungslos ehrlich und fesselnd bis zum Schluss! Mit „Auf einer Skala von 1 bis 10“ ist Ceylan Scott ein außergewöhnliches Buch gelungen, welches mich zwar leider nicht so begeistern konnte wie von mir erhofft, welches ich aber dennoch sehr empfehlen kann. Die Story ist allerdings keine leichte Kost. Ich finde es so super, dass der Verlag mit einer Triggerwarnung hinten auf dem Buch noch mal darauf hinweist, dass die Geschichte viele schwere Themen behandelt, die garantiert nicht für jeden geeignet sind. Wenn ihr meint, dass ihr mit den Themen Suizid und Selbstverletzung klarkommt, solltet ihr „Auf einer Skala von 1 bis 10“ unbedingt lesen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.05.2019

Ein magisch schöner Dilogie-Auftakt!

Clans of London, Band 1: Hexentochter
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Als mir der Zweiteiler-Auftakt von „Clans of London“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Zu Hexengeschichten greife ich seit ...


Als mir der Zweiteiler-Auftakt von „Clans of London“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Zu Hexengeschichten greife ich seit meiner Kindheit unheimlich gerne und das Setting London geht für mich einfach immer. Da mich hier auf Anhieb alles ansprach (das Cover finde ich wunderschön!), wanderte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Auf einer Party, zu der ihre beste Freundin Megan sie mitgeschleift hat, lernt Caroline den geheimnisvollen und äußerst attraktiven Ash kennen. Mit seiner selbstverliebten Art kann Caroline zunächst nicht groß etwas etwas anfangen. Er ist in ihren Augen der totale Frauenaufreißer. Durch Ash soll sich ihr Leben aber noch komplett verändern. Durch ihn erfährt Caroline, dass sie eine Hexe ist und Kräfte in ihr schlummern, die noch nicht aktiviert wurden. Sollte sich das bis zu ihrem 18. Geburtstag nicht ändern, wird sie sterben. Allzu viel Zeit bleibt aber leider nicht mehr, denn Caroline wird in wenigen Tagen volljährig werden. Für die Aktivierung ihrer Hexenkräfte wird allerdings die Magie ihrer Eltern benötigt. Eine knifflige Angelegenheit, denn Caroline hat ihre Familie nie kennengelernt und wurde schon als Baby in ein Kinderheim gegeben. Zusammen mit Ash wird sich Caroline auf die Suche nach ihren Eltern begeben. Als wäre dieses Unterfangen nicht schon schwierig genug, beginnen auch noch die mächtigsten Hexenclans Londons Jagd auf die 17-jährige zu machen. Angeblich ist Caroline Teil einer uralten Prophezeiung, deren Erfüllung die Clans unbedingt verhindern wollen...

Ich hatten einen wunderbaren Einstieg in das Buch. Man ist sofort mittendrin im Geschehen und schon nach den ersten Seiten wie gebannt von der Handlung. Von Beginn an ist eine fesselnde Spannung vorhanden, die auch durchweg erhalten bleibt, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Mir hat dieser schöne Dilogie-Auftakt richtig gut gefallen. Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich zwar, sodass ich hier leider nicht die volle Sternenzahl vergeben kann, aber wärmstens empfehlen kann ich das Buch natürlich dennoch. Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und hätte nach dem Beenden am liebsten sofort zu Band 2 gegriffen. Echt schade, dass dieser erst nächstes Jahr erscheinen wird. Auf die Fortsetzung freue ich mich jetzt schon sehr!

Erfahren wir tun wir alles aus der Sicht von Caroline in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist Sandra Grauer eine tolle Protagonistin gelungen. Mir war Caroline auf Anhieb sympathisch. Sie ist mutig, selbstbewusst und besitzt so eine schön sarkastische und schlagfertige Art. Ich muss nur gestehen, dass ich Carolines Handeln nicht immer verstanden habe. Besonders bezüglich des Liebes-Hin-und-Hers mit Ash und Henri habe ich ihre Entscheidungen nicht so wirklich nachvollziehen können.

Hier komme ich dann auch zu meinem ersten negativen Kritikpunkt. Mir hat die Dreiecksgeschichte, die im Verlaufe des Buches entsteht, nicht so gut gefallen. Ich empfand sie als etwas störend und zu klischeehaft. In meinen Augen hätte das Buch diese Liebesdreieck nicht gebraucht. Hinzu kommt, dass ich Henri nicht so gerne mochte. Keine Ahnung, er hatte einfach etwas an sich, was mir nicht gefallen hat. Ich war ihm gegenüber beim Lesen irgendwie immer total misstrauisch eingestellt und fand sein Verhalten manchmal ziemlich komisch.

Wen ich dafür umso großartiger fand, war Ash. Ihn fand ich total witzig, charmant und sympathisch. Sein geheimnisvolles Bad Boy-Gehabe hat mich zwar manchmal die Augen verdrehen lassen, aber irgendwie war es auch gerade das, was Ash für mich zu so einem interessanten und aufregenden Charakter gemacht hat. Mir hat es total gut gefallen, dass man Ash öfters überhaupt nicht einschätzen konnte. Das Lesen wird dadurch so herrlich mitreißend.
Sehr gut gefallen hat mir auch das Zusammenspiel von Ash und Caroline. Es sorgt für prickelnde Gänsehaut-Momente und jede Menge breite Schmunzler.

Auch wenn mir das Liebesdreieck nicht so gut gefallen hat, fand ich es dennoch super, dass die Liebe hier eine sehr große Rolle spielt. Mir hätte einfach etwas gefehlt, wenn das Buch keine Lovestory enthalten hätte.
Der Hauptfokus der Handlung liegt aber eindeutig auf dem Fantasyanteil und damit verbunden auf Carolines nicht aktivierter Magie.

Wie oben bereits erwähnt lese ich Hexengeschichten wahnsinnig gerne. Ich bin hier daher ganz auf meine Kosten gekommen, denn es geht hier durchweg magisch zu. Gegenstände werden durch Gedankenkraft bewegt, die Zeit wird beeinflusst (und nicht nur die), Voodomagie kommt zum Einsatz, es werden Zaubertränke gemischt...hach ja, da hat mein hexenbegeistertes Leserherz einen richtigen Hüpfer vor Freude getan. Super fand ich auch die Idee mit den verschiedenen Hexenclans. Da werde ich aber nicht näher ins Detail gehen, ich möchte schließlich nicht zu viel von der Handlung verraten oder spoilern.

Mit der Ausarbeitung des Settings konnte mich Sandra Grauer ebenfalls hellauf begeistern (Kopfkino pur!). London zählt für mich einfach zu meinen liebsten Handlungsorten in Büchern und in Kombination mit Magie und Hexerei finde ich diese coole Stadt ganz besonders faszinierend.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass wir die Geschichte nicht nur ausschließlich aus Carolines Sicht erfahren. Es gibt immer mal wieder kleine Einschübe, bei denen es sich um visionenartige Träume von Caroline handelt. Was genau es mit diesen auf sich hat, erfährt man erst so nach und nach. Fand ich klasse, das Lesen wird dadurch nur noch spannender, da man unbedingt erfahren möchte, was diese merkwürdigen Träume nur zu bedeuten haben.

Was ich ein klein bisschen schade fand, ist, dass manche Dinge dann doch etwas vorhersehbar für mich waren. Man wird im Verlaufe der Geschichte mit jeder Menge offener Fragen konfrontiert und bei manchen hatte ich recht schnell eine Vermutung, wie die Antworten lauten könnten, was sich sich in den meisten Fällen auch als richtig erwiesen hat. Allzu groß gestört hat es mich aber nicht, ich hatte hier dennoch jede Menge Spaß beim Lesen.

Fazit: Spannend, romantisch, magisch schön und fesselnd bis zum Schluss! Mir hat der erste Band von „Clans of London“ richtig gut gefallen. Für volle 5 Sterne hat es mir hier zwar leider nicht gereicht, aber ich kann das Buch natürlich dennoch absolut empfehlen. Die Geschichte, die einen zwischen diesen herrlich schimmernden Buchdeckeln erwartet, lädt durchweg zum Mitfiebern ein und ist in meinen Augen für Hexenfans und Fantasyleser ein großes Muss. Ich bin hier so durch die Seiten geflogen und wäre danach am liebsten sofort in Band 2 abgetaucht. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!