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Veröffentlicht am 09.08.2024

Eine wunderschöne Comic-Adaption!

Der geheime Garten
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Die zehnjährige Mary Lennox ist in Indien aufgewachsen, wo sie ein sehr trostloses Leben geführt hat. Sie hat nie Liebe und Fürsorge erfahren dürfen, sodass sie sich zu einem ziemlich unfreundlichen und ...

Die zehnjährige Mary Lennox ist in Indien aufgewachsen, wo sie ein sehr trostloses Leben geführt hat. Sie hat nie Liebe und Fürsorge erfahren dürfen, sodass sie sich zu einem ziemlich unfreundlichen und verwöhnten Trotzkopf entwickelt hat. Nach dem Tod ihrer Eltern wird Mary nach England geschickt, zu dem riesigen, prachtvollen Landgut ihres Onkels. Hier, zwischen düsteren Mooren und einsamen Hügeln, soll die Waise fortan leben. Das große Anwesen mit seinen vielen Zimmern steckt voller Geheimnisse und weckt schnell die Neugierde des jungen Mädchens. Was sind das nur für unheimliche Schreie, die immer wieder nachts durch die Gänge hallen? Und was hat es mit dem geheimen Garten auf sich, der seit vielen Jahren verschlossen ist? Mary möchte diesen verborgenen Garten unbedingt besuchen. Als sie eines Tages tatsächlich den Schlüssel zu dem Tor findet und den verwilderten Garten erblickt, verliebt sie sich sofort in ihn. Sie vertraut sich dem Bruder des Dienstmädchens Martha an, dem Jungen Dickon und zusammen beginnen sie sich um den Garten zu kümmern. Während die Bäume und Blumen zu neuem Leben erwachen, blüht auch Marys Fröhlichkeit und Lebensfreude wieder auf. Sie ist jedoch nicht die Einzige in Misselwaithe Manor, die durch die Magie des Gartens zu einem glücklichen Kind wird...

Frances Hodgson Burnetts Roman „Der geheime Garten“ zählt seit Generationen zu den beliebtesten Werken der englischen Kinderliteratur und hat bis heute nichts von seinem Zauber verloren. Auch nach über hundert Jahren zieht die Geschichte um die kleine Mary Jung und Alt gleichermaßen in den Bann und wurde zahlreich in anderer Form bearbeitet. Ob als Film, Buch oder Hörspiel – ich kenne und liebe inzwischen viele Versionen von diesem zauberhaften Klassiker. Eine Neuinterpretation als Comic war mir allerdings bislang noch nicht bekannt. Das musste ich natürlich unbedingt ändern und so viel sei schon mal gesagt: Ich habe es nicht bereut. Ganz im Gegenteil.

Die französische Autorin und Künstlerin Maud Begon hat es geschafft, die Magie und Essenz der Originalgeschichte einzufangen und ihr gleichzeitig eine ganz eigene Note zu verleihen. Sie hat aus dem Kinderbuchklassiker von Frances Hodgson Burnett eine wundervoll bebilderte und nahezu werkgetreue Graphic Novel kreiert, deren zwei Bände wir dank des TOONFISH Verlags in einer Gesamtausgabe genießen dürfen.

Auf gut 200 Seiten wird erzählt, wie aus zwei einsamen, unausstehlichen und verzogenen Trotzköpfen zwei glückliche und liebenswerte Kinder werden. Während sich im ersten Teil die kleine Mary verändert, ist im zweiten ihr kränklicher Cousin Colin an der Reihe, neuen Lebensmut zu finden. Es einfach jedes Mal aufs Neue eine wahre Freude mitzuerleben, wie diese zwei Sauertöpfe durch die heilende Kraft der Natur und die Macht der Freundschaft beginnen, aufzublühen. Ganz ohne Fantasy-Elemente versprüht die Geschichte etwas Magisches und obwohl es auch um Verlust und Trauer geht, lädt sie von Beginn an zum Wohlfühlen ein.

Ein ganz besonderer Genuss dieser Graphic Novel ist die grafische Umsetzung. Die Zeichnungen von Maud Begon sind zart, ausdrucksstark und herrlich bunt und fangen den Wandel der Jahreszeiten und die Emotionen der Charaktere gekonnt ein. Vor allem die letzten Seiten, die den erblühenden Garten zeigen, sind traumhaft und voller Farbpracht. Man bekommt beim Lesen richtiggehend das Gefühl, den Duft der Blumen in der Nase zu haben und meint die frische Frühlingsluft spüren zu können.

Fazit: „Der geheime Garten“ ist eine berührende und märchenhafte Geschichte über die Schönheit und Magie der Natur, Freundschaft, Neugier und Lebensfreude. Maud Begon hat Frances Hodgson Burnetts zeitlosem Klassiker mit ihrer wunderschönen Comic-Adaption neues Leben eingehaucht. Dieses Buch ist eine Freude für das Herz und Auge und begeistert sowohl Liebhaber*innen des Romans als auch Neulinge. Ich bin total verliebt in dieses Schätzchen. Mir hat es unheimlich viel Vergnügen bereitet, eine mir so vertraute Geschichte auf eine völlig neue Weise entdecken und erleben zu dürfen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.08.2024

Eine weitere tolle Comic-Adaption vom magischen Baumhaus!

Das magische Baumhaus (Comic-Buchreihe, Band 5) - Auf der Spur der Ninjas
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Annes und Philipps letzte Zeitreise ist nun schon mehrere Wochen her. Jeden Tag haben die beiden im Wald nachgesehen, aber keine Spur vom magischen Baumhaus. Doch dann, endlich, ist es eines Tages wieder ...

Annes und Philipps letzte Zeitreise ist nun schon mehrere Wochen her. Jeden Tag haben die beiden im Wald nachgesehen, aber keine Spur vom magischen Baumhaus. Doch dann, endlich, ist es eines Tages wieder da! Ein mysteriöser Brief macht schnell klar, dass die Zauberin Morgan in großen Schwierigkeiten steckt. Für die Geschwister steht sofort fest, dass sie ihrer Freundin helfen müssen. Mit dem magischen Baumhaus reisen sie ins alte Japan, wo sie direkt nach ihrer Ankunft vermummten, stummen Gestalten begegnen: Ninjas! Diese weisen den Kindern den Weg durch die Dämmerung, stets auf der Hut vor den gefährlichen Samurai.

Dies ist der fünfte Teil der Comic-Reihe von „Das magische Baumhaus“, kann aber problemlos unabhängig von den anderen Bänden gelesen. Die Bücher bauen zwar leicht aufeinander auf, allerdings sind die eigentlichen Geschichten jedes Mal in sich abgeschlossen.
Mich begleitet diese beliebte Kult-Serie seit meiner Kindheit. An den Comics konnte ich daher natürlich nicht vorbeigehen. Bereits die vier Vorgänger habe ich mit Begeisterung verschlungen und auch der fünfte Band hat mich nicht enttäuscht.

Nach Dinosaurier, Ritter, Mumien und Piraten bekommen wir es diesmal also mit Ninjas zu tun. Gemeinsam mit Philipp und Anne erlebt man im alten Japan ein neues magisches Abenteuer, das zu keiner Zeit langweilig wird und nicht nur fesselnd und unterhaltsam ist, sondern auch sehr informativ. Man kann wieder richtig schön mit den Geschwistern mitfiebern und während man die beiden begleitet, lernt man nebenbei auch noch eine Menge über die Zeit der Ninja und Samurai.

Die bunten und ausdrucksstarken Illustrationen von Kelly und Nichole Matthews sind wieder ein besonderes Highlight. Sie sind im modernen Stil und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und kommen mit nur wenig bis gar keinen Text aus. Für Erst-, Wenig- und Nichtleserinnen ab 7 Jahren ist daher auch dieser Band ideal zum Selberlesen geeignet. Doch auch Erwachsenen und all denjenigen, die das Original kennen, bietet das Buch wunderbare Comic-Unterhaltung mit Suchtfaktor.

Fazit: „Auf der Spur der Ninjas“ ist eine weitere gelungene Comic-Adaption eines Baumhaus-Klassikers, die sowohl Neueinsteiger
innen als auch eingefleischten Fans Spaß macht. Auch dieser Band überzeugt mit einer spannenden Story, wunderschönen Illustrationen und viel Sachwissen und ist die perfekte Lektüre für Leseanfänger*innen und Lesemuffel. Mich haben Jenny Laird und Kelly und Nichole Matthews auch mit ihrem fünften Kindercomic vom magischen Baumhaus hellauf begeistert. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und bin schon voller Vorfreude auf das nächste Zeitreise-Abenteuer. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Ein weiteres tolles mythologisches Abenteuer mit wunderschönen Illustrationen

Professor Blausteins höchst ungewöhnliche Vorfahren (Band 4) – Kai und der Affenkönig
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Vor Tausenden von Jahren hat sich die Familie Blaustein dem Ziel verschrieben, mythische Kreaturen und magische Gegenstände zu beschützen und zu bewahren. Professor Blaustein bringt die fantastischen ...

Vor Tausenden von Jahren hat sich die Familie Blaustein dem Ziel verschrieben, mythische Kreaturen und magische Gegenstände zu beschützen und zu bewahren. Professor Blaustein bringt die fantastischen Erlebnisse seiner erstaunlichen und heldenhaften Vorfahren nun endlich ans Licht. Eine seiner Ahnen ist das tollkühne Mädchen Kai, deren geduldige Mutter Wen eine wahre Blaustein ist und zusammen mit ihrer Tochter durch die ganze Welt streift. Doch als Kai älter wird, werden ihr die Reisen und Forschungsarbeiten ihrer Mutter zu langweilig. Sie möchte endlich richtige Abenteuer erleben, voller Aufregung und Gefahr. Als sie eines Tages in der Bibliothek eine Schriftrolle über den Affenkönig findet, sieht sie ihre Stunde endlich gekommen. Sie macht sich – ganz alleine – auf die Suche nach dem legendären Affenkönig, allerdings zeigt sich ziemlich schnell, dass dieser nicht so toll ist, wie Kai ihn sich vorgestellt hat. Anstatt ihr zu helfen, bereitet er ihr nichts als Ärger und bringt sie schließlich sogar in große Gefahr.

„Kai und der Affenkönig“ ist der vierte Teil der Graphic-Novel-Reihe „Professor Blausteins höchst ungewöhnliche Vorfahren“, kann aber problemlos unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Da mir die drei vorherigen Bücher so gut gefallen haben, war ich voller Vorfreude auf den vierten Band. Und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Allein schon das Cover ist wieder ein einziger Augenschmaus und zieht einen sofort in den Bann. Das, was sich dahinter verbirgt, steht dem jedoch in nichts nach und hält, was der Einband verspricht.

Bereits der Beginn kommt in vertrauter Manier daher: Ehe es mit dem Abenteuer losgeht, gibt es einen kurzen Abstecher in den sagenumwobenen Gewölbekeller von Professor Blaustein, wo uns der alte Wissenschaftler schon einmal darauf vorbereitet, wen von seinen Vorfahren wir als nächstes kennenlernen dürfen.

Nach Arthur, Leo und Maja erzählt er dieses Mal von seiner Ahnin Kai und nimmt uns dafür in das Reich des Jadekaisers mit. Die Geschichte, die dabei herausgekommen ist, ist nicht nur spannend, witzig und voller Fantasie, sondern auch äußerst inspirierend und lehrreich. Während man die abenteuerlustige Kai auf ihrer Mission begleitet und eifrig mit ihr mitfiebert, erhält man einen tollen kleinen Einblick in die chinesische Mythologie, der neugierig auf mehr macht. So begegnet man unter anderem der Bestie Nuan und erfährt mehr über die Geschichte des Affenkönigs.
Auch ein paar wertvolle Botschaften gibt uns dieser Band mit auf den Weg wie geduldig sein und dass sich Probleme gemeinsam oft viel leichter lösen lassen als alleine.

Ein besonderes Highlight ist die innere Gestaltung des Buches. Die wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen von Joe Todd-Stanton stecken wie gewohnt voller Details und zusammen mit den Comic-Elementen und den wenigen Textpassagen machen sie auch diesen Band zum perfekten Lesefutter für Erstleserinnen und Lesemuffel.

Fazit: Mit „Kai und der Affenkönig“ hat der englische Autor und Illustrator Joe Todd-Stanton eine weitere fesselnde und wundervoll bebilderte Graphic Novel kreiert, in der er seine Leser
innen in die magische Welt der chinesische Mythologie entführt. Auch dieser Band ist ein großartiges Lesevergnügen für alle ab 6 Jahren, die Abenteuergeschichten und starke Held*innen lieben und sich für Sagen und Legenden interessieren. Ich bin mal wieder absolut begeistert, ich kann diese bezaubernde Comic-Bilderbuch-Reihe jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Ein wunderbares, warmherziges Kinderbuch zum Schmunzeln, Lachen & Wohlfühlen

Himbeereis am Fluss
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Ida ist sieben Jahre alt und wohnt gemeinsam mit ihrem fünfjährigen Bruder Oskar und ihren Eltern in einem roten, gemütlichen Haus in Norwegen. Für Ida ist es nicht immer leicht, die große Schwester zu ...

Ida ist sieben Jahre alt und wohnt gemeinsam mit ihrem fünfjährigen Bruder Oskar und ihren Eltern in einem roten, gemütlichen Haus in Norwegen. Für Ida ist es nicht immer leicht, die große Schwester zu sein. Ihr kleiner Bruder kann manchmal ganz schön nervig, chaotisch und bockig sein. Zum Glück ist sie aber in ihrem gemeinsamen Zimmer die Chefin und kann über alles bestimmen (bis auf Oskars Schnarchen, das sich anhört wie ein kaputter Staubsauger). Und obwohl Oskar viel Blödsinn anstellt, ist Ida glücklich darüber, so einen kleinen Bruder wie ihn zu haben. Zusammen mit ihm erlebt sie das ganze Jahr hindurch aufregende Abenteuer und erfindet tolle Spiele. Und als sie eines Tages endlich ein eigenes Zimmer bekommt, merkt sie, dass ein Zimmer zu zweit eigentlich doch viel schöner ist.

Da ich die Bücher von Maria Parr sehr gerne mag, war sofort klar, dass auch ihr neues Werk „Himbeereis am Fluss“ bei mir einziehen muss. Ich war unheimlich gespannt, was uns die norwegische Autorin wohl dieses Mal gezaubert und so viel sei schon mal gesagt: Der Inhalt hält, was das farbenfrohe Cover verspricht.

Schon die ersten Seiten laden zum Eintauchen und Nicht-mehr-wegwollen ein. Maria Parr ist einfach ein Garant für wunderschöne Wohlfühlbücher und authentische Figuren zum Gernhaben. Mit viel Herz und Humor erzählt die Autorin vor der idyllischen Kulisse Norwegens von den Geschwistern Ida und Oskar. In elf Episoden, die jeweils ein eigenes Kapitel bilden, begleiten wir die zwei durch ein ganzes Jahr und erleben aus der Sicht der siebenjährigen Ida die tollsten Alltagsabenteuer mit der vierköpfigen Familie. Wir feiern Halloween und Weihnachten mit ihnen, gehen Schlittenfahren und auf Waldsafari, essen leckere Muffins und Himbeereis, sind bei Oskars Einschulung dabei...Einfühlsam und kindgerecht werden dabei viele wichtige und teils sensible Themen angesprochen wie die Bedeutung von Geschwisterbeziehungen und Zusammenhalt, Streiten und Versöhnen, Veränderungen, Großwerden, Krankheit, Verlust und Tod eines Familienmitglieds.

Die verschiedenen Geschichten wechseln gekonnt zwischen fröhlich-unbeschwerter Kindheit und ernsten Tönen und bieten eine kunterbunte Mischung an Gefühlen. Von Freude und Liebe über Wut, Eifersucht und genervt sein bis zu Angst, Sorge und Trauer ist alles dabei. Es ist einfach ein Vergnügen dieses Buch zu lesen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Man schließt die liebenswerten Charaktere fest ins Herz und ist am Ende traurig, wenn man sich wieder von ihnen verabschieden muss.

Begleitet werden die Erzählungen von vielen bunten, bezaubernden Illustrationen von Åshild Irgens. Nahezu auf jeder Doppelseite lockern sie den Text auf und runden das (Vor-)Leseerlebnis perfekt ab.

Fazit: „Himbeereis am Fluss“ ist eine herzerwärmende Familiengeschichte zum Schmunzeln, Lachen und Mitfühlen. Ein wundervolles, hyggeliges Kinderbuch ab 7 Jahren, das Jung und Alt gleichermaßen begeistert. Lustig, turbulent, lebensnah und aus Kindersicht erzählt. Mich hat auch dieses Buch von Maria Parr ganz verzaubert zurückgelassen; ich kann es nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Eine wunderbare Freundschaftsgeschichte, die einfach Spaß macht!

Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze
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Eigentlich wollte sich Holly auf dem Flohmarkt einen coolen Chamäleon-Wecker kaufen, doch als Klassenfiesling Nils ihr das heißbegehrte Objekt vor der Nase wegschnappt, kommt sie stattdessen in den Besitz ...

Eigentlich wollte sich Holly auf dem Flohmarkt einen coolen Chamäleon-Wecker kaufen, doch als Klassenfiesling Nils ihr das heißbegehrte Objekt vor der Nase wegschnappt, kommt sie stattdessen in den Besitz einer fleischfressenden Pflanze. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei um kein gewöhnliches Gewächs handelt. Herr Pula, wie Hollys Flohmarkt-Errungenschaft heißt, kann nicht nur sprechen, er kann auch super rechnen, hegt eine große Leidenschaft fürs Kochen und ist Vegetarier. Holly kann ihr Glück kaum fassen, vor allem von den Rechenkünsten ihres neuen pflanzlichen Freundes ist sie begeistert. Sie selbst ist nämlich das genaue Gegenteil von einem Mathe-Ass, vor der anstehenden Rechenolympiade in der Schule hat sie daher ganz schön Bammel. Die beiden schließen einen Deal: Herr Pula hilft Holly bei der Olympiade und er darf sich in der Küche austoben, wenn Papa nicht da ist. Das Ganze muss natürlich geheimbleiben, was sich allerdings als recht knifflig herausstellt. Hollys neuer Mitschüler Herbert mag ein schräger Vogel sein und komisch aussehen in seinen Opa-Klamotten, er ist aber äußerst clever und merkt sofort, was Sache ist. Zum Glück verrät er nichts, doch als der berühmte Fernsehkoch Siegfried Schmand auf Herrn Pula aufmerksam wirkt, wird es ernst. Denn dieser schmierige Schmand ist ziemlich scharf auf Herrn Pulas würzige Blätter und setzt alles daran, sie in seine Finger zu bekommen...

Da mir das Kinderbuchdebüt von Maja Konrad so gut gefallen hat, war sofort klar, dass auch ihr neues Werk „Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze“ bei mir einziehen muss. Ich war unheimlich gespannt, was uns die deutsche Autorin wohl dieses Mal gezaubert hat und wurde nicht enttäuscht!
Bereits der Titel und das farbenfrohe Cover versprechen ein fantasievolles und spaßiges Lesevergnügen. Und genau das, und noch mehr, bekommt man hier auch.

Maja Konrad beweist wieder einmal, dass sie sämtliche Zutaten kennt, die ein gutes und besonderes Kinderbuch ausmachen. Einfühlsam, lebensnah und mit viel Schwung und Humor lässt sie uns in die Welt von Viertklässlerin Holly eintauchen. Dabei erzählt sie von Mathe und ausgefallenen Weckern, von einem Jungen mit Playmobilmännchen-Frisur, einer abenteuerlichen Rettungsmission und vom Schummeln und Kochen. Und von einer vegetarisch fleischfressenden Pflanze, die Herr Pula heißt, allerlei kann und gerne Popcorn mag. Das klingt alles ziemlich verrückt – was es auch ist – es funktioniert aber wunderbar und macht einfach unheimlich viel Spaß.
Auch mit wichtigen Themen und Lebenslektionen vermag die Geschichte zu begeistern. So geht es unter anderem um Freundschaft, Zusammenhalt, Mobbing und Toleranz. Es wird gezeigt, dass es gut ist, anders zu sein und dass es sich lohnt, offen auf andere zuzugehen.

Die liebevoll gezeichneten Figuren sind ebenfalls großartig getroffen. Vor allem Sympathieträger Herr Pula ist ein Highlight, der einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert und für gute Stimmung sorgt. Holly und Herbert sind jedoch nicht minder tolle Charaktere, die man sofort ins Herz schließt und nur zu gerne begleitet. Langeweile kommt mit dieser Truppe garantiert nicht auf. Die 139 Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und das Ende lässt einen mit dem Wunsch nach mehr zurück.

Ergänzt wird die Geschichte durch witzig-charmante schwarz-weiß Illustrationen von Tine Schulz, die das Leseerlebnis perfekt abrunden. Im Anschluss gibt es dann noch ein leckeres Rezept, mit dem sich Waffeln à la Herr Pula ganz leicht nachbacken lassen.

Fazit: „Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze“ ist ein turbulentes Freundschaftsabenteuer ab 8 Jahren, das mit originellen Ideen, liebenswerten Charakteren und schönen Botschaften besticht. Spannend, lustig, ein bisschen magisch und einfach zum Gernhaben. Ein herrlicher Lesespaß für Jung und Alt! Mich hat auch das zweite Kinderbuch von Maja Konrad auf ganzer Linie überzeugen können, ich finde es sogar noch ein bisschen besser als ihr erstes. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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