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Veröffentlicht am 10.06.2018

Gefühlvoll, tiefgründig und authentisch

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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Von der Autorin Jennifer E. Smith habe ich nun schon einige Bücher gelesen und alle haben sie mir sehr gut gefallen. Auf ihren neuen Roman „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ war ich daher auch schon richtig ...

Von der Autorin Jennifer E. Smith habe ich nun schon einige Bücher gelesen und alle haben sie mir sehr gut gefallen. Auf ihren neuen Roman „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ war ich daher auch schon richtig gespannt. Sowohl das hübsche Cover als auch der sehr vielversprechend klingende Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher stand für mich auch sofort fest, dass ich das neue Buch von Jennifer E. Smith unbedingt lesen muss.

An das Glück kann Alice leider nicht so wirklich glauben, dafür hat sie schon zu viel Pech in ihrem Leben gehabt. Warum sie ihrem besten Freund Teddy zum 18. Geburtstag dennoch einen Lottoschein schenkt? So richtig verstehen tut Alice ihre Entscheidung selbst nicht. Auch hätte sie nie im Leben damit gerechnet, dass Teddy etwas mit dem Schein gewinnen würde. Schließlich hat sie die Zahlen ausgesucht, sie, die doch nie im Leben Glück hat. Tja, es passiert dann aber das Unglaubliche: Teddys Geburtstagsgeschenk knackt tatsächlich den 140-Millionen-Jackpot! Zwar nicht alleine, er muss sich die Summe mit zwei weiteren glücklichen Gewinnern teilen, aber auch ein Drittel des Jackpots kann sich sehen lassen. Nun ist Teddy, der vorher nichts besessen hat, plötzlich Multimillionär. Nur ist das viele Geld auf dem Konto Fluch oder Segen? Alice jedenfalls erkennt ihren Teddy mit der Zeit gar nicht mehr wieder. Der Lottogewinn lässt ihren Freund, in den sie schon seit Jahren heimlich verliebt ist, richtig abheben. Er wird gefeiert wie ein Star, obwohl er doch gar nichts getan hat, außer den Jackpot zu knacken. Ob der altbekannte Spruch „Glück im Spiel, Pech in der Liebe“ wohl jetzt für Alice wahr werden wird?

Cover und Klappentext haben mir hier eindeutig nicht zu viel versprochen, denn mir konnte „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ richtig schöne Lesestunden bescheren. Das Buch stellte sich auch als deutlich ernster und tiefgründiger heraus als erwartet, was mir ganz besonders gut gefallen hat.
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Jennifer E. Smiths Schreibstil ist mir aus ihren vorherigen Romanen sehr positiv in Erinnerung geblieben und auch hier konnte er mich von den ersten Seiten an begeistern.
Das Buch beginnt mit dem Kauf des Lottoscheins. Alice, die Protagonistin, ist gerade mit ihrem Cousin Leo auf dem Weg zum Kiosk, in welchem sie besagten Schein kaufen wird, welcher nur wenige Stunden später den Jackpot knacken wird.

Es wird bereits ganz am Anfang deutlich, dass Alice in ihrem Leben schon viel durchgemacht hat. Im Abstand von 13 Monaten sind ihre Eltern verstorben, sodass sie als Kind zur Waise wurde und bei ihrem Onkel und ihrer Tante aufgewachsen ist. Ihr Cousin Leo ist mit den Jahren so etwas wie ein Bruder für sie geworden, zugleich ist er aber neben Teddy auch Alices bester Freund. Leo war somit mein Lieblingscharakter, wobei ich auch Alice auf Anhieb mochte. Das Buch wimmelt nur so von liebenswerten Charakteren, es gab fast keinen, den ich nicht sofort in mein Herz geschlossen habe. Nur Teddys Vater, diesen konnte ich überhaupt nicht leiden. Ihm ist es auch zu verdanken, dass auch Teddys Leben, ähnlich wie das von Alice, alles andere als leicht und glücklich verlaufen ist.

Das Buch befasst sich neben der eigentlichen Story – dem Lottogewinn und wie dieser das Leben der Charaktere verändert – auch mit den ernsten Themen Trauer und Verlust. Auch die Themen Freundschaft, Liebe, Familie, Hoffnung und das Finden zu sich selbst kommen hier sehr schön zur Sprache. Jennifer E. Smith ist mit ihrem neuen Werk ein sehr einfühlsamer und wirklich schöner Roman gelungen, der einem zum Nachdenken anregt, einen berührt und zugleich auch sehr gut unterhält. Denn natürlich gibt es neben den ernsteren Szenen auch welche zum Schmunzeln.

Neben den vielen tollen Themen, die dieses Buch beinhaltet und die sehr gelungen in die Geschichte eingebaut wurden, hat mir auch der Handlungsstrang mit dem Lottogewinn sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt sehr authentisch und gut nachvollziehbar, dass ein Geldsegen nicht nur Positives mit sich bringen kann. Sie zeigt auch die Schattenseiten des plötzlichen Reichtums auf und wie sehr sich ein Mensch durch einen Lottogewinn verändern kann.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich tun würde, wenn ich von einem Moment zum nächsten plötzlich mehrfache Millionärin wäre. Auf jeden Fall nicht so abheben, wie es Teddy zunächst tut. Ich glaube, da wäre ich schon vernünftiger. Wie Alice würde ich aber auch nicht handeln. Diese schlägt Teddys Angebot aus, als er ihr die Hälfte seines Gewinns anbietet. Alice ist ein unglaublich großherziger und lieber Mensch, sie habe ich wirklich sofort gemocht. Sie bereut es dann schließlich auch, das Geld nicht angenommen zu haben, allerdings auch nur, weil sie an ihren Onkel und ihre Tante denkt, die das Geld bestimmt gut gebrauchen könnten. An sich selbst denkt Alice überhaupt nicht.
Alice hätte ich es auf jeden Fall zugetraut, dass sie mit so viel Geld vernünftiger umgegangen wäre als Teddy zunächst und auf dem Boden geblieben wäre. Teddy lässt sich anfangs wie ein Star feiern, gibt Interviews, unternimmt Shopping-Orgien und steht im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit. Ich habe Teddys Veränderung mit großer Sorge verfolgt, genauso wie Alice. Diese hat ihren besten Freund mit der Zeit gar nicht wiedererkannt. Alice ist schon seit Ewigkeiten in Teddy verliebt, hat sich nur bisher nie getraut, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Sie hat es daher auch sehr getroffen, als sie gemerkt hat, dass sich durch das Geld alles zwischen ihr und Teddy verändert.

Während dieser Zeit lernt Alice den Jungen Sawyer kennen, ein weiterer wichtiger und wahnsinnig liebenswürdiger Charakter in dem Buch. Sawyer hätte ich persönlich als den besseren Freund für Alice gesehen. Sie aber hat ihr Herz an Teddy verschenkt, es ist einem als Leser eigentlich die ganze Zeit über klar, dass der arme Sawyer sich umsonst Hoffnungen bei Alice macht.
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, obwohl es letztendlich doch kein 5-Sterne Buch für mich würde. Dafür ging mir die Handlung dann doch etwas zu gemächlich voran, ein klein wenig mehr Tempo hätte ich nicht schlecht gefunden. Für mich war „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ einfach ein richtig schönes Buch für zwischendurch, welches mich sehr gut unterhalten und durch die ernste Thematik auch nachdenklich gestimmt hat.
Auf die weiteren Werke der Autorin freue mich auf jeden Fall schon sehr.

Fazit: Ein wundervolles Buch über Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Trauer und die Schattenseiten, die ein Lottogewinn mit sich bringen. Gefühlvoll, tiefgründig und authentisch – ich kann „Dreizehn ist mein Glücksbringer sehr empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein witzig-frecher Lesespaß für Jung und Alt!

Die Ziegenbock-Bande. Rätsel um das Pommesparadies
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Von der Autorin Meike Haberstock kannte ich bereits ihre Anton-Reihe und ihre Holly Hosenknopf Bücher, welche mir richtig gut gefallen haben. Als ich nun entdeckt hatte, dass es im Mai ein neues Buch von ...

Von der Autorin Meike Haberstock kannte ich bereits ihre Anton-Reihe und ihre Holly Hosenknopf Bücher, welche mir richtig gut gefallen haben. Als ich nun entdeckt hatte, dass es im Mai ein neues Buch von ihr im Rowohlt Verlag geben wird, war meine Neugier sofort geweckt. Sowohl das Cover als auch der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher wollte ich die Ziegenbock-Bande unbedingt kennenlernen!


Sommerferien, eigentlich wohl für die meisten Kinder die allerschönste Zeit im Jahr, oder? Nur wenn man diese zu Hause verbringen muss und dann auch noch mit seinem nervigen Zwilling, dann vergeht wohl den meisten die gute Urlaubsstimmung. Zumindest bei den Geschwistern Samuel und Joanne, oder kurz: Sammy und Jo, ist dies so. Ferien zu Hause, nur sie zwei, da ist wirklich nur noch das Kindercamp schlimmer, oder, wie von Jo so schön unbenannt, der Kinderknast. Dieses Camp ist ihnen nur zu gut aus dem letzten Jahr in Erinnerung geblieben. Brrr, nee, dann schon lieber schnarchlangweilige Ferien zu Hause. Doch dann kommt alles ganz anders als erwartet, denn Sammy und Jo begegnen Ottilie und Theodor Dreyfuss, einem etwas verrückten Pärchen im besten Alter. Wie alt sie sind? Keine Ahnung, auf jeden Fall sind die beiden nicht mehr die Jüngsten, sie sind vermutlich sogar die ältesten Detektive der Welt. Ja, genau, Detektive. Die beiden haben in ihrem Leben schon lauter knifflige Fälle gelöst, zusammen mit ihrem Assistenten Napoleon, einem verfressenen und extrem intelligenten Ziegenbock. Die drei sind gerade einem neuen spannenden Fall auf der Spur, bei dem sie aber leider nicht so wirklich voran kommen. Da kommen ihnen die Zwillinge gerade recht. Ehe es sich Sammy und Jo versehen, gehören sie zum Ermittlerteam, der Ziegenbock-Bande. Ob es ihnen wohl gelingen wird, das verschwundene Rezeptbuch von Madame Alette wiederzufinden? Und was ist eigentlich mit dem Pommesparadies los? Wieso schmecken die Gerichte dort auf einmal so anders und nicht wirklich lecker? Eins ist jedenfalls sicher: Diese Sommerferien werden alles andere als langweilig werden!


Sieht das Cover nicht witzig aus? Mir hat es auf jeden Fall nicht zu viel versprochen, denn mich konnte das erste Abenteuer der Ziegenbock-Bande richtig begeistern.

Ich habe das Buch allerdings eher als witzig und unterhaltsam empfunden und nicht so wirklich als spannend. Es gab zwar schon Szenen, in denen ich ins Mitfiebern gekommen bin, nur ist leider die Auflösung des Falls recht früh abzusehen, zumindest für mich als Erwachsene war es ziemlich offensichtlich. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass auch so manche Kinder recht schnell darauf kommen werden, wer der Täter ist. Etwas schade fand ich dieses vorhersehbare Ende schon, aber da es sich hier um Kinderbuch handelt, konnte ich diesen Punkt eher verschmerzen als bei einem Buch für Erwachsene.


Ansonsten aber hat mir dieser schöne Kinderroman sehr gut gefallen. Besonders die Charaktere fand ich super. Wir bekommen es hier mit so einigen ziemlich schrägen Figuren zu tun, wie Ottilie und Theodor Dreyfuss, über die ich mich köstlich amüsiert habe. Besonders ihre Versuche, ein Smartphone zu bedienen, ein Gerät, mit welchem sie bisher nie in Berührung gekommen sind, hat mich bestens unterhalten.

Auch der gewitzte Ziegenbock Napoleon sorgt für so einige Lacher. Die drei geben schon ein ulkiges Detektiv-Team ab.


Unsere beiden Protagonisten sind die 10-jährigen Zwillinge Sammy und Jo. Diese liegen sich, wie das bei Geschwistern eben oft der Fall ist, ständig in den Haaren und spielen sich gerne gegenseitig Streiche. Ob es da wirklich so eine gute Idee ist, die beiden sechs Wochen tagsüber alleine zu Hause zu lassen? Der geplante Spanien-Urlaub fällt leider ins Wasser, da ihre Eltern in ihrem Laden zu viel zu tun haben. Die einzige Alternative wäre das Kindercamp, aber darauf können Sammy und Jo wirklich nur zu gut verzichten. Dann schon lieber Herumgammeln zu Hause und den Eltern stündlich eine SMS schreiben, damit diese wissen, dass alles okay ist. Zum Glück willigen die Eltern ein und schicken ihre Kinder nicht in den Kinderknast, äh, ich meinte natürlich ins Kindercamp. ;)


Tja, langweilig werden diese Sommerferien dann aber nicht. Wie bereits erwähnt, war für mich der Fall weniger spannend, dafür aber höchst amüsant. Dazu haben zum einen die liebenswerten Charaktere mit ihren Eigenarten beigetragen, zum anderen auch der herrlich humorvolle Schreibstil, der mich von den ersten Seiten an begeistern konnte.

Ebenfalls richtig klasse sind die witzigen schwarz-weiß Illustrationen, von denen es zu meiner Freude sehr viele in dem Buch gibt. Die Zeichnungen geben das Geschehen im Text wunderbar wieder und sorgen für richtig gute Laune. Zumindest mich haben sie sehr zum Schmunzeln gebracht.


Für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren, die gerne aufregende und witzige Detektivgeschichten lesen, ist das Buch sehr zu empfehlen. Allerdings sollten diese schon etwas geübter im Lesen sein, für Leseanfänger ist das Buch definitiv zu schwer zum Selberlesen. Die Geschichte eignet sich jedoch auch wunderbar zum Vorlesen und wird auch Erwachsenen sehr viel Freude bereiten. Besonders für den Sommer kann ich das Buch sehr empfehlen.


Ich hoffe ja nun sehr, dass es noch weitere Fälle mit der Ziegenbock-Bande geben wird. Mir hat das Buch sehr schöne Lesestunden beschert und ich würde mich über ein Wiedersehen mit dieser schrägen Ermittler-Truppe sehr freuen.


Fazit: Ein witzig-frecher Lesespaß für Jung und Alt! Ich kann diesen schönen Kinderroman sehr empfehlen, ganz besonders für den Sommer eignet sich diese humorvolle Geschichte perfekt. Besonders gut gefallen haben mir die liebenswerten Charaktere, von denen mich einige mit ihren verrückten Eigenarten bestens unterhalten haben. In meinen Augen bietet das erste Abenteuer der Ziegenbock-Bande auch Erwachsenen ein tolles Lesevergnügen, daher kann ich das Buch nicht nur Kindern ab 8 Jahren sehr ans Herz legen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.04.2018

Ein richtig schöner Jugendroman, den ich auch Erwachsenen sehr ans Herz legen kann

DUMPLIN'
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Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich ...

Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich auf meine Wunschliste für den März.

Willowdean, genannt Will, war schon immer übergewichtig. Bisher hatte sie damit eigentlich kein Problem, sie hat sich in ihrem rundlichen Körper immer sehr wohl gefühlt. Sie ist eben dick, was ist schlimm daran? Nichts, genau. Doch dann lernt sie Bo kennen, der wie sie in dem Burgerlokal Harpy‘s arbeitet. Bo ist sportlich und unglaublich attraktiv. Es dauert daher auch nicht lange, bis Will bis über beide Ohren in ihn verknallt ist. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass auch Bo etwas an ihr finden würde. Doch so scheint es tatsächlich zu sein, denn es kommt zu einem Kuss zwischen den beiden, der nicht von Will, sondern von Bo ausging. Will ist verunsichert und fühlt sich plötzlich gar nicht mehr wohl in ihrem Körper. Sie, die es doch nie schlimm gefunden hat, dass sie einige Kilos zu viel auf den Rippen hat, schämt sich nun plötzlich doch für ihr Aussehen. Von Selbstzweifeln geplagt, beschließt die 16-jährige, sich bei dem legendären Schönheitswettbewerb „Miss Tenn Blue Bonnet“ anzumelden, der jährlich in Clover City veranstaltet wird. Mit ihrer Teilnahme will sie allen, und vor allen sich selbst, beweisen, dass es völlig egal ist, welche Kleidergröße man trägt. Es spielt keine Rolle, was andere über deinen Körper denken, wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und glücklich bist, genau so, wie du eben bist.

Das Thema des Buches mag ich nicht wirklich neu sein; ich habe nun schon so einige Bücher gelesen, in denen es um rundliche Protagonisten ging. Mit „Dumplin‘ - Go Big or go home“ ist der Autorin aber dennoch ein Werk gelungen, das aus der Masse heraussticht und das man in meinen Augen gelesen haben sollte. Wie so oft, macht es die Mischung aus verschiedenen Dingen, dass ein Buch so richtig gut ist und einem noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Es gab allerdings zwei Aspekte, die mir meinen Lesespaß ein klein wenig kaputt gemacht haben. Das Buch liest sich wirklich klasse, der Schreibstil ist herrlich locker-leicht und humorvoll, sodass ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen bin. Womit ich mich aber einfach nicht anfreunden konnte, waren Wills Stimmungsschwankungen und ihre Entscheidungen. Ich konnte ihr Handeln öfters nicht nachvollziehen und stellenweise habe ich mich auch etwas darüber aufgeregt. So behandelt sie den armen Jungen Mitch, der ganz offensichtlich total in sie verliebt ist, meiner Meinung nach ziemlich gemein. Mitch ist so ein lieber Kerl, da fand ich es ihm gegenüber nicht fair, dass Will ihm nicht deutlich gesagt hat, was Sache ist. Nämlich, dass sie seine Gefühle nicht erwidert und in jemanden anderen verliebt ist, in Bo.
Ein weiterer Punkt, der mich nicht so wirklich zufrieden gestellt hat, war das Ende. Hier werde ich natürlich nicht näher ins Detail gehen, aber so viel: Mich hat das Ende ein klein wenig enttäuscht, es kam mir einfach zu schnell.

Ansonsten aber bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Mich konnte die Story von den ersten Seiten an ihren Bann ziehen. Auch wenn ich mit Will nicht komplett warm geworden bin, war sie mir dennoch sympathisch, besonders ihren Humor, der öfters auch etwas Sarkastisches hatte, mochte ich auf Anhieb. Auch für ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärke habe ich sie sehr bewundert. Will ist 16 und hatte schon immer mit Übergewicht zu kämpfen. Allerdings hat sie sich bisher nie groß etwas daraus gemacht. Mobbingangriffe in der Schule bezüglich ihres Körpers konnte sie bisher immer gekonnt an sich abprallen lassen.

Mit Will ist der Autorin eine wundervolle Protagonistin gelungen, die mich stellenweise zwar etwas mit ihrem Verhalten aufregen konnte, die ich aber dennoch richtig lieb gewonnen habe. Jeder Mensch hat eben so seine Fehler, niemand ist perfekt, vermutlich findet man mit der Zeit immer irgendetwas an einem Menschen, das einen stört.

Auch die Nebencharaktere wurden klasse von der Autorin ausgearbeitet. Diese haben ebenfalls, wie Will, so ihre Ecken und Kanten, aber die hat ein Mensch nun einmal. Besonders gerne mochte ich den bereits erwähnten Jungen Mitch und auch Bo, der wie Will im Burgerlokal Harpy‘s arbeitet, habe ich sehr lieb gewonnen.
Auch die drei Mädels, die sich zusammen mit Will beim Schönheitswettbewerb anmelden und wie Will so ihre Problemzonen bezüglich ihres Körpers haben und deswegen gehänselt werden, mochte ich richtig gerne. Ich fand es so schön zu sehen, wie die drei und Will sich immer mehr angefreundet und sich gegenseitig Mut gemacht haben.

Weniger schön dagegen ist die Sache mit Wills bester Freundin Ellen. Seit diese ihren Freund Tim hat, entfernen sie und Will sich immer mehr voneinander. In diesem Punkt habe ich vollkommen mit Will mitgefühlt, denn auch ich hatte als Teenager damit zu kämpfen, dass sich meine beste Freundin und ich immer mehr auseinander entwickelt haben, was mir damals sehr zu schaffen gemacht hat.
Auch die Beziehung zu ihrer Mutter ist schwierig. Wills Mutter ist, anders als ihre Tochter, gertenschlank und stolz darauf. Sie leitet übrigens den Schönheitswettbewerb und hat diesen selbst einmal gewonnen. Wills Mutter hat schon sehr daran zu knabbern, dass ihre Tochter nicht so dünn ist wie sie und hat ihr auch den Spitznamen „Dumplin“ verpasst, auf Deutsch „Knödel“. Nicht wirklich nett, oder? Will jedoch hat gelernt damit umzugehen, wobei es sie schon aufregt, wenn ihre Mutter sie in der Öffentlichkeit mit diesem Namen anspricht, was ja auch verständlich ist.

Das Buch vermittelt so viele schöne und wichtige Botschaften. Das Thema, sich selbst zu akzeptieren und seinen Körper, mit all seinen Makeln und Fehlern zu lieben, ist nur eines von vielen, mit welchen wir es in diesem Buch zu tun bekommen. Weitere Themen, die die Story enthält, sind Mobbing, Freundschaft, Erwachsenenwerden, Mut, Familie, Verlust, Trauer und die erste große Liebe.

Julie Murphy ist mit „Dumplin‘“ ein besonderes Buch gelungen, welches für mich leider nicht komplett perfekt war, welches mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat und von mir auch definitiv eine absolute Leseempfehlung erhält!

Fazit: Ein wundervolles Jugendbuch über eine starke und mutige Protagonistin, die einem nur zu deutlich macht, dass es wichtig ist, sich selbst und seinen Körper zu lieben und dazu zu stehen, dass man eben nicht perfekt ist. Rund, na und? Diese Botschaft und noch so viele weitere sind in diesem Buch enthalten. Ich kann euch „Dumplin‘“ wirklich ans Herz legen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen, und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 23.03.2018

Richtig schön für zwischendurch

Mein Date mit den Sternen - Blaues Funkeln
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Von Bettina Belitz kannte ich bisher nur ihren Jugendroman Panthersommernächte, welcher mir sehr gut gefallen hat. Als ich nun auf den ersten Band ihrer neuen Reihe gestoßen bin, konnten mich der Klappentext, ...

Von Bettina Belitz kannte ich bisher nur ihren Jugendroman Panthersommernächte, welcher mir sehr gut gefallen hat. Als ich nun auf den ersten Band ihrer neuen Reihe gestoßen bin, konnten mich der Klappentext, und ganz besonders das tolle Cover, sofort richtig neugierig auf das Buch machen. Da ich mir eh vorgenommen hatte, weitere Bücher von der Autorin zu lesen, nahm ich dieses Vorhaben nun eben mit ihrem neuen Buch in Angriff. Ganz gespannt habe ich mit dem Lesen von „Mein Date mit den Sternen – Blaues Funkeln“ begonnen.

Was kann man tun, wenn man in der Schule der totale Außenseiter ist und von den anderen Schülern geärgert wird? Genau, man sucht sich einen weiteren Außenseiter und schließt mit diesem einen Pakt, der einen dazu verpflichtet, den jeweils anderen vor fiesen Kommentaren und Attacken zu schützen. So haben es auch Joss und Maks gemacht. Obwohl sie sich gar nicht so wirklich gut kennen, verbringen sie jede Mittagspause miteinander und halten sich so ihre fiesen Mitschüler vom Leib. Scheint ein wahrer Geheimtipp zu sein, denn seitdem lässt sich der Schulalltag viel besser ertragen. Doch als Joss, die eine Hobby-Astronomin ist, eines Nachts seltsame Nachrichten aus dem All empfängt und mit Maks plötzliche äußerst seltsame Veränderungen vor sich gehen, ändert sich das Leben der beiden schlagartig. Was hat es nur mit diesem Satz „Du bist unsere Auserwählte Nr. 1“ auf sich? Und warum hat sich Maks so verändert? Und wer sind diese geheimnisvollen schwarzen Männer, die sie auf einmal zu verfolgen scheinen? Für Joss und Maks beginnt ein spannendes Abenteuer, welches die beiden schließlich sogar nach England verschlägt, wo sie auf ein mysteriöses Mädchen treffen…

Mit ihrem ersten Band von „Mein Date mit den Sternen“ ist Bettina Belitz ein toller Reihenauftakt gelungen, der mir sehr nette Lesestunden beschert hat und für mich ein schönes Buch für zwischendurch war.

Wir erfahren die Geschichte aus der 14-jährigen Joss. Diese war mir auf Anhieb sympathisch, sie hat einen tollen Humor und ist ein richtig liebes Mädchen. Ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Joss hat es leider nicht allzu leicht in ihrem Leben. Sie leidet an gefühlten hundert verschiedenen Allergien (ich fand es ja erstaunlich, dass es überhaupt etwas gibt, was sie essen darf) und ihrer Meinung nach hat sie einen viel zu großen Kopf. Diese Dinge haben wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass Joss zu einer Außenseiterin wurde.
Auch Maks hat so seine Probleme und wird von seinen Mitschülern geärgert. Da geteiltes Leid halbes Leid ist, haben die beiden einen Vertrag geschlossen, der sie vor ihren gemeinen Mitschülern schützen soll.
Maks war mir ebenfalls richtig sympathisch. Ich glaube, ihn habe ich sogar noch mehr in mein Herz geschlossen als Joss.
Die beiden zusammen fand ich immer richtig süß, wobei das Verliebtsein in dem Buch eigentlich keine große Rolle spielt. Dennoch bin ich bei manchen Szenen mit den beiden immer wieder sehr ins Schmunzeln gekommen.

Das Buch befasst sich mit recht ernsten Themen wie Mobbing oder das Gefühl, anders zu sein als andere, allerdings werden diese Themen eher humorvoll als tiefgründig behandelt. Was vermutlich an der Altersklasse liegt. Da ich total gerne Kinder- und Jugendbücher lese, hat mich dieser Punkt überhaupt nicht gestört. Ich denke hier nur, dass vermutlich eher jüngerer Leser begeistert von dem Buch sein werden als ältere. Aber vielleicht irre mich da auch, denn beim Lesen kann man sich hier als Erwachsener wieder wunderbar jung fühlen. Man hat es in seiner eigenen Teenagerzeit zwar wahrscheinlich nicht wie Joss und Maks mit mysteriösen Nachrichten aus dem All oder geheimnisvollen schwarzen Männern zu tun bekommen, aber den normalen Schulalltagswahnsinn hat wohl jeder mal durchmachen müssen.

Ich hatte hier beim Lesen jede Menge Spaß und bin dank der angenehm großen Schrift und des flüssigen und lebendigen Schreibstils nur so durch die Seiten geflogen. Das Buch wurde dann auch noch richtig spannend und da es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, darf am Ende natürlich auch nicht der Cliffhanger fehlen, der in einem die Neugier und Lust auf Band 2 weckt.
Ich denke schon, dass ich die Reihe weiterlesen werde. Ganz so gut wie von mir erhofft war das Buch zwar leider nicht, was vermutlich daran liegt, dass ich nicht so der große Science Fiction-Leser bin und mich dieser Anteil in dem Buch nicht komplett ansprechen konnte – da ich aber sehr gerne wissen möchte, wie es mit Joss und Maks weitergehen wird, freue ich mich doch schon sehr auf die Fortsetzung.

Fazit: Witzig, liebenswert-verrückt und erfrischend anders. Mit ihrem ersten Band von „Mein Date mit den Sternen“ ist Bettina Belitz ein richtig netter Reihenauftakt gelungen, welcher besonders für Mädchen und Jungen ab ca. 12 Jahren prima geeignet ist. Dieses Buch ist eine tolle Mischung aus Teenieroman und Science Fiction Story, die nicht nur humorvoll und lustig ist, sondern zum Ende hin auch richtig spannend. Mir haben die Charaktere besonders gut gefallen und der herrlich lebendige und flüssige Schreibstil. Da der erste Band so einige Fragen offen lässt, bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, welcher hinten im Buch bereits angekündigt wird. Ich habe sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ein spannendes und wunderbar fantasievolles Hörerlebnis für Mädchen und Jungen ab 12 Jahren!

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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Auf dieses Hörbuch bin ich durch die Sprecherin aufmerksam geworden. Laura Maire zählt zu meinen absoluten Lieblingshörbuchsprecherinnen, ich lausche ihrer tollen Stimme einfach unglaublich gerne. Da mich ...

Auf dieses Hörbuch bin ich durch die Sprecherin aufmerksam geworden. Laura Maire zählt zu meinen absoluten Lieblingshörbuchsprecherinnen, ich lausche ihrer tollen Stimme einfach unglaublich gerne. Da mich der Klappentext sofort sehr neugierig auf „Die drei Opale“ machen konnte und mir auch das Cover auf Anhieb richtig gut gefiel, wanderte das Hörbuch sogleich auf meine Wunschliste für den Februar.

Ein Leben auf einem Segelschiff, was kann es Schöneres und Spannenderes geben? Maus liebt das Schiff ihrer Oma Schönkönig über alles, was auch gut ist, schließlich wird sie irgendwann mal selbst Kapitän der Jägerin sein. So haben es die Feuergeister prophezeit. Doch dann verschwindet Maus‘ Vater spurlos, ihr kleiner Bruder Sperling gerät in Gefahr und auf dem Meer lauern plötzlich überall Gefahren. Zudem kriecht eine eisige Kälte über die aufgebrachte See, die mit dem neuen Steuermann Elk zusammenhängt. Maus kann Elk nicht leiden und ist ihm gegenüber äußerst misstrauisch. Und dies zurecht, denn Elk versucht das Kommando der Jägerin an sich zu reißen und ist zudem auf der Suche nach den drei mächtigen Sturmopalen. Als er Maus‘ kleinen Bruder entführt, setzt die 13-järhige alles daran, diesen zu retten. Dafür muss sie unbedingt die Opale finden. Für Maus beginnt ein spannendes und gefährliches Abenteuer!

Ich habe hier leider etwas gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe. Diese beginnt ohne große Einleitung, man ist gleich mittendrin im Geschehen und bereits das erste Kapitel ist richtig spannend.
Was mir den Einstieg so erschwert hat, lag vermutlich an den vielen Namen und neuen Begriffen. Zudem fiel es mir anfangs nicht so leicht, mir ein Bild von dem Setting machen. Ich weiß, dass sich im Buch eine Karte von dem Land Trianukka befindet. Diese ist meiner Meinung nach äußerst hilfreich, zumindest mir hätte sie sehr geholfen. Beim Hörbuch fehlt diese Karte natürlich und da man die Begriffe und Namen nur hört und nicht liest und somit nicht vor Augen hat, kann es passieren, dass man, wie ich, am Anfang etwas verwirrt ist.

Aber abgesehen davon hat mir der erste Band von „Die drei Opale“ sehr gut gefallen. Die Geschichte ist richtig spannend, actionreich, fantasievoll und wird wirklich an keiner Stelle langweilig. Allerdings habe ich manche Szenen als etwas brutal empfunden. Es wird viel gekämpft und meiner Meinung nach sollten die Zuhörer nicht jünger als 12 Jahre sein, da schließe ich mich also der Altersempfehlung des Verlages an.

Was aber wiederum dafür spricht, dass man es hier mit einer Fantasygeschichte für etwas jüngere Zuhörer zu tun hat, sind die Namen und auch der Schreibstil, die teilweise etwas Kindliches an sich haben. Viele Charaktere haben hier Tiernamen wie Sperling, Bär oder eben Maus, unsere Protagonistin. Diese war mir leider nicht immer sympathisch. Mir kam sie manchmal zu egoistisch vor. Wofür ich sie aber bewundert habe, ist ihre Stärke und ihr Mut. Maus ist für ihre 13 Jahre wirklich ein ganz erstaunlich toughes und willensstarkes Mädchen, wobei es manchmal schon ganz gut wäre, wenn sie auf die Ratschläge anderer hören würde. Maus missachtet gerne mal Regeln und bringt sich so öfters in große Gefahr.

Eine Eigenschaft von ihr, die mir aber ebenfalls richtig gut gefallen hat, ist der Tierschnack. Maus kann mit den Tieren sprechen, während ihr kleiner Bruder Sperling die Gabe der göttergleichen Wale besitzt und mit seinem Gesang diese wundervollen Meerestiere zum Schutz der Jägerin herbeirufen kann.
Die Geschichte ist wirklich sehr fantasievoll und hatte für mich auch etwas Märchenhaftes. Auch das Setting konnte mich faszinieren. Ich liebe Geschichten, die auf Schiffen spielen, diese haben immer so eine ganz eigene Atmosphäre, so etwas Abenteuerliches, Piratenhaftes. Durch die vielen fantasievollen Ideen der Autorin bekommt dieses Abenteuer-Feeling noch etwas Magisches. Auch wenn ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte, mir wirklich von allem ein genaues Bild zu machen, konnte mich der Schauplatz dennoch sofort hellauf begeistern.

Ebenso begeistert bin ich von der Sprecherin Laura Maire. Wie nicht anders zu erwarten, liest sie mal wieder grandios und hat mir tolle Hörstunden beschert. Sollte auch der zweite Band als Hörbuch umgesetzt und wieder von Laura Maire gelesen werden, dann wieder ich mich bei diesem wieder für das Hören entschieden. Laura Maire hat einfach eine so schöne Stimme und kann so klasse lesen, dass ich mich immer wieder sehr darauf freue, ein neues Hörbuch mit ihr als Sprecherin zu hören.

Fazit: Spannend, magisch und wunderbar fantasievoll! Mit dem ersten Band ihrer Trilogie ist Sarah Driver ein tolles Fantasyabenteuer gelungen, welches definitiv nicht nur was für jüngere Zuhörer bzw. Leser ist. Die Geschichte ist sehr actionreich und stellenweise auch etwas brutal, sodass ich das Hörbuch auf jeden Fall erst ab 12 Jahren empfehlen würde. Trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen, hat mir der erste Band von „Die drei Opale“ sehr gut gefallen und ich bin schon richtig gespannt auf den zweiten Band. Ich hoffe sehr, dass es auch diesen als Hörbuch mit Laura Maire geben wird. Diese hat hier einfach nur grandios gelesen und mir wundervolle Hörstunden beschert. Ich kann das Hörbuch sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!