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Veröffentlicht am 20.03.2021

Ein hexenstarkes Abenteuer voller Spannung, Witz und Charme!

Edgar, Ellen & Poe
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Als ich das erste Mal von „Edgar, Ellen & Poe“ hörte, wusste ich einfach augenblicklich, dass ich das Buch lesen muss. Allein schon der höchst originelle und vergnügliche Titel hatte mich sofort. Der Klappentext ...

Als ich das erste Mal von „Edgar, Ellen & Poe“ hörte, wusste ich einfach augenblicklich, dass ich das Buch lesen muss. Allein schon der höchst originelle und vergnügliche Titel hatte mich sofort. Der Klappentext konnte mich allerdings ebenfalls umgehend überzeugen und auch das hübsche Cover gefiel mir auf den ersten Blick richtig gut. Ich zögerte daher keine Sekunde lang und ließ das Buch nur zu gerne bei mir einziehen.

Hexen-Novizin Ellen ist ganz aufgeregt: In dieser Walpurgisnacht soll sie ihre Aufnahmeprüfung ablegen und wäre somit, wenn sie die Aufgaben erfolgreich meistert, endlich eine vollwertige Hexe. Doch es soll alles ganz anders kommen als geplant. Kurz nachdem Ellen und ihr Rabenfreund Edgar auf dem Blocksberg angekommen sind, tauchen die Krawall-Hexen mit ihren lauten Flugmaschinen auf und zerstören die schöne Hexenparty der Besen-Hexen. Die beiden Hexenclans, mit ihren völlig verschiedenen Ansichten, liegen seit langer Zeit im Streit und nun scheint diese tiefe Fehde endgültig zu eskalieren. Und ausgerechnet Ellen soll wieder für Frieden sorgen. Statt der geplatzten Prüfung sollen sie und Edgar zwischen den Fronten vermitteln. Ob ihnen das mithilfe des Raben Poe (das Seelentier der Präsidentin der Krawall-Hexen) wohl gelingen wird?

Von Antje Leser habe ich im vergangenen Jahr mit großer Begeisterung ihren Jugendroman „Luftschlösser sind schwer zu knacken“ gelesen – also etwas ganz anderes als „Edgar, Ellen & Poe“. Ich war daher nun sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte aus einem anderen Genre so dermaßen begeistern kann. Für mich war „Edgar, Ellen & Poe“ mein erstes Kinderbuch von ihr...Und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein!

Mich hat Antje Leser mit ihrem Hexenabenteuer ab 8 Jahren auf ganzer Linie überzeugen können. Ich habe eine wunderschöne (und leider viel zu kurze) Lesezeit mit dem Buch verbracht und habe es am Ende mit einen ganz verzückten und glücklichen Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen können.

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach wenigen Seiten absolut sicher, dass ich mit „Edgar, Ellen & Poe“ ein wahres Hexenbuchschätzchen in Händen halte. Gleich zu Beginn dürfen wir die Bekanntschaft zweier einzigartiger und sehr verschiedener Hexen machen sowie die eines sprechenden Raben. Schon da wusste ich einfach, dass die Geschichte mein hexenverliebtes Herz durchweg höher schlagen lassen wird und dass auch die Seite in mir, die total auf ausgefallene Buchfiguren steht, vollkommen auf ihre Kosten kommen wird. Und tja, was soll ich sagen, ich lag mit beiden Vermutungen goldrichtig. :D

Für Hexenfans ist dieses Buch ganz klar ein großes Muss. Zwischen den Buchdeckeln treiben lauter außergewöhnliche Hexen und Hexer ihr Unwesen, es wird sehr viel gehext, auf Besen geritten und insgesamt sprüht die Geschichte einfach nur so vor lauter wunderbarem Hexenzauber.

Auch all denjenigen, die schrullige Charaktere mögen, kann ich „Edgar, Ellen & Poe“ nur wärmstens empfehlen. Antje Leser hat ihr neues Kinderbuch mit lauter großartigen Gestalten ausgestattet, die mit ihren liebenswert-verrückten Eigenarten dazu beitragen, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt. Da hätten wir zum Beispiel unsere mutige Buchheldin Ellen, eine Junghexe in Ausbildung. Ellen war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihrer liebenswürdigen, pfiffigen und hexenstarken Art hat sie sich sofort in mein Herz geschlichen und ich gehe fest davon aus, dass ihr das auch bei allen anderen Leserinnen gelingen wird. Ellen muss man einfach gernhaben.
Genauso schaut es mit dem Raben Edgar aus. Edgar ist ein herzensguter Kerl und stets an Ellens Seite. Eigentlich ist er ja das Seelentier von Oberhexe Hortensia-Emilia, allerdings wird gleich zu Anfang mehr als deutlich, dass den Raben mit Ellen viel mehr verbindet als mit der Oberhexe.
Richtig klasse fand ich auch den Riesen namens Stormyr, aber welche Rolle er bei dem Ganzen spielen wird, werde ich euch hier nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Bezüglich der Charaktere muss unbedingt noch erwähnt werden, dass sie allesamt sehr kreative und geniale Namen tragen wie Routen-Ute, Frisöse und Helgen-Felge. Also ich bin da aus dem Schmunzeln oft gar nicht mehr herausgekommen.

Antje Leser hat ihrer Fantasie zweifellos ihren freien Lauf gelassen und verzaubert uns mit lauter coolen und amüsanten Einfällen. Vegane Hexen mit veralteten Denkweisen; Krawall-Hexen, die etwas Rockermäßiges an sich haben; lustige Wortwitze – dem Ideenreichtum der Autorin sind wahrlich keine Grenzen gesetzt.
Was ebenfalls nicht zu kurz kommt, ist der Spannungsfaktor. Die Story kann mit vielen überraschenden Wendungen sowie zahlreicher packender und aufregender Szenen aufwarten – durchweg mitfiebern ist hier definitiv angesagt.

Ganz besonders gut gefallen hat mir, wie viele wundervolle Werte und bedeutsame Botschaften die Geschichte enthält. „Edgar, Ellen und Poe“ handelt von Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Von Akzeptanz, Toleranz, dem Ausräumen von Vorurteilen und Eingestehen von Fehlern. Die Erzählung zeigt auf, dass es völlig egal ist, woher man kommt, wie man aussieht oder welcher Nationalität man angehört. Zudem verdeutlicht sie sehr schön, dass es manchmal sehr viel besser ist, wenn man nicht an alten, unzeitgemäßen Ansichten und Regeln festhält, sondern sie neu überdenkt und ändert. Auf eine warmherzige und kindgerechte Weise wird all dies vermittelt, was mir unglaublich gut gefallen hat.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Kinder ab dem Alter sollten der Handlung im meinen Augen mühelos folgen und die Messages verstehen können. Auch mit dem Selberlesen sollten geübtere Leser
innen ab 8 Jahren keine Schwierigkeiten haben. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und humorvoll, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind sehr kurz. Es gibt zudem viele bezaubernde schwarz-weiß Illustrationen, die den Textfluss auflockern.

Mit den witzigen Bildern, gezeichnet von Alexander von Knorre, konnte das Buch ebenfalls komplett bei mir punkten. Die Zeichnungen passen einfach nur perfekt zur Geschichte und sorgen für ganz besondere, hexisch schöne Atmosphäre.

Enden tut das Buch sehr abgeschlossen, sodass ich davon ausgehe, dass es sich bei „Edgar, Ellen & Poe“ um einen Einzelband handelt. Ich würde mich allerdings sehr über ein Wiedersehen mit Hexen-Novizin Ellen, den beiden Raben Edgar und Poe und den weiteren Charakteren freuen und hoffe daher sehr, dass es vielleicht doch noch einen Folgeband geben wird.

Fazit: Ein herrliches Abenteuer voller Spannung, Witz und Hexencharme!
Antje Leser hat mit „Edgar, Ellen & Poe – Rabenstarker Hexenmut“ einen zauberhaften Hexenschmöker aufs Papier gebracht, der durchgehend zum Mitfiebern einlädt, der reinste Gute-Laune-Macher ist und viele tolle Werte und Botschaften vermittelt. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht in dieses fantasievolle Buch einzutauchen und ich kann jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen, dies ebenfalls noch zu tun. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Mal wieder ein ganz wunderbares Lotta-Hörvergnügen!

Mein Lotta-Leben. Je Otter, desto flotter
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Hurra, endlich geht mit der „Mein Lotta-Leben“ - Reihe weiter! Seit dem Auftakt bin ich ein großer „Mein Lotta-Leben“ - Fan und da ich mich bisher immer für die Hörerlebnisse entschieden habe, stand für ...

Hurra, endlich geht mit der „Mein Lotta-Leben“ - Reihe weiter! Seit dem Auftakt bin ich ein großer „Mein Lotta-Leben“ - Fan und da ich mich bisher immer für die Hörerlebnisse entschieden habe, stand für mich auch bei Band 17 sofort fest, dass ich das Hörbuch bei mir einziehen lassen werde.

Lottas beste Freundin Cheyenne ist gerade voll gut gelaunt. Seit ihre Mama Sandra einen netten Mann über ein Online-Datingportal kennengelernt hat, ist sie total glücklich drauf und das wiederum macht Cheyenne richtig glücklich. Sandra geht es meistens nämlich nicht so gut und sie liegt ganz oft nur müde auf dem Sofa herum. Dieser Otmar scheint ihr aber echt gut zu tun. Jetzt kocht Sandra für Cheyenne und ihre kleine Schwester Chanell (Fischstäbchen, yummy!) und sie möchte die Wohnung renovieren und ins Möbelhaus fahren. Mega cool!
Cheyenne ist richtig begeistert und auch von diesem Dating-Plattform-Gedöns ist sie ziemlich angetan. Echt schade, dass es so etwas nicht auch für Leute ab zwölf gibt…Aber so was kann man ja einfach ändern. Cheyenne eröffnet an der Schule kurzerhand ihre eigene Partnervermittlung namens FLÖRT. Lotta findet die Idee mit der Partnervermittlung allerdings nicht so gut und befürchtet, dass diese Aktion nicht so ganz so klappen wird, wie ihre beste Freundin sich das vorgestellt hat.
Neben dieser FLÖRT-Sache wird auch noch etwas anderes für reichlich Aufregung sorgen. Der Ausflug ins Möbelhaus wird etwas anders verlaufen als geplant...

Die Mein Lotta-Leben-Serie hat ja inzwischen schon einen richtigen Kultstatus erreicht und das definitiv zurecht. In dieser einzigartigen Reihe ist einfach jeder Band genial – mich jedenfalls hat noch kein Lotta-Abenteuer enttäuschen können. Auch der 17. Teil nicht. In meinen Augen ist der Alice Pantermüller mit „Je Otter, desto flotter“ mal wieder eine wunderschöne Mein Lotta-Leben-Erzählung geglückt, die mit einer super unterhaltsamen und originellen Story aufwarten kann und vom Jumbo Verlag hervorragend zum Hören umgesetzt wurde. Wie oben bereits erwähnt habe ich mich auch dieses Mal für das Hörerlebnis entschieden. Ich liebe die Mein Lotta-Leben-Inszenierungen einfach und bin jedes Mal aufs Neue am Staunen, wie gelungen die Bücher, bei denen es sich um sehr kreativ aufgemachte Comicromane handelt, als Hörerlebnisse umgewandelt werden.

Für mich war es abermals die reinste Freude den vielen großartigen Sprecher*innen zu lauschen. Die Katinka Kultscher, die erneut die Lotta spricht, ist mit ihrer sympathischen und bemerkenswert jung klingenden Stimme einfach nur die ideale Besetzung für unsere 12-jährige Buchheldin.
Mein persönliches Stimm-Highlight ist allerdings nach wie vor die gute Cheyenne, Lottas beste Freundin. Diese recht spezielle und etwas übertriebene Art, wie sie gesprochen wird, zaubert mir jedes Mal beim Zuhören ein breites Grinsen auf die Lippen. Vor allem ihre Lache finde ich herrlich.
Die weiteren Sprecher glänzen aber auch mal wieder in ihren Rollen und verkörpern ihre Figuren mit deren liebenswert-verrückten Eigenarten auf eine fabelhafte Weise.

Die zahlreichen lustigen akustischen Effekte, die die Geschichte begleiten, wurden ebenfalls wieder perfekt eingesetzt. Besonders klasse fand ich die Geräusche, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn Lotta von ihrem langweiligen Referat über das Lehnswesen spricht, das sie gerade für den Geschichtsunterricht machen muss. Ich konnte Referate in meiner Schulzeit auch nicht ausstehen, daher kann ich mit dieser buhenden Menschenmenge im Hintergrund nur anschließen. ;)

Was die Handlung angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Wie die zahlreichen Vorgänger, so beschert uns auch Band 17 eine höchst vergnügliche und mitreißende Story voller Turbulenzen, Überraschungen, Fettnäpfchen und schräger Ideen. So sorgt beispielsweise Cheyenne mit ihrer coolen Partnervermittlung namens FLÖRT für die beste Unterhaltung und die Szene im Möbelhaus ist ebenfalls einsame Spitze. Die Alice Pantermüller hat aber auch immer Ideen. Ich komme da aus dem Schmunzeln oft gar nicht mehr heraus, hihi.

Wie jeder Lotta-Band, so ist auch dieser in sich abgeschlossen. Die Bände bauen allerdings dennoch ein wenig aufeinander auf, sodass die chronologische Reihenfolge empfehlenswert ist. Die Bücher oder Hörbücher können meiner Ansicht nach aber auch problemlos unabhängig voneinander gelesen oder gehört werden. Das Hörbuch besitzt zudem im Booklet einen tollen Lotta-Steckbrief sowie eine hilfreiche Auflistung aller wichtigen Figuren, was Neulingen den Einstieg erleichtert. Dem Geschehen in „Je Otter, desto flotter“ kann man daher, so denke ich, ohne Vorkenntnisse gut folgen, allerdings würde ich dennoch sehr raten, zumindest mit ein bisschen Vorwissen in den neuesten Teil einzutauchen.

Ich hoffe nun sehr, dass diesem Band noch so einige weitere Bände folgen werden und es diese dann auch als Hörerlebnisse geben wird. Normalerweise bin ich ja nicht so der Fan von Buchreihen, die kein Ende finden wollen, aber bei der Mein Lotta-Leben-Serie kann es mir gar nicht genug Bände geben.

Fazit: Ein wunderbares Hörvergnügen mit Gute-Laune-Garantie!
Alice Pantermüller hat auch mit dem 17. Band ihrer erfolgreichen Kultreihe eine rundum gelungene Mein Lotta-Leben-Geschichte aufs Papier gebracht, mit welcher sie uns ein zauberhaft-charmantes, herrlich-amüsantes und aufregend-turbulentes Abenteuer beschert. Mir hat die Story unheimlich gut gefallen und auch von der Hörbuchumsetzung bin ich mal wieder hellauf begeistert. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht dem neuen Mein Lotta-Leben-Hörerlebnis zu lauschen. Von mir gibt es daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein zauberhafter Auftakt!

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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Als ich das erste Mal von „Akademie Fortuna“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine magische Schule für Wahrsagerei? Das klang einfach nur richtig gut! Und so erfrischend anders. Also mir sind keine ...

Als ich das erste Mal von „Akademie Fortuna“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine magische Schule für Wahrsagerei? Das klang einfach nur richtig gut! Und so erfrischend anders. Also mir sind keine anderen Bücher bekannt, in der es um eine Wahrsager-Akademie geht.
Da mich der Klappentext umgehend überzeugen konnte und ich mich auf den ersten Blick in das traumhafte Cover verliebte, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Kinderbuchdebüt von Sarah M. Kempen nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 12-jährige Anniversary „Sorry“ Fortune stammt aus einer der berühmtesten und mächtigsten Wahrsager-Familien des Landes. Klar, dass auch von ihr Großes erwartet wird. Leider gibt es da nur ein Problem: Bei Sorry will das mit den großen, bedeutsamen Visionen in die ferne Zukunft einfach nicht klappen. Sie kann nur kleine, alltägliche und kurz bevorstehende Ereignisse vorhersehen, wofür sie sich ziemlich schämt. Warum nur kann sie nicht so begabt sein wie ihre große Schwester Merry, die sogar Schulbeste ist und dank der ihre Mutter die Stelle der Schulleiterin an der Akademie Fortuna erhalten hat.
Als Sorry ihr erstes Schuljahr an der Akademie Fortuna antritt – der einzigen Schule für Wahrsagerei – lastet ein enormer Druck auf ihr. Sie muss unbedingt Schulbeste werden, damit ihre Mutter ihren Posten als Schulleiterin nicht an die fiese Sterndeuterfamilie Astra verliert. Wie soll sie das bloß schaffen?

Dies war mal wieder so ein Buch, bei dem ich einfach schon nach wenigen Seiten wusste, dass ich es am Ende mit einem verzückten „Mega cool! Bitte mehr davon!“ wieder zuklappen werde.
Die Handlung, das Setting, die Charaktere, der Schreibstil, die Innenaufmachung – ich war von allem von Beginn an ganz hingerissen. Da meine Euphorie immer weiter zunahm und ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, habe ich es, ehe ich es mich versah, auch schon wieder beendet und kann mit großer Begeisterung sagen: Ich habe absolut richtig vorhergesagt! Sara M. Kempen hat mich mit ihrem Debütroman auf ganzer Linie überzeugen können. In meinen Augen ist ihr mit „Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre“ ein rundum gelungener und sehr origineller Serienstart geglückt, der an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und große Lust auf mehr macht.

Erzählt wird alles aus der Sicht der 12-jährigen Anniversary Fortune, genannt Sorry, in der dritten Person. Sorry war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist liebenswert und authentisch und wird sich garantiert sofort in die Herzen sämtlicher Leserinnen schleichen. Mit ihr hat die Autorin eine wunderbare Buchheldin erschaffen, mit der wir hoffentlich noch viele weitere aufregende Abenteuer erleben werden.

Gemeinsam mit Sorry verschlägt es uns gleich zu Beginn der Geschichte an die Akademie Fortuna und dabei wird sofort deutlich, wie sehr es unserer Protagonistin für ihrem ersten Schultag graut. Sorry ist der jüngste Sprössling einer sehr mächtigen Visionistenfamilie, doch bei ihr will es mit den großen Visionen irgendwie nicht so recht klappen. Mir tat Sorry richtig leid, dass sie sich so sehr unter Druck gesetzt fühlt, immerzu an sich selbst zweifelt und ständig im Schatten ihrer hochangesehenen Familie steht. Dabei ist ihre Begabung eigentlich voll cool. Und sehr hilfreich und auch wichtig, so viel sei schon mal verraten.

Neben Sorry haben wir das große Vergnügen auf viele weitere außergewöhnliche und teils herrlich schrullige Figuren mit ulkigen Namen treffen zu dürfen. Mein persönlicher Liebling war eindeutig Missy Hap, die die Tochter des Hausmeisters und eine Nichtseherin ist. Missy ist so schön pfiffig, tollpatschig und lustig – man muss dieses schräge Mädchen einfach lieben. In ihr wird Sorry noch eine sehr gute Freundin finden und auch mit ihrem Mitschüler Ben, der sich zunächst äußerst mysteriös gibt, wird sich unsere Protagonistin noch anfreunden. Ben beherrscht die Nekromantie, eine Wahrsageform, der die meisten Wahrsager
innen sehr feindlich gegenüber stehen. Ben hat es daher, wie Sorry, ebenfalls nicht leicht an der Akademie und begegnet überall nur misstrauischen und verachtenden Blicken.
Sorry, Missy und Ben sind ziemlich verschieden, haben aber die große Gemeinsamkeit, dass sie anders sind und Außenseiter. Die drei Kinder ergeben ein fabelhaftes Trio und zusammen mit diesem einmaligen Dreiergespann dürfen wir Leserinnen eine ungeheuer spannende und unterhaltsame Zeit voller Überraschungen, Turbulenzen und Magie erleben.

Was die Handlung angeht, habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mich durchgehend mitreißen und begeistern konnte. Längen gab es für mich keine. Die Story kann mit lauter fantasievollen Ideen und ganz viel Witz, Charme und Abenteuer auffahren, sodass man aus dem Mitfiebern, Schmunzeln und Staunen gar nicht mehr herauskommt. Ich zumindest bin ich völlig fasziniert von dieser Welt, die Sarah M. Kempen da erschaffen hat und habe mich von Anfang an pudelwohl in ihr gefühlt. Die Wahrsager-Akademie wird so genial geschrieben und von der geheimnisvollen Atmosphäre, die durchweg herrscht, war ich sofort ganz angetan. Mit der Kulisse konnte das Buch definitiv vollends bei mir punkten.
Auch die verschiedenen Wahrsager-Zweige und die Unterrichtsstunden fand ich einfach nur klasse. Ich muss ja sagen, dass für mich beim Lesen irgendwie ein kleines bisschen Hogwarts-Vibes aufkamen, aber keine Sorge, es wirkt nichts abgekupfert oder so. Sarah M. Kempen hat mit ihrer Kinderbuchreihe auf jeden Fall etwas Eigenständiges und sehr Innovatives aufs Papier gebracht.

Was mich dann noch ungemein gefreut hat, ist, wie viele schöne und wichtige Themen und Werte die Erzählung vermittelt. Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, der Glaube an sich selbst, Vertrauen, Wertschätzung und Hilfsbreitschaft - warmherzig und kindgerecht verpackt haben diese Dinge ihren Platz in diesem wahrsagerstarken Abenteuer gefunden, was mir echt gut gefallen hat.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und humorvoll, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das Buch auch schon für etwas jüngere geübte Leser
innen fürs Selberlesen geeignet ist. Zum Vorlesen bietet es sich meiner Ansicht nach auch sehr gut an.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wunderhübsche Innengestaltung. Die Alica Räth, der wir dieses umwerfende Cover zu verdanken haben, hat die Handlung mit vielen bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen versehen, die einfach nur perfekt zur Geschichte passen und für eine ganz besondere, magische Stimmung sorgen.

Das Ende lässt uns mit einer erstaunlichen Enthüllung zurück, sodass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen und weiterlesen möchte. Da werden wir uns aber leider alle noch ein kleines Weilchen gedulden müssen. Die Fortsetzung wird voraussichtlich im August diesen Jahres erscheinen, sodass es also noch ein paar Monate warten heißt. Also ich freue mich schon riesig auf mein Wiedersehen mit Sorry und Co!

Fazit: Fesselnd, humorvoll, einzigartig - ein zauberhafter Lesegenuss für Jung und Alt!
Sarah M. Kempen ist mit Band 1 ihrer ersten Kinderbuchreihe ein ganz famoser Auftakt gelungen, der voller Spannung, Spaß, Zauber und Magie steckt und mit lauter neuartigen Ideen aufwarten kann. Das Buch beschert uns ein fantastisches und ganz besonderes Schulabenteuer mit einer starken Freundschaftsgeschichte, vielen tollen Charakteren und zahlreichen wunderschönen Illustrationen. Mir hat es super viel Spaß gemacht in dieses Buch einzutauchen und Sarah M. Kempens faszinierende Welt der Wahrsagerei kennenzulernen. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Ein wundervolles und wichtiges Buch voller Mädelspower, Witz und Herz!

Girl Power!
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Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Woow Books Verlags ist mir „Girl Power“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich einfach nur richtig cool – mir gefiel es auf den ersten Blick ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Woow Books Verlags ist mir „Girl Power“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich einfach nur richtig cool – mir gefiel es auf den ersten Blick ausgesprochen gut. Da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, wanderte das Buch schleunigst auf meine Want-to-read-Liste.

Als Teenager hat man es nicht leicht und die Mittelschule kann ebenfalls verdammt hart sein. Man sollte meinen, dass das reicht, aber nein. Wenn man Schülerin an der Fisher Middle School ist, muss man sich neben solchen Kram wie Tests, Hausaufgaben, Stress, Pickel, nervige Familienmitglieder und lauter peinlichen Dingen auch noch mit einer total unfairen Kleiderordnung rumschlagen. Und keiner unternimmt etwas dagegen, dabei sind diese Kleiderregeln wirklich mega ungerecht und in keinster Weise nachvollziehbar. Die Achtklässlerin Molly Frost hat die Schnauze schließlich gestrichen voll. Sie hat es satt, dass die Mädchen an ihrer Schule nicht die Kleidung tragen können, in der sie sich wohlfühlen, sich ständig vor dem stellvertretenden Schulinspektor Dr. Couchman und der Fingerspitze fürchten müssen und immerzu diskriminiert und gedemütigt werden. Molly ruft daher einen Podcast ins Leben: „Nicht in Ordnung: ein Kleider-Podcast“. Für diesen lädt sie betroffene Mädchen zu sich ins Baumhaus ein und lässt sie dort von ihren Erfahrungen berichten. Der Podcast allein reicht aber nicht. Es muss noch mehr unternommen wurden, damit diese immer weiter ausufernde Kleiderordnung endlich abgeschafft wird.
Aus einem anfangs kleinen Protest entwickelt sich sehr schnell eine große gemeinschaftliche Bewegung. Ob Molly und ihre Mitstreiter mit ihrer Rebellion Erfolg haben werden? Werden sie etwas verändern können?

Gute 350 Seiten besitzt „Girl Power“ und normalerweise sitze ich an einem Buch mit dieser Seitenlänge 2-3 Tage. Nicht so aber bei „Girl Power“.
Einmal mit dem Lesen begonnen, konnte ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören. Die mitreißende Handlung, die verschiedenen Kapitelarten, die humorvolle Erzählweise – all dies sorgt für eine immense Sogwirkung, der man sich kaum mehr entziehen kann. Bei mir zumindest war es so. Ich bin beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen und und habe mein erstes Werk aus der Feder von Carrie Firestone in weniger als einem Tag verschlungen. Also ich würde sagen, dass das doch eindeutig für das Buch spricht, oder? :D

Mich konnte Carrie Firestone mit ihrem Kinderbuchdebüt auf ganzer Linie überzeugen. In meinen Augen hat die US-amerikanische Autorin mit „Girl Power“ eine wundervolle und sehr wichtige Geschichte für Leserinnen ab 11 Jahren aufs Papier gezaubert, die mit ganz viel Witz, Charme und Herz geschrieben ist und und vieles zugleich ist: Sie ist lustig, fesselnd, aktuell und lehrreich. Sie ist herzerwärmend, echt und einfach einzigartig.

Was das Buch definitiv zu etwas ganz Besonderem macht, ist die originelle Art und Weise, wie die Handlung erzählt wird. Da hätten wir zum einen den Podcast unserer Hauptprotagonistin Molly, in welchem sie verschiedene Schülerinnen interviewt und dank diesem wir in den Genuss vieler interessanter und teils sehr unterhaltsamer Dialoge kommen. Dann gibt es noch Listen, Briefe, Textnachrichten, Chats und noch so manches mehr. Das Leseerlebnis ist wirklich enorm abwechslungsreich gestaltet, da einfach jedes Kapitel anders ist – und so herrlich kurz. Man denkt man sich beim Lesen eigentlich immerzu „Ach, komm, das Kapitel geht auch noch. Es ist ja nicht lang. Und zudem ist es doch gerade so schön!“ Tja, und ehe man es sich versieht, hat man das Buch auch schon durchgesuchtet.

Neben dieser außergewöhnlichen Erzählform sorgen dann natürlich auch der locker-leichte und jugendliche Sprachstil sowie die packende Handlung dafür, dass man beim Lesen nur so durch die Seiten fliegt und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Für mich jedenfalls hat sie der Schreibstil, der hervorragend von Barbara König ins Deutsche übersetzt wurde, super angenehm lesen lassen.

Was den Plot angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Meiner Ansicht nach ist es Carrie Firestone großartig gelungen, viele essentielle und brisante Themen unter einen Hut zu bekommen, ohne dass die Handlung an irgendeiner Stelle überladen wirkt oder der rote Faden der Story verloren geht.

Seine Stimme erheben, Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen aufzeigen, sich für Veränderungen einsetzen und dafür kämpfen, zusammenhalten – darum geht es hauptsächlich in dem Buch. Die Geschichte regt extrem zum Nachdenken an, sie gibt einem so viel mit und wird garantiert jedem Leser
in eine lange Zeit sehr gut im Gedächtnis bleiben. Ich hoffe sehr, dass viele Menschen – in erster Linie junge Menschen - „Girl Power“ lesen werden und sich von Molly und ihrem tatkräftigen Einsatz gegen die massiven unfairen Zustände an ihrer Schule inspirieren lassen, um selbst im eigenen Leben auf kleinere und größere Probleme aufmerksam zu machen und gegen sie anzugehen. Die offenherzige und entschlossene Molly kann man sich wahrlich nur zum Vorbild nehmen.

In „Girl Power“ steckt allerdings noch eine Menge mehr als die bereits genannten Themen. Die Geschichte befasst sich unter anderem auch mit Freundschaft, Familie und Liebe. Mit Teenagerproblemen, Mobbing, Nikotinsucht, Body Shaming und Feminismus. All das hat seinen Platz in diesem Buch gefunden und wird mit viel Humor, Leichtigkeit und Authentizität behandelt.
„Girl Power“ ist für mich so ein Werk, bei dem ich mir wünsche, dass es an vielen Schulen im Unterricht durchgenommen wird.

Dann noch ein paar Worte zu den Charakteren – diese dürfen schließlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben: Neben unserer Ich-Erzählerin Molly begegnen wir im Verlauf der Geschichte noch vielen weiteren bezaubernden Personen. Mollys Freundinnen, ihr Sandkastenfreund Will, ihre Eltern und ihr Bruder Danny (der definitiv kein guter Bruder ist), die Fingerspitze (niemand weiß, wie diese furchtbare Lehrerin wirklich heißt) – allesamt wurden sie sehr liebevoll und vollkommen glaubhaft ausgearbeitet. Also mir haben wirklich alle Figuren, egal ob sympathisch oder ziemlich ätzend, unheimlich gut gefallen.

Fazit: Carrie Firestone hat mit „Girls Power“ einen sehr wichtigen, inspirierenden und mutmachenden Roman geschrieben, welchen ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. „Girl Power“ ist ein starkes Buch voller Ehrlichkeit, Humor und Mädelspower. Die Geschichte ist witzig, warmherzig, vielfältig und authentisch und vermittelt viele tolle Werte und bedeutsame Botschaften. Ich habe mich beim Lesen sofort rundum wohl gefühlt und eine wunderbare Zeit mit Molly und Co. verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Zum Träumen schön

Silverhorse 2. Mit dem Wind im Sattel
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Da mir Julie Wald alias Michaela Holzinger mit dem ersten Band ihrer Silverhorse-Reihe letztes Jahr ein wahres Lesehighlight beschert hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen ...

Da mir Julie Wald alias Michaela Holzinger mit dem ersten Band ihrer Silverhorse-Reihe letztes Jahr ein wahres Lesehighlight beschert hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf mein Wiedersehen mit Ava, Soraya und Co. habe ich mich riesig gefreut!

Ava freut sich sehr auf die Sommerferien, in denen sie ganz viel Zeit mit der Silberstute Soraya, ihrem Seelenpferd, verbringen möchte. Es gibt allerdings auch jede Menge zu tun. So müssen die Ponytage organisiert werden und auch sonst ist ganz schön viel los. Doch dann geht es Soraya auf einmal wieder schlechter. Ava ist extrem besorgt und möchte der blinden Lusitano-Stute unbedingt helfen. Noch einmal ein geliebtes Pferd verlieren verkraftet sie einfach nicht.
Neben Soraya sorgt auch der Instagram-Account von XluX für einigen Wirbel und dass in den Wäldern eine geheimnisvolle Person herumschleicht, löst ebenfalls Unruhe aus.

Obwohl es bei mir nun tatsächlich schon wieder fast ein Jahr her ist, dass ich den Auftakt gelesen habe und die Fortsetzung ziemlich direkt an diesen anknüpft, habe ich völlig mühelos in das Silverhorse-Universum zurückgefunden. An alle Neueinsteiger: Ich rate bei dieser Reihe dringend, mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Bände sehr aufeinander aufbauen.

Wie oben bereits erwähnt, war ich von dem Serienstart hellauf begeistert. Dementsprechend hoch waren natürlich meine Erwartungen an den zweiten Band. Um es kurz zu machen: Julie Wald konnte mich auch mit dem zweiten Teil auf ganzer Linie überzeugen. Mir hat „Mit dem Wind im Sattel“ genauso gut gefallen wie der Vorgänger, wenn nicht sogar noch eine Idee besser.

Erzählt wird hauptsächlich wieder alles aus der Sicht der 12-jährigen Ava in der dritten Person. Ava mochte ich bereits in Band 1 unglaublich gerne und auch dieses Mal habe ich sie ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist aufgeweckt, sympathisch und schlagfertig und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss. Ich muss nur gestehen, dass sie mir vom Verhalten her älter als 12 vorgekommen ist. Ich kann gerade gar nicht sagen, ob das in dem vorherigen Band auch schon der Fall gewesen ist...Ich persönlich finde jedenfalls, dass sich Ava eher wie 14 oder 15 verhält. Mich hat es beim Lesen aber nicht gestört. Ich finde Ava einfach nur klasse und konnte mich wieder spielend leicht in sie hineinversetzen und ihr Handeln jederzeit nachvollziehen.

Neben Avas Erzählanteilen gibt anfangs immer mal wieder kurze Passagen, die aus der Sicht einer zunächst fremden Figur in der Ich-Perspektive geschrieben sind. Mir haben diese geheimnisvollen Einschübe ausgesprochen gut gefallen, da sie ordentlich Spannung ins Geschehen bringen. Wer ist diese mysteriöse Person nur, die durch die Wälder schleicht und alles zu beobachten scheint?
Nun, die Antwort auf diese Frage werde ich euch hier natürlich nicht geben, hehe. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Über die anderen Nebencharaktere möchte ich euch aber unbedingt noch ein bisschen berichten. Julie Wald konnte mich auch dieses Mal mit sämtlichen Figuren überzeugen. Egal ob bekannte Gesichter oder neu eingeführte Personen – allesamt wurden sie sehr lebensnah und authentisch ausgearbeitet. Besonders klasse fand ich wieder Lou. Ich liebe einfach ihre toughe und einmalige Art. Den charmanten Elaf mit seinen waldgrünen Augen mochte ich aber auch wieder wahnsinnig gerne. Er ist ein superlieber und süßer Kerl – da kann ich es nur zu gut verstehen, dass sich Ava in ihn verguckt hat. ;)

Wie der erste Band, so beschert uns auch der zweite einen wunderbaren Mix aus verschiedenen Dingen. Die Silverhorse-Serie ist definitiv so viel mehr als nur eine Pferdebuchreihe. Klar, Pferde spielen natürlich eine wichtige Rolle in den Büchern (dazu komme ich gleich), aber sie befassen sich auch noch mit anderen tollen, aktuellen und für die Zielgruppe relevanten Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, die erste Liebe, Eifersucht, Social Media, Umweltschutz, richtige Entscheidungen treffen sowie den Mut für eine Sache einzustehen. Und auch die Botschaft, dass man niemals aufgeben und für seine Ziele kämpfen sollte, wird vermittelt.

Pferdefans werden aber natürlich auch in diesem Band gänzlich auf ihre Kosten kommen. Die innige und außergewöhnliche Beziehung zwischen Ava und der blinden Silberstute Soraya wird erneut zutiefst bewegend und mit ganz viel Feingefühl und Authentizität beschrieben. Ava und Soraya verbindet wirklich etwas ganz Besonderes, sie sind wahre Seelenverwandte. Mir haben die gemeinsamen Momente der beiden wieder eine richtige Gänsehaut beschert.

Wovon ich euch ebenfalls nur wieder etwas vorschwärmen kann, ist das Setting. Die Beschreibungen der Schauplätze haben in mir abermals ein absolutes Kopfkino ausgelöst. Vor allem die Burgruine fand ich genial. Die Szenen, die an diesem coolen Ort spielen, haben irgendwie voll das Abenteuer-Feeling verströmt.
Auch sonst war ich von der Atmosphäre, die durch die Kulisse geschaffen, durchweg völlig verzaubert. Diese besondere sommerliche Stimmung kommt beim Lesen richtig gut rüber und sorgt für ein herrliches Wohlfühlambiente.

Bezüglich des Schreibstils kann ich mich auch wieder nur positiv äußern. Er ist locker-leicht, jugendlich und bildhaft und liest sich einfach nur bezaubernd. Sehr gefreut hat mich zudem, dass auch dieser Band Textnachrichten enthält. Mit so etwas kann man bei mir in der Regel immer punkten. Sie lesen sich meist so schön vergnüglich und machen das Geschehen nur noch lebensechter. Ich persönlich hätte es nur etwas besser gefunden, wenn die Textnachrichten richtige Emojis enthalten hätten und nicht diese komisch geschriebenen, in Sternen aufgeführten Erklärungen (Beispiel: dankehände). Ich werde deswegen aber natürlich keinen Stern abziehen. Ich wollte es einfach nur mal erwähnt haben.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 11 Jahren und dem schließe ich mich an. Deutlich älteren Leser*innen kann ich die Reihe aber auch nur wärmstens empfehlen sowie all denjenigen, die sich sonst eher selten in das Pferdebuch-Genre verirren. Man muss echt kein Pferdemädchen sein, um die Silverhorse-Bücher zu lieben.

Ich hoffe nun sehr, dass es auch noch einen dritten Band geben wird. „Mit dem Wind im Sattel“ endet zwar recht abgeschlossen, aber Potenzial für eine weitere Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen. Also ich würde mich wirklich sehr über ein weiteres Abenteuer mit Ava, Soraya, Lou und Co. freuen. :)

Fazit: Julie Wald hat mit „Mit dem Wind im Sattel“ einen rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, der genauso wunderschön und zauberhaft ist wie sein Vorgänger. Auch Band 2 der Silverhorse-Reihe steckt voller Spannung, Herz, Charme und Emotionen und beschert uns eine großartige Mischung aus verschiedenen Themen. Berührende Pferdeszenen, starke Freundschaftsmomente, romantische und ernsthafte Augenblicke, ein magisches Sommerfeeling, unterhaltsame Dialoge...all das und noch mehr erwartet euch hier. Ich kann jedem wirklich nur ans Herz legen, die Silverhorse-Reihe kennenzulernen. Der zweite Band erhält von mir sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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