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Veröffentlicht am 26.10.2020

Super witzig und einfach nur genial! Unbedingt lesen!

Luis und Lena - Die Zahnlücke des Grauens
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Als ich das erste Mal von „Luis und Lena“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Der höchst unterhaltsam klingende Klappentext hatte mich einfach sofort und auch das Cover konnte meine Neugierde ...

Als ich das erste Mal von „Luis und Lena“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Der höchst unterhaltsam klingende Klappentext hatte mich einfach sofort und auch das Cover konnte meine Neugierde umgehend wecken. Für mich stand sehr schnell fest: Luis und Lena möchte ich unbedingt kennenlernen!

Die Begeisterung des 12-jährigen Luis hält sich sehr in Grenzen, als ihm seine Mutter eröffnet, dass sie von Berlin in ein kleines bayerisches Dorf ziehen werden. Seine Schule, seine Freunde, sein Vater – alles muss er zurücklassen. Echt super. Da er schnell Anschluss finden möchte, nimmt Luis sich fest vor, an seinem ersten Schultag einen möglichst guten und coolen ersten Eindruck zu machen. Leider ist er aber mit einer sehr überängstlichen Mutter gestraft. Dank ihr wird sein erster Auftritt in der neuen Klasse ultra peinlich werden. Zudem muss er nun auch noch neben Lena sitzen, die alle für etwas verrückt halten. Luis aber gibt nicht auf. Ihm gelingt es dann tatsächlich, bei den Wildschweinen aufgenommen zu werden; einer Bande von Jungen, die auf den ersten Blick wie ziemlich wilde Typen aussehen, die aber in Wahrheit sehr nett sind. Seine Aufnahme hat ihn nur leider einen Zahn gekostet (ein Eishockey-Spiel ist schuld) und mit diesem Zahn fangen die Probleme erst so richtig an. Luis hat auf einmal eine völlig durchgeknallte Zahnfee an der Backe, die scheinbar nur er sehen kann und die ihn auf Schritt unf Tritt verfolgt. Die Zahnfee hat nur ein Ziel: Sie möchte unbedingt Luis‘ ausgeschlagenen Zahn haben!

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Thomas Winkler und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein – ich bin hellauf begeistert von „Luis und Lena – Die Zahnlücke des Grauens“. Hach, was hatte ich hier einen Spaß beim Lesen! Ich bin stellenweise aus dem Kichern und Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen und konnte das Buch zudem auch kaum mehr aus der Hand legen, da mich die Handlung von Anfang bis Ende fesseln konnte. Das Ergebnis könnt ihr euch sicherlich denken, oder? Jep, genau. Ich habe das Buch förmlich verschlungen und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. In meinen Augen ist Thomas Winkler mit „Die Zahnlücke des Grauens“ ein umwerfend guter Reihenauftakt geglückt, welchem hoffentlich noch viele weitere Bände folgen werden!

Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich schon nach den ersten paar Zeilen, dass ich eine richtig tolle Zeit mit dem Buch verbringen werde. Die humorvolle und lockere Erzählweise gefiel mir auf Anhieb unheimlich gut. Vor allem, dass Luis uns Leserinnen öfters direkt anspricht, fand ich klasse.

Mit unserem Ich-Erzähler Luis konnte das Buch ebenfalls sofort bei mir punkten. Mit ihm hat Thomas Winkler einen großartigen Protagonisten erschaffen. Luis ist ein total lustiger, ziemlich nerdiger und super sympathischer Junge, den man einfach augenblicklich ins Herz schließen muss. Er wirkt zudem immer so schön authentisch, sodass sich die Zielgruppe garantiert fabelhaft mit ihm identifizieren wird. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch spielend leicht gelungen, mich in unseren Buchhelden hineinzuversetzen. Ich habe immerzu mit Luis mitgefiebert und öfters auch ziemlich mit ihm mitgelitten. Luis stolpert gefühlt von einer peinlichen Situation in die nächste, was für uns Leser
innen natürlich höchst unterhaltsam ist, höhö, was Luis aber verständlicherweise nicht so prickelnd findet.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Thomas Winkler ebenfalls vollends überzeugen. Luis‘ überbesorgte Mutter, die Wildschweine, die schrullige Lena, die äußerst ungewöhnliche Zahnfee – allesamt wurden sie erstklassig ausgearbeitet und tragen mit ihren liebenswerten Eigenarten dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.
Am liebsten würde ich euch nun ganz viel über die einzelnen Figuren berichten, weil ich sie einfach so spitze fand. Die Zahnfee zum Beispiel, die definitiv nicht dem typischen Zahnfee-Klischee entspricht oder Lena, die von allen für eine Spinnerin gehalten wird, was sie aber in Wahrheit gar nicht ist. Und dann wären da natürlich noch meine geliebten Wildschweine, eine Jungen-Clique, deren Eigentümlichkeiten und ulkige Spitznamen mich bestens unterhalten haben.
Okay, ich merke gerade, nun verrate ich euch gerade doch mehr als ich eigentlich wollte. Ich finde, dass man die wunderbaren Charaktere besser ohne viel Vorwissen kennenlernen sollte. Ich schweige daher nun mal lieber und mache schnell mal mit der Handlung weiter.

Was den Plot angeht, gibt es von mir ebenfalls zwei gestreckte Däumchen nach oben. Wie bereits erwähnt hat mich die Story zum reinsten Buchverschlinger mutieren lassen. Die Handlung wird ungeheuer packend erzählt und steckt voller Überraschungen und urkomischer Momente – ihr könnt mir glauben, Langeweile sucht man zwischen diesen knallroten Buchdeckeln wahrlich vergebens.
Neben dem Witz und der Spannung sind auch so einige wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Ehrlichkeit und Zusammenhalt ein großer Bestandteil der Geschichte, was mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen hat.
Brillant fand ich auch den Textnachrichten-Austausch zwischen Luis und seinem Vater. Diese Passagen sind einfach nur herrlich, sag ich euch.

Vom Verlag wird „Luis und Lena – Die Zahnlücke des Grauens“ für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist einfach gehalten, die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind sehr kurz und die zahlreichen Illustrationen lockern den Textfluss prima auf. Kinder ab 10 Jahren sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass auch schon etwas jüngere Kids, wenn sie geübtere Leseratten sind, das Buch ohne Schwierigkeiten alleine lesen können.

Neben der vergnüglichen Geschichte sorgen natürlich auch die vielen schwarz-weiß Illustrationen von Daniel Stieglitz für jede Menge Spaß und breite Schmunzler. Mir haben die zahlreichen lustigen Bilder total gut gefallen. Sie geben das Geschehen im Text hervorragend wieder und sind teilweise etwas überspitzt gezeichnet, was einfach nur perfekt zur Geschichte passt. Besonders angetan bin ich ja von Luis‘ Quadratschädel. Keine Ahnung, irgendwie muss ich jedes Mal grinsen, wenn ich ihn sehe. :D

Ich hoffe nun sehr, dass wir uns auf den zweiten Band nicht allzu lange gedulden müssen. Die Geschichte ist zwar größtenteils in sich angeschlossen, endet aber dennoch so, dass man sehr davon ausgehen kann, dass es mindestens noch ein weiteres Abenteuer mit Luis, Lena und Co. geben wird. Also ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen!

Fazit: Ein mega cooler Reihenauftakt mit Gute-Laune-Garantie! Thomas Winkler hat mit „Luis und Lena – Die Zahnlücke des Grauens“ ein ganz famoses Kinderbuch aufs Papier gezaubert, von welchem ich einfach nur begeistert bin. Die geniale Situationskomik und einmalige Erzählweise habe ich beim Lesen richtig gefeiert, die witzig-schrägen Charaktere haben mich immerzu zum Lachen gebracht und die zahlreichen Illustrationen von Daniel Stieglitz haben mir ebenfalls öfters die Gesichtsmuskeln auseinander gezogen. Neben dem großen Unterhaltungsfaktor kommen auch wichtige Themen und Werte nicht zu kurz, was mich sehr gefreut hat. Ein wirklich ganz tolles Buch über Freundschaft und das Zueinanderstehen, das mit unglaublich viel Humor geschrieben wurde. Ich kann „Luis und Lena – Die Zahnlücke des Grauens“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Zauberhaft schön!

Petronella Apfelmus - Zaubertricks und Maulwurfshügel
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Ich liebe die Petronella Apfelmus-Reihe. Mich konnte bisher noch kein Band enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass mich auch das achte Abenteuer der liebenswerten Apfelhexe begeistern wird. Auf ...

Ich liebe die Petronella Apfelmus-Reihe. Mich konnte bisher noch kein Band enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass mich auch das achte Abenteuer der liebenswerten Apfelhexe begeistern wird. Auf „Zaubertricks und Maulwurfshügel“ war ich schon richtig gespannt!

Der Sommer ist da und Lea und Luis haben Geburtstag. Anstatt ihre übliche Feier mit Blindekuh und Topfschlagen zu schmeißen, wollen die Zwillinge dieses Mal eine coole Mottoparty mit dem Thema Zauberei machen. Neben ihren Freunden aus der Schule wird natürlich auch die Apfelhexe Petronella zur Party eingeladen. Von ihr erhalten die beiden Geburtstagskinder ein ganz besonderes Geschenk: Sie hext die Zwei auf Käfergröße und nimmt sie mit in die abenteuerliche Gartenwelt. Ein Abenteuer wird dieser Ausflug auch wahrhaftig werden. Als Petronella und die Zwillinge erfahren, dass der Maulwurfvater Blinzel seit einigen Tagen spurlos verschwunden ist, steht für die Drei sofort fest, dass sie sich auf die Suche nach ihm machen müssen. Ob sie ihn wohl finden werden?

Auch wenn ich finde, dass diese Formulierung irgendwie immer ein bisschen kitschig klingt, muss ich sie hier jetzt einfach mal verwenden: Als ich das Buch aufschlug und mit dem Lesen begann, hat es sich für mich wie nach Hause kommen angefühlt. In Petronellas gemütlichen Apfelhäuschen fühle ich mich inzwischen schon richtig heimisch und auch das Müllerhaus der Kuchenbrands und deren Garten hat mittlerweile so etwas herrlich Vertrautes für mich. Ich liebe einfach das Petronella Apfelmus-Universum und hoffe sehr, dass wir in diesem noch so einige weitere wundervolle Abenteuer erleben dürfen!

So, nach diesem ziemlich schwärmerischen Einstieg, kommt es nun vermutlich wenig überraschend für euch, wenn ich euch sage, dass ich auch vom achten Teil hellauf begeistert bin, oder? ;)
Auf Petronella Apfelmus 8 habe ich mich zweifellos zurecht so sehr gefreut – in meinen Augen ist Sabine Städing mit „Zaubertricks und Maulwurfshügel“ eine weitere fabelhafte Fortsetzung geglückt, mit welcher sie mich genauso verzaubern konnte wie mit den sieben Vorgängern. Auch der achte Band erzählt eine hexenstarke Geschichte voller spannender, lustiger und magischer Momente und macht große Lust auf mehr. Wenn ihr gerne Hexengeschichten lesen solltet und tatsächlich noch nicht die Bekanntschaft mit Petronella Apfelmus gemacht habt, kann ich euch echt nur ans Herz legen, dies schleunigst zu ändern! Am besten wäre es natürlich, die Bände chronologisch zu lesen, da sie aufeinander aufbauen. Da sie aber größtenteils doch recht eigenständige Geschichten erzählen, halte ich das Einhalten der fortlaufenden Reihenfolge nicht für zwingend notwendig. Ehe ihr aber in Band 8 abtaucht, solltet ihr zumindest den Auftakt gelesen haben. Die Figuren werden zu Beginn nämlich nicht näher vorgestellt, daher sollte man in meinen Augen zumindest ein bisschen Vorwissen haben.

Ich habe völlig problemlos in das Buch hineingefunden und es quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Für mich, als Erwachsene, lesen sich die Petronella Apfelmus-Bücher natürlich immer rasend schnell. Die Geschichte umfasst nicht allzu viele Seiten, die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind schön kurz, es gibt viele Illustrationen und der einfach gehaltene Schreibstil liest sich einfach nur mal wieder bezaubernd. Nicht zu vergessen die aufregende Handlung, die an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und durchweg zum mitfiebern einlädt. Mein Lesevergnügen war leider erneut viel zu schnell vorbei und nun heißt es wieder warten, seufz, bis der nächste Teil erscheinen wird.

Für mich, als großer Petronella Apfelmus-Fan, hieß abermals auf lauter liebgewonnene Figuren zu treffen. Petronella, die Kuchenbrand-Zwillinge Lea und Luis, ihre Eltern, der Hirschkäfer Luis – allesamt haben sie wieder ihren Auftritt. Mir haben die Charaktere, egal ob Sympathieträger oder nicht, erneut total gut gefallen. Vor allem die sehr hilfsbereite und herzliche Petronella mochte ich wieder unglaublich gerne.

Klasse fand ich auch die Story. Sie enthält einen wunderbaren Mix aus Spannung, Witz und Magie und vermittelt zudem noch wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Zusammenhalt sowie viel tolles Wissen über Tiere und die Natur. Sehr schön fand ich auch wieder, dass Sabine Städing erneut ein sehr schönes Gleichgewicht aus den alltäglichen Erlebnissen der Zwillinge und den magischen Petronella-Momenten gelungen ist. So gliedert sich dieser Band in zwei Handlungsstränge: Zum einen wäre da der Geburtstag von Lea und Luis, zum anderen die abenteuerliche Suche nach dem verschwundenen Maulwurf. Bei ersterem musste ich sehr an meine eigene Kindheit denken. Die Frage, wen man zur Geburtstagsfeier einladen soll, das Planen der Party, die Aufregung davor – bin beim Lesen irgendwie leicht nostalgisch geworden. :D
Bei dem Abenteuer unter der Erde bin sogar ich, als Erwachsene, so richtig ins Mitfiebern geraten. Diesen Erzählstrang erzählt die Sabine Städing wirklich unheimlich mitreißend.

Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren, die schon etwas geübtere Leseratten sind, bietet sich auch „Zaubertricks und Maulwurfshügel“ prima zum Selberlesen an. Zum Vorlesen ist die Geschichte meinem Empfinden nach auch schon für jüngere Kinder geeignet.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die zauberhaften schwarz-weiß Illustrationen von Sabine Büchner. Ich mag ihren unverkennbaren Zeichenstil richtig gerne. Vor allem die Gesichter ihrer Figuren finde ich immer herzallerliebst. Sie lächeln immer so niedlich und freundlich; ich finde, da kann man gar nicht anders als breit mitzulächeln. :D
Die zahlreichen fröhlichen Bilder sorgen einfach nur für mega gute Laune und harmonieren auch dieses Mal perfekt zum Geschehen im Text.

Fazit: Verhext gut, spannend und witzig - ein neues tolles Abenteuer mit der weltbesten Apfelhexe Petronella Apfelmus! Sabine Städing hat mit „Zaubertricks und Maulwurfshügel“ einen weiteren hexisch-schönen Folgeband aufs Papier gezaubert, der seinen sieben Vorgängern in nichts nachsteht und Groß und Klein ein fantastisches (Vor-) Leseerlebnis beschert. Ich bin mal wieder ganz begeistert von der süßen und warmherzigen Geschichte, den vielen liebenswerten Charakteren und den wunderhübschen Illustrationen.
Ich kann „Petronella Apfelmus – Zaubertricks und Maulwurfshügel“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Ein wunderschöner Roman!

Für einen Sommer unsterblich
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Obwohl mich die Bücher von Jennifer Niven allesamt total ansprechen und ich nun schon so viel Positives über sie gehört habe, habe ich mir, warum auch immer, bisher noch keines ihrer Werke zugelegt. Als ...

Obwohl mich die Bücher von Jennifer Niven allesamt total ansprechen und ich nun schon so viel Positives über sie gehört habe, habe ich mir, warum auch immer, bisher noch keines ihrer Werke zugelegt. Als man mir ihren neuen Roman „Für einen Sommer unsterblich“ als Rezensionsexemplar anbot, zögerte ich keine Sekunde lang und sagte zu. Das Buch klang einfach so gut und schien mir eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack zu sein. So kam es also, dass Jennifer Nivens neues Buch mein erstes Werk von ihr werden sollte.

Die 18-jährige Claude steht kurz vor ihrem Abi und eigentlich wollte sie danach mit ihrer besten Freundin Saz einen Road Trip machen, ehe die beiden nach den Ferien auf verschiedene Unis gehen. Doch es soll alles ganz anders kommen. Claudes Eltern wollen sich scheiden lassen und Claude soll den Sommer gemeinsam mit ihrer Mutter auf einer kleinen abgelegenen Insel vor der Küste Georgias verbringen. Die Trennung ihrer Eltern belastet die 18-järhige sehr. Sie ist wütend, verzweifelt, traurig und verletzt. Sie hat das Vertrauen in andere verloren und möchte am liebsten niemanden mehr an sich herankommen lassen. Dies soll sich aber ändern, als sie Jeremiah Crew kennenlernt. Jeremiah, genannt Miah, der ebenfalls sein Päckchen zu tragen hat, läuft nicht weg, als Claude ihn zunächst von sich stößt. Er dringt schließlich zu ihr vor und gemeinsam werden sie einen unvergesslichen Sommer erleben...

Wie oben bereits erwähnt, war dies mein erstes Werk aus der Feder von Jennifer Niven. Es wird auch ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein – ich bin von dem, was mich zwischen den hübschen pinken Buchdeckeln erwartet hat, hellauf begeistert! In meinen Augen ist Jennifer Niven mit „Für einen Sommer unsterblich“ ein großartiger Roman für Jung und Alt geglückt, mit welchem sie uns eine Mischung aus vielen wichtigen Themen beschert: Die erste große Liebe, der erste Sex, Jungfräulichkeit, Selbstbestimmung, Trennungen, Veränderungen und noch so manchem mehr. Die Geschichte ist tiefgründig, einfühlsam, unterhaltsam, ehrlich und romantisch – alles zugleich. Sie besitzt ein herrliches Sommerfeeling und obwohl ich sie als sehr ruhig empfunden habe und es vereinzelt auch ein paar kleine Längen für mich gab, konnte sie mich durchgehend mitreißen und fesseln.

Ich habe prima in die Handlung hineingefunden. Den hervorragenden Schreibstil von Jennifer Niven mochte ich vom ersten Moment an ausgesprochen gerne. Für mich hat er sich super angenehm und flüssig lesen lassen.
Bei unserer Hauptprotagonistin Claude habe ich ein klitzekleines bisschen gebraucht, ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin, muss ich gestehen. Ganz zu Beginn fand ich sie irgendwie ein wenig komisch. Dieser erste Eindruck legte sich aber zum Glück im Nu. Je näher ich Claude und ihre Ecken und Kanten kennenlernte, desto lieber habe ich sie gewonnen und desto besser habe ich mich in sie hineinversetzen können. Claudes Gefühle und Gedanken, ihr Schmerz, ihre Wut und Enttäuschung - alles wird unglaublich feinfühlig und authentisch dargestellt, sodass ich unsere Buchheldin nur zu gut verstehen konnte und stellenweise richtig mit ihr mitgelitten habe.

Auch mit den Nebenfiguren konnte mich Jennifer Niven überzeugen. Claudes Eltern, ihre beste Freundin Saz, Jeremiah Crew und all die weiteren Charaktere – allesamt wurden sie sehr authentisch und liebevoll ausgearbeitet und tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.
Mein persönlicher Liebling war Jeremiah Crew, genannt Miah. Mit seiner sympathischen und charmanten Art hat er sich einfach sofort in mein Herz geschlichen.

Das Setting mochte ich ebenfalls wahnsinnig gerne. Mit der Insel-Kulisse kann man in der Regel immer bei mir punkten; ich liebe einfach dieses besondere Feeling, das solche Schauplätze stets versprühen. In „Für einen Sommer unsterblich“ bin ich daher ganz auf meine Kosten gekommen. Jennifer Niven beschreibt die kleine beschauliche Insel vor der Küste Georgias einfach nur bezaubernd, sodass ich mich von Anfang an richtig wohl auf ihr gefühlt habe.

Bezüglich der Story habe ich euch ja oben bereits erzählt, dass sie einen ganz famosen Mix aus verschiedenen wunderbaren und teils auch sehr ernsthaften Themen enthält. Die Geschichte stimmt einen zweifellos sehr nachdenklich und berührt einen zutiefst. Zugleich unterhält sie einen aber auch bestens und zaubert sie einem immerzu ein Lächeln auf Lippen.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die Beziehung zwischen Claude und Miah dargestellt wird. Ihre Liebesgeschichte steht eindeutig im Vordergrund der Handlung und wird wundervoll dargestellt. Absolut glaubhaft und nachvollziehbar und sehr gefühlvoll und berührend. Mir haben die gemeinsamen Momente der beiden richtig das Herz erwärmt und öfters auch mal ein breites Schmunzeln entlockt.
Klasse fand ich auch, dass die Sexszenen nicht zu lang und detailreich beschrieben werden. Ich muss zugeben, dass zu viele Sexszenen in Büchern irgendwie nicht so meins sind. Jennifer Niven beschreibt diese Passagen aber wirklich ganz zauberhaft und sehr einfühlsam und altersgerecht, sodass ich mich der Altersempfehlung des Verlags auf jeden Fall anschließe. Für Leser*innen ab 14 Jahren ist „Für einen Sommer unsterblich“ meiner Ansicht nach absolut geeignet.

Das emotionale Ende konnte mich ebenfalls vollkommen zufriedenstellen, da es einfach nur perfekt zur Geschichte passt. Sehr bewegend fand ich auch die Danksagung hinten im Buch, aus der hervorgeht, dass in der Geschichte sehr viel Persönliches von der Autorin steckt. Als ich mir das Nachwort durchgelesen hatte, habe ich mich nur noch mehr in das Buch verliebt. Jennifer Niven hat mit „Für einen Sommer unsterblich“ wahrlich einen ganz besonderen Roman geschrieben, welchen ich nur empfehlen kann. Auf die anderen Bücher der Autorin, die ich nun definitiv endlich mal bei mir einziehen lassen werde, freue ich mich schon sehr!

Fazit: Jennifer Niven hat mit „Für einen Sommer unsterblich“ eine wunderschöne Geschichte aufs Papier gezaubert, die ganz vieles zugleich ist: Tiefgehend, emotional, ernst, witzig, lebensnah und ergreifend. Sie handelt von der ersten großen Liebe, den ersten Sex, dem Erwachsenwerden, der Unbeständigkeit des Lebens und noch so vielem mehr. Ein wirklich ganz tolles Buch, dass mich mitgerissen, nachdenklich gestimmt, sehr gut unterhalten und unheimlich berührt hat. Ich bin begeistert und kann das Buch jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Spannend, liebenswert und witzig! Ein toller Reihenauftakt!

Pauline Schnüffel – Ein Schwein mischt sich ein
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Ein lustiger Tierkrimi? Ein Wildschwein, das gerne Detektiv spielt? Dieses Buch musste ich einfach haben! Da ich mich auf den ersten Blick in das niedliche Cover verliebt habe und der Klappentext einfach ...

Ein lustiger Tierkrimi? Ein Wildschwein, das gerne Detektiv spielt? Dieses Buch musste ich einfach haben! Da ich mich auf den ersten Blick in das niedliche Cover verliebt habe und der Klappentext einfach nur bezaubernd klang, stand für mich sehr schnell fest, dass ich Pauline Schnüffel unbedingt kennenlernen möchte.

Herzlich willkommen in Wurz, einem kleinen verschlafenen Dorf auf dem Land. Hier wohnt die Familie Pott, bestehend aus Mama Myrte, Papa Florian, den Kindern Julian und Leonie und Wildschwein Pauline. Moment, Wildschwein? Ja, ihr habt richtig gehört. Pauline ist eine echte Wildsau und ein vollwertiges Familienmitglied. Sie darf sogar mit Mama und Papa den Sonntagskrimi im Fernsehen mit anschauen, was Paulines absolute Highlights sind. Sie liebt spannende Krimis und träumt davon, selbst mal einen kniffligen Fall zu lösen. Am liebsten gemeinsam mit Mama Pott, die die Dorfpolizistin ist. Leider ist in Wurz aber nie was los. In diesem langweiligen Ort passiert einfach nie etwas Aufregendes.
Dies soll sich aber eines Tages endlich ändern! Pauline räkelt sich gerade wohlig im Garten, als ihr auf einmal ein sehr merkwürdiger Geruch in die Nase steigt. Hier hat jemand gepupst, eindeutig! Und dieser Furz stammt nicht von Familie Pott, da ist sich Pauline sicher. Von wem aber stammt diese übel riechende Pupswolke? Das möchte Pauline unbedingt herausfinden. Und irgendwie herrscht seit kurzem ziemlich miese Stimmung in Wurz. Woher kommt sie? In Wurz stimmt etwas ganz und gar nicht. Ob es Pauline mit ihrer ausgezeichneten Schnüffelnase wohl gelingen wird, den Übeltäter des Gestanks und die Quelle der dicken Wurzer Luft ausfindig zu machen?

Mein Riecher hat mich bei meiner Bücherauswahl mal wieder nicht im Stich gelassen: Wie ich mir es schon gedacht habe, konnte mich der erste Band von „Pauline Schnüffel“ von Anfang bis Ende begeistern. In meinen Augen ist Uli Leistenschneider mit „Ein Schwein mischt sich ein“ ein wunderbarer Serienstart geglückt, der voller tierstarker Momente steckt und uns eine perfekte Mischung aus aufregendem Krimiabenteuer und vergnüglicher Tiergeschichte beschert. Das Buch ist spannend und unterhaltsam zugleich und vermittelt zudem auch noch wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Familie und Zusammenhalt. Nicht zu vergessen die hinreißende Aufmachung, die natürlich ebenfalls dazu beiträgt, dass man eine superschöne Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Ich, als erwachsene Leserin, habe ich die 112 Seiten lange Geschichte in einem Rutsch durchgeschmökert und mich dabei prächtig amüsiert. Ich war bereits ganz zu Beginn breit am schmunzeln, als unsere Buchheldin Pauline einen äußerst unangenehmen Geruch wahrnimmt, der verdächtig nach einem Pups stinkt. Eklig riechende Fürze werden uns im Verlauf der Story öfters begegnen, so viel sei mal schon verraten, und ich bin echt mehr als froh, dass beim Lesen keine Gerüche übertragen werden. ;)
Die Ausdünstungen, die eine gewisse Figur in diesem Buch ständig von sich gibt, müssen wirklich ziemlich widerlich riechen. Wem hier ständig etwas entfleucht, werde ich euch nur nicht erzählen, hehe, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich gehe jedenfalls sehr davon aus, dass ihr diesen kleinen Stinker genauso spitze finden werdet wie ich. Und das Gepupse, da bin ich mir ziemlich sicher, wird bei Kindern garantiert mega gut ankommen. :D

Auch von Pauline Schnüffel, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, wird ganz bestimmt jeder Leser begeistert sein. Mit ihr ist Uli Leistenschneider eine großartige Protagonistin gelungen, mit der wir hoffentlich noch viele weitere Abenteuer erleben werden. Pauline ist liebenswert, witzig, mutig und sympathisch und so schön abenteuerlustig und neugierig. Sie ist zudem auch richtig schlau! Sprechen kann sie zwar leider nicht mit uns Menschen, aber sie kann alles verstehen, was wir sagen. Pauline ist einfach einzigartig, man muss dieses krimivernarrte Wildschwein einfach lieben. Mein Herz hat Pauline jedenfalls im Sturm erobert.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Allesamt wurden sie mit sehr viel Liebe ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen und teils sehr ulkigen Eigenschaften durchweg für richtig gute Laune.

Zum Vorlesen kann ich „Pauline Schnüffel“ ganz besonders empfehlen. Dank des lebendigen und lockeren Schreibstils, der angenehm großen Schrift und den schön kurzen Kapiteln bietet sich das Buch hervorragend zum Vorlesen an. Der Verlag empfiehlt es ab 7 Jahren, allerdings denke ich, dass auch schon jüngere Kinder der Handlung problemlos folgen können. Zum Selberlesen würde ich es ab ungefähr 8 Jahren empfehlen. Da es viele Illustrationen gibt, die den Textfluss auflockern, sollten Kids ab diesem Alter keine Schwierigkeiten mit dem alleine Lesen haben.

Neben der Erzählung bin ich auch von den vielen wunderhübschen Illustrationen von Kristina Nowothnig ganz hingerissen. Sie sind so herrlich bunt und fröhlich und harmonieren einfach nur perfekt zur Geschichte.

Ich hoffe nun sehr, dass es bald ein Wiedersehen mit Pauline und Co. geben wird. Hinten im Buch gibt es eine kleine Leseprobe zu Band 2 und eigentlich sollte dieser im Herbst 2020 erscheinen. Leider wurde die Fortsetzung aber nun doch noch nicht veröffentlicht. Hoffentlich wird dies bald geschehen, ich bin schon total gespannt wie es mit unserer cleveren Wildschwein-Ermittlerin wohl weitergehen wird!

Fazit: Ein zuckersüßer Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht! Uli Leistenschneider hat mit „Pauline Schnüffel - Ein Schwein mischt sich ein“ ein zauberhaftes Kinderbuch für Jung und Alt aufs Papier gebracht, in welchem wir mit Wildschwein Pauline Schnüffel ein wundervolles Abenteuer erleben dürfen. Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen. Sie enthält einen fabelhaften Mix aus Spannung, Witz und wichtigen Werten und wird unheimlich mitreißend und warmherzig erzählt. Auch von den wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen von Kristina Nowothnig bin ich hellauf begeistert. Ein wirklich ganz toller Tierkrimi, mit einer besonderen Buchheldin zum Liebhaben und vielen weiteren herzlichen Figuren. Ich kann Paulines ersten Kriminalfall wärmstens empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Super spannend und richtig gruselig - ein schaurig-schönes Kinderbuch!

Aveline Jones und die Geister von Stormhaven
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Als ich das erste Mal von „Aveline Jones“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe Gruselgeschichten und auch das Setting kleines Örtchen an der Meeresküste mag ich wahnsinnig gerne. Da mich sowohl ...

Als ich das erste Mal von „Aveline Jones“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe Gruselgeschichten und auch das Setting kleines Örtchen an der Meeresküste mag ich wahnsinnig gerne. Da mich sowohl der Klappentext als auch das coole Cover umgehend überzeugen konnten, stand für mich sehr schnell fest: Aveline Jones möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher sehr gerne bei mir einziehen.

Da die Mutter nach Schottland fahren muss, um die Oma im Krankenhaus zu besuchen, soll Aveline die Herbstferien bei ihrer Tante Lilian in Stormhaven verbringen. Avelines Begeisterung hält sich sehr in Grenzen und in Stormhaven angekommen, sinkt ihre Laune nur noch weiter in den Keller. Das verschlafen wirkende Küstenörtchen ist ihr nicht geheuer. Warum stellen die Bewohner überall gruselige Vogelscheuchen auf anstatt die üblichen Halloweenkürbisse? Zum Glück gibt es in dem Ort immerhin eine kleine Buchhandlung. Da Aveline ein großer Fan von schaurigen Geschichten ist, stattet sie dem Buchladen von Mr. Liebermann kurz nach ihrer Ankunft einen Besuch ab, um sich mit Gruselbüchern einzudecken. Sie wird schnell fündig und lernt dazu auch noch den Großneffen von Mr. Liebermann kennen: Harold, ein zurückhaltender Junge mit Wuschelkopf und einer Vorliebe für Pommes. Zurück im Haus der Tante macht es sich Aveline mit ihrem neuen Buch gemütlich – und stößt sehr schnell auf den Fall eines lang vermissten Mädchens. Primrose Penberthy, die vorherige Besitzerin des Buches, ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden. Bis heute weiß man nicht, was mit ihr geschehen ist. Aveline lässt die Sache keine Ruhe. Während Halloween immer näher rückt, versucht sie dem Rätsel von Primrose Penberthy auf die Spur zu kommen...

Hui, was für ein fantastisches Gruselvergnügen! Gerade eben habe ich „Aveline Jones und die Geister von Stormhaven“ beendet und ich habe tatsächlich immer noch ein bisschen Gänsehaut. Für Halloween ist dieses Buch wahrlich einfach nur die perfekte Lektüre! Wer gerade auf der Suche nach einem richtig schönen Gruselschmöker voller unheimlicher und mysteriöser Momente ist, sollte unbedingt die Bekanntschaft mit Aveline Jones machen. Selbst ich, als erwachsene Leserin, habe mich beim Lesen öfters ziemlich gegruselt. Die Story ist stellenweise echt spooky, sodass ich mit der Altersangabe etwas hadere, muss ich gestehen. Der Verlag empfiehlt „Aveline Jones“ ab 9 Jahren und ich muss sagen, ich würde das Buch nicht so ohne weiteres einem neunjährigen Kind zum Lesen geben. Ich persönlich würde es erst ab ungefähr 11 Jahren empfehlen.

Da ich, wie oben bereits erwähnt, super gerne schauerliche Bücher lese, war der Auftakt der „Aveline Jones“ - Reihe eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Abgesehen von der Altersangabe habe ich überhaupt keinen Kritikpunkt an das Buch. Ich finde es ganz große Klasse und habe eine wundervolle Lesezeit damit verbracht. Von mir wird es auch auf jeden Fall die volle Sternenzahl erhalten. Ich bringe es irgendwie nicht übers Herz, aufgrund der Alterseinstufung einen Stern abzuziehen. Dafür hat mir die Story einfach zu gut gefallen.

Ich war von den ersten Seiten an ganz gebannt von der Geschichte. Die einzigartige Atmosphäre konnte mich sofort packen und auch von der Kulisse war augenblicklich ganz hin und weg. Das kleine Küstenörtchen Stormhaven, in welches uns der Autor Phil Hickes entführt, wird von Beginn an unglaublich atmosphärisch und anschaulich beschrieben. Der heulende Wind, das Tosen der Meereswellen, knarzende Holzdielen, die verschiedenen Schauplätze – Kopfkino pur, sag ich euch, und Gänsehaut inklusive. Also ich fand das Setting einfach nur brillant und hatte beim Schmökern durchweg die wunderbarsten Bilder im Kopf. Vor allem die heimelige kleine Buchhandlung von Mr. Liebermann hat‘s mir total angetan. In dem Buchladen würde ich nur zu gerne mal stöbern.

Mit den Charakteren konnte mich Phil Hickes ebenfalls vollends überzeugen. Unsere Hauptprotagonistin Aveline, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre mutige, witzige und neugierige Art total gerne und habe mich sehr darüber gefreut, dass sie meine große Leidenschaft für Gruselgeschichten mit mir teilt. Mit Aveline ist Phil Hicks in meinen Augen eine tolle Buchheldin gelungen, mit der wir hoffentlich noch viele weitere aufregende Abenteuer erleben werden.

Neben Aveline haben wir das große Vergnügen noch so einigen weiteren liebenswerten und teils recht schrulligen Figuren begegnen zu dürfen. Avelines Tante Lilian, die sich anfangs ziemlich harsch gibt, die aber eine sehr nette Frau ist; der redselige und herzliche Buchhändler Mr. Liebermann (einer meiner persönlichen Lieblinge); sein schüchterner Großneffe Harold – allesamt tragen sie mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Auch von den bezaubernden und sehr stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen von Kaja Reinki bin ich hellauf begeistert. Egal ob die kleineren oder die ganzseitigen Bilder - mir haben alle Zeichnungen mega gut gefallen. Sie schaffen ein herrlich geheimnisvolles und gespenstisches Feeling und unterstreichen somit nur noch die düstere Aura des Settings.

Mein Lesespaß war leider viel zu schnell wieder vorbei. Da mich die packende Handlung durchgehend an die Seiten fesseln konnte und ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, habe ich es förmlich verschlungen. Dazu dann noch die Aufmachung und die angenehm kurzen Kapitel – man kann gar nicht anders als nur so durch die Seiten zu fliegen.

Für mich heißt es nun ganz ungeduldig hibbeln und warten. Zu meiner großen Freude wird der zweite Band bereits hinten im Buch für das kommende Frühjahr angekündigt. Für mich steht natürlich fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Phil Hickes ist mit „Aveline Jones und die Geister von Stormhaven“ ein ganz famoser Serienstart geglückt, der riesengroße Lust auf mehr macht und definitiv nicht nur für Kinder und Jugendliche absolut lesenswert ist

Fazit: Ein schaurig-schöner Gruselspaß, perfekt geeignet für die Halloweenzeit! Was bin ich froh, dass ich Aveline Jones in das abgelegene und sturmumtoste Stormhaven begleitet habe! Mir hat Avelines erstes Abenteuer ein großartiges Leseerlebnis beschert. Die Story ist hochspannend und richtig gruselig, sodass sogar mir, als Erwachsene, beim Lesen öfters Schauer über den Rücken gelaufen sind. Die Kulisse ist genial, die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgearbeitet und die zauberhaften Illustrationen von Kaja Reinki sind ebenfalls hervorragend gelungen. Ich kann mich allerdings der Altersempfehlung des Verlags dieses Mal nicht anschließen. Meinem Empfinden nach ist die Geschichte für neunjährige Kinder etwas zu unheimlich. Einen Stern abziehen werde ich deswegen aber nicht, dafür bin ich einfach zu begeistert von dem Buch. Auf die Fortsetzung freue ich mich schon sehr! „Aveline Jones und die Geister von Stormhaven“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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