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Veröffentlicht am 12.03.2020

Zuckersüß, wunderbar magisch und einfach nur bezaubernd schön!

Die Zuckermeister (1). Der magische Pakt
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Was habe ich mich auf „Die Zuckermeister“ gefreut. Als ich das erste Mal von dem neuen Kinderbuch der lieben Tanja Voosen hörte, stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! Ganz ungeduldig habe ...

Was habe ich mich auf „Die Zuckermeister“ gefreut. Als ich das erste Mal von dem neuen Kinderbuch der lieben Tanja Voosen hörte, stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! Ganz ungeduldig habe ich dem Erscheinen entgegen gefiebert und diesen Monat hatte das Warten endlich ein Ende. Kurz nachdem mich mein Exemplar erreichte, habe ich mich ganz begierig darauf gestürzt und voller Freude mit dem Lesen losgelegt.

Glaubt ihr an echte Wunder und Magie? Wenn ihr in der Kleinstadt Belony leben würdet, würdet ihr dies sehr wahrscheinlich tun, denn in diesem kleinem Städtchen werden sich die unglaublichsten Geschichten erzählt. Angeblich soll es eine Frau gegeben haben, die magische Süßigkeiten hergestellt hat. Die 12-jährige Elina hält das alles für Unsinn – sie glaubt nicht an Magie. Als aber ihre nervige Mitschülerin Charlie eine merkwürdige Schokolade isst, beginnen Elina Zweifel zu kommen. War die Schokolade etwa verflucht? Mit Charlie passieren auf einmal die seltsamsten Dinge. Sie redet in einer unverständlichen Sprache, sie läuft grün an...was ist hier los? Wurde Charlie etwa wirklich verzaubert? Elina und Charlie setzen nun alles daran, den Fluch wieder rückgängig zu machen. Hilfe bekommen sie ausgerechnet von dem abweisenden Robin, der eindeutig mehr zu wissen scheint. Er stammt aus einer Süßgkeitenwerker-Familie – sie haben die Fähigkeit, Süßigkeiten mit Magie zu versehen. Robin weiß daher: Nur die Zuckermeister können den Fluch von Charlie nehmen. Mit einem mysteriösen Koffer voller magischer Süßigkeiten begeben sie sich auf die Suche. Ein gefährliches Abenteuer beginnt…

Ich war schon ganz hin und weg, als ich das Buch das erste Mal in Händen hielt und das wunderhübsche Cover in natura bewundern durfte. Leute, dieses Cover ist einfach nur der Hammer! Ich kann mich gar nicht daran sattsehen. Es schimmert und funkelt so bezaubernd, wenn man ins Licht hält und diese viele hinreißenden Details sehen zum Anbeißen süß aus. Hach, ich komme aus dem Schwärmen wirklich gar nicht mehr heraus. Ich bin hoffnungslos verliebt in dieses Cover.

Die Innengestaltung kann sich aber auch sehen lassen. Ich muss gestehen, dass mir die Illustratorin Viktoria Gavrilenko bisher völlig unbekannt war. Muss unbedingt noch recherchieren gehen, was sie sonst noch so illustriert hat. Ich liebe ihren Zeichenstil! Werft einen Blick auf das Cover und ihr wisst, was ich meine. Ob die kreative Einbandgestaltung (dieser Koffer ist so genial!), die großen Illustrationen (wunderwunderschön, sag ich euch!), die kleineren Bildchen oder die famose Kapitelanfang-Aufmachung – alle Zeichnungen schaffen eine ganz besondere Atmosphäre und passen einfach nur perfekt zu der fantastischen Geschichte, in deren Genuss wir hier kommen.

Aber genug von der Gestaltungsanbeterei. ;)
Kommen wir nun zu dem zuckrig süßen Abenteuer, welches einen hier erwartet. Man hibbeliges Warten hat sich definitiv gelohnt – ich bin hellauf begeistert von dem, was ich hier zu lesen bekommen habe! Mich konnte die Geschichte von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und vollkommen verzaubern. In meinen Augen ist Tanja Voosen mit dem ersten Band ihrer neuen Reihe ein ganz wundervolles Kinderbuch gelungen, welches ich jedem, egal ob Groß oder Klein, nur ans Herz legen kann.

Ich habe hervorragend in die Geschichte hineingefunden. Tanja Voosen hat einen super mitreißenden, flüssigen und bildhaften Schreibstil, der sich einfach nur fabelhaft und fluffig-leicht liest. Kinder ab 9 Jahren sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Die Erzählstil ist altersgerecht, die Kapitel sind schön kurz und die Schrift hat eine angenehme Größe. Ich, als Erwachsene, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch leider viel zu schnell wieder beendet.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die Charaktere. Egal ob gut oder böse – allesamt wurden sie erstklassig und mit viel Liebe von der Autorin ausgearbeitet. Da wäre Elina, unsere starke und mutige Hauptprotagonistin, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Dann haben wir noch die schlagfertige Charlie, den verschlossenen, aber herzensguten Robin, Elinas niedlicher kleiner Bruder Piet, ihr einmaliger Großvater, Robins verrückte Familie, der schrullige Herr Schnotter – all diese Figuren und noch viele mehr sind einfach nur einsame Spitze gelungen und tragen dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Mein persönlicher Star war ganz klar Elina. Dank der einfühlsamen Erzählweise konnte ich mich stets mühelos in sie hineinversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Elina ist einfach so jemand, den man sofort ins Herz schließen muss.
Charlie und Robin habe ich aber natürlich ebenfalls wahnsinnig liebgewonnen. Die drei Kinder sind ziemlich verschieden, passen aber vermutlich gerade deswegen so gut zusammen. Sie haben so ihre Ecken und Kanten und Probleme, was sie nur noch authentischer und sympathischer macht. 

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Thema Freundschaft sehr im Vordergrund der Handlung steht. Elina, Charlie und Robin wird mit der Zeit eine wunderbare Freundschaft verbinden und wie diese dargestellt wird, ist herzerwärmend schön. Ebenfalls ein großer Bestandteil der Geschichte sind die Themen Familie, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen und dieser Mix plus all die Magie und die vielen Rätsel ergeben zusammen ein phänomenales Gesamtpaket.

Zu der genauen Handlung möchte ich dann auch gar nicht mehr groß was sagen, ich will schließlich auf gar keinen Fall spoilern. Nur so viel: Macht euch darauf gefasst, dass ihr aus dem Mitfiebern und Miträtseln gar nicht mehr herausgekommen werdet. Und eure Gesichtsmuskeln werden ebenfalls sehr aktiv sein, denn natürlich kommt auch der einmalige Humor von Tanja Voosen nicht zu kurz. Die magischen Süßigkeiten zum Beispiel sind der Knaller! Allein schon die kreativen Namen: Klebefinger-Karamell, Laber-Lakritze,… Langeweile sucht man in diesem Buch wahrlich vergebens. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil man so gefesselt von den Geschehnissen ist. Hier besteht definitiv Suchtgefahr! Und, kleiner Tipp meinerseits: Deckt euch vor dem Lesen nur ja gut mit Süßigkeiten ein! Man entwickelt beim Lesen einen totalen Heißhunger auf Schokolade, Bonbons, Lakritze, Karamell und sonstige schmackhafte süße Sachen. ;)

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch kurz auf das Setting eingehen. Das Städtchen Belony, in welches uns die Autorin entführt, wird richtig brillant beschrieben. So gemütlich, atmosphärisch und geheimnisvoll. Also mir hat die Kulisse unbeschreiblich gut gefallen und ich kann es kaum noch abwarten, an diesen magischen Ort zurückzukehren. Auf den zweiten Band freue ich mich schon gigantisch!

Fazit: Lauter Geheimnisse, die es zu lüften gilt, jede Menge Magie, Wunder, Überraschungen und fantasievolle Ideen, die einen entzücken, erstaunen und immerzu in Atem halten, magische Süßigkeiten ohne Ende, die so verdammt lecker und toll klingen, sodass man einen unbändigen Appetit auf gaaaanz viel Naschkram bekommt, lauter liebevoll ausgearbeitete Charaktere, die uns Leser komplett verzaubern – hört sich das nicht unglaublich cool an? Wer jetzt laut „Oh ja!“ ruft, glänzende Augen bekommt, sich erfreut die Hände reibt und genau diese geile Mischung lesen möchte – nun, denjenigen kann ich nur sagen: Holt euch „Die Zuckermeister“ und legt los mit dem Schmökern, denn das, was ich da eben beschrieben habe, schlummert zwischen diesen umwerfenden Buchdeckeln. :D
Zuckersüß, bonbontastisch, herrlich schokoladig und einfach nur zauberhaft schön – ein wunderbar magisches Lesevergnügen für Jung und Alt! Ich bin total begeistert vom diesem meisterhaften Buch und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Beührend, authentisch, ernst und urkomisch zugleich - ein tolles Buch!

Wörter an den Wänden
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Jugendbücher, die sich mit ernsten Themen befassen wie psychische Erkrankungen fallen absolut in mein Beuteschema. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von „Wörter an den Wänden“ ...

Jugendbücher, die sich mit ernsten Themen befassen wie psychische Erkrankungen fallen absolut in mein Beuteschema. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von „Wörter an den Wänden“ hörte. Der unheimlich interessant klingende Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und das originelle Cover konnte meine Neugierde ebenfalls umgehend wecken. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den Jungen Adam möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Was ist Wirklichkeit und was ist Einbildung? Eigentlich ganz leicht voneinander zu trennen, sollte man meinen. Wenn man aber, wie der 16-jährige Adam, Dinge sieht, die gar nicht wirklich existieren, ist es eine schier nicht zu bewältigende Aufgabe. Adam leidet an Schizophrenie, er sieht Menschen, die nur er sehen kann. Rebecca zum Beispiel, eine wunderhübsche junge Frau, oder einen herrischen Mafiaboss. Ein neues Medikament aber gibt Adam Hoffnung. Er nimmt an einem Experiment teil, bei welchem diese neuen Wunderpillen getestet werden sollen. Anfangs wirken sie noch sehr gut und die nur für ihn realen Gestalten begleiten ihn immer weniger durch seinen Alltag. Adam wagt immer mehr zu hoffen. Als er sich an seiner neuen Schule in die hochintelligente Maya verliebt, möchte er unbedingt der sein, die sie in ihm sieht. Ihr von seiner Krankheit zu erzählen, traut sich Adam aber nicht. Als das Medikament jedoch abgesetzt werden muss und die Einbildungen wieder deutlich zunehmen, wird es für Adam immer schwieriger, sein Geheimnis zu wahren.

Bewegend, schockierend, warmherzig, humorvoll, urkomisch, brillant – mit diesen Wörtern lässt sich Adams Geschichte meiner Meinung nach hervorragend beschreiben. Mir hat das Buch genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Ein Leseerlebnis, welches mich die auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen hat. Ich habe eine herrliche Zeit mit „Wörter an den Wänden“ verbracht. Obwohl ich die Handlung als eher ruhig bezeichnen würde, war ich ohne Ende am Mitfiebern und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich so gefesselt von Adams Erzählungen war. Ich habe öfters unendlich mit unserem Protagonisten mitgelitten, weil ihn seine Schizophrenie das Leben so schwer macht. Zugleich bin ich aber auch aus dem Schmunzeln und Grinsen gar nicht mehr herausgekommen und habe Adams ironische und unnachahmliche Art beim Lesen richtig gefeiert. „Wörter an den Wänden“ ist einfach genau so ein Buch, wie ich es liebe: Es befasst sich auf eine einfühlsame, authentische und total witzige Weise mit einem ernsten und ungemein wichtigen Thema.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 16-jährigen Adam in der Ich-Perspektive. Wie uns Adam seine Geschichte erzählt, hat mir vom ersten Moment an unglaublich gut gefallen. Das Buch erinnert an ein Tagebuch, da unser Protagonist seine Erlebnisse für seinen Therapeuten aufschreibt. Super fand ich, dass Adam seinen Therapeuten sehr oft mit „Sie“ anspricht. Das Buch liest sich dadurch etwas ungewohnt, aber auch so wunderbar erfrischend anders.
Auch sonst kann ich euch von der Erzählweise nur was vorschwärmen. Für mich hat sich das Buch fantastisch lesen lassen. Der jugendliche Ton konnte vollends bei mir punkten und der locker-leichte, mitreißende Schreibstil führte dazu, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Hinzu kamen dann noch die Kapitel, die so schön kurz sind. Bei den Kapiteln erwartet uns übrigens eine weitere originelle Idee: Jeder Kapitelanfang klärt uns darüber auf, welches Datum wir in der Geschichte gerade schreiben, wie hoch Adams Medikamentendosierung aktuell ist und in welchem Gesundheitszustand er sich momentan befindet. Man kann dank diesen Vermerken Adams Entwicklung nur noch besser mitverfolgen, was ich große Klasse fand.

Mein Highlight in dem Buch war ganz klar Adam. Adam ist einfach nur genial und einzigartig. Ich habe ihn so dafür bewundert, dass er mit seiner Schizophrenie so prima umgehen und in seinen Berichten mit so viel Humor und Ironie davon erzählen kann. Wobei es natürlich auch sehr viele Momente in seinem Leben gibt, in welchem es ihm ganz und gar nicht gut geht und ihm seine „unsichtbaren Freunde“ an den Rande des Wahnsinns und der Verzweiflung treiben. Wie oben bereits erwähnt: Ich habe stellenweise so entsetzlich mit Adam mitgelitten. Schizophrenie ist eine so schlimme psychische Erkrankung. Mit hat dieses Buch nur deutlich vor Augen geführt, wie glücklich man sich schätzen kann, wenn man nicht an Schizophrenie leidet. Ich stelle mir das so furchtbar und wahnsinnig kräfteraubend vor, wenn man nicht weiß, ob das, was man sieht, nun real ist oder Einbildung. Und dann noch der Punkt, was andere von einem deswegen denken. Natürlich fällt man auf, wenn mit seinen Halluzinationen spricht oder auf Dinge reagiert, die gar nicht wirklich da sind. Man wird gemieden, ausgegrenzt und von vielen als total gestört und verrückt, sogar als gefährlich angesehen. Ich bin überhaupt keine Expertin auf dem Gebiet, aber in meinen Augen hat Julia Walton Schizophrenie ausgezeichnet und vollkommen realistisch und glaubhaft dargestellt.

Mir sind beim Lesen so einige Szenen richtig unter die Haut gegangen, aber wie oben bereits erwähnt: Das Buch zaubert einem zugleich auch immerzu ein fettes Grinsen auf die Lippen. Nehmen wir als Beispiel Adams „unsichtbare Freunde“. Von denen er übrigens so einige hat. Ich werde da jetzt nicht ins Detail gehen, da ich nicht zu viel verraten möchte, aber so viel: Ein paar von Adams Einbildungen sind schon irgendwie ziemlich ulkig.
Julia Walton diese Gratwanderung zwischen Ernst und Humor meiner Ansicht einfach nur perfekt gelungen. Was ihr ebenfalls grandios geglückt ist, ist die Themenmischung. Natürlich steht Adams Schizophrenie sehr im Vordergrund der Handlung, aber es geht auch noch um andere wichtige Dinge wie Liebe, Freundschaft, Familie, Schule und Religion.

Mit den Charakteren konnte mich die Autorin ebenfalls komplett überzeugen. Neben Adam dürfen wir im Verlaufe des Buches die Bekanntschaft mit vielen wundervollen und fabelhaft ausgearbeiteten Figuren machen. Die schräge Maya, in die sich Adam verlieben wird und die schon echt eine Nummer für sich ist, Adams Mum, die eine so tolle Frau ist und sein Stiefvater, der ebenfalls ein prima und herzensguter Kerl ist. Diese und all die weiteren Charaktere, egal ob liebenswert oder unsympathisch, tragen dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Fazit: Ein großartiges Buch, welches einen einfach nicht mehr loslässt! Julia Walton ist mit „Wörter an den Wänden“ ein wunderbarer Jugendroman gelungen, welcher auf eine geistreiche, berührende, authentische, ernsthafte und urkomische Weise die schlimme Erkrankung Schizophrenie behandelt. Mitleid, Hoffnung, Wut, Trauer, Freude – all dies und noch so manches mehr empfindet man bei diesem Buch während des Lesens. Was bin ich froh, dass ich auf „Wörter an den Wänden“ gestoßen bin und den einmaligen Adam kennenlernen durfte. Ich habe wunderschöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und kann es jedem wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Einfühlsam, herzerwärmend, zauberhaft schön - ein ganz wundervolles Buch!

Emily Pferdeflüsterin
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Bei „Emily Pferdeflüsterin“ wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen. In das hinreißende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext klang einfach nur zuckersüß ...

Bei „Emily Pferdeflüsterin“ wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen. In das hinreißende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext klang einfach nur zuckersüß und zauberhaft. Als ich dann hörte, dass sich hinter Mila Sternberg die liebe Chantal Schreiber verbirgt – eine Autorin, deren Bücher ich unheimlich gerne lese – wurde meine Vorfreude auf „Emily Pferdeflüsterin“ nur noch größer.

Kurze Info: Da meine Rezension ziemlich lang geworden ist, verzichte ich dieses Mal darauf, den Inhalt des Klappentextes in meinen Worten wiederzugeben. Da verweise ich jetzt einfach mal auf die Zusammenfassung des Verlags. :D

Mila Sternberg alias Chantal Schreiber ist in meinen Augen mit „Emily Pferdeflüsterin“ ein wunderschönes Kinderbuch gelungen. Ich muss zwar gestehen, dass ich irgendwie eine etwas andere Story zu lesen bekommen habe als erwartet, aber gerade dieses überraschende Anders hat mir so gut gefallen. 
Hinten auf dem Buch wird „Emily Pferdeflüsterin“ für Kinder ab 8 Jahren empfohlen, auf der Verlagsseite aber seltsamerweise ab 9 Jahren. Ich würde mich jedenfalls definitiv letzteres anschließen. Meinem Empfinden nach ist die Geschichte für Achtjährige etwas zu anspruchsvoll. Emily, müsst ihr wissen, ist ein ganz besonderes Mädel. Es wird zwar nicht beim Namen genannt, aber ich gehe davon aus, dass sie an Autismus leidet. Emily tut sich mit Menschen sehr schwer. Sie versteht sie oft einfach nicht und kann durch ihre ehrlichen und direkten Antworten manchmal sehr verletzend sein. Emily meint das aber natürlich nie böse. Sie ist ein total liebes Mädchen, nur eben einfach anders. Sie ist hochintelligent und für ihr Alter sehr weit, sie braucht Ordnung und Routine, sie mag keine Berührungen und sie ist ein absolutes Mathegenie. Ich fand Emily einfach nur wundervoll und habe sie sofort ganz fest in mein Herz geschlossen.

Da Emily sich über vieles so ihre Gedanken macht, was für ihr Alter sehr untypisch ist, denke ich, dass Kinder ab 8 Jahren Emilys Verhalten und Denken nicht immer problemlos verstehen werden. Wie alt genau unsere Buchheldin ist, erfahren wir übrigens nicht. Zumindest bin ich der Meinung, dass es im Text nicht erwähnt wird. Ich persönlich würde Emily jedenfalls so auf etwa 9 Jahre schätzen.

Erzählt wird alles aus der Sicht von Emily in der dritten Person. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, dass sie ein außergewöhnliches Mädchen ist. Wir lernen sie und ihren Vater Paulus kennen, als sie gerade eine Quizshow im Fernsehen anschauen und Emily nebenbei einen Mixer zerlegt und dessen Einzelteile interessiert begutachtet. Im Klappentext steht zwar, dass sich Emily lieber mit Mixern und Toastern beschäftigt als mit Menschen, aber irgendwie hatte ich dennoch nicht damit gerechnet, wie besonders sie wirklich ist. Hat mir echt gut gefallen, ich liebe solche Charaktere über alles!

Nach der Szene, in der Vater und Tochter im Wohnzimmer sitzen, die Quizsendung läuft und Emily plötzlich fragt, ob sie ein Pferd haben kann, folgt ein Zeitsprung von 8 Monaten. Emily und ihr Papa (den Emily übrigens immer nur bei seinem Vornamen nennt), sind mittlerweile aufs Land gezogen und wollen Emily ein eigenes Pferd kaufen. Wie das so plötzlich kommt, fragt ihr euch? Nun, wie oben bereits erwähnt: Emily ist ein Mathegenie. Mit ihrem Talent für Zahlen hat sie in der eben genannten Quizshow ziemlich viel Geld gewonnen. Genug Geld für einen Umzug und ein eigenes Pferd.

Das Pferd, welches sich Emily aussuchen wird, ist die Stute Runa. Mit Menschen mag Emily nicht so gut können, dafür aber mit Tieren. Vor allem in Pferde kann sie sich prima hineinfühlen. Emily merkt sehr schnell, dass mit ihrer Runa etwas nicht stimmt. Was genau aber mit ihr los ist, wird in meiner Rezension ein Geheimnis bleiben. Ich möchte ja schließlich nicht zu viel von der Handlung verraten. ;)

Was ich euch aber gerne noch erzählen möchte, ist, wie begeistert ich von der Geschichte bin.
Neben Emily haben mir auch all die weiteren Charaktere wahnsinnig gut gefallen. Die meisten sind super sympathisch und liebenswert, allerdings dürfen wir auch die Bekanntschaft mit ein paar weniger netten Gestalten machen. Mit einer äußerst blöden Moderatorin zum Beispiel.
Wer ganz klar neben Emily zu meinen Figurenlieblingen zählt, ist Lea, Emiliys neue Klassenkameradin und erste und beste Freundin. Lea ist ein so tolles Mädchen und versteht Emily vom ersten Moment an. Sie stört sich überhaupt nicht daran, dass Emily manchmal ziemlich komisch sein kann. Wie mit Emily, so hat die Autorin auch mit Lea eine einzigartige Figur erschaffen.
Wen ich ebenfalls noch besonders gerne mochte, ist Emilys Papa Paulus. Paulus ist großartig! Er ist ein wunderbarer Vater und so lieber Kerl. Ihn muss man einfach gernhaben. Emilys Mutter ist leider vor einigen Jahren gestorben, was Emily nach wie vor sehr zu schaffen macht.

Die Geschichte ist stellenweise schon recht ernst und regt sehr zum Nachdenken an. Zugleich ist sie aber auch unglaublich bewegend und wunderschön. Wie die Beziehung zwischen Emily und ihrer Runa beschrieben wird, ist so herzerwärmend und auch die Freundschaft zwischen Emily und Lea wird total liebevoll dargestellt. Die berührende und feinfühlige Erzählweise konnte mich von Anfang bis Ende komplett verzaubern und öfters breit lächeln und grinsen lassen. Wie Lea schon so treffend meinte: Emily ist echt eine Nummer! Mich hat unsere Protagonistin ständig zum Schmunzeln gebracht. Wobei ich natürlich auch sehr mit ihr mitgelitten habe. Wenn man so anders ist wie sie und dadurch auffällt, ist das Leben oft nicht einfach.

Etwas erstaunt hat mich, dass das Thema Pferde doch etwas kurz kommt. „Emily Pferdeflüsterin“ ist definitiv keines dieser typischen Pferdebücher, wie man aufgrund des Titels und Covers annehmen könnte. Klar, Pferde spielen natürlich schon eine Rolle, nur eben nicht so, wie die meisten vermutlich denken. Ich, als Erwachsene, kann nur sagen, dass mir das, was ich hier zu lesen bekommen habe, mega gut gefallen hat und sehr hoffe, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Da die Geschichte aber sehr abgeschlossen endet, gehe ich davon aus, dass es sich bei „Emily Pferdeflüsterin“ um einen Einzelband handelt.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch auf die wunderhübschen Illustrationen von Verena Körting eingehen. Nicht nur das Cover ist ihr famos geglückt – auch ihre Bilder, die uns im Innenteil erwarten, sind entzückend. Ihre zweifarbigen Zeichnungen schaffen eine ganz besondere Atmosphäre und sind einfach nur bezaubernd.

Fazit: Einfühlsam, warmherzig, zum Träumen schön – ein ganz besonderes Kinderbuch für Jung und Alt! Mir hat „Emily Pferdeflüsterin“ eine herrliche Lesezeit beschert. Die Geschichte war zwar anders als von mir erwartet, aber gerade deswegen hat sie mir so gut gefallen. Die Protagonistin Emily habe ich für ihre einzigartige und ehrliche Art sofort geliebt und auch die weiteren Charaktere sind einfach nur wundervoll. Ich kann „Emily Pferdeflüsterin“ jedem nur ans Herz legen, sowohl Kindern ab etwa 9 Jahren als auch deutlich älteren Lesern. Man sollte sich allerdings im Klaren darüber sein, dass das Buch keines dieser typischen Pferderomane ist. Ich jedenfalls bin hellauf begeistert von der herzerwärmenden Geschichte und den traumhaften Illustrationen, daher vergebe ich sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Mitreißend, super witzig und genial aufgemacht - eine weitere tolle Fortsetzung!

Collins geheimer Channel (Band 4) - Wie ich zum Super-Brain wurde
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Dem Erscheinen des vierten Bandes von „Collins geheimer Channel“ habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Die drei Vorgänger konnten mich hellauf begeistern und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch ...

Dem Erscheinen des vierten Bandes von „Collins geheimer Channel“ habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Die drei Vorgänger konnten mich hellauf begeistern und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch der vierte Teil ein sehr unterhaltsames Leseerlebnis bescheren wird.

Collin ist entsetzt als ihm sein Lehrer Herr Beier eröffnet, dass er das Bio-Projekt zusammen mit seinem Erzfeind Wilhelm von Rosenberg machen soll. Gemeinsam mit Wilhelm, das Grauen, soll Collin zwei Tage in dem Krankenhaus, in welchem seine Mutter arbeitet, aushelfen. Oh no, das kann ja nur grauenvoll werden. Warum ausgerechnet Wilhelm? Sein bester Freund Jo-Jo wäre Collin als Projektpartner viel, viel lieber gewesen. Die beiden Freunde hätten die Projekttage prima dafür nutzen können, um an Collins Durchbruch zu arbeiten. Mittlerweile hat ihr YouTube-Kanal Chill-Mal-Channel schon über 2000 Follower! Nicht mehr lang und Collin wird ein richtiger Star sein. Allerdings ist es irgendwie gar nicht so einfach zum Super-Brain zu werden, wenn niemand wissen darf, dass Collin der geheimnisvolle YouTuber mit der Puma-Maske ist.

An alle, die meine große Leidenschaft für Comic-Romane teilen und noch nicht die „Collins geheimer Channel“ - Bücher gelesen haben: Ändert das! Unbedingt! Ich kann euch diese unglaublich witzige Reihe echt nur ans Herz legen. Nachdem mich die ersten drei Bände so begeistern konnten, ist es nun auch Band 4 ausgezeichnet gelungen, mir ein wunderschönes Leseerlebnis zu bescheren. Meine Vorfreude auf das Buch war also absolut gerechtfertigt. In meinen Augen hat Sabine Zett auch mit „Wie ich zum Super-Brain wurde“ eine erneute wundervolle Fortsetzung aufs Papier gezaubert.
Solltet ihr allerdings tatsächlich noch nicht die Bekanntschaft mit Collin und Co. gemacht haben, rate ich euch dringend, dies in Band 1 zu tun. Ich persönlich halte es bei dieser Reihe für besser und sinnvoller, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält, da sie etwas aufeinander aufbauen. Da allerdings alles Wichtige in jedem Folgeband kurz erklärt wird und es zudem supercoole Steckbriefe zu Beginn der Geschichte gibt, sollte es vermutlich auch ohne Vorkenntnisse gehen, wenn man mit Band 4 einsteigt. Der Lesespaß ist allerdings definitiv um einiges höher, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.

Mein Lesevergnügen war jedenfalls große Klasse. Ich hatte einen prima Einstieg in das Buch und musste bereits bei den ulkigen Steckbriefen breit schmunzeln. Ich liebe einfach den Humor in den Collin-Bücher und bin auch in diesem Band humormäßig ganz auf meine Kosten gekommen. Fette Grinser ohne Ende, ein ständiges amüsiertes Kichern – meine Gesichtsmuskeln waren hier wirklich äußerst aktiv beim Lesen. :D
Ich bin mir sehr sicher, dass es der Zielgruppe ganz genauso ergehen wird wie mir und sie aus dem grinsen gar nicht mehr herausgekommen werden. Empfohlen wird die Reihe für Kinder ab 10 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. In erster Linie werden die Bücher, so denke ich, Jungen ansprechen, allerdings ist die Reihe ganz klar auch für Mädels absolut lesenswert!
Für Kinder ab 10 Jahren bietet sich „Collins geheimer Channel“ fabelhaft zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist modern, witzig und mitreißend, die Schrift hat eine angenehme Größe, die Kapitel sind schön kurz und durch die grandiose Aufmachung befindet sich auf den Seiten stets nur recht wenig Text. Lesemuffel kann ich die Bücher daher ganz besonders ans Herz legen. Für lesefaule Kinder ist die Collin-Reihe wirklich perfekt geeignet!

Wie bei den drei Vorgängern, so ist auch bei Band 4 die Innengestaltung hervorragend gelungen. Dieser Comic-Stil in den Collin-Büchern ist einfach nur genial. Es gibt jede Menge kreative Schriftspielereien und viele, viele urkomische schwarz-weiß Illustrationen von Zapf (Falk Holzapfel). Ich stehe ja total auf den lustigen Zeichenstil von Zapf und ich gehe sehr davon aus, dass er bei der Zielgruppe besonders gut ankommen wird.

Neben der einzigartigen Bild-Text-Kombi hat mir auch die Handlung richtig gut gefallen. Zusammen mit unserem Hauptprotagonisten Collin und seinem Erzfeind Wilhelm Rosenberg werden wir Leser zwei sehr trubelige und höchst amüsante Tage im Krankenhaus verbringen. Wer die Reihe kennt, der weiß, dass Wilhelm der totale Kotzbrocken ist. Verständlich, dass Collin „Graf Wilhelm Dracula“ wie er ihn gerne nennt, überhaupt nicht leiden kann. Und mit dem Blödmann soll er zusammen für das Bio-Projekt zwei ganze Tage verbringen? Ihr könnt euch vermutlich denken, dass Collin wenig begeistert darüber ist. ;)
Sehr wurmen tut ihn auch, dass Wilhelm scheinbar ebenfalls ein Auge auf die hübsche Kim geworfen hat. In Kim, müsst ihr wissen, ist Collin bis über beide Ohren verknallt. Was Kim angeht, erwartet uns übrigens in diesem Band eine große Überraschung. Da ich aber nicht spoilern möchte, werde ich hier selbstverständlich nicht verraten, was ich damit meine, hehe.
Auch Collin und Wilhelm werden uns Leser in mancher Hinsicht sehr verblüffen. Die beiden werden noch merken, dass der jeweils andere ab und an eigentlich ganz okay und nett sein kann.

Ansonsten möchte ich aber gar nicht mehr groß was zur Handlung sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass Sabine Zett auch diesen Band mit lauter aufregenden und witzigen Szenen versehen hat, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Vor allem Collins unnachahmliche Oma Irmgard ist in diesem Band der Knaller! Wie kommt man nur immer auf so schräge Ideen? Einfach herrlich, sag ich euch.
Etwas schade fand ich nur, dass es erneut recht wenige YouTube-Videos von Collin und seinem besten Freund Jo-Jo gibt. Schon in Band 3 fand ich, dass es etwas weniger youtubemäßig zugeht als in den ersten beiden Bände und auch in „Wie ich zum Super-Brain“ hatte ich irgendwie den Eindruck, dass das Videodrehen ein bisschen zu kurz kam. Da die Story aber mit vielen anderen tollen Dingen aufwarten kann, hat mich dieser Punkt letztendlich kaum gestört. Mir hat das Buch echt richtig gut gefallen und hoffe sehr, dass es auch noch einen fünften Band geben wird. Über ein erneutes Wiedersehen mit dem einmaligen Collin und den vielen anderen famosen Charakteren würde ich mich riesig freuen.

Fazit: Eine weitere mega coole Fortsetzung, die riesengroße Lust auf mehr macht! Ich bin hellauf begeistert vom vierten Collin-Band. Die originelle Story steckt voller genialer und lustiger Ideen und macht einfach nur unfassbar gute Laune. Die Aufmachung ist brillant, die Charaktere zaubern einem mit ihren schrulligen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen und die vielen Illustrationen von Zapf sind ebenfalls wieder einsame Spitze. Ich kann den Band 4 dieser wunderbaren Comic-Roman-Reihe wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Ein fantastischer Debütroman, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann!

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Obwohl Dystopien zurzeit nicht so mehr in mein Beuteschema fallen wie früher (habe mich an diesem Genre irgendwie ein bisschen sattgelesen) war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich das erste Mal von ...

Obwohl Dystopien zurzeit nicht so mehr in mein Beuteschema fallen wie früher (habe mich an diesem Genre irgendwie ein bisschen sattgelesen) war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich das erste Mal von „Vortex“ von Anna Benning hörte. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und von dem umwerfenden Cover und diesem herrlich farbigen Buchschnitt war ich sofort ganz hin und weg. Für mich stand sehr schnell fest: Vortex möchte ich unbedingt lesen!

Vor etwa 80 Jahren tauchte wie aus dem Nichts ein gewaltiger Energiewirbel auf und veränderte die Erde auf einen Schlag. Die Länder und die Meere, Pflanzen, Tiere und Menschen – die Welt war fortan eine andere. Es kam zu Mutationen zwischen vielen Menschen und den Elementen, die sogenannten „Vermengten“ oder auch „Splits“. Seitdem versucht die Menschheit sich gegen diese gefährlichen Splittermenschen zu wehren.
2099 – Für die 17-jährige Elaine ist der wichtigste Tage in ihrem Leben gekommen: In dem Kuratorium Neu London findet das jährliche Vortrexrennen statt. Viele Jahre hat sie darauf hingearbeitet, denn Elaines größter Traum ist es, eine Vortexläuferin zu werden. Sie möchte die Vortexe beherrschen und in ihnen springen können. Sie möchte die Menschen vor den Vermengten beschützen – den Kreaturen, die ihr einst ihre Mutter genommen haben. Das Ziel, ein Vortexläufer zu werden, verfolgen allerdings viele Jugendliche, daher dürfen nur die besten 10 Läufer ausgebildet werden. Elaine möchte das Rennen unbedingt gewinnen. Doch dann kommt es während des gefährlichen Laufs zu einem unerwarteten Zwischenfall, der Elaines Leben komplett durcheinander wirbeln wird.

Der erste Band der Vortex-Trilogie hat in mir irgendwie die totale Lust darauf geweckt, wieder mehr dystopische Jugendromane zu lesen. Mir hat das, was mich zwischen den tollen Buchdeckeln erwartet hat, mega gut gefallen. Anna Benning ist mit dem Auftakt ihrer Future-Fantasy-Trilogie in meinen Augen ein zutiefst beeindruckendes Debüt gelungen, welches mich von Anfang bis Ende begeistern konnte. Dem Erscheinen der Fortsetzung fiebere ich schon jetzt ganz ungeduldig entgegen. Echt schade, dass wir uns noch bis Herbst gedulden müssen. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. :D

Auf mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an eine absolute Sogwirkung ausüben, der mich einfach nicht mehr entziehen konnte. Anna Benning hat eine unglaublich fesselnde und bildhafte Art zu schreiben. Wir erfahren alles aus der Sicht der 17-jährigen Elaine in der Ich-Perspektive und dank der einfühlsamen und intensiven Erzählweise ist es mir auf Anhieb spielend leicht gelungen, mich in unsere Hauptprotagonistin hineinzuversetzen und ihr Denken und Fühlen jederzeit nachvollziehen.
Mit Elaine hat Anna Benning eine wunderbare Buchheldin erschaffen. Sie ist ehrgeizig, tough und sympathisch und besitzt enorm an Mut und Stärke. Anfangs habe ich Elaine als ein wenig naiv und unbedacht empfunden, was mich aber in keinster Weise gestört hat. Ich fand ihr Handeln jederzeit vollkommen glaubhaft für eine 17-jährige. Auf mich jedenfalls hat Elaine einen sehr authentischen Eindruck gemacht. Vor allem ihre Entwicklung fand ich große Klasse und sehr realistisch. Elaine glaubt anfangs sehr an die Ziele des Kuratoriums. Mit der Zeit aber bekommt sie immer mehr Zweifel und beginnt verstärkt damit, Dinge zu hinterfragen.

Die weiteren Charaktere – egal ob Gut oder Böse - wurden ebenfalls hervorragend und sehr vielschichtig ausgearbeitet. Wir begegnen im Verlaufe des Buches einer Menge liebenswerter Figuren, dürfen aber natürlich auch die Bekanntschaft mit so einigen weniger netten Gestalten machen.
Wen ich besonders interessant fand, ist Bale. Ein Sympathieträger ist er anfangs zwar eindeutig nicht, aber irgendwie hat ihn gerade das so aufregend gemacht. Ich mochte das Zusammenspiel zwischen ihm und Elaine jedenfalls unheimlich gerne. Mit Bale wird die Autorin auch noch eine leichte Romanze mit ins Spiel bringen wird, was mir außerordentlich gut gefallen hat.

Empfohlen wird „Vortex“ für Jugendliche ab 12 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Die Handlung ist teilweise allerdings etwas komplexer, sodass man sich aufs Lesen schon sehr konzentrieren sollte. Erwachsenen kann ich das Buch ebenfalls sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist dieser wundervoller Schmöker auch für deutlich ältere Bücherwürmer absolut lesenswert!

Zur Story kann ich nur sagen: Top! Sie ist etwas vollkommen Neues und so genial durchdacht. Sie ist extrem spannend und packend und konfrontiert einen immerzu mit lauter krassen Plot-Twists, überraschenden Wendungen und actiongeladener Szenen. Ich klebte stellenweise förmlich an den Seiten, weil ich so gefesselt von den Geschehnissen war. Selbst die etwas ruhigeren Passagen konnten mich komplett mitreißen. Langeweile sucht man in diesem Buch wahrlich vergebens. Vortex ist Spannung pur!

Am faszinierendsten fand ich die Vortexe, gewaltige Energiewirbel, durch die man, wie durch ein Portal, von einem Ort zum nächsten reisen kann. Ich muss gestehen, dass ich mir ganz zu Beginn irgendwie kein so genaues Bild von den Vortexen machen konnte. Da die Autorin deren Aufbau und Geschichte aber sehr anschaulich beschreibt, haben sich die leichten Unklarheiten in meinen Kopf zum Glück super schnell wieder gelegt. Ich finde die Idee mit den Vortexen einfach nur hammermäßig geil. Mir hat es unfassbar viel Spaß gemacht, zusammen mit unseren Protagonisten durch die Vortexe zu springen (was ziemlich gefährlich ist) und dabei ein atemberaubendes Abenteuer nach dem nächsten zu erleben.
Der Urvortex, der unsere Welt auf einen Schlag verändert hat, hat sich übrigens 2020 gebildet...Hm, dann hoffen wir mal, dass diese Idee von einem gigantischen Energiestrudel ein Einfall von Anna Benning bleibt und uns nicht wirklich dieses Jahr noch ein so ein riesiger Wirbel heimsuchen wird. ;)

Noch kurz was zur Aufmachung des Buches: Wie oben bereits erwähnt, finde ich die äußere Gestaltung richtig brillant. Allerdings habe ich bezüglich des farbigen Buchschnitts einen kleinen Grund zum Meckern. Vielleicht ist es nur bei meinem Exemplar so, keine Ahnung, aber durch den farbigen Buchschnitt klebten bei mir die Seiten immer so blöd aneinander. Man konnte sie zwar problemlos voneinander lösen, nur hat das manchmal ein bisschen gedauert und leider hat mich dieses etwas kompliziertere Umblättern ein wenig aus meinem Lesefluss gerissen.
Ein weiterer, minikleiner Kritikpunkt: Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn das Verzeichnis der verschiedenen Gruppierungen und die Karte vorne und nicht hinten im Buch gewesen wären. Ich persönlich habe so etwas immer lieber vorne, da man so auf jeden Fall vor dem Lesen darauf stößt und sich schon mal einen kleinen Überblick darüber verschaffen kann, was einem im Buch so erwarten wird.
Ich werde aber wegen meiner zwei aufgeführten Kritikpunkte bezüglich der Aufmachung keinen Stern abziehen, nein. Vortex konnte mich so richtig umhauen – dieses Debüt hat ganz klar die volle Sternenzahl verdient!

Fazit: Ein großartiger Debütroman, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Mir hat der erste Band von „Vortex“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Das Setting ist fantastisch, der Schreibstil ist grandios, die Charaktere wurden erstklassig ausgearbeitet und die Story ist wahnsinnig spannend, actionreich und unglaublich cool. Dieses Buch saugt dich förmlich ein und lässt dich einfach nicht mehr los. Wer auf einen Mix aus Dystopie, Fantasy und Liebesgeschichte steht, starke Buchheldinnen mag und einfach Bock darauf hat, mal etwas erfrischend anderes zu lesen – der sollte sich „Vortex“ unbedingt zulegen! Ich bin hellauf begeistert und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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