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Veröffentlicht am 25.02.2020

Unglaublich spannend und märchenhaft schön - ein fantastischer Abenteuerschmöker!

Anouks Spiel
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Da mich meine bisherigen Werke von Akram El-Bahay hellauf begeistern konnten, war meine Neugierde natürlich umgehend geweckt, als ich das erste Mal von seinem neuen Kinderroman „Anouks Spiel“ hörte. Der ...

Da mich meine bisherigen Werke von Akram El-Bahay hellauf begeistern konnten, war meine Neugierde natürlich umgehend geweckt, als ich das erste Mal von seinem neuen Kinderroman „Anouks Spiel“ hörte. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und von dem genialen Cover fühlte ich mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen. In meinen Augen ist das Cover ein richtiger Hingucker! Ich liebe diese abenteuerliche und geheimnisvolle Atmosphäre, die es verströmt. 
Für mich stand sofort fest: „Anouks Spiel“ möchte ich unbedingt lesen! Ich ließ das Buch also nur zu gerne bei mir einziehen.

Anouk ist total genervt von ihrer kleinen Schwester Maya. Ständig bekommt sie die gesamte Aufmerksamkeit der Eltern. Sogar an ihrem 13. Geburtstag scheint ihnen Maya wichtiger zu sein als Anouk. Aus Wut und Enttäuschung getrieben schreibt die 13-jährige einen unbedachten Wunsch auf: Sie wünscht sich, dass ihre Eltern nur noch ihr allein gehören. Am nächsten Morgen ist Maya plötzlich spurlos verschwunden und ihre Eltern haben keine Ahnung, von wem Anouk redet, als sie sie nach ihrer kleinen Babyschwester fragt. Existiert Maya etwa nicht mehr? Hat Anouk Maya etwa tatsächlich weggewünscht? Auf einmal plagt sie ein schlechtes Gewissen. Anouk möchte den Wunsch unbedingt wieder ungeschehen machen. Dieses Unterfangen ist nur leider nicht so leicht. Als Anouk ein rätselhaftes Paket erreicht, in welchem sich ein Brettspiel befindet und in ihrem Zimmer plötzlich ein sprechender Schimpanse namens Pan auftaucht, erfährt Anouk, dass sich ihre schlimme Tat nur mit dem magischen Spiel wieder rückgängig machen lässt. Wenn sie es schafft, den dunklen Prinzen in vier Runden zu besiegen, bekommt sie ihre Schwester zurück. Scheitert sie aber und der Prinz geht als Gewinner hervor, verliert Anouk Maya für immer. Anouk ist sofort bereit, sich in das Spiel zu würfeln. Ein gefährliches Abenteuer beginnt, welches dem Teenager einiges abverlangen wird. Zum Glück ist Anouk aber nicht auf sich alleine gestellt, sondern gute Freunde und treue Gefährten an ihrer Seite Ob es ihr gelingen wird, ihre kleine Schwester zu retten?

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Anouks Spiel“ herangegangen – mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen! Akram El-Bahay ist einfach der geborene Märchen- und Geschichtenerzähler. Seine malerische Wortwahl und sein unfassbarer bildhafter Schreibstil konnten mich erneut von Anfang bis Ende komplett verzaubern und mir das reinste Kopfkino bescheren.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 13-jährigen Anouk in der dritten Person. Mit Anouk ist Akram El-Bahay eine wundervolle Protagonistin gelungen. Dank der einfühlsamen Erzählweise konnte ich mich auf Anhieb spielend leicht in sie hineinversetzen und ihr Denken, Handeln und Fühlen jederzeit vollkommen nachvollziehen. Besonders gut gefallen hat mir, was für eine großartige Entwicklung unsere Buchheldin durchmachen wird. Anouk wird sich während ihres großes Abenteuer selbst besser kennenlernen und an den Gefahren und Aufgaben, die sie zu meistern hat, über sich selbst hinauswachsen. Ich habe Anouk als ein sehr toughes und starkes Mädel wahrgenommen. Vor ihrem enormen Mut und ihrer Stärke kann man wahrlich nur den Hut ziehen. Was mir Anouk dann nur noch sympathischer gemacht hat, ist ihre Liebe für das Geschichten erzählen und ihre Leidenschaft für Zimtschnecken – zwei Dinge, die ich auch unheimlich gerne mag. :D
Bezüglich der Zimtschnecken sollte ich hier vielleicht eine kleine Warnung aussprechen: Sowohl zu Beginn als auch am Ende des Buches bekommt man einen unbändigen Appetit auf leckere Zimtschnecken. Was für ein Glück, dass uns der Autor am Schluss noch mit einem tollen Zimtschnecken-Rezept versorgt. Das Rezept muss ich unbedingt noch ausprobieren!

Die weiteren Charaktere wurden ebenfalls phänomenal ausgearbeitet. Mein persönlicher Star war der Schimpanse Pan, Anouks Wegbegleiter. Dieser Affe, ups, sorry Pan, in meinte natürlich Schimpanse, ist einfach nur der Knaller. Mir hat er immerzu Gründe zum Schmunzeln geliefert und öfters ein fettes Grinsen auf die Lippen gezaubert. Pan muss man einfach lieben. Ich bin mir sehr sicher, dass es den meisten Lesern so ergehen wird wie mir und ihnen Pan besonders gut in Erinnerung bleiben wird.
Die weiteren Nebenfiguren, egal ob Gut ob Böse, tragen mit ihren besonderen Eigenschaften aber natürlich ebenfalls dazu bei, dass man unvergessliche und rundum perfekte Lesestunden mit dem Buch verbringt. Manche sind so schön schräg und schrullig drauf – herrlich, sag ich euch.
Die Wipflinge, die Piraten, Toni, das Kamel, der kleine, aber extrem tapfere Prinz Ki (auch einer meiner persönlichen Helden!), der Regelmacher...hach, ich bin wirklich mega begeistert von all den einzigartigen Gestalten, denen man im Verlaufe des Buches begegnet.

Neben den Charakteren bin auch von dem Setting ganz fasziniert. Akram El-Bahay hat mal wieder eine märchenhaft schöne Fantasiewelt erschaffen, in welche man als Leser nur zu gerne eintaucht. Ob von dem Reich der Wipflinge, der Wüste, dem Meer oder wohin es uns sonst noch so mit der Spielerin Anouk und ihren Begleitern verschlagen wird – ich hatte von allen Schauplätzen die wunderbarsten Bilder im Kopf.

Insgesamt saß ich dann doch länger als gedacht an dem Buch, was aber ganz allein dem Zeitmangel zuzuschreiben ist. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich „Anouks Spiel“ garantiert nahezu in einem Rutsch durchgelesen. Die Handlung ist super spannend und fesselnd und lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen. Sie enthält lauter überraschende Wendungen, jede Menge Geheimnisse und lauter magische Momente. Anouks kleine Schwester Maya ist schon nach den ersten paar Seiten wie vom Erdboden verschluckt, sodass es nicht lange dauert, bis das Spiel beginnt und wir zusammen mit Anouk in eine fremde Welt reisen. Ab da erleben wir mit Anouk und ihren Begleitern ein packendes Abenteuer nach dem nächsten. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da man so sehr am mitfiebern und mitzittern ist. 
 
Was genau wir alles zusammen mit unseren außergewöhnlichen Buchhelden erleben werden und ob es Anouk am Ende gelingen wird, das Spiel zu gewinnen und ihre kleine Schwester somit zu retten – all das werde ich hier natürlich nicht verraten. Und wer sich hinter dem mysteriösen dunklen Prinzen verbirgt – auch das darüber werde ich schweigen. Wenn ihr all das gerne wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet! Legt euch das Buch zu und begleitet Anouk durch das Spiel!

Fazit: Unglaublich spannend und märchenhaft schön – ein fantastischer Abenteuerschmöker für Jung und Alt! Akram El-Bahay ist es mal wieder grandios gelungen, mir mit einem seiner Werke ein wunderschönes Leseerlebnis zu bescheren. Ich bin total begeistert von „Anouks Spiel“! Die Geschichte steckt voller Magie und Fantasie und konfrontiert uns Leser mit lauter Überraschungen und Geheimnissen. Ich warne lieber mal vor: Bei diesem Buch besteht definitiv Suchtgefahr.
Ich kann „Anouks Spiel“ jedem wärmstens empfehlen. Vor allem Fans von „Jumanji“ und „Die unendliche Geschichte“ kann ich das Buch echt nur ans Herz legen. „Anouks Spiel“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Ein märchenhaft schönes Kinderbuch!

Luftpiraten (Luftpiraten, Bd. 1)
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Als mir „Luftpiraten“ letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so zauberhaft und beim Cover war es bei mir Liebe auf ...

Als mir „Luftpiraten“ letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so zauberhaft und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Da mir zudem die Billy Backe Bücher von Markus Orths wahnsinnig gut gefallen haben, stand für mich vom ersten Moment an fest: Mit den Luftpiraten möchte ich mich unbedingt in ein atemberaubendes Luft-Abenteuer stürzen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Der Luftpiratenlehrer Amadäus Adiaba bekommt einen gewaltigen Schrecken, als ihn eines Tages ein Luftpaket erreicht. Nein, alles, nur das nicht! Das kann sich nur um einen riesengroßen Fehler handeln. Warum Adiaba so entsetzt ist, fragt ihr euch? Nun, in dem Luftpaket kann sich nichts anderes als ein kleines Luftpiratenkind befinden und wenn man solche Post bekommt, ist man dazu verpflichtet, sich um das Baby zu kümmern. Adiaba aber hasst Luftpiratengören! Missmutig öffnet er das Paket – und traut seinem linken Auge nicht: Das Luftpiratenkind, das sich im Inneren des Pakets befindet, ist weiß! Ein weißer Luftpirat ohne Blitzauge. Das konnte, das durfte nicht sein! Adiaba kann es nicht fassen. Als er den Jungen aber auf den Arm nimmt und der kleine Kerl ihn anlacht, ist es um Adiaba geschehen. Er schließt das fröhliche weiße Luftpiratenbaby, das er auf den Namen Zwolle tauft, sofort ins Herz und beschließt, es heimlich bei sich aufzuziehen. Dies bleibt jedoch nicht lange geheim. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt, welches die Welt hoch über den Wolken komplett auf den Kopf stellen wird.


Als ich mit „Luftpiraten“ begonnen habe, wusste ich irgendwie schon nach den ersten paar Seiten, dass ich einen richtigen Kinderbuchschatz in Händen halte. Markus Orths ist mit seinem neuen Roman in meinen Augen ein ganz besonderes Werk gelungen, welches ich jedem, egal ob Groß oder Klein, nur ans Herz legen kann! Die Geschichte hat etwas Märchenhaftes an sich und ist unbeschreiblich fantasievoll. Ich war von Beginn an vollkommen verzaubert von dieser eindrucksvollen Phantasiewelt, die Markus Orths erschaffen hat. Eine Welt, hoch oben in den Lüften, über den Wolken, wo lauter außergewöhnliche Geschöpfe leben: Himmelsstürmer, Luftikusse, Blitzschleichen...und natürlich die Luftpiraten. Die Luftpiraten sind sehr menschenähnliche Wesen, allerdings sind sie grau und haben die Fähigkeit mit ihrem rechten Auge Blitze abzufeuern. Zudem sind sie Einzelgänger und sehr raue Gesellen. Verbittert, griesgrämig, stets schlecht gelaunt, immerzu am fluchen und ständig auf Streit und Krawall aus – so sind Luftpiraten. Gleich auf den ersten Seiten erzählt uns der Autor von diesen einmaligen Piraten der Lüfte und ihrer Welt, einer Welt, die aus jeder Menge Wut, Gezanke und dicker Luft besteht. Den Luftpiraten haben wir übrigens die Gewitter zu verdanken. Immer wenn sie sich streiten, ihre Stimmen dabei laut krachen und aus ihrem rechten Augen Funken sprühen lassen, entsteht das, was wir Menschen auf der Erde als Gewitter bezeichnen. ;)

Die kreativen Ideen kommen in „Luftpiraten“ wahrlich nicht zu kurz. Seien es die magischen Wesen, die wundersamen Orte oder die vielen originellen Wortneuschöpfungen – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Besonders von den Wortwitzen bin ich ganz begeistert. Schuffeln, hutzeln... – Luftpiraten bewegen sich auf die ulkigsten Arten fort. Ich bin aus dem Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr herausgekommen, weil ich immerzu über so lustige Wortspielereien gestolpert bin. Man spürt einfach auf jeder einzelnen Seite, wie viel Liebe, Fantasie und Arbeit in diesem Buch steckt.

Wovon ich ebenfalls ganz fasziniert bin, sind die Charaktere. Die Luftpiraten mögen sehr grantig und übellaunig sein, aber mögen muss man sie als Leser irgendwie dennoch. Ich habe mich teilweise köstlich über ihre Auseinandersetzungen amüsiert und musste bei so einigen Dialogen breit grinsen.

Die Hauptfiguren der Geschichte sind der Luftpiratenlehrer Amadäus Adiaba, sein Sohn Zwolle, der Luftikus Kaspar und das temperamentvolle Luftpiratenmädel Franka. Ich könnte bei den Vieren echt nicht sagen, wen von ihnen ich nun am liebsten mochte. Der grantige, zugleich aber auch sehr sympathische Adiaba, der total liebe Zwolle, die toughe Franka, deren vorwitzige Art ich beim Lesen richtig gefeiert habe, der herzensgute Luftikus Kaspar – allesamt sind sie einfach nur große Klasse.
Die weiteren Charaktere wurden ebenfalls allesamt hervorragend ausgearbeitet. Wen ich noch besonders spitze fand, ist Charley Gottchen. Charley Gottchen ist einfach nur der Knaller! Mich hat er bestens unterhalten, grins.

Neben lauter amüsanten und liebenswerten Charakteren bekommen wir es in „Luftpiraten“ natürlich auch mit einigen weniger netten Gestalten zu tun. Die Geschichte geht manchmal schon etwas grausam und ernsthaft zu. Ich muss gestehen, dass ich da kurzzeitig ein bisschen ins Grübeln geraten bin, ob manche Geschehnisse wirklich angemessen für Kinder ab 9 Jahren sind. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es in Märchen oft sehr brutal zugeht und da „Luftpiraten“ für mich, wie oben bereits erwähnt, etwas Märchenhaftes an sich hat, finde ich persönlich, dass die Handlung durchaus zumutbar für Neunjährige ist. Auf eine kindgerechte Weise behandelt der Autor viele wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Ehrlichkeit, Zusammenhalt, Respekt, Toleranz und das Anderssein. Auch philosophisch geht es hier zu, sodass man sehr zum Nachdenken angeregt wird. Bei „Luftpiraten“ handelt es sich zweifellos um Kinderbuch, es ist aber durch seine Vielfalt an tiefgründigen Themen und der außergewöhnlichen poetischen Art, wie es erzählt wird, definitiv auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen. Es liest sich so wundervoll und malerisch schön und da die Handlung zudem super mitreißend und spannend ist und die Kapitel angenehm kurz sind, fliegt man hier wirklich nur so durch die Seiten.
Als Leser erleben wir zusammen mit unseren Buchhelden ein unvergessliches Abenteuer hoch oben in den Lüften und lernen dabei die fantastischsten Orte und Geschöpfe kennen. Man kommt aus dem Mitfiebern und Staunen gar nicht mehr heraus und möchte nur noch eins tun: Unbedingt weiterlesen!

Neben der wunderbaren Geschichte ist auch die Aufmachung des Buches phänomenal gelungen. Nicht nur das Cover ist ein Augenschmaus – auch die Innengestaltung ist traumhaft. Der Einband wurde wunderhübsch von Lena Winkel illustriert und auch ihre Bilder, die die Handlung begleiten, sind hinreißend. Lena Winkel hat einen recht einfachen, aber wunderschönen Zeichenstil. Ihre Illustrationen passen einfach nur perfekt zur Geschichte und zaubern uns Lesern immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen.

Das Buch endet recht offen, sodass ich die große Hoffnung habe, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Allerdings gehe ich eher davon aus, dass es sich bei „Luftpiraten“ um einen Einzelband handelt. Ist irgendwie einfach so ein Gefühl. Na, mal schauen, lassen wir uns überraschen. Ich würde mich jedenfalls riesig über ein Wiedersehen mit den Luftpiraten freuen. :)

Fazit: Ein absolut bezauberndes Kinderbuch voller Abenteuer, Poesie und Fantasie! Markus Orths ist mit „Luftpiraten“ ein ganz besonderer Kinderroman gelungen, welcher in meinen Augen definitiv das Zeug zu einem Klassiker hat. Die Geschichte lädt von den ersten Seiten an zum Mitfiebern und Träumen ein und verzaubert uns Leser mit ihrem unfassbaren fantasievollen Einfallsreichtum. Ich bin total begeistert von den vielen originellen und lustigen Ideen, den genialen Wortwitzen und der großartigen Welt, die Markus Orths erschaffen hat. Einfach nur famos sind auch die wunderhübschen Illustrationen von Lena Winkel. Ein wirklich ganz, ganz tolles Buch, das ich jedem, egal ob Jung oder Alt, wärmstens ans Herz legen kann. Von mit gibt es sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Einfach nur mal wieder höllisch genial!

Luzifer junior (Band 7) - Fiese schöne Welt
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Seit Band 1 bin ich ein riesengroßer Fan von Luzifer junior. Bisher konnte mich noch kein Band enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch Luzies siebtes Abenteuer ein teuflisch gutes Leseerlebnis ...

Seit Band 1 bin ich ein riesengroßer Fan von Luzifer junior. Bisher konnte mich noch kein Band enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch Luzies siebtes Abenteuer ein teuflisch gutes Leseerlebnis bescheren wird.

Eine Welt, in der sich alle bombig gut verstehen, in der niemals etwas Schlimmes passiert, es in der Schule nur eine einzige Unterrichtsstunde am Tag gibt, man zum Frühstück so viele leckere Schokocroissants futtern darf wie man will – klingt das nicht traumhaft? Luzie, Lilly, Aaron und Gustav haben das Gefühl, sich im absoluten Paradies zu befinden, als sie Oma in ihrem fabelhaften und scheinbar perfekten Paralleluniversum besuchen. Als aber Aaron auf einmal spurlos verschwindet ist schnell klar: In Omas Welt geht es nicht mit rechten Dingen zu.

Jochen Till ist auch mit „Fiese schöne Welt“ eine erneute ausgezeichnete Fortsetzung gelungen. Wer Luzifer junior noch nicht kennt, hat eindeutig etwas verpasst! Diese Reihe ist so genial! Wenn ihr tatsächlich noch nicht die Bekanntschaft mit Luzifer junior und Co. gemacht haben solltet, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, dies schleunigst zu ändern. Ich persönlich würde raten, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da sie aufeinander aufbauen. Da die Geschichten aber größtenteils in sich abgeschlossen sind, sollte man dem Geschehen auch recht gut ohne die Kenntnisse aus den Vorgängern folgen können. Allerdings sollte man, ehe man zu Band 7 greift, zumindest den Reihenauftakt gelesen haben. Ein bisschen Vorwissen braucht man meinem Empfinden nach dann doch.
Was Neulingen den Einstieg prima erleichtert, ist die kleine Figurenvorstellung vorne im Buch. In den vorherigen Bänden gab es so ein famoses Personenregister nicht, daher war meine Begeisterung für das Buch schon immens groß, ehe ich überhaupt mit dem Lesen losgelegt habe. Mit Figurenverzeichnissen in Büchern kann man bei mir einfach immer punkten.

Mich konnte aber nicht nur das nette kleine Extra vorne im Buch hellauf begeistern – ich finde alles, was einen in Band 7 zwischen den tollen Buchdeckeln erwartet, einsame Spitze gelungen. Jochen Till und Raimund Frey sind einfach ein absolutes Dreamteam. Die brillanten Geschichten von Jochen Till plus die fantastischen Illustrationen von Ramund Frey ergeben immer die großartigsten Bücher, welche einfach nur das perfekte Lachmuskeltraining sind.

In diesem Band verschlägt es mit uns Luzie und seinen Freunden (und Cornibus natürlich!) in ein ziemlich geiles Paralleluniversum, das von Luzies Oma erschaffen wurde. Diese andere Welt, die unserer sehr ähnlich ist, ist wahrlich ein einziger Traum. Zumindest auf den ersten Blick…Alles ist einfach so viel besser und gechillter als in unserer Welt. Sogar die Schule macht super viel Spaß. Klar, dass sich Luzie und Co. pudelwohl in Omas Universum fühlen und das super bequeme Leben in vollen Zügen genießen. Vor allem Cornibus. Der knuffige kleine Hausdämon, der schon immer enorm verfressen war (Cornibus Hunger! Cornibus Schlotzolade!), wird in Omas Schlaraffenland zu einer richtigen Fressmaschine mutieren und will nur noch eines: Mampfen, mampfen und mampfen. Tja, kein Wunder, dass Cornibus bei den gewaltigen Mengen, die er sich ständig reinhaut, extrem zulegen wird. Die Illustrationen vom kugelrunden Cornibus sind so klasse, sag ich euch! Ich bin da aus dem Kichern gar nicht mehr herausgekommen. :D

Ich fand es wahnsinnig interessant Luzie und Co. auf ihren Ausflug in Omas Paralleluniversum zu begleiten. Bei manchen Szenen habe ich mich köstlich amüsiert – der Jochen Till hat aber auch immer Ideen, hihi. Und seine Wortwitze erst! Hach, herrlich. Breite Schmunzler und laute Lacher sind da garantiert!
Mitfiebern und Herumrätseln ist hier aber auch zweifellos angesagt, und wie! Als deutlich wird, dass mit Omas Welt etwas ganz und gar nicht stimmt, wird die Handlung unglaublich spannend. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen. Wohin ist Aaron nur verschwunden? Warum kann sich plötzlich niemand mehr an ihn erinnern? Abgesehen von Luzie, Lilly, Gustav und Cornibus. Wie die Antworten auf diese mysteriösen Fragen lauten, werde ich hier nur selbstverständlich nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Neben dem Handlungsstrang rund um Luzie und seinen Freunden gibt es immer mal wieder auch Kapitel, die in der Hölle spielen. Diese Passagen haben mir besonders gut gefallen. Luzifer senior ist einfach nur der Knaller. Ich liebe seine aufbrausende und unnachahmliche Art. Als Chef möchte ich ihn nur ganz klar nicht haben. Steven hat wirklich alle Hände voll zu tun um seinen Boss zufriedenzustellen. Der arme Kerl kann einem echt nur leidtun. Luzifer senior kann es gar nicht leiden, wenn er bei Spielen verliert und Geduld ist für ihn ein Fremdwort. Da ihm aber, seit ihm sein Sohn Luzie nicht mehr in die Hölle Gesellschaft leistet, total langweilig ist, befiehlt er Steven ihn mit Spielen zu beschäftigen. Ein alles andere als einfacher Job.

Dank der mitreißenden und urkomischen Handlung, dem humorvollen, flüssigen Schreibstil, der angenehm großen Schrift, den schön kurzen Kapiteln und der einmaligen Aufmachung kann man gar nicht anders als das Buch zu verschlingen. Für Lesemuffel ist die Luzifer junior-Serie einfach nur perfekt geeignet.
Empfohlen wird die Reihe für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Deutlich älteren Lesern kann Luzifer junior aber auch nur ans Herz legen! Die Bücher machen einfach nur mega gute Laune und enthalten neben einem hervorragenden Mix aus Spannung, Humor und origineller und schräger Ideen auch wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Auch „Fiese schöne Welt“ enthält diese zauberhafte Mischung, was mich riesig gefreut hat. Worüber ich ebenfalls hellauf begeistert bin, ist, dass sich Jochen Till in diesem Band auch noch mit ernsteren Themen befasst wie die Folgen und Tücken von Künstlicher Intelligenz.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die unfassbar coolen Illustrationen von Raimund Frey. Auch in diesem Band kommen wir Leser in den Genuss seiner irre witzigen Zeichnungen. Die Bilder von Raimund Frey sind einfach nur mal wieder der Hammer und zaubern einem, wie die Story, immerzu ein fettes Grinsen auf die Lippen. Ein bisschen schade fand ich zuerst nur, dass es im Anschluss an die Geschichte keinen kleinen Comic gibt. Dafür erwartet einem am Ende aber eine andere tolle, super lustige Sache, was mich über den fehlenden Comic wunderbar hinweggetröstet hat. :D

Fazit: Eine erneute teuflisch gute Fortsetzung! Mir hat auch der siebte Luzifer junior-Band ein höllisch geniales Lesevergnügen beschert. Ich habe das Buch quasi mit einem breiten Dauergrinsen auf den Lippen gelesen und bin zugleich aus dem Mitfiebern gar nicht mehr herausgekommen. Die Story ist erstklassig gelungen und lässt an keiner einzigen Stelle aufkommen und die zahlreichen Illustrationen von Raimund Frey sind auch einfach nur mal wieder total lustig und grandios. Ich bin begeistert und freue mich schon riesig auf Luzies achtes Abenteuer, welches im Herbst diesen Jahres erscheinen wird. „Luzifer junior- Fiese schöne Welt“ erhält von mir sehr gerne volle von 5 von 5 teuflischen Sternen!

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Eine monsterstarke coole Fortsetzung!

Zurück in Monsterville
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Da mich der erste Band der Monsterville-Reihe hellauf begeistern konnte, stand für mich natürlich sofort fest, dass ich auch den zweiten Band bei mir einziehen lassen muss. Kurz nachdem das Buch bei mir ...

Da mich der erste Band der Monsterville-Reihe hellauf begeistern konnte, stand für mich natürlich sofort fest, dass ich auch den zweiten Band bei mir einziehen lassen muss. Kurz nachdem das Buch bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und mich zusammen mit Ben, Lucy und Linus in ein neues aufregendes Monster-Abenteuer gestürzt.

Ben, Lucy und Linus versuchen weiterhin hinter die ganzen Geheimnisse von Ost-Emerson zu kommen. Wo kommen zum Beispiel auf einmal die ganzen Werwölfe her, deren Bisse dazu führen, dass immer mehr Einwohner Ost-Emersons zu Werwölfen mutieren? Auch Linus fällt einem dieser haarigen Kreaturen zum Opfer und zeigt immer mehr werwölfische Charakterzüge. Wer steckt nur dahinter? Und was hat diese Person mit ihrer Werwolfsarmee vor? Ein neues aufregendes Abenteuer beginnt...

Adam Monster ist mit „Zurück in Monsterville“ eine fabelhafte Fortsetzung gelungen, welche mir genauso gut gefallen hat wie der erste Band. Wenn nicht sogar ein bisschen besser. Mir hat das Buch ein monstermäßig cooles Leseerlebnis beschert. Ich hatte einen wunderbaren Einstieg in das Buch und habe völlig problemlos in die Welt von Monsterville zurückgefunden. Da der zweite Band sehr direkt an seinen Vorgänger anschließt, rate ich nur sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. In meinen Augen braucht man das Wissen aus dem Auftakt, um dem Geschehen in der Fortsetzung mühelos folgen zu können. Vielleicht mag es auch ohne die Vorkenntnisse gehen, allerdings ist der Lesespaß zweifellos deutlich höher, wenn man die Bekanntschaft von Ben, Lucy, Linus und Co. in „Willkommen in Monsterville“ macht.

Was mir wieder ganz besonders gut gefallen hat, ist die außergewöhnliche Art wie die Geschichte erzählt wird. Der Autor Adam Monster (der übrigens ein waschechtes Monster ist!) bringt sich auch in diesem Band immer wieder selbst mit ein und spricht uns Leser direkt an. Auf so etwas stehe ich ja total. Mich haben die ulkigen Anmerkungen und Einschübe des Autors erneut wieder bestens unterhalten und immer wieder breit schmunzeln lassen. Allein schon das Vorwort ist wieder einsame Spitze!

Nach dem höchst amüsanten Prolog und dem originellen Inhaltsverzeichnis geht es mit der eigentlichen Story los. Hauptprotagonist ist erneut der Junge Ben, der erst seit kurzem mit seiner Mum in dem kleinen Kaff Ost-Emerson lebt. Ben habe ich bereits in Band 1 unheimlich liebgewonnen. Er ist ein total sympathischer Kerl, den man einfach sofort gernhaben muss. Im Vorgänger hatte ich unendlich mit Ben mitgelitten, da ihn der Umzug nach Ost-Emerson so todunglücklich macht. Mittlerweile hat er sich zwar recht gut in seinem neuen Heimatort eingelebt und tolle Freunde gefunden, aber dass sich sein Vater überhaupt nicht bei ihm meldet, macht Ben sehr zu schaffen. Ich habe richtig mit dem armen Ben mitgefühlt. Warum nur reagiert der Vater nicht auf die vielen Nachrichten und Anrufe seines Sohnes? Schon äußerst merkwürdig.

Jede Menge Geheimnisse und erstaunliche Enthüllungen sind in diesem Band wahrlich Programm. Sei es die ereignisreiche Handlung, die an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen lässt oder die vielen versteckten Codes und Rätsel, die sich in dem Buch verstecken – man kommt aus dem Herumknobeln, Entschlüsseln und Mitfiebern gar nicht mehr heraus. Diese Idee mit den geheimen Codes finde ich übrigens brillant! Manche sind zwar echt verdammt tricky (ich glaube, ich habe längst noch nicht alle Rätsel gefunden und geknackt), aber super viel Spaß macht das Ganze, und wie! Rätselfreunde und Codeknacker werden bei der Monsterville-Reihe garantiert ganz auf ihre Kosten kommen.

Wer ebenfalls nicht enttäuscht werden wird, sind Gruselliebhaber und Fantasyfans. Das monsterliche famose Cover verspricht eindeutig nicht zu viel – auch in Band 2 begegnen uns Lesern lauter schaurige Fabelwesen und skurrile Gestalten. In Ost-Emerson tummeln sich wirklich die bizarrsten Geschöpfe herum. Wer Band 1 kennt, weiß, dass es für Ben anfangs ein unfassbarer Schock war, als er merkte, dass sein neues Heimatstädtchen eine Stadt voller Monster ist. Für die Halloweenzeit eignen sich die Monsterville-Bücher auf jeden Fall am besten. Beim Lesen kommt so eine richtig schöne Monster-Gruselstimmung auf.

Was ganz klar zu meinen Highlights gehörte, waren die vielen spritzigen Dialoge. Ben, Lucy und Linus ergeben zusammen eine ziemlich bunte Truppe, deren Zusammenspiel uns Leser des öfteren den ein oder anderen lauten Lacher entlockt oder ein fettes Grinsen auf die Lippen zaubert. Die einmaligen Geschwister Lucy und Linus haben mir wieder wahnsinnig gut gefallen. Linus ist so herrlich schräg drauf – ich liebe seine schrullige und neunmalkluge Art. Die extrem toughe und temperamentvolle Lucy finde ich aber auch einfach nur große Klasse.
Total schön fand ich, wie die Freundschaft der drei Kinder beschrieben wird. Ben, Lucy und Linus sind komplett verschieden, passen aber vermutlich gerade deswegen so gut zusammen. Die drei ergeben ein super Team und können sich stets aufeinander verlassen. Dicke Luft herrscht in diesem Band zwar auch des öfteren mal zwischen ihnen, aber solche Situationen gehören zu einer Freundschaft eben einfach dazu.

Zur Handlung selbst möchte ich dann auch gar nicht mehr groß was sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchtet, da es euch die Geschehnisse so sehr in ihren Bann ziehen werden. Und es wird sehr werwolfmäßig zugehen. In Band hatten Vampire ja eine große Rolle gespielt – in diesem Teil bekommen wir es nun mit gefährlichen (und extrem bissigen) Werwölfen zu tun. Welches Fabelwesen wohl in Band 3 im Vordergrund stehen wird? Tja, lassen wir uns überraschen. Dass es mindestens noch eine weitere Fortsetzung geben wird, ist sehr wahrscheinlich. Zumindest endet dieser Band so, dass man von einem weiteren Monsterville-Abenteuer ausgehen kann.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die grandiose Gestaltung des Buches. Das Cover gefällt mir unglaublich gut. Ich finde es genauso genial wie das vom Vorgängerband. Ich liebe einfach den unvergleichlichen Zeichenstil von Thomas Hussung. Aber nicht nur die Coverillustration ist ihm wieder erstklassig gelungen – auch die witzigen schwarz-weiß Bilder, die einen im Innenteil erwarten, sind mega cool. Monster und andere Arten von Fabelwesen zu zeichnen hat Thomas Hussung definitiv voll drauf! Für meinen Geschmack hätte es gerne noch viele Bilder mehr geben können. Vor allem von den größeren Zeichnungen begegnen einem Buch leider eher wenige.

Fazit: Eine monsterstarke Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht! Mir hat auch der zweite Band der Monsterville-Reihe ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Eine mitreißende Story, die einen rundum gelungenen Mix aus Spannung, Action, schrägem Humor, Grusel und jeder Menge fantasievoller Ideen enthält, großartiges Charaktere, lauter knifflige Codes und Rätsel, zauberhafte Illustrationen – klingt gut? Nun, das ist es auch! Egal ob Groß oder Klein, ich kann „Zurück in Monsterville“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Ein fantastischer Abenteuerschmöker für Jung und Alt!

Family Quest
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Dem Erscheinen von Family Quest habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Als ich das erste Mal von dem Buch hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Für mich stand augenblicklich fest: Muss ich lesen! ...

Dem Erscheinen von Family Quest habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Als ich das erste Mal von dem Buch hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Für mich stand augenblicklich fest: Muss ich lesen! Unbedingt! Zu meiner großen Freude erreichte mich mein Exemplar sogar schon ein paar Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin, sodass ich mich schon früher gedacht mit den McGuffins ins Abenteuer stürzen konnte.

Die Geschwister Charlotte, Finn und Bruce McGuffin sehnen sich nach einem richtigen Abenteuer. Das Abenteuer- und Entdeckergen liegt ihnen auch eindeutig im Blut, schließlich hatten ihre Eltern vor der Geburt ihrer Kinder eine Schatzsucher-Firma betrieben und sind auf gefährlichen Expeditionen um die Welt gereist. Mittlerweile gehen die Eltern aber einer deutlich weniger aufregenden Tätigkeit nach: Die Bienenzucht. Als Charlotte und Finn eines Tages im Arbeitszimmer ihrer Eltern auf ein verborgenes Fach stoßen, in welchem sich ein goldenes mysteriöses Amulett befindet, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Das Amulett wurde angeblich vom legendären Zauberer Merlin höchstpersönlich geschmiedet und führt zu einem verborgenen Schatz. Doch ehe die Kinder überlegen können, was sie nun tun sollen, schnappt ihnen ihr Onkel das Schmuckstück vor ihrer Nase weg. Die Kinder fassen sofort den Entschluss, sich das Amulett zurückzuholen! Eine spannende Verfolgungsjagd voller Gefahren, Rätsel und Überraschungen beginnt...

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Family Quest“ herangegangen – mir hat das Buch ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Daniel Bleckmann ist mit dem ersten Abenteuer seiner einzigartigen McGuffin-Geschwister ein großartiges Debüt gelungen, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, sehr ans Herz legen kann. Wer gerne packende Abenteuerromane voller Spannung, Action, Nervenkitzel und Magie liest, sollte sich „Family Quest“ unbedingt zulegen. Wärmstens empfehlen kann ich das Buch auch all denjenigen, die sich dem Team #enidblytonfan zuordnen. Ich gehöre auf jeden Fall dazu. Die Werke Enid Blytons, insbesondere die Fünf Freunde Geschichten, haben meine Kindheit sehr geprägt. Mein Herz hat daher einen richtigen Hüpfer vor Freude getan als ich feststellte, dass „Family Quest“ ein wunderbares Fünf Freunde – Feeling enthält. Zumindest ich habe es so empfunden. Ein Abenteuer im Stil der Fünf Freunde vermischt mit Fantasy- und Mystery-Elementen ergibt in etwa das, was einen zwischen den tollen Buchdeckeln von „Family Quest“ erwartet.

Meine Begeisterung für das Buch war schon immens groß, als ich es das erste Mal aufschlug und mich diese famose Einbandillustration anlachte. Die Zeichnung zeigt eine Weltkarte, auf der die Reiseroute der McGuffin-Kinder eingetragen ist. Auf so etwas stehe ich ja total! Ich finde, dass solche Karten die Vorfreude und Neugier auf die Handlung nur noch steigern.
Als ich weiterblätterte und auf das vierseitige Figurenverzeichnis gestoßen bin, war ich nur noch begeisterter. Ich bin leider so jemand, der super schnell die Namen von Figuren vergisst und ziemlich schnell durcheinander kommt, wenn man es in Büchern mit vielen Personen zu tun bekommt. Solche Auflistungen der wichtigsten Charaktere finde ich daher immer große Klasse und enorm hilfreich. Das Personenregister in „Family Quest“ ist, wie ich finde, hervorragend gelungen. Auf eine kurze, knackige und humorvolle Weise werden uns die wichtigsten Charaktere vorgestellt. Die Illustrationen dazu sind auch einfach nur fabelhaft. Ich mag den witzig-frechen Zeichenstil von Simone Krüger unheimlich gerne.

Die Aufmachung von „Family Quest“ konnte wirklich komplett bei mir punkten. Der Innenteil ist bezaubernd schön gestaltet und das Cover ist in meinen Augen ein richtiger Hingucker.
Die Handlung konnte mich ebenfalls vollkommen überzeugen. Schon auf den ersten Seiten wird gekonnt Spannung aufgebaut und diese wird auch bis zum Schluss aufrecht erhalten. Langeweile sucht man bei „Family Quest“ wahrlich vergebens. Einer packenden Szene und überraschenden Wendung folgt der nächsten: Aus welchen Gründen haben die McGuffin-Eltern, einst große Abenteurer, ihre Schatzsucher-Firma an den Nagel gehängt? Warum spricht der stumme Butler Archy eigentlich nicht mehr? Was hat es mit dem magischen Amulett auf sich, das die Kinder in dem Arbeitszimmer ihrer Eltern finden? Was wird die Geschwister alles auf ihrer Abenteuerreise erwarten? All das gilt es herauszufinden. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man immerzu am Mitfiebern und Herumrätseln ist. Der Humor kommt natürlich auch nicht zu kurz. Ich zumindest hatte öfters Gründe zum Schmunzeln und Grinsen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die vielen verschiedenen Charaktere. Die drei McGuffin-Kinder, deren Eltern, ihr Onkel Kaleb und deren Sohn Lester, der stumme Butler Archy, der altmodische (und schnarchlangweilige) Hauslehrer Mr. Grimbsy und die weiteren Nebenfiguren – allesamt wurden sie ausgezeichnet ausgearbeitet. Sympathisch sind sie zwar nicht alle, aber das muss auch so sein. Wäre ja auch ziemlich öde, wenn es keine unangenehmen Gestalten und Widersacher geben würde, über die man sich beim Lesen so schön aufregen kann, oder? ;)

Meine beiden Lieblinge waren Charlotte und Finn. Charlottes temperamentvolle und abenteuerlustige Art habe ich beim Lesen richtig gefeiert. Sie ist so ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Tough, mutig und gewitzt.
Intelligenzbestie Finn fand ich aber auch einfach nur klasse. Echt genial, was für eindrucksvolle Dinge er schon mit seinen zehn Jahren konstruieren kann. Da wäre zum Beispiel seine neueste Erfindung: H2Ox., genannt H2. Eigentlich sollte es ein Wasserspender-Roboter werden, aber, so viel kann ich euch schon mal verraten: In diesem Bücher liebenden Roboter schlummert eindeutig mehr als ein Wasserspender. Ich fand H2 einsame Spitze! Hm, jetzt, wo ich so darüber nachdenke, war vermutlich doch H2 mein persönlicher Star. :D
Das Nesthäkchen der Familie, der knuffige zweijährige Bruce, hat sich aber selbstverständlich auch sofort in mein Herz geschlichen. Der kleine Kerl ist so süß!
Sämtliche Charaktere sind auf ihre Art und Weise einfach einmalig und tragen mit ihren teils herrlich schrägen und schrulligen Eigenarten dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting und damit verbunden die magische und brillante abenteuerliche Atmosphäre. Das große (und unglaublich coole) Herrenhaus der McGuffins in den schottischen Highlands, die Reise der McGuffin-Kids in den Himalaya - alle Orte werden so fantastisch und bildhaft beschrieben. Man merkt beim Lesen wirklich sehr, dass Daniel Bleckmann für seinen Roman sehr ausführlich recherchiert hat und weiß, wovon er schreibt.

Empfohlen wird „Family Quest“ für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Daniel Bleckmann hat einen sehr flüssigen, kindgerechten und fesselnden Schreibstil, welcher sich schön leicht und angenehm lesen lässt. Schriftgröße und Kapitellänge sind auch optimal, sodass geübte Leser keine Probleme mit dem Selberlesen haben werden.

Da das Buch sehr offen endet, würde man sich nach dem Beenden am liebsten sofort auf den nächsten Band stürzen. Soweit ich weiß, steht noch nicht fest, ob es eine Fortsetzung geben wird. Also ich fände es unendlich schade, wenn es kein Wiedersehen mit Charlotte, Finn, Bruce und Co. geben würde. Über eine Fortsetzung würde ich mich riesig freuen!

Fazit: Ein wunderbarer Abenteuerschmöker für Jung und Alt! Daniel Bleckmann hat mit „Family Quest“ ein tolles Debüt aufs Papier gezaubert, welches den perfekten Mix aus Spannung, Action, Humor, Geheimnisse, Mystery und Magie enthält. Die Geschichte lädt durchweg zum Mitfiebern ein und macht große Lust auf mehr, die Charaktere wurden prima ausgearbeitet, das Setting ist grandios und die Gestaltung des Buch ist wunderhübsch. Ich bin begeistert und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

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