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Veröffentlicht am 16.01.2019

Was für ein wundervolles Buch! Absolute Leseempfehlung!

Meine Checkliste zum Verlieben
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Die Bücher von Anja Janotta lese ich richtig gerne. Als ich entdeckte, dass im Magellan Verlag ein neues Buch von ihr erscheinen wird, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss. In das ...

Die Bücher von Anja Janotta lese ich richtig gerne. Als ich entdeckte, dass im Magellan Verlag ein neues Buch von ihr erscheinen wird, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss. In das hübsche Cover hatte ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Die Story hörte sich zuckersüß an; hier war ich mir sehr sicher, dass „Meine Checkliste zum Verlieben“ ganz genau das Richtige für mich sein würde.

In Naomis Leben läuft gerade so einiges schief. Da ihr Papa beschlossen hat, auf Weltreise zu gehen und seine Familie verlassen hat, musste Naomi mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder umziehen, da sie sich ihre alte teure Stadtwohnung nicht mehr leisten konnten. Der Vater meldet sich so wie gut wie nie und Naomi fühlt sich noch nach Monaten richtig fremd in ihrer neuen Klasse und hat keine Freunde gefunden. Auch ihr heimlicher Schwarm Gustav schenkt ihr kaum Beachtung. Na ja, er steht auf der Jungen-Rangliste der Klasse ja auch ganz weit oben, klar, dass er sich mit jemand so Uncoolen wie Naomi nicht abgeben möchte. Dann aber stößt sie auf die Liebes-Checkliste. Diese umfasst 36 Fragen, mit denen es einen angeblich gelingen soll, sich zu verlieben. Dafür wäre Gustav doch der perfekte Kandidat! Bevor sie ihm aber die Fragen stellt, probt Naomi lieber erst mal mit Adrian. Adrian ist anders als die Kinder in seinem Alter. Er hat Asperger, besitzt den IQ von Einstein und mit der Empathie sieht es bei ihm eher mau aus. Ironie ist auch ein ziemliches Fremdwort für ihn, genauso wie Spontanität. Bei Adrian sind die Tage stets bis zur allerletzten Sekunde genau durchgeplant. Ausgerechnet mit diesem sonderbaren Jungen wird Naomi sich anfreunden.

Ich bin hier eindeutig nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangehen. Mir hat „Meine Checkliste zum Verlieben“ richtig gut gefallen, sogar besser noch, als von mir erhofft. Dies war mal wieder so ein Buch, welches ich für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet habe. Einmal angefangen mit dem Lesen, flogen die Seiten bei mir nur so dahin. Der Schreibstil von Anja Janotta ist einfach klasse. Er ist herrlich locker-leicht und flüssig und liest sich richtig angenehm.

Unsere Protagonistin Naomi habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive, sodass wir einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommen.

Naomis Leben sieht gerade ziemlich chaotisch aus. Nicht nur ihre unerwiderten Gefühle für Gustav machen der 13-jährigen zu schaffen – noch schwerer wiegt eigentlich die Trauer und der Frust darüber, dass ihr Vater einfach so verduftet ist und sich irgendwo in der großen weiten Welt herumtreibt, ohne sich zu melden. Und wenn er es doch mal tut, dann bekommt nur Naomis kleiner neunjähriger Bruder Tim eine Karte, sie nicht. Hallo, was ist das bitte schön für ein Vater? Da konnte ich es absolut verstehen, dass Naomi nicht immer nette Worte für ihn übrig hat.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, kann man quasi als eine Sammlung von E-Mails an Naomis Vater bezeichnen. Immer wieder spricht Naomi ihren Vater direkt an, warnt ihn vor, wenn gleich wenig schmeichelhafte Worte über ihn folgen werden oder sagt, dass sie diese ganzen E-Mails vermutlich eh nie abschicken wird. Dass Naomi ihrem Vater die ganze Geschichte erzählt, merkt man aber eigentlich nur an diesen Anreden, die immer mal wieder fallen. Ich persönlich habe es beim Lesen öfters sogar kurz vergessen, dass Naomi die ganze Zeit ihrem Vater von ihrem Leben erzählt.

Mir hat die Idee mit den E-Mails sehr gut gefallen. Ich habe es als sehr authentisch empfunden, dass sich Naomi ihren großen Frust von der Seele schreiben muss und ihrem Vater unbedingt erzählen möchte, wie es ihr geht und wie sich damit fühlt, dass er sie verlassen hat.

Als authentisch habe ich auch alles andere empfunden. Besonders die Charaktere, die erstklassig von der Autorin ausgearbeitet wurden. Vor allem Adrian. Hach Adrian, er war mein persönlicher Liebling in dieser Geschichte. Über ihn musste ich ständig schmunzeln. Eigentlich nicht nett von mir, schließlich hat Adrian durch sein Asperger ein alles andere als einfaches Leben, aber meistens konnte ich einfach nicht anders. Ich habe Adrian vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich habe ihn dafür geliebt, dass er immer so direkt und ehrlich ist, dass er Naomis ironische Witze nicht versteht und dass sein Leben komplett durchgeplant ist. Adrian schickt Naomi relativ zu Beginn des Buches einen Plan davon wie ein perfekter Wochenendtag bei ihm aussieht. Da hatte ich beim Lesen wirklich ein richtig breites Grinsen auf dem Gesicht. Adrian ist einfach zuckersüß. :D

Wen ich dafür umso weniger mochte, war Naomis kleiner neunjähriger Bruder Tim. Boah, was habe ich mich stellenweise über ihn aufgeregt. Da wäre ich beim Lesen wirklich manchmal liebend gerne in das Buch hineingekrochen, um Tim mal so richtig durchzuschütteln oder einen kleinen Tritt zu verpassen. Sorry, aber er kann echt nervig sein. Wenn Tim nicht sofort seinen Willen bekommt, lässt er nicht locker, bis sein Gegenüber endlich nachgibt. Mir tat Naomi ziemlich oft echt leid, dass sie so eine kleine Kröte als Bruder hat.

Wer mir dann wiederum wieder deutlich sympathischer war, war Juli. In ihr wird Naomi endlich ihre neue beste Freundin finden. Sie wird sogar so etwas wie eine Schwester für sie und Tim werden, da Juli zu Hause gerade ziemliche Probleme hat und bei Naomi Zuflucht sucht. Der Vater von Juli ist echt krass drauf, da konnte ich die arme Juli absolut verstehen, dass sie sich zu Hause nicht wohl fühlt.

Meine Highlights in dem Buch waren auf jeden Fall die Momente, wenn Naomi und Adrian zusammen waren und die Liebes-Checkliste abgearbeitet haben. Hinten im Buch werden alle 36 Fragen übrigens noch mal aufgelistet. Wer mag, kann also gerne mal selbst das Experiment starten und schauen, ob die Liste einem wirklich dabei helfen wird, sich zu verlieben. Ich warne nur vor, manche Fragen haben es echt in sich. Nicht alle sind leicht zu beantworten und doch sehr persönlich. Die Antworten vom lieben Adrian sind teilweise so lustig. Hach, ich kann mich da nur immer wieder wiederholen: Adrian ist einfach toll. :D

Ich kann das Buch wirklich absolut empfehlen! Die Geschichte ist witzig, sie ist tiefgründig und regt sehr zum Nachdenken an. Sie macht einen glücklich und bringt einen zum Schmunzeln und Lachen. „Meine Checkliste zum Verlieben“ ist ein wundervolles Buch über das Anderssein, über Freundschaft, Liebe und das Finden zu sich selbst. Ich habe hier jede einzelne Seite zutiefst genossen und habe Naomi und Adrian liebend gerne dabei begleitet, wie sie die Liebes-Checkliste Punkt für Punkt abarbeiten. Da würde ich mich ja sehr über ein Wiedersehen freuen. Irgendwie mag ich die beiden einfach noch nicht verlassen, ich möchte so gerne wissen, wie es mit ihnen weitergehen wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass es sich hier um einen Einzelband handeln wird. Hoffnung, dass es eine Fortsetzung geben wird, habe ich aber natürlich dennoch. ;)

Fazit: Was für ein wunderschönes, zuckersüßes und zum Schmunzeln schönes Buch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin richtig begeistert von „Meine Checkliste zum Verlieben“. Ich kann euch die Geschichte von Naomi und Adrian wirklich nur ans Herz legen, sie zaubert einem beim Lesen ein richtig breites Lächeln aufs Gesicht; stimmt einen zugleich aber auch sehr nachdenklich. In meinen Augen eine tolle Mischung. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.01.2019

Humorvoll, spannend, originell und einfach nur schön!

Der 1000-jährige Junge
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Mit seinen ersten beiden Kinderbüchern konnte mich Ross Welford richtig begeistern. Als ich nun in der Vorschau des Coppenrath Verlags entdeckte, dass es ein neues Kinderbuch von ihm geben wird, war meine ...


Mit seinen ersten beiden Kinderbüchern konnte mich Ross Welford richtig begeistern. Als ich nun in der Vorschau des Coppenrath Verlags entdeckte, dass es ein neues Kinderbuch von ihm geben wird, war meine Freude groß gewesen. Da wusste ich auch schon, ehe ich mir überhaupt den Klappentext durchgelesen hatte, dass ich „Der 1000-jährige Junge“ unbedingt lesen möchte.

Alfie Monk ist anders als die Kinder in seinem Alter. Obwohl er aussieht wie elf, zählt er tatsächlich schon 1000 Jahre. Wenn man ihm begegnet, würde man niemals auf die Idee kommen, dass Alfie die Zeit der Wikinger in England miterlebt hat oder Charles Dickens höchstpersönlich begegnet ist. So etwas geht ja auch eigentlich gar nicht. Tja, eigentlich. Denn Alfie ist tatsächlich ein 1000-jähriger Elfjähriger und lebt zusammen mit seiner Mutter, die ebenfalls eine Nimmertote ist und der Katze Biffa gut versteckt in einem kleinen Häuschen im Wald.
Als Alfies Mutter eines Tages durch ein schreckliches Feuer ums Leben kommt, ist Alfie plötzlich auf sich alleine gestellt. Er landet in einem Kinderheim und es wird zunehmend schwieriger sein großes Geheimnis zu wahren. Alfie aber möchte gar kein ewiges Leben mehr führen, er möchte ganz normal altern und schließlich irgendwann sterben. Doch um kein Nimmertoter mehr zu sein, muss er an einen geheimen und gut versteckten Ort reisen. Zum Glück muss er dieses große Abenteuer nicht alleine antreten. Seine beiden neuen Freunde Aidan und Roxy sind sofort bereit, ihm bei seinem Vorhaben zu helfen.

In meinen Augen ist Ross Welford auch mit seinem neuen Werk erneut ein wundervolles Kinderbuch gelungen. Im Vergleich zu seinen beiden vorherigen Büchern empfinde ich es als ein wenig schwächer, aber ich bin natürlich dennoch ganz begeistert und habe richtig schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht.

Wie in „Zeitreise mit Hamster“ und „Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist“ beinhaltet auch dieses Buch Fantasy-Elemente. Nach Zeitreisen und der Unsichtbarkeit ist nun also das ewige Leben an der Reihe. Alle drei Themen finde ich wahnsinnig interessant. Und das Coole bei den Büchern von Ross Welford ist: Der Autor hat ein Händchen dafür diese total unrealistischen Dinge so rüberzubringen, dass man fast annehmen könnte, dass sie tatsächlich möglich sind. Man weiß natürlich, dass so etwas wie in der Zeit reisen, sich unsichtbar machen oder tausend Jahre alt werden nicht geht, aber der Autor hat`s einfach drauf, Realität und Fiktion so gekonnt zu vermischen, dass man es irgendwie doch für möglich halten könnte. Wobei ich diesen Punkt in den beiden vorherigen Büchern deutlicher gelungener fand.

In „Der 1000-jährige Junge“ hatte ich nicht diesen Effekt, dass ich für einen Moment dachte, hey, ja, klingt irgendwie logisch, vielleicht ist das ja doch möglich? Wie es Alfie gelungen ist, tausend Jahre alt zu werden und dabei immer noch wie ein Elfjähriger auszusehen, ist doch sehr kreativ und fantasiereich. Da ich nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich hier nicht erzählen, wie es eigentlich sein kann, dass Alfie zu einem Greis im Körper eines elfjährigen Junge wurde. Wenn ihr das gerne wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet, das Buch ist echt klasse! :D

Besonders gut gefallen hat mir, das wichtige Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt sehr im Vordergrund der Handlung stehen. Und auch die Bedeutung und der Sinn des Lebens ist ein großes Thema in der Geschichte. Sie gewinnt dadurch sehr an Tiefe und stimmt einen nachdenklich.

Bei mir war es hier wieder so wie bei den beiden vorherigen Büchern von Ross Welford: Einmal angefangen mit dem Lesen flogen die Seiten nur so dahin. Der Schreibstil ist einfach super, er ist locker-leicht und flüssig und herrlich humorvoll. Der Humor von dem Autor ist stets ganz nach meinem Geschmack; seine Bücher liefern mir immer eine Menge Gründe zum Schmunzeln. So auch hier, auch wenn meine Gesichtsmuskeln hier nicht ganz so aktiv waren wie bei Ross Welfords vorherigen beiden Büchern. „Der 1000-jährige Junge“ ist doch deutlich ernster. Sehr gut unterhalten hat mich das Buch aber natürlich trotzdem.

Wie man sich denken kann, benimmt sich Alfie nicht so ganz wie ein typischer Elfjähriger zu unserer Zeit. Seine Art zu sprechen zum Beispiel ist doch etwas ungewöhnlich und altmodisch. Und auch sein Wissen ist enorm groß. Logisch, schließlich hat er schon so einige Jahrhunderte miterlebt.

Wenn andere Menschen auf Alfie treffen, spüren sie sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmt. So auch die beiden Kinder Aidan und Roxy.
Roxy ist ein kleines, quirliges und äußerst cleveres Mädchen, die man einfach sofort ins Herz schließen muss. Auch Aidan und Alfie sind zwei richtig sympathische Charaktere. Ich mochte alle drei Kinder unheimlich gerne.

Erfahren tun wir alles im Wechsel von Aidan und Alfie in der Ich-Perspektive. Da ist es dem Autor in meinen Augen prima gelungen, den Schreibstil so anzupassen, dass man die ganze Zeit weiß, dass Aidan ein Junge aus unserer Zeit ist und der liebe Alfie einige Jährchen mehr zählt. Die verschieden Erzählperspektiven machen das Lesen wunderbar abwechslungsreich und richtig unterhaltsam.

Spannend geht es natürlich auch zu. Ich habe das Buch als sehr temporeich empfunden, sodass für mich beim Lesen an keiner Stelle Langeweile aufkam. Besonders zum Ende hin bin ich richtig ins Mitfiebern geraten.

Kinder, die eher ungern zu etwas dickeren Büchern greifen, sollten sich von den gut 380 Seiten bloß nicht abschrecken lassen. Das Buch liest sich wirklich schnell und richtig gut. Nicht nur aufgrund der packenden Handlung und dem tollen Schreibstil – auch die herrlich kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass man das Buch im Nu durch hat. Die Kapitel sind stellenweise wirklich extrem kurz, manchmal umfassen sie sogar nur eine Seite. So etwas heiße ich in Büchern ja immer sehr willkommen, ich bin überhaupt kein Fan von langen Kapiteln.

Für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren bietet sich das Buch prima zum Selberlesen an. In meinen Augen ist es aber auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert.

Fazit: Mit „Der 1000-jährige Junge“ ist Ross Welford erneut ein richtig schönes Kinderbuch gelungen, welches einen tollen Mix aus Realität, Fiktion, Humor, Spannung und wichtigen Werten enthält. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen und kann das Buch Kindern und Erwachsenen, die gerne witzige, teilweise auch ernste und zum Mitfiebern einladende Abenteuerromane lesen, wärmstens empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 14.01.2019

Was für ein teuflisch gutes Buch! Die Luzifer junior-Reihe ist einfach nur genial!

Luzifer junior (Band 5) - Ein höllischer Tausch
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Seit Band 1 bin ich ein großer Luzifer junior-Fan. Die Reihe ist einfach nur genial, bisher konnte mich da jeder Band hellauf begeistern. Dem Erscheinen des fünften Bandes habe ich schon ganz ungeduldig ...

Seit Band 1 bin ich ein großer Luzifer junior-Fan. Die Reihe ist einfach nur genial, bisher konnte mich da jeder Band hellauf begeistern. Dem Erscheinen des fünften Bandes habe ich schon ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Kurz nachdem er bei mir eintraf, habe ich es mir mit dem Buch gemütlich gemacht und mich mit Luzie und seinen Freunden in ein neues, teuflisch gutes Abenteuer gestürzt.

In der Regel verstehen sich Luzie und Lilly richtig gut, aber auch zwischen den beiden kommt es mal zu Unstimmigkeiten. Kurz nachdem sie aus Frankreich zurück sind, soll ein besonders heftiger Streit mit katastrophalen Folgen enden: Bei einem Gerangel um das Dämonen-Handbuch aktivieren sich plötzlich die dämonischen Kräfte der beiden und es kommt zu einem Körpertausch. Luzie ist auf einmal Lilly und Lilly steckt in Luzies Körper fest. Wie konnte das nur passieren? Das muss schleunigst rückgängig gemacht werden, da sind sich beide sofort einig. Aber was ist das? Der Fluch will sich einfach nicht wegzaubern lassen, nicht einmal Luzifer senior, der Teufel höchstpersönlich, weiß Rat. Und nun? Luzie muss nun wohl oder übel auf Lillys Mädchenschule gehen und Lilly wiederum zieht nach St. Fidibus, einem Jungeninternat. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, benimmt sich Luzie als Lilly furchtbar peinlich und macht sich zum Gespött der ganzen Schule. Unbeabsichtigt natürlich. Lilly ist verständlicherweise dennoch fuchsteufelswild. Ganz klar: Dieser Schlamassel muss sofort ein Ende finden! Zum Glück sind die beiden nicht auf sich alleine gestellt. Mit der Hilfe ihrer beiden Freunde und der von Hausdämon Cornibus wird es ihnen ganz bestimmt gelingen, den Zauber wieder rückgängig zu machen. Oder?

Kennt ihr schon Luzifer junior, den Sohn des Teufels? Wenn ihr noch nicht das teuflische Vergnügen hattet, ihn kennenzulernen, habt ihr eindeutig etwas verpasst! Die Bücher mit ihm sind so witzig und richtig klasse. Mir hat bisher jeder Band während des Lesen ein breites Dauergrinsen auf den Lippen beschert; der Humor in den Luzifer junior-Büchern ist einfach absolut meiner. Auch in diesem Band hat der Autor nicht mit lustigen Szenen gespart. Meine Gesichtsmuskeln waren hier äußerst aktiv und oft haben Schmunzler auch nicht gereicht. Leise vor sich hin schmunzeln ist bei den Luzifer junior-Büchern quasi unmöglich, hier sind laute Lacher garantiert. :D

Ich rate hier, die Bände in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, da diese doch sehr aufeinander aufbauen. Gerade den fünften Band sollte man besser nicht vor dem vierten lesen, da man sich sonst sehr spoilern würde. Am Ende von Band 4 erfahren wir nämlich eine überraschende Neuigkeit.

Bei mir trat bei diesem Band mal wieder der Fall ein, der bisher bei jedem Luzifer junior-Buch aufkam: Einmal angefangen mit dem Lesen, habe ich das Buch in Rekordtempo weggesuchtet. Für mich, als geübte Leserin, lesen sich die Luzie-Bücher einfach viel zu schnell. Der Schreibstil ist höllisch gut, er liest sich richtig klasse. Da die Schrift recht groß und die Kapitel schön kurz sind, flogen die Seiten bei mir mal wieder nur so dahin. Hinzu kommen dann natürlich noch die Illustrationen, von denen es zu meiner großen Freude auch in diesem Band wieder eine Menge gibt. Die witzigen, comicartigen Zeichnungen von Raimund Frey harmonieren einfach nur perfekt zu den Luzifer junior Geschichten und geben das Geschehen im Text richtig lustig und erstklassig wieder.
Sie tragen auf jeden Fall auch dazu bei, dass man das Buch ratzfatz durch hat, da sich so auf vielen Seiten nur wenig Text befindet. Für Lesemuffel natürlich eine feine Sache. ;)

Mädchen und Jungen, die sich sonst eher weniger für das Lesen begeistern können, kann ich die Luzifer junior-Bücher wirklich sehr empfehlen. Sie machen einfach so viel Spaß zu lesen, da werden ganz bestimmt auch die größten lesemuffeligen Kinder zu begeisterten Lesern mutieren.

Für mich, als eingefleischter Luzie-Fan, hieß es hier auf viele liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen. Luzie, Lilly, Aaron, Gustav, Luzifer senior – alle haben sie hier ihren Auftritt und noch viele Charaktere mehr. Luzies knuffiger Hausdämon Cornibus ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Was wäre ein Luzie-Abenteuer ohne Cornibus? Geht für mich gar nicht, ich liebe diesen kleinen süßen Kerl, ihn kann man wohl sogar als meinen Lieblingscharakter dieser Reihe bezeichnen. Cornibus ist einfach so goldig. Seine lustige Art zu sprechen lässt mich immer breit lächeln. Da hätte ich auch überhaupt nichts dagegen, wenn sich ein Cornibus bei mir einquartieren würde. Bei mir wäre so ein niedlicher Hausdämon jederzeit herzlich willkommen. :D

Neben alten Charakteren dürfen wir hier allerdings auch ein paar neue kennenlernen. Chiara zum Beispiel. Chiara ist eine Mitschülerin von Lilly und mega unsympathisch. Sie ist so ein richtiges Biest, sie ist zickig, eingebildet und einfach nur unsagbar doof. Das Schlimmste an ihr ist, dass sie es gerade ganz übel auf die arme Lilly abgesehen hat und sie richtig fies mobbt. Obwohl Mobbing echt schlimm ist, hat es mir hier sehr gut gefallen, dass der Autor dieses Thema aufgreift. Das Buch unterhält einen nicht nur bestens, es geht auch ein bisschen in die Tiefe und regt einen zum Nachdenken an.

Ein weiterer Punkt, der mich mal wieder richtig begeistern konnte, ist, wie groß hier die Werte Freundschaft und Zusammenhalt geschrieben werden. Für ihre tolle Freundschaft kann man Luzie, Lilly, Gustav und Aaron wirklich nur bewundern. In diesem Band fliegen zwischen Luzie und Lilly zwar öfters gehörig die Fetzen, aber dies ist zum Glück kein Dauerzustand zwischen den beiden, keine Sorge.

Was dazu führen wird, dass insbesondere Lilly eine Stinkwut auf Luzie entwickelt, ist übrigens so witzig. Zumindest ich musste da öfters laut loslachen. Der arme Luzie hat leider immer noch so seine Schwierigkeiten damit, die Gepflogenheiten bei uns auf der Erde zu verstehen. In der Hölle geht eben doch vieles etwas anders zu als bei uns hier oben. Luzie gerät durch seine Unwissenheit öfters mal in heikle Situationen, vor allem in diesem Band. Ihm ist das noch nicht einmal groß peinlich, aber weil er sich hier größtenteils in Lillys Körper befindet und alle denken, Lilly wäre die echte Lilly, ist es für sie natürlich alles andere als prickelnd, was Luzie da so alles anstellt, während er in ihrer Haut feststeckt.

Da dieser Teil mit einem gemeinen Cliffhanger endet, können wir sehr davon ausgehen, dass es noch mindestens ein weiteres Abenteuer mit Luzie und seinen Freunden geben wird. Auf den sechsten Band freue ich mich jetzt schon sehr. :)

Fazit: Was für ein teuflisch gutes Buch! Mit dem fünften Luzifer junior-Band ist Jochen Till erneut eine richtig geniale Fortsetzung gelungen, die große Lust auf mehr macht und die einen bestens unterhält. Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen und auch von den tollen Illustrationen von Raimund Frey bin ich mal wieder ganz begeistert. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe gerne 5 von 5 höllischen Sternen!

Veröffentlicht am 10.01.2019

Genauso klasse und wichtig wie der erste Band! Eine absolut gelungene Fortsetzung!

Spinster Girls – Was ist schon typisch Mädchen?
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Nachdem mich Holly Bourne mit dem ersten Band ihrer Spinster Girls Trilogie hellauf begeistern konnte, war ich auf den zweiten Band schon richtig gespannt. Mit diesem habe ich dann auch sofort begonnen, ...

Nachdem mich Holly Bourne mit dem ersten Band ihrer Spinster Girls Trilogie hellauf begeistern konnte, war ich auf den zweiten Band schon richtig gespannt. Mit diesem habe ich dann auch sofort begonnen, nachdem ich den ersten Band beendet hatte.

Lottie hat die Nase gestrichen voll davon, dass es auf der Welt so viel Sexismus gibt. Sie möchte etwas dagegen unternehmen. Einen ganzen Monat lang möchte sie auf alle sexuell diskriminierende Situationen aufmerksam machen, die ihr im Alltag begegnen. Neben dieser Aktion beschäftigt sie aber noch etwas ganz anderes: Das Vorstellungsgespräch für die Eliteuni Cambridge rückt immer näher. Ein Platz an dieser Uni ist Lottie sehr wichtig, nur leider büßt sie durch ihre Aktion immer mehr schlechtere Noten ein, da sie weniger Zeit fürs Lernen aufwendet. Und dann wäre da noch Will. Will treibt sie des öfteren regelrecht in den Wahnsinn, allerdings ist er auch ziemlich süß...

In meiner Rezension zum ersten Band hatte ich ja angemerkt, dass das Thema Feminismus durch die Beschreibungen von Evies Erkrankung etwas in den Hintergrund der Handlung gerückt ist. Dieser Punkt hatte mich persönlich aber überhaupt nicht gestört.
In diesem Band bekommen wir dafür jetzt die geballte Ladung an feministischen Themen. Mir war das anfangs ehrlich gesagt fast schon etwas too much. Im Verlaufe des Buches aber konnte mich dieser Punkt dann doch immer mehr begeistern. In meinen Augen ist Holly Bourne hier eine absolut gelungene Fortsetzung gelungen, die, wie schon Band 1, sehr zum Nachdenken anregt.

Was ich nur beim Recherchieren entdeckt habe: Im Englischen ist „Was ist schon typisch Mädchen?“ der dritte und nicht der zweite Band der Spinster Girls-Trilogie. Ein bisschen merkt das schon, da zwischen diesem Band und dem ersten über ein Jahr vergangen ist und wir nebenbei erfahren, dass Amber zwischendurch in Amerika war. Über sie und ihre Reise wird es dann in „Was ist schon Liebe?“ gehen, im Deutschen also der dritte Band.

Da man die Bände aber recht gut unabhängig voneinander lesen kann, ist es eigentlich fast schon egal, in welcher Reihenfolge man sie liest. In meinen Augen kann man wirklich problemlos mit diesem Band hier starten. Ich persönlich fand es nur sehr schön zu sehen, wie sich Evie weiterentwickelt hat. Ich empfehle daher, Band 1 zuerst zu lesen. Aber wie gesagt, für das Verständnis ist es nicht notwendig.

In „Was ist schon normal?“ war Evie die Protagonistin. In diesem Band übernimmt Lottie die Rolle der Ich-Erzählerin.
Wie schon bei Evie, so war mir auch Lottie auf Anhieb sympathisch. Mir hat ihre pfiffige, schlagfertige und extrem selbstbewusste Art unheimlich gut gefallen. Ich habe sie sehr dafür bewundert, wie sehr sie bereit ist für ihre Ziele zu kämpfen und wie genau sie schon weiß, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Lottie möchte auf die Universität in Cambridge gehen. Da sie ein sehr kluger Kopf ist, stehen die Chancen gut, dass sie angenommen werden wird. Durch ihr Studium erhofft sich die 17-jährige, eine führende Person in der Politik zu werden und etwas in der Welt verändern zu können.
Letzteres nimmt sie jedoch jetzt schon in Angriff. In Band 1 hatten Lottie, Evie und Amber den Spinster Girls Club gegründet. Dieser hat sich mittlerweile erweitert: In ihrer Schule haben die drei die Fem AG ins Leben gerufen, in welcher über feministische Themen diskutiert wird.

Zusammen mit ihrer AG möchte Lottie einen ganzen Monat lang auf sexistische Situationen aufmerksam machen. Anstoß dazu war ein sexistischer Vorfall, den sie selbst durchmachen musste.

Mich hat es beim Lesen richtig erschrocken zu sehen, auf wie viel Sexismus im Alltag Lottie und die Fem-Mitglieder stoßen. Ich denke nicht, dass die Autorin da übertrieben hat, auf mich hat alles absolut realistisch gewirkt, was das Ganze nur noch schockierender macht.

Wie Lottie dann auf alles aufmerksam macht, ist stellenweise echt krass. Vor ihrem Mut und großen Selbstbewusstsein kann man wirklich nur den Hut ziehen. Allerdings ist auch Lottie verletzlich und in manchen Dingen sehr unsicher. So muss sie bei ihrer Aktion natürlich eine Menge einstecken, was sie nicht kalt lässt. Hinzu kommt die Sache mit Will.
Will tritt als Kameramann der Fem AG bei und filmt Lotties Aktionen, um sie daraufhin auf ihrem Kanal ins Internet zu stellen. Mit Will hat die Autorin sehr gekonnt das Thema Liebe mit ins Spiel gebracht. Lottie fühlt sich sofort zu Will hingezogen und auch er scheint Gefühle für sie zu hegen.

Wie in schon in Band 1 so fand ich es auch hier großartig gelungen, wie viele Themen die Autorin in ihrem Buch vereint: Feminismus, Sexismus, Freundschaft, Liebe, Zukunftspläne und noch so vieles mehr.

Was dann natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf, ist der Humor. Dieser konnte mich ja bereits im Vorgängerband hellauf begeistern. Auch hier war ich ohne Ende am Schmunzeln. So ernste und wichtige Themen auf eine so herrlich humorvolle Weise zu verpacken ist wirklich eine Gratwanderung und einfach nur große Klasse. Hier mal ein ganz großes Lob meinerseits an die Autorin!

Fazit: Eine absolut gelungene Fortsetzung der Spinster Girls Trilogie! Mit „Was ist schon typisch Mädchen?“ ist Holly Bourne ein unheimlich wichtiges Jugendbuch gelungen, welches einen sehr zum Nachdenken anregt, einen aber dank des großartigen Humor auch bestens unterhält. Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich hoffe sehr, dass mich auch der letzte Band der Trilogie so begeistern wird. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.01.2019

Was ist schon normal?

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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Mit der Spinster Girls-Reihe habe ich eine ganze Weile geliebäugelt. Eigentlich hatte sie mich von Anfang an sehr angesprochen, nur irgendwie hat es dann doch etwas gedauert, bis ich endlich zum ersten ...

Mit der Spinster Girls-Reihe habe ich eine ganze Weile geliebäugelt. Eigentlich hatte sie mich von Anfang an sehr angesprochen, nur irgendwie hat es dann doch etwas gedauert, bis ich endlich zum ersten Band gegriffen habe. Was bin ich froh, dass ich es getan habe! Mir hat das Buch richtig gut gefallen, viel besser sogar, als erwartet.

Evies größter Wunsch? Normal sein. Evie möchte das Leben einer ganz normalen 16-jährigen führen, sie möchte zur Schule und auf Partys gehen, sie möchte sich mit Freundinnen treffen und Dates haben. Wie soll das aber möglich sein, wenn ihr Leben von ihrer Krankheit bestimmt wird und sie immerzu mit der großen Sorge leben muss, dass jemand von ihren Zwängen erfahren könnte? Dass niemand davon wissen darf, steht für Evie absolut fest, zu groß ist ihre Angst, sonst von allen als Spinnerin abgestempelt zu werden. Nicht mal ihren neuen Freundinnen Amber und Lotti kann sie sich anvertrauen.
Die drei Mädchen beschließen, nachdem sie Jungstechnisch einiges einzustecken hatten, den Spinster Club zu gründen. Sie beginnen sich über feministische Themen auszutauschen und wollen unbedingt für die Gleichberechtigung der Frauen kämpfen. Evie nimmt an diesen Treffen gerne teil, allerdings wird dies zunehmend schwieriger für sie, da ihre Zwänge erneut schlimmer werden und sie zunehmend den Kampf gegen ihre unguten Gedanken zu verlieren droht.

Bei „Was ist schon normal?“ handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie um die Mädchen Evie, Lotti und Amber. In diesem Band ist Evie unsere Protagonistin. Wir erfahren alles ausschließlich aus ihrer Sicht und bekommen einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt.

Mir war Evie auf Anhieb super sympathisch, in sie konnte mich jederzeit wunderbar hineinversetzen. Evie hat mit den gängigen Problemen eines Teenagers zu kämpfen: Jungs, erster Kuss, erste große Liebe, Partys...allerdings sind es nicht nur diese Dinge, die die 16-jährige beschäftigen. Evie leidet an einer Zwangsstörung. Bis vor kurzem befand sie sich sogar noch in einer Klinik, da ihre Erkrankung so schlimm wurde, dass sie es ohne stationäre Hilfe einfach nicht mehr geschafft hat.
Zu Beginn des Buches ist Evie aber wieder zu Hause. Sie geht wieder zur Schule, besucht regelmäßig ihre Therapeutin Sarah und sie nimmt weiterhin ihre Medikamente ein, von welchen sie aber unbedingt loskommen möchte.

Ich lese wahnsinnig gerne Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln. Mir war das hier gar nicht so bewusst gewesen, wie sehr Evies Erkrankung im Vordergrund der Handlung steht. In meinen Augen rückt dadurch das Thema Feminismus, welches das Buch ebenfalls behandelt, etwas in den Hintergrund der Geschichte, aber gestört hat mich das nicht, überhaupt nicht.

Ich fand es unheimlich interessant mitzuverfolgen, wie Evie versucht gegen ihre Krankheit anzukämpfen. Dass dieser Kampf schwer ist, wird mehr als deutlich. Ich habe so mit der armen Evie mitgelitten. In meinen Augen hat die Autorin das Thema Zwangsstörung absolut authentisch behandelt. Mir gingen die Beschreibungen teilweise richtig unter die Haut. Ich hatte beim Lesen öfters Gänsehaut und habe immer wieder nur gedacht: Gott, Mädchen, was tust du da nur?
Vor allem, als Evies innere Stimme und damit verbunden die Zwänge immer schlimmer werden und sie immer mehr wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt, klebte ich förmlich an den Seiten, da ich diese Schilderungen so bewegend und ergreifend fand.

Mich konnte die Story richtig fesseln, sodass ich das Buch quasi inhaliert habe. Klasse fand ich, wie sehr die Geschichte in die Tiefe geht und wie viele wichtige Themen und Werte sie anspricht: Psychische Erkrankungen, Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Akzeptanz, feministische Themen und noch so vieles mehr. Das mag nach viel klingen, vielleicht nach zu viel, aber das ist es tatsächlich nicht. Der Autorin ist es wunderbar gelungen all diese Themen unter einen Hut zu bekommen, ohne dass die Geschichte zu überladen wirkt.

Richtig warm ums Herz wurde mir, wenn Evie Zeit mit ihren neuen Freundinnen verbracht hat. Lotti und Amber sind ebenfalls wundervolle und sehr starke Charaktere, die man einfach sofort gern haben muss.
Die drei Mädchen gehen hier mit einem sehr guten Beispiel voran und zeigen uns, wie wichtig es ist, für seine Ziele und Rechte zu kämpfen. Die drei treffen sich regelmäßig und diskutieren darüber, was man als Frau tun kann, damit man mehr Gleichberechtigung erhält.

Obwohl das Buch viele ernste Themen behandelt, ist es dennoch herrlich humorvoll. Hach, was habe ich hier viel geschmunzelt. Meine Gesichtsmuskeln waren hier wirklich äußerst aktiv; der Humor war definitiv absolut meiner. Stellenweise habe ich sogar laut losgelacht, besonders die drei Mädels zusammen haben mir öfters Gründe zum Schmunzeln geliefert. Was die Treffen der drei aber etwas getrübt hat, sind die Sorgen, die Evie immerzu plagen. Sie kann Amber und Lotti einfach nicht erzählen, was mit ihr los ist, zu groß ist ihre Angst, dass sie von ihr abrücken werden, weil sie Evie für eine Spinnerin halten. Ich fand es unendlich schade, dass Evie so wenig Vertrauen in ihre neuen Freundinnen hat, konnte es aber auch verstehen. Ich glaube sogar, ich hätte an Evies Stelle ganz genauso gehandelt.

In meinen Augen ist Holly Bourne hier ein wundervoller Reihenauftakt gelungen, der in einem die große Vorfreude auf die nächsten beiden Bände weckt. Zumindest bei mir ist das der Fall. Zum Glück steht der zweite Band bereits in meinem Regal und wartet darauf, von mir gelesen zu werden. Hoffentlich wird mir dieser genauso schöne Lesestunden bescheren wie sein Vorgänger.

Fazit: Für mich hat sich der erste Band der Spinster Girls zu einem richtigen Highlight entwickelt; mir hat das Buch sogar viel besser gefallen, als erwartet. Es behandelt viele wichtige Themen, es ist mitreißend, berührend, absolut authentisch und herrlich humorvoll. Mein Lesespaß war hier perfekt und ich freue mich nun schon sehr auf den zweiten Band, der mir hoffentlich genauso gut gefallen wird wie der erste. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!