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Veröffentlicht am 24.05.2018

Viele Französisches Savoir-Vivre. Und viele Familiengeheimnisse

Tödliche Provence (Hannah Richter 2)
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Dies ist bereits der zweite Band der Reihe um die deutsche Kommissarin Hannah Richter, die in der Provence ermittelt.
Und da ich den ersten Teil noch nicht kannte, kann ich sagen: Dieser Band lässt sich ...

Dies ist bereits der zweite Band der Reihe um die deutsche Kommissarin Hannah Richter, die in der Provence ermittelt.
Und da ich den ersten Teil noch nicht kannte, kann ich sagen: Dieser Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen - es wird alles gut erklärt. Ohne über den ersten Fall zu viel zu verraten.

Hannah Richter ist Ende 30, etwas ausgelaugt von ihrem Job bei der Kölner Kriminalpolizei und fährt daher für 4 Wochen in Urlaub in die malerische Provence. Sie wohnt im kleinen Landhaus ihrer Freundin Penelope, die sie im Vorjahr kennengelernt hat, als Hannah im Rahmen eines EU-Austauschprogrammes in der Provence gearbeitet hat - und sofort einen Fall gelöst hat (das war dann der erste Band der Reihe).

Und auch diesmal gerät Hannah wieder in einen ungeklärten Todesfall, der sich als Mord herausstellen soll. Und wieder arbeitet sie eng mit Emma zusammen, der Kommissarin, mit der sie auch schon im ersten Band zusammengearbeitet hat.

Zwischen vielen Cafe Crème, Croissants, Crepes und Wein graben sich die beiden Frauen immer tiefer in die Familiengeschichte des Mordopfers. Und kommen unglaublichen Geheimnissen auf die Spur.

Dies wird weitgehend spannend erzählt - zwischendurch "zieht" es sich aber etwas. Selbst mir als Frankreich-Liebhaberin war es manchmal zu viel an Beschreibungen von kulinarischen Genüssen. Und die Zerwürfnisse zwischen den Ermittlern konnte ich auch nicht so richtig nachvollziehen.
Interessant fand ich jedoch den Handlungsstrang zwischen Hannah und ihrem Freund Serge - das war recht realistisch beschrieben - diese vorsichtige Liebe von Menschen, die die 30 schon längst überschritten haben.

Insgesamt hat mich der Krimi gut unterhalten - und Bücher über Familiengeheimnisse mag ich sowieso. Und Frankreich auch.
Also werde ich bald den ersten Band nachholen.

Darauf einen Café Crème!

Dies ist bereits der zweite Band der Reihe um die deutsche Kommissarin Hannah Richter, die in der Provence ermittelt.
Und da ich den ersten Teil noch nicht kannte, kann ich sagen: Dieser Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen - es wird alles gut erklärt. Ohne über den ersten Fall zu viel zu verraten.

Hannah Richter ist Ende 30, etwas ausgelaugt von ihrem Job bei der Kölner Kriminalpolizei und fährt daher für 4 Wochen in Urlaub in die malerische Provence. Sie wohnt im kleinen Landhaus ihrer Freundin Penelope, die sie im Vorjahr kennengelernt hat, als Hannah im Rahmen eines EU-Austauschprogrammes in der Provence gearbeitet hat - und sofort einen Fall gelöst hat (das war dann der erste Band der Reihe).

Und auch diesmal gerät Hannah wieder in einen ungeklärten Todesfall, der sich als Mord herausstellen soll. Und wieder arbeitet sie eng mit Emma zusammen, der Kommissarin, mit der sie auch schon im ersten Band zusammengearbeitet hat.

Zwischen vielen Cafe Crème, Croissants, Crepes und Wein graben sich die beiden Frauen immer tiefer in die Familiengeschichte des Mordopfers. Und kommen unglaublichen Geheimnissen auf die Spur.

Dies wird weitgehend spannend erzählt - zwischendurch "zieht" es sich aber etwas. Selbst mir als Frankreich-Liebhaberin war es manchmal zu viel an Beschreibungen von kulinarischen Genüssen. Und die Zerwürfnisse zwischen den Ermittlern konnte ich auch nicht so richtig nachvollziehen.
Interessant fand ich jedoch den Handlungsstrang zwischen Hannah und ihrem Freund Serge - das war recht realistisch beschrieben - diese vorsichtige Liebe von Menschen, die die 30 schon längst überschritten haben.

Insgesamt hat mich der Krimi gut unterhalten - und Bücher über Familiengeheimnisse mag ich sowieso. Und Frankreich auch.
Also werde ich bald den ersten Band nachholen.

Darauf einen Café Crème!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Guter Schreibstil - aber die Geschichte konnte mich nicht überzeugen

Skandinavisches Viertel
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Matthias wächst im "Skandinavisches Viertel" in Ostberlin der 70er und 80er Jahre auf. Das Viertel heißt so, weil viele Straßen skandinavische Namen haben. Matthias Vater findet dies sinnlos, da man als ...

Matthias wächst im "Skandinavisches Viertel" in Ostberlin der 70er und 80er Jahre auf. Das Viertel heißt so, weil viele Straßen skandinavische Namen haben. Matthias Vater findet dies sinnlos, da man als DDR-Bürger sowieso nicht nach Skandinavien reisen darf. Matthias selbst erfindet dagegen gerne skandinavische Namen für angrenzende Straßen in der Gegend. Und er bestaunt seinen Onkel, der wirklich einmal in Skandinavien war, in Helsinki. Mit einem Zirkus. Zwar nur als Manege-Aufbau-Helfer. Aber immerhin. Verloren hat er den Job wegen seines übermäßigen Alkoholkonsums. Seitdem lebt er wieder bei seinen Eltern, Matthias Großeltern. Und trinkt weiterhin. Genau wie der Großvater. Matthias Vater sieht seinen Bruder als Trinker und Schmarotzer. Und er scheint noch einen alten Groll auf ihn zu haben, was aber in der Familie nicht thematisiert wird.

Wie es überhaupt einiges an Geheimnissen in der Familie gibt. Und als dann noch einige tragische Todesfälle dazu kommen, wird Matthias Jugend schwierig.

Und durch viele Einschübe aus der Gegenwart (es wird abwechselnd in der Jugend und in der heutigen Zeit erzählt) wird klar, dass Matthias augenscheinlich nie so richtig den Weg in ein eigenständiges Leben gefunden hat, obwohl er es in vielen Städten auf der Welt versucht hat (Buenos Aires, Los Angeles...) und in vielen Beziehungen. Im Endeffekt landet Matthias dann wieder im Skandinavischen Viertel in der Wohnung seiner Großeltern, die ihr günstig kaufen kann. Und da es gerade so passt, wird er Makler für das Viertel. Er will das Viertel vor den Immobiienhaien und vor der Gentrifizierung retten.

Aber wie so oft, verliert sich Matthias in Lügen und Bequemlichkeiten. Und obwohl die meisten Familiengeheimnisse im Laufe der Handlung aufgelöst werden, hatte ich persönlich nicht den Eindruck, dass Matthias daran wächst oder sich ändert. Und das war etwas, was mich an dem Buch dann doch gestört hat. Es ist - trotz aller politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen - für mich ein "Nicht-Entwicklungs-Roman" geblieben. Obwohl viele gute Ansätze da waren.
Weder DDR-Diktatur noch Wende noch Gentrifizierung werden m.E. '"richtig" auserzählt in Bezug auf den Protagonisten, alles bleibt seltsam blass.

Schade, die Geschichte hatte Potenzial. Und der Autor schreibt klar, flüssig und gut lesbar. Ein anderes Buch des Autors würde ich also jederzeit wieder versuchen zu lesen.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Melodramatisch - manchmal leider zu kitschig

Bright Side
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Kate ist erst 19 als sie vom sonnigen Kalifornien ins kalte Minnesota zieht, um dort das College zu besuchen.
Aber sie scheint schon einiges an traurigen Erlebnissen hinter sich zu haben, dies wird im ...

Kate ist erst 19 als sie vom sonnigen Kalifornien ins kalte Minnesota zieht, um dort das College zu besuchen.
Aber sie scheint schon einiges an traurigen Erlebnissen hinter sich zu haben, dies wird im Buch nach und nach enthüllt.
Ihre Mutter hat sich anscheinend kaum um sie und ihre Schwester kümmern können. Der Nachbarsjunge Gus und seine Mutter wurden daher ihre Ersatzfamilie. Aber kurz vor ihrer Abreise scheint es sich so zu entwickeln, dass zwischen ihr und Gus mehr ist als Geschwisterliebe. Oder? Und was ist mit dem netten Mitarbeiter des Cafés in der Nähe vom College? Dieser ist heiß umschwärmt, scheint aber ein Geheimnis zu haben. Und auch Kate hat viele Geheimnisse. Kann sich hier eine Beziehung entwickeln? Wird sich das Leben von Kate endlich wieder positiv entwickeln?

Vieles in diesem Buch wird erst nach und nach enthüllt - das macht die Lektüre spannend. Außerdem ist Kate ein wahrer Sonnenschein, nicht umsonst nennt Gus sie "Bright Side". Allerdings ist da, wo Sonne ist, auch Schatten.

Ich möchte hier nicht zu viel verraten. Sondern nur sagen, dass dieses Buch auch viele traurige Momente hat.
Leider gleitet vieles Melodramatische dann doch in Kitsch ab, dies hat dann im Endeffekt meine Beurteilung des Buches doch negativ beeinflusst.

In den USA war das Buch ein großer Erfolg, vielleicht wird es dies auch in Europa? Denn es gibt viele Aspekte, die für ein erfolgreiches Buch sprechen: Kalifornien, Sonne, Musiker, College, Surfer, gut aussehende Menschen, tausendmal das Wort "sexy", Liebe und Leid. Vielleicht klappt es ja mit dem Erfolg.

Veröffentlicht am 16.01.2018

Mehr Tiefgang als erwartet

Ella
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Ella führt ein Bilderbuch-Leben: Zwei gut geratene Kinder, erfolgreicher Ehemann, schönes Haus. Und nebenher arbeitet sie ein wenig als freiberufliche Grafikerin und als Kunstlehrerin.


Und dann lernt ...

Ella führt ein Bilderbuch-Leben: Zwei gut geratene Kinder, erfolgreicher Ehemann, schönes Haus. Und nebenher arbeitet sie ein wenig als freiberufliche Grafikerin und als Kunstlehrerin.


Und dann lernt sie den Lehrerkollegen Martin kennen. Etliche Jahre jünger als sie. Und trotzdem verlieben sich die beiden ineinander. Und versuchen beide, dagegen anzukämpfen. Ella mehr als Martin, denn sie hat viel zu verlieren: Ihre intakte Familie, ihr Haus - einfach alles, was bisher ihr Leben ausmachte.


Es folgt ein schwieriger Entscheidungsprozess. Wie wird sich Ella entscheiden?


Eigentlich ist die Ausgangssituation recht klassisch - die Verlockungen einer neuen Liebe werden oft in Literatur oder Film behandelt.
Überrascht hat mich bei diesem Buch, mit welchem psychologischen Hintergrund und Tiefgang die Situation dargestellt wird. Nichts ist einfach nur schwarz oder weiß. Und eigentlich steckt hinter allen Beziehungskrisen auch eine persönliche Krise oder Entwicklung.


Manchmal war Ella etwas schwer zu ertragen in ihrer Unentschlossenheit und in ihren Zweifeln. Aber es war immer authentisch und nachvollziehbar.
Und es wurde gut dargestellt, wie Gefühle mit Macht über den Menschen kommen können - und man mit Vernunft dagegen wenig ausrichten kann.


Das Buch ist viel weniger ein seichter Unterhaltungsroman, als es vielleicht Cover und Inhaltsangabe vermitteln. Und die Entwicklung der Personen hat mich beim Lesen doch immer wieder überrascht.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Spannender Thriller in Agatha-Christie-Stil

Woman in Cabin 10
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Ein abgeschlossener Ort (in diesem Fall eine Yacht), eine überschaubare Zahl von Anwesenden (in diesem Fall Gäste und Crew) und das rätselhafte Verschwinden einer Person (die es angeblich nie gegeben ...

Ein abgeschlossener Ort (in diesem Fall eine Yacht), eine überschaubare Zahl von Anwesenden (in diesem Fall Gäste und Crew) und das rätselhafte Verschwinden einer Person (die es angeblich nie gegeben hat) - fertig ist das Rezept für einen Thriller in Agatha-Christie-Manier.


Leider gibt es keine Miss Marple.
Sondern als "Ermittlerin" lediglich eine junge Frau, Anfang 30, bisher eher wenig erfolgreiche Journalistin und so unsicher und mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie sich zwar redlich bemüht - meist aber eher von einer Katastrophe in die nächste schlittert


Ansonsten sind Setting, Geschichte und Spannung jedoch gut konzipiert. Man kann mit diesem Buch durchaus ein spannendes Lese-Wochenende verbringen. Und zwischendurch fällt es sicher schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Denn durch geschickte Wendungen in der Geschichte, Vorgriffe auf die nahe Zukunft in Form von Emails und Social-Media-News bleibt die Geschichte stets spannend und überraschend.


Lediglich die Protagonistin ist gewöhnungsbedürftig. Mir persönlich war sie zu unsicher, verpeilt und kopflos. Es ist zwar normalerweise sympathisch, wenn Ermittler auch Schwächen haben - aber in diesem Fall war es mir wirklich too much - die Protagonistin stolpert von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Und zwischendurch denkt man als Leser oft "oh nein". Das stört etwas das Lese-Vergnügen. Aber die spannende Geschichte und die geschickte Konstruktion machen dies weitgehend wieder wett. Daher eine klare Leseempfehlung.


Ach ja, das Ganze spielt auf einer Yacht, die eine Kreuzfahrt nach Norwegen macht. Aber wer jetzt Landschaftsbeschreibungen erwartet - der wird enttäuscht sein. Die meiste Zeit ist das Boot nur auf der stürmischen Nordsee - Fjorde gibt es erst ganz zum Schluss. Und nur recht kurz.