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Veröffentlicht am 31.05.2019

Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Tiffy braucht nach der Trennung von ihrem Ex-Freund schnell eine neue Wohnung, doch der Markt ist schlecht. Sie findet nur eine Anzeige von Leon, der seine Wohnung teilen möchte, aber auf eine ungewöhnliche ...

Tiffy braucht nach der Trennung von ihrem Ex-Freund schnell eine neue Wohnung, doch der Markt ist schlecht. Sie findet nur eine Anzeige von Leon, der seine Wohnung teilen möchte, aber auf eine ungewöhnliche Art: Leon arbeitet nachts und sucht jemanden, der die Wohnung tagsüber bewohnt. Die beiden würden sich ein Bett teilen, aber nie sehen. Mangels anderer Angebote nimmt Tiffy an. Der ganze Vertrag wird von Leons Freundin abgewickelt, denn auch ihr behagt die Situation nicht. Schnell fangen Leon und Tiffy an, sich über Post-it’s zu unterhalten, die sie überall in der Wohnung verteilen. Ob es dabei bleiben wird?
Tiffy und Leon sind zwei unglaublich sympathische Charaktere und das jeder auf seine Weise. Tiffy ist liebenswert chaotisch, lebendig, mit einem ausgefallenen Kleidungsstil und viel Schlagfertigkeit. Leon ist eher introvertiert, ruhig und sachlich. Beide Charaktere schlagen sich sehr deutlich im Schreibstil nieder. Die Kapitel, die aus Tiffys Sicht geschrieben sind, haben lange Sätze, sind ausladend und voller Energie. Die aus Leons Sicht sind in kurzen Sätzen und mit sehr wenig Pronomen geschrieben. Das transportiert die Unterschiedlichen Persönlichkeiten aber sehr gut und man konnte so viel mehr tatsächlich aus der Sicht von Tiffy oder Leon lesen und erleben. Die Geschichte lässt sich schön viel Zeit. Man hat nicht das Gefühl, dass sie unbedingt irgendwohin möchte, alles passiert, wann und wie es passieren muss. Die Idee mit den Post-it’s fand ich wirklich toll, dadurch sind viele humorvolle Gespräche zwischen den beiden entstanden. Auch die Nebencharaktere waren alle einzigartig und ich habe sie schnell ins Herz geschlossen. Kein Charakter war einfach nur da, sie haben die Geschichte alle auf ihre Art weitergebracht.
Auch wurden in dem Buch ernste Themen verarbeitet, die mit sehr viel Feingefühl behandelt werden und nicht deplatziert wirken.
Für mich ist es eine wirklich tolle Geschichte, die ich nur empfehlen kann 5/5

Veröffentlicht am 25.05.2019

Ein Meisterwerk in diesem Genre

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
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Fangen wir mal beim Cover an: simple und doch schön. Es ist nicht das aufregendste Cover, aber es passt wunderbar zum Inhalt und die Gestaltung mit dem Papierloch setzt sich im Buch fort.
Der Schreibstil ...

Fangen wir mal beim Cover an: simple und doch schön. Es ist nicht das aufregendste Cover, aber es passt wunderbar zum Inhalt und die Gestaltung mit dem Papierloch setzt sich im Buch fort.
Der Schreibstil ist einfach klasse. Die Beschreibungen sind so gut, dass ich ein klares Bild von Aurora habe, die Dialoge waren intelligent und unterhaltsam geschrieben. Die Zeitsprünge haben mich hier nicht eine Sekunde aus dem Konzept gebracht. Es gab immer eine gute Überleitung. Die Charaktere hatten so viel Tiefe, jeder hatte seinen eigenen persönlichen Stempel und auch sie hatte ich so klar vor Augen, wie sonst kaum.
Markus Goldmann ist ein Schriftsteller, der nach seinem großen Debütroman jetzt die Schattenseite des Schreibens erfahren muss: eine Schreibblockade. Noch dazu sitzen ihm sein Manger und Verleger im Nacken. Kurzerhand entschließt er sich zu seinem Mentor Harry Quebert nach Aurora zu fahren und hofft dort mit seiner Hilfe wieder schreiben zu können. Lange hält der Frieden in der Stadt aber nicht mehr an, denn im Garten von Quebert wird die Leiche eines seit 33 Jahren vermissten Mädchens gefunden. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie 15 und hatte eine Affäre mit dem damals 34 Jahre alte Quebert. Nun steht er auf der Liste der Verdächtigen ganz oben.
Zu den Sympathien, zu den Charakteren kann ich gar nicht so viel sagen, denn da wurde ich des Öfteren mal hin und her geworfen! Genauso ging es mir bei der Handlung. Joel Dicker hat mich ständig hinters Licht geführt und wenn ich gerade dachte, ich habe es raus, kam er mit einer neuen Sichtweise um die Ecke! Trotzdem blieb alles sehr schlüssig und nachvollziehbar.
Ich kann euch dieses Buch wirklich nur empfehlen und ich möchte jetzt dringend auch seine beiden anderen Bücher lesen! 5+/5.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Ein toller Auftakt

Das Vermächtnis der Grimms
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Das Buch spielt in mehreren Zeiten, was für mich aber nicht verwirrend, sondern nötig für die Geschichte war. Mit den Zeiten ändert sich auch der Charakter, der sie erzählt. Kristin lebt in unserer Gegenwart ...

Das Buch spielt in mehreren Zeiten, was für mich aber nicht verwirrend, sondern nötig für die Geschichte war. Mit den Zeiten ändert sich auch der Charakter, der sie erzählt. Kristin lebt in unserer Gegenwart und hat eine außergewöhnliche Gabe: Sie kann die Wahrheit hinter Texten sehen. Als es zu immer mehr Morden kommt, die anscheinend mit den Märchen der Grimms zusammenhängen, wird sie wegen ihrer Gabe zu den Ermittlungen hinzugezogen.
Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte unglaublich packend. Ich habe dieses Buch während der Japanreise gelesen und mir abends immer ein paar Minuten vor dem Schlafen dafür genommen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht.
Die Charaktere, Geschichte und Welt sind unglaublich gut ausgearbeitet. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen und Sympathien oder Antipathien entwickeln.
Ich dachte zu Beginn, dass es sich bei dem Buch um einen Einzelband handelt. Ich wurde dann am Ende durch einen Cliffhanger mit der harten Realität konfrontiert, dass ich wohl doch noch nicht das Ende der Geschichte kenne!

Bewertung:
Eine klare Empfehlung 5/5⭐

Veröffentlicht am 23.05.2019

Ein großartiger zweiter Teil

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Wenn ihr den ersten Teil nicht kennt, solltet ihr jetzt nicht weiterlesen!
Citra ist nun Juniorscythe Anastasia bei ihrer Mentrorin Scythe Marie. Sie hat ihre eigene Methode zur Nachlese gefunden, die ...

Wenn ihr den ersten Teil nicht kennt, solltet ihr jetzt nicht weiterlesen!
Citra ist nun Juniorscythe Anastasia bei ihrer Mentrorin Scythe Marie. Sie hat ihre eigene Methode zur Nachlese gefunden, die nicht bei allen gut ankommt, aber ganz die Alte Citra, interessiert sie das wenig. Rowan lebt versteckt, hat seine ganze eigene Art, mit den Geschenissen umzugehen und wird dafür von den Scythe verfolgt. Das Ganze Scythetum steht an einer Schwelle und spaltet sich immer mehr in die „neue“ und die „alte“ Ordnung.
Wo soll ich mit meiner Lobeshymne anfangen?
Die Charaktere haben sich alle authentisch weiterentwickelt. Ich habe wieder mitgefiebert, verteufelt und mich gefreut. Citra ist mir weiterhin sehr sympathisch und Marie habe ich noch mehr ins Herz geschlossen.
Die Handlung hat mich ständig überrascht. Ich konnte mir nie sicher sein, was als nächstes passieren wird und mit meinen Vermutungen bin ich oft gegen eine Wand gelaufen.
Man bekommt noch viel mehr Eindrücke in das System der Welt, seine Geschichte und in die Gedanken des Thunderhead.
Auch das Ende war einfach Wahnsinn. Zwar nicht wirklich ein Cliffhanger, die Geschichte könnte auch so enden, aber ich habe bis zur letzten Hörbuchminute nicht fassen können, was da gerade passiert ist.
Der letzte Teil von „Scythe“ ist bisher das Buch, auf dessen Erscheinung ich mich 2019 am meisten freue und doch bin ich jetzt schon traurig, dass es bald vorbei ist!
Aber dann bleibt mir zum Glück noch seine „Vollendet“ Reihe, die ich noch nicht gelesen habe.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Es öffnet einem auf beängstigende Weise die Augen

Dry
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Inhalt:
Alyssa, ihr Bruder Garrett und Kelton führen jeder für sich ein ganz normales Kleinstadtleben. Bis Alyssa eines Tages den Wasserhahn aufdreht und nichts passiert. Es kommt kein Wasser raus. Doch ...

Inhalt:
Alyssa, ihr Bruder Garrett und Kelton führen jeder für sich ein ganz normales Kleinstadtleben. Bis Alyssa eines Tages den Wasserhahn aufdreht und nichts passiert. Es kommt kein Wasser raus. Doch zuerst glaubt jeder, dass das Problem vorübergehend ist. Als langsam die Einsicht bei Alyssas Familie ankommt, sind die Supermärkte schon leer gekauft. Es beginnt ein Kampf gegen das Verdursten und gegen das Chaos, dass durch die Menschen ausgelöst wird.

Meinung:
Wow. Neal Shusterman hat hier ein Dystopie geschaffen, die mir von Anfang bis Ende eine Gänsehaut und ein schlechtes Gefühl hinterlassen hat. Manchmal saß ich einfach minutenlang vor dem Buch und habe einen Gedanken weitergedacht und mir vorgestellt, wie es wäre, falls uns sowas passiert.
Alyssa war mir wirklich sympathisch. Sie war stark und rational, egal vor welches Problem sie gestellt wurde. Keltons Familie hat sich schon viele Jahre auf eine mögliche Katastrophe eingestellt und steht dann natürlich im Fokus der Nachbarn, die vom sogenannten „Tap-Out“ überrascht wurden.
Jede Person, die vorkam, hatte einen wirklich durchdachten und stimmigen Charakter, was ich gut fand, selbst wenn mir der Charakter an sich unsympathisch war.
Meiner Meinung nach wird sehr realistisch gezeigt, wie so eine Wasserknappheit ihren Lauf nehmen würde und was es bei den Menschen auslöst. Von den Leuten, die hilfsbereit sind, über diejenigen, die aus so einer Katastrophe Profit schlagen würden, ist alles dabei.
Der Schreibstil hat mir, wie bei jedem meiner bisherigen Neal Shusterman Bücher, sehr gut gefallen.
Bewertung:
Leider kann ich nicht viel mehr zu dem Buch sagen, ohne zu spoilern. Allerdings gebe ich „Dry“ 5/5 und wäre sowieso dafür, dass ihr es alle selbst lest!