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Veröffentlicht am 09.10.2023

Sehr wichtige Lektüre

Straffers Nacht
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„Straffers Nacht“ wühlt auf, es fordert die Leserschaft und es hallt nach.

Straffer ist eine Person, die mich neugierig gemacht hat, immerhin steht er für ein bestimmtes Klientel nach dem Krieg. Ich finde ...

„Straffers Nacht“ wühlt auf, es fordert die Leserschaft und es hallt nach.

Straffer ist eine Person, die mich neugierig gemacht hat, immerhin steht er für ein bestimmtes Klientel nach dem Krieg. Ich finde seine Gedanken sind sehr scharfsinnig und analytisch, aber ebenso verkörpert er zu Beginn eine gewisse Ambivalenz. Ich war mir beim Lesen nicht sicher, ob er nicht doch Reue empfindet für das, was er während des Krieges getan hat. Es gibt einige Rückschauen, sodass Handlungen und Ereignisse beschrieben werden, die grausam und abscheulich sind. Das sollte man beim Lesen vorab wissen.

Das Buch hat mich zum Ende hin sprachlos, betroffen, traurig und wütend gemacht. Dieses Buch wird bei mir noch lange nachhallen, es ist sehr gut geschrieben und vor allem sehr wichtig. Wolfgang Wissler beschäftigt sich mit sehr wichtigen Fragen. Vielleicht findet es sogar irgendwann den Weg in die Schule als Lektüre. Ich wäre stark dafür. Daher eine klare Leseempfehlung von mir und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Wunderschön intim, privat und melancholisch

The Magic Border
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Arlo Park gewährt uns einen sehr tiefen und intimen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Ich kannte sie bis dato nicht, habe mir aber ihre Musik nun angehört. Das Buch ist wie ihre Musik. Die Gedichte ...

Arlo Park gewährt uns einen sehr tiefen und intimen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Ich kannte sie bis dato nicht, habe mir aber ihre Musik nun angehört. Das Buch ist wie ihre Musik. Die Gedichte sind allesamt seicht, intim, traurig, melancholisch und auch wütend. Ich habe sie gerne gelesen, gerne auch mehrfach. Manche Gedichte haben starke Gefühle bei mir ausgelöst, wie bei "Tiefer Pflanzen, plant deeper".

Zwischen den Gedichten, die einmal auf Englisch und einmal auf Deutsch abgedruckt sind, sind Fotografien vom britischen Fotografen Daniyel Lowden eingefügt. Auch diese zeigen Menschen in sehr intimen und privaten Situationen, wie z.B. beim schlafen. Auch hat Lowden Arlo Park einige Male abgelichtet, diese Bilder sind hier ebenfalls zu finden.
Insgesamt ist das Werk in sich schlüssig und es ergibt ein rundes Gesamtes: ein sehr intimes Buch über Gedanken, Gefühle und Träume. Wunderbar!

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Etwas wild geschrieben

Ent-Eltert euch!
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Dieses Sachbuch plädiert für einen erwachsenen Umgang mit den Eltern, mit der weiteren Familie und vorallem mit sich selbst. Es hat den Anspruch Hilfe zu geben, damit man die Kinderrolle ablegt und sich ...

Dieses Sachbuch plädiert für einen erwachsenen Umgang mit den Eltern, mit der weiteren Familie und vorallem mit sich selbst. Es hat den Anspruch Hilfe zu geben, damit man die Kinderrolle ablegt und sich neu in die Familie einsortiert.

Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Es wirkt strukturiert, hat kurze Kapitel, viele Unterkapitel und Infokästen , die den Text gut auflockern. Leider war der Inhalt nicht so gut strukturiert, ich habe des öfteren nicht mehr gewusst worum es eigentlich geht. Das ist mir leider sehr oft passiert, da im Text vieles nur kurz angerissen wird oder man springt zu sehr in der Thematik. Das war alles nicht so ganz rund.
Mir hat es es auch nicht gefallen, dass die Beispielfälle immer nur bruch haft dargestellt wurden und zum Ende sich dann auch noch wiederholt haben. Das hätte man besser lösen müssen. Denn so hat man als Leser*in ständig die Unterbrechungen a la "und wie es mit xy weitergeht, erfahrt ihr auf Seite fff".
Dennoch konnte ich einige interessante neue Informationen für mich gewinnen und habe mir auch einige Sachen markiert. Hilfreich war es deshalb schon, nur leider sehr wild geschrieben. Daher nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Konnte mich leider nicht mitreißen

Der Wald
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"Er" verschickt Samen, du pflanzt sie ein und stirbst. Die Pflanze wächst weiter und tötet auch weiter. Förster und Buchautor Marcus Holland wird bei einer Lesung durch einen Vorfall in die versteckten ...

"Er" verschickt Samen, du pflanzt sie ein und stirbst. Die Pflanze wächst weiter und tötet auch weiter. Förster und Buchautor Marcus Holland wird bei einer Lesung durch einen Vorfall in die versteckten Ermittlungen der Homeland Security der USA miteinbezogen. Er begibt sich auf die Suche nach dem Menschen, der die Samen mit Pakten an die ganze Welt verschickt hat. Er sucht den Ursprung dieser ungewöhnlichen Pflanze. Ist sie die Urpflanze?

Ich muss sagen, dass ich die Geschichte an sich interessant fand. Der Plot klang richtig gut und auch die ersten 100 Seiten waren spannend, leider zieht sich ab da die Geschichte sehr und konnte mich dann auch einfach nicht mehr mitreißen. Das Buch ist weder schlecht noch gut, es ist okay. Besonders gut fand ich wie gesagt die Story und auch einige Thrillszenen, z.B. die meisten von Ava. Allerdings konnten mich die Charaktere nicht begeistern, sie bleiben distanziert und farblos. Ich fand sie auch nicht sympathisch oder ähnliches. Mir fiel es somit schwer dran zu bleiben, weil ich nicht mitfiebern konnte. Am meisten noch mit Ava.
Weiterhin konnte mich der Schreibstil gar nicht für sich begeistern. Ich fand ihn sogar sehr anstrengend durch die vielen Wiederholungen. Es wurden mir auch zu viele Details beschrieben, die für die Handlung völlig unerheblich waren. Daher zieht sich meiner Meinung nach das Buch auch sehr.
Insgesamt hat mir leider auch der Thriller gefehlt. Es gab einige interessante Szenen, aber meist dümpelt die Handlung vor sich hin. Das Buch hat scheinbar nicht meinen Geschmack getroffen.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Bedrückend und trostlos

Hund 51
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„Hund 51“ zeigt uns, wie unsere Zukunft aussehen kann. Der Kapitalismus hat die Herrschaft übernommen und ein Menschenleben ist nichts mehr wert. Länder werden von Firmen aufgekauft und ihre Menschen als ...

„Hund 51“ zeigt uns, wie unsere Zukunft aussehen kann. Der Kapitalismus hat die Herrschaft übernommen und ein Menschenleben ist nichts mehr wert. Länder werden von Firmen aufgekauft und ihre Menschen als Arbeiter übernommen. Wer nicht nützlich ist, wird auf der Strecke gelassen. Wer Widerstand initiiert, wird ausgelöscht. Die Welt, die Gaudè uns aufmalt, ist düster, trostlos und ohne Hoffnung. Auch der Protagonist Zem Sparak funktioniert nur noch mehr oder minder. Er arbeitet als Ermittler und flüchtet sich in seiner freien Zeit mit Drogen in eine virtuelle Realität.

Das Lesen war kein Vergnügen und dennoch ist dieser Roman gut. Er erschafft eine Dystopie und lässt eine Krimihandlung zur Auflockerung miteinfließen. Mir fiel das Lesen teilweise sehr schwer, da der Roman mich sehr betrübt hat. Ich sehe viele Parallelen jetzt schon in unserer Welt und empfinde dieses Buch als eine Art Warnung vor dem gesamten Kollaps. Die Politikspiele nehmen in dem Roman eine zentrale Rolle ein und zeigen, wie sinnlos alles werden kann, wenn das Machtverhältnis ungleich verteilt wird.

Eine Leseempfehlung für Menschen, die sich gerne mit Dystopien beschäftigen und auch eine gewisse Resilienz besitzen, denn es gibt einige unschöne Szenen in dem Buch.

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