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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Gefühlvoller Roman über Unabhängigkeiten

Die Unbändigen
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“Die Unbändigen“ erzählt eine nahe, gefühlvolle aber auch deprimierende Geschichte von drei Frauen, deren Geschichten miteinander verwoben sind. Kate flieht 2019 vor ihrem Mann Simon, der ihr Leben kontrolliert ...

“Die Unbändigen“ erzählt eine nahe, gefühlvolle aber auch deprimierende Geschichte von drei Frauen, deren Geschichten miteinander verwoben sind. Kate flieht 2019 vor ihrem Mann Simon, der ihr Leben kontrolliert und beherrscht, in das Cottage ihrer Großmutter Violet. Dort taucht sie in die Geschichte von Violet und ihrer Vorfahrin Altha ein, welche 1619 der Hexerei angeklagt wurde. Alle drei Frauen wollen Unabhängigkeit und dieses Buch erzählt ihre Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin ist klar, verständlich und die Seiten lesen sich im Akkord. Emilia Hart schafft es Gefühle präzise zu beschreiben und lässt die Leserschaft somit hautnah an dem Leben der Protagonistinnen teilhaben.
Das Cover gehört für mich zu den schönsten, die ich bisher gesehen habe und passt perfekt zum Roman.
Insgesamt also eine Leseempfehlung, wenn man gerne Frauenromane liest, die bedrückende Schicksale thematisieren.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Rauch über New Berlin

New Berlin
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New Berlin ist ein kurzer, schneller und dynamischer Scifi-Thriller, der eine Welt im Untergrund zeigt. Vor 20 Jahren hat eine Explosion die Oberfläche zerstört und der Rauch des immer noch brennenden ...

New Berlin ist ein kurzer, schneller und dynamischer Scifi-Thriller, der eine Welt im Untergrund zeigt. Vor 20 Jahren hat eine Explosion die Oberfläche zerstört und der Rauch des immer noch brennenden Feuers macht das Atmen an der Oberfläche nicht möglich. Die Menschen leben daher im Untergrund auf verschiedenen Leveln. Und sie bekämpfen sich, Universals gegen Colonials. Brick gehört zu den Universals und ist ein Kopfgeldjäger, der von seiner Chefin Charlotte auf einen ungewöhnlichen Fall angesetzt wird. Dabei trifft er auf eine Frau, die ihn in eine Welt führt, nach der für Brick nichts mehr so ist, wie es mal war.

Ich habe die Geschichte gerne verfolgt. Sie ist schnell und liest sich super am Stück weg. Mit Brick hatte ich am Anfang meine Schwierigkeiten, aber er ist mir immer sympathischer geworden. Er ist ein wenig anders, vor allem sein Gedächtnis. Doch ich will nicht zu viel verrraten, lest selbst den Auftakt zu New Berlin und taucht in eine interessante neue Welt ein.

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Eine Mischung aus Herzschmerz und Weltschmerz

Großstadtballaden / Die Anmut der Einsamkeit
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Das Buch folgt einer interessanten Idee, nämlich die Verknüpfung von Herzschmerz und Weltenschmerz. Der Autor und gleichzeitig Protagonist ist getrennt und verarbeitet mit diesem Buch seinen Liebeskummer. ...

Das Buch folgt einer interessanten Idee, nämlich die Verknüpfung von Herzschmerz und Weltenschmerz. Der Autor und gleichzeitig Protagonist ist getrennt und verarbeitet mit diesem Buch seinen Liebeskummer. Seine Gedanken und Gefühle über seine Trennung verbindet er mit den Gedanken über die Menschheit des 21. Jahrhunderts, denn er sieht dort einige Parallelen.

Die Verknüpfung zwischen Herzschmerz und den Gedanken über unsere Welt waren anfangs noch etwas holprig und unharmonisch zusammengesetzt, wurden jedoch im Laufe des Buches besser miteinander verbunden.
Man lernt den Autor im Verlaufe des Buches besser kennen, taucht in seine Gedankenwelt ein und kann den Herzschmerz beinahe selbst fühlen.

Viele Gedanken und Weltanschauungen des Autors teile ich und kann mich daher gut mit ihm sympathisieren. Die Menschheit ist irgendwann falsch abgebogen und wir leben nun in einer starren Welt, die das Menschliche in uns immer weiter verdrängt.
Das Buch kam zur rechten Zeit und ich habe es gerne gelesen. Es wirft viele Fragen auf und versucht auch Antworten zu geben. Mir hat es vor Augen geführt, dass ich mich intensiver um meine Lebensgestaltung kümmern sollte. Ich bin froh, es gelesen zu haben und kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Schöne leichte Sommerlektüre für Jugendliche

Mein Sommer voller Flips und Flops
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Charly ist 14 und in den Bruder von Chiara verliebt: Luke. Doch dieser nimmt sie gar nicht wahr und sie haben auch noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Bis sich eines Tages Chiara an den Tisch von ...

Charly ist 14 und in den Bruder von Chiara verliebt: Luke. Doch dieser nimmt sie gar nicht wahr und sie haben auch noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Bis sich eines Tages Chiara an den Tisch von Charly setzt. Sie freunden sich an, bis Chiara ihr einen Deal vorschlägt. Charly hilft dabei ihren besten Freund Noah mit Chiara zu verkuppeln und diese hilft Charly wiederum bei Luke.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Besonders der Anfang war eine schöne Einführung in das Leben Von Charly und vor allem in ihre Gefühlswelt. Denn die steht Kopf. Sie ist verliebt in jemanden, der sie nicht einmal wahrnimmt. Und so begleiten wir als Leser*innen die Tage und Wochen des Sommers.
Ich bin leider etwas enttäuscht von dem Buch, da ich mir mehr erhofft hatte. Vorallem mehr Interaktionen zwischen Charly und Noah. Es ist eine süße und auch amüsante Geschichte, jedoch mit Luft nach oben. Gerade das Ende kam mir einfach zu kurz. Ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht und auch ein paar mehr Erklärungen. Dennoch spreche ich eine Empfehlung aus, da es ein schönes Jugendbuch ist und die Themen gut aufgreift und auch veranschaulicht: Freundschaft, das erste Schmachten und die erste (große) Liebe.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein interessantes Schauermärchen

Lapvona
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Marek ist ein missgestalteter Junge im Dorf Lapvona, der durch einen tragischen Zufall in das Schloss des Herrschers Villiam kommt. Bis dahin begleiten wir Marek und seinen Vater Jude in ihrem Alltag als ...

Marek ist ein missgestalteter Junge im Dorf Lapvona, der durch einen tragischen Zufall in das Schloss des Herrschers Villiam kommt. Bis dahin begleiten wir Marek und seinen Vater Jude in ihrem Alltag als Schafhirten. Auch andere Bewohner und Bewohnerinnen des Dorfes lernen wir im Verlauf des Buches näher kennen.
"Lapvona" liest sich wie ein Schauermärchen. Das Setting ist düster und erinnert an die Zeit des Mittelalters: es gibt Räuber, die Dörfer überfallen, Herrscher in ihren Schlössern und Burgen sowie Bauern und Dorfbewohner, die Hunger leiden. Die Figuren wirken wie Charaktere aus einem Kuriositätenkabinett. Aber vor allem leiden Frauen in dieser düsteren Welt.
Die Autorin Moshfegh möchte mit ihrem Buch schockieren und den Leser:innen zeigen, dass wir heute in einer ähnlichen Gesellschaft leben. Das Buch rüttelt an den Grenzen und schwört Ekel herauf. Besonders die Buchmitte hat es in sich.
"Lapvona" ist nichts für zarte Gemüter, die Gesellschaftskritik wird auf brutale und ehrliche Art den Leser:innen präsentiert. Dabei ist die Sprache oft weich und fließend.
Ich hatte keinen Spaß beim Lesen, aber den soll auch niemand bei diesem Buch haben. Ich spreche daher eine Leseempfehlung aus, aber nur an Menschen, die gerne Schauergeschichten lesen und Horror gewohnt sind.


"Vielleicht ist es das allergrößte Wunder, wenn Gott Gerechtigkeit walten lässt, ohne dass ein Mensch dafür einen Finger krumm zu machen braucht. Oder vielleicht ist es einfach Schicksal. Im Nachhinein hat alles einen Sinn. Ob wahr oder falsch, man muss sich für alles eine Erklärung zurechtlegen, um irgendwie durchs Leben zu kommen. Worin liegt also hier der Sinn?" S. 317

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