Platzhalter für Profilbild

DSunshine77

aktives Lesejury-Mitglied
offline

DSunshine77 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DSunshine77 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2020

Mysteriöse Expedition nach Sibirien

Das Geheimnis der Taiga-Pyramiden
0

Dr. Peter Eberius besitzt ein altes Artefakt, welches ihm den Weg zu drei Pyramiden weist, die sich mitten in Sibirien befinden sollen. Er stellt ein Expeditionsteam zusammen, welches aus ihm, der Archäologin ...

Dr. Peter Eberius besitzt ein altes Artefakt, welches ihm den Weg zu drei Pyramiden weist, die sich mitten in Sibirien befinden sollen. Er stellt ein Expeditionsteam zusammen, welches aus ihm, der Archäologin Hannah Walkow und dem Geologen Georg Beyerbach besteht. Da es zu Zeiten des kalten Krieges spielt, wird dieser (west)deutschen Expedition ein Aufpasser zur Seite gestellt, der sowjetische KGB-Mann Dimitri Senyonow. Zusammen machen sie sich auf den Weg um diese Pyramiden zu finden und damit eine untergegangene Hochkultur zu entdecken.

Die abenteuerliche Expedition wird erschwert, durch das pikante Detail, dass Hannah und Georg ein Paar waren. Durch dieses Konfliktpotential und den Aufpasser Dimitri ist das Teaminnenverhältnis von Beginn an nicht eben harmonisch. Und so mehr man sich den Pyramiden annähert um so mehr kommt es hier zu Veränderungen bei den Beteiligten und zu Spannungen zwischen diesen.

Mir hat diese Geschichte insgesamt sehr gut gefallen. Obwohl man relativ schnell mitbekommt, dass es nicht nur normale Überbleibsel einer untergegangenen Kultur sind, bleibt beim Lesen lange offen, um was genau es sich handelt und das Ende überrascht. Auch die Spannungen zwischen den Protagonisten sorgen dafür, dass es bis zum Ende mehr als interessant zu lesen ist.

Veröffentlicht am 24.02.2020

180 Prozent Lesevergnügen

Um 180 Grad
0

"Um 180 Grad" ist ein Buch über den Jungen Lennard, der zusammen mit ein paar Kumpels Grafity auf die graue Wand des "Bunkers", eines äußerlich freudlose Pflegeheim. Da seine Freunde und er erwischt werden, ...

"Um 180 Grad" ist ein Buch über den Jungen Lennard, der zusammen mit ein paar Kumpels Grafity auf die graue Wand des "Bunkers", eines äußerlich freudlose Pflegeheim. Da seine Freunde und er erwischt werden, "verurteilen" seine Eltern ihn dazu, die Strafe abzuarbeiten, indem er im Bunker als Lesepate aktiv wird und so nicht nur die graue Außenwand, sondern auch das doch recht graue Leben eines Bewohner zu verschönern. Dazu hat Lennard aber eher wenig Lust und freut sich zunächst, dass er mit Fraus Silberstein eine Vorlesepartnerin hat, der es offensichtlich egal ist, ob er ihr etwas vorliest und wie lange er das tut. Aber zum Einen ist Frau Silberstein, als Auschwitzüberlebende, eine sehr interessante Person und zum Anderen lernt er im Pflegeheim auch noch Lea kennen, die er, nunja, mindestens genauso spannend findet.

Das Buch richtet sich vor allem an Jugendliche. Dies merkt man zum Einen am Alter und an der Lebenswelt der Protagonisten zum Anderen an der verwendeten Sprache. Aber auch für Erwachsene ist dieses Buch lesenswert, weil es einfach eine wunderbare spannende und liebevoll erzählte Geschichte ist. Man ist als Leser fasziniert und kann es kaum noch erwarten, was Frau Silberstein noch preisgibt.

Veröffentlicht am 18.02.2020

Toller Krimi zu den Anfängen der Weimarer Republik

Der rote Judas
0

"Der rote Judas" von Thomas Ziebula ist ein Kriminalroman, der in der Zeit nach dem Ende des ersten Weltkrieges in der sächsischen Metropole Leipzig handelt. Deutschland befindet sich noch im Taumel der ...

"Der rote Judas" von Thomas Ziebula ist ein Kriminalroman, der in der Zeit nach dem Ende des ersten Weltkrieges in der sächsischen Metropole Leipzig handelt. Deutschland befindet sich noch im Taumel der Niederlage, durch den Versailler Friedensvertrag wird der Wiedereinzug der Normalität und der Aufbau der Demokratie erschwert. Körperlich und seelig schwer beeinträchtigte ehemalige Soldaten kommen aus der Gefangenschaft und müssen nicht nur ihre persönlichen Kriegserlebnisse überwinden, sondern auch in eine neue Zeit starten und sich ihr Leben (wieder-) aufbauen.

Zu diesen Heimkehrern gehört Paul Stainer. Vor dem Krieg war er bei der Leipziger Kriminalpolizei tätig. Als er aus dem Krieg zurückkehrt, ist er traumatisiert, hat seine Frau verloren und kann nicht damit rechnen, seinen alten Job wiederzubekommen. Trotz dieser schlechten Vorraussetzungen gelingt ihm beruflich der Wiedereinstieg in seinen Posten relativ einfach. Doch gleich sein erster Fall hat es richtig in sich:

Zeitnah geschehen mehrere Morde in Leipzig, auf die er als Ermittler angesetzt wird. Und er kommt gut vorran. Aber um so mehr die Zusammenhänge erkennbar werden, um so mehr gerät Stainer selbst ins Fadenkreuz...

Mir hat an diesem Kriminalroman besonders gut gefallen, wie Thomas Ziebula es geschafft hat, den historischen Hintergrund und die spannende Story zu verbinden. Man erfährt sehr viel über die damalige Zeit, angefangen von den Inhalt und den Auswirkungen des Versailler Vertrages, über das Erwachsen der Konflikte zwischen den verschiedenen politischen Ausrichtungen bis hin zu den inneren Konflikten der Kriegsheimkehrer. Genau wie die sehr gut dargestellten Kulisse des damaligen Leipzigs gelingt es ihm auch, die Protagonisten realistisch darzustellen und handeln zu lassen. So entsteht eine lebendige Atmosphäre, die den Leser durch die spannende Handlung gefangen nimmt. Ein tolles Buch.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Entführt und gejagt

Die Komplizin
0

Die Komplizin - Alles auf Anfang" ist der erste Teil einer ingesamt vierbändigen Thrillerreihe um die Krankenpflegerin Anna.

Auf dem Heimweg von der Arbeit wartet sie an einer roten Ampel, als plötzlich ...

Die Komplizin - Alles auf Anfang" ist der erste Teil einer ingesamt vierbändigen Thrillerreihe um die Krankenpflegerin Anna.

Auf dem Heimweg von der Arbeit wartet sie an einer roten Ampel, als plötzlich ihre Fahrzeugtür geöffnet wird und zwei ihr unbekannte Männer einsteigen, denen Menschenleben offenbar nichts bedeuten. Aber auch deren Leben ist in Gefahr, da sie von einer kriminellen Vereinigung gejagt werden, die ebenso skrupellos wie gut vernetzt ist und keine Gnade kennt.

Ellen Puffpaff schickt Anna und ihre Entführer auf eine Odyssee durch Europa, bei der sie ihren Jägern immer einen Schritt voraus sind. Dabei überzeugt der Thriller neben des hohen Spannungsniveaus vor allem durch die Entwicklung der Persönlichkeit von Anna und ihren Entführer und der Beziehung zwischen diesen beiden Parteien. Immer wieder kommt es zu unerwarten Wendungen. Am Ende verbleibt die Spannung, wie es mit Annas Geschichte in Teil 2 weitergehen wird und ein leichtes Unwohlsein, wenn man an der Ampel steht und die Tür nicht verriegelt ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2020

Bewegende Geschichte - toll erzählt

Klara vergessen
0

Manchmal, wenn man ein Buch zuschlägt, ist es, als ob man sich von einem guten Freund verabschiedet. Und eigentlich immer handelt es sich dann um ein Buch, in dem eine bewegende Geschichte außerordentlich ...

Manchmal, wenn man ein Buch zuschlägt, ist es, als ob man sich von einem guten Freund verabschiedet. Und eigentlich immer handelt es sich dann um ein Buch, in dem eine bewegende Geschichte außerordentlich gut erzählt wird.

"Klara vergessen" ist ganz klar so ein Buch. Erzählt wird die Geschichte von Juri, der als Ornithologe in den Vereinigten Staaten von Amerika lebt und als Professor an der Universität doziert. Er stammt ursprünglich aus Rußland, genauer gesagt aus Murmansk, einer Hafenstadt ganz im Nordwesten von Rußland. Und nachdem er seit 23 Jahren in der USA lebt, erreicht ihn eine E-Mail von dort, aus der er erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Und obwohl sein Vater einer der Gründe für seine Flucht aus Rußland war, beschließt er, ihn noch einmal zu besuchen.

Der Leser begleitet Juri auf seiner Reise in seine Heimatstadt zu seinem Vater und erlebt das Treffen mit diesem. Man erfährt, wie groß die Differenzen zwischen Juri und seinem Vater Rubin sind. Und obwohl dieser Konflikt auch am Sterbebett seines Vaters weiter besteht, äußert dieser doch eine Bitte: Juri soll herausfinden, was aus Klara geworden ist, seiner Großmutter und die Mutter Rubins.

Auf der Spurensuche erfährt man die bewegende Lebensgeschichte von Juri, seinem Vater Rubin und seiner Großmutter Klara.

Dies alles wird in einem sehr ruhigen, fast sanft anmutenden Erzählstil wiedergegeben, welcher trotzdem an das Buch fesselt. Dies wird verstärkt durch sehr wenige Zeitsprünge, die einzelnen Schicksale werden jeweils fast linear erzählt. Man erlebt die Zustände von Verfolgung, Denunziation und Verrat und die daraus resultierenden Folgen zu Zeiten Stalins und erkennt die Folgen auch für die darauffolgenden Generationen, bis hin in die Gegenwart.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere