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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2020

Wenn Drachen lachen...

Drachenlachen - Flammen und Fauchen
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haben sie entweder eine frische Prinzessin gefrühstückt oder in diesem Buch gelesen.

Eine bunte Sammlung von 12 Drachengeschichten, ausgedacht und niedergeschrieben von 11 Autoren und Autorinnen lässt ...

haben sie entweder eine frische Prinzessin gefrühstückt oder in diesem Buch gelesen.

Eine bunte Sammlung von 12 Drachengeschichten, ausgedacht und niedergeschrieben von 11 Autoren und Autorinnen lässt den Leser ins Drachenreich eindringen. Als Beiwerk tummeln sich auch noch Vampire, Zwerge, Elben, Skelette und andere Fantasyfiguren in den Geschichten. Und genauso vielfältig wie die handelnden Figuren sind auch die Geschichten. Kurze und lange, lustige, spannende, romantische, verträumte und vor allem fantastische Geschichten sammeln sich auf den ca. 300 Seiten. Drachen schlüpfen in ganz neue Rollen und kommen auch in aktuelleren Zeiten vor. Es wird deutlich mehr geboten als die übliche Drachen - Prinzessinen - Ritter Plattitüde. Und selbst wenn Drache auf Prinzessin und Ritter stösst, werden die ausgetretenen Pfade verlassen und der Leser überrascht.

Eine einheitliche Bewertung ist - aufgrund der vielen unterschiedlichen Geschichten - schwer. Natülich gibt es welche, die mir besser gefallen haben als andere. Insgesamt vergebe ich hier aber die vollen fünf Sterne, weil mir zum Einen alle Geschichten gut bis sehr gut gefallen haben und zum Anderen vor allem die Vielfalt und der Abwechslungsreichtum dieses Buch ausmachen.

Veröffentlicht am 19.04.2020

Ein wertvolles Leben!

Die Unwerten
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"Die Unwerten" von Volker Dützer erzählt von dem Mädchen Hannah Bloch. Hannah ist 14 Jahre alt, Halbjüdin und als solche in der Schule (noch) geduldet. Als Epileptikerin ist sie darüber hinaus besonders ...

"Die Unwerten" von Volker Dützer erzählt von dem Mädchen Hannah Bloch. Hannah ist 14 Jahre alt, Halbjüdin und als solche in der Schule (noch) geduldet. Als Epileptikerin ist sie darüber hinaus besonders gefährdet, bisher gelingt es ihr allerdings, dies vor ihren Mitschülern und ihrern Lehrern geheim zu halten. Bis jetzt. Ausgerechnet bei ihrem Mathematiklehrer Pilz, der es als glühender Nationalsozialist sowieso schon als Zumutung empfindet, eine Halbjüdin in seiner Klasse zu haben, hat sie dann aber doch einen Anfall und fällt in Ohnmacht und bringt damit den Stein ins Rollen.

Pilz nutzt die Chance und meldet Hannah. Durch einen befreundeten Arzt wird Hannah an den Dr. Rademann vermittelt. Doch sie hat kein Glück. Dr. Rademann ist durch den systemtreuen Dr. Lubeck ersetzt worden, der an dem Euthanasieprojekt T4 mitarbeiten soll. Sie gerät in die Fänge der Vernichtungsmaschinerie.

Volker Dützer gelingt es bemerkenswert gut, viele Protagonisten sehr detailiert auszuarbeiten und mit Tiefe auszustatten. Dadurch wirken diese sehr realistisch und agieren glaubhaft. Auch die Erlebnisse der handelnden Personen sind sehr vielschichtig in ihren Auswirkungen. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen.

Ein weiterer sehr positiver Punkt ist die erzählte Handlung. Man schwankt bis fast zur letzten Seite zwischen Hoffnung, Bangen und Verzweiflung und wird immer wieder von Wendungen überrascht. Dabei belässt Volker Dützer es nicht bei den Euthanasie - Motiv, welches aber schon das Hauptthema bleibt, sondern lässt auch andere Geschehnisse der damaligen Zeit mit einfließen. Dadurch wirkt das Buch sehr lebendig, ohne dass es - in meinen Augen - überladen wirkt.

Man merkt im gesamten Buch, dass hier eine sehr gründliche Recherche betrieben wurde, um diese spannende und gut geschriebene Geschichte vor realistischen Hintergrund spielen zu lassen. Von daher kann ich hier nicht anders und muss 5 Sterne vergeben. Vielen Dank für dieses tolle und wichtige Buch!

Veröffentlicht am 20.03.2020

Wundervolle Reisebeschreibung für jung und alt

Das Himmelsschiff
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Das Himmelsschiff ist das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin", mit dem die 10jährige Elisabeth als Tochter eines Ingenieurs nach Brasilien fährt um dort zwei Jahre zu verbringen, weil ihr Vater die Leitung ...

Das Himmelsschiff ist das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin", mit dem die 10jährige Elisabeth als Tochter eines Ingenieurs nach Brasilien fährt um dort zwei Jahre zu verbringen, weil ihr Vater die Leitung über den Bau einer gigantischen Zeppelinhalle am Luftschiffhafen leiten soll. Und so nimmt der Leser an dieser Reise bei, die man so heute - leider - nicht mehr erleben kann. Statt mit einer Geschwindigkeit von knapp 1000 km/h die Strecke nach Rio in 14 Stunden zu bewältigen, fährt der Zeppelin gemächlich und benötigt fünf Tag von Friedrichshafen bis zu der brasilianischen Metropole am Zuckerhut. Fünf Tage, in denen Elisabeth exotische Landschaften vorbeiziehen sieht, die Weite des Meeres bestaunt und nur wenige Meter über den brasilianischen Regenwald schwebt. Dazu erhält sie Einblick in die Technik des Zeppelins und erfährt von einem anderem mitreisenden Kind über Jesus. Eine aus allen Blickwinkeln einmalige Reise.

Nach der Ankunft in Brasilien lebt Elisabeth bei einer deutschen Gastfamilie und geht auf eine deutsche Schule. Dort lernt sie Jael kennen und freundet sich mit ihr an. Nicht ganz einfach, zu einer Zeit, in der in Deutschland der Antisemitismus die Oberhand gewonnen hat. Aber Luftschiffe verbinden.

Rüdiger Marmulla erzählt die Geschichte aus dem Blickwinkel eines zehnjährigen Mädchens und es gelingt ihm dies auch durch die Sprache sehr authentisch darzustellen. Dies macht einen besonderen Zauber aus, diese phantastische Reise durch die staunenenden Augen eines Kindes zu erleben. Das es dadurch auch für Kinder sehr gut geeignet ist, versteht sich von selbst.

Auf dem Klappentext findet man die Zusammenfassung "Das Himmelsschiff ist eine entzückende zeitgeschichtliche Dokumentation vom Feinsten. Wer eine zu Herzen gehende Lektüre lesen will, ist mit dem Buch gut bedient." Besser könnte ich es nicht ausdrücken.

Veröffentlicht am 14.03.2020

Mysteriöse Expedition nach Sibirien

Das Geheimnis der Taiga-Pyramiden
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Dr. Peter Eberius besitzt ein altes Artefakt, welches ihm den Weg zu drei Pyramiden weist, die sich mitten in Sibirien befinden sollen. Er stellt ein Expeditionsteam zusammen, welches aus ihm, der Archäologin ...

Dr. Peter Eberius besitzt ein altes Artefakt, welches ihm den Weg zu drei Pyramiden weist, die sich mitten in Sibirien befinden sollen. Er stellt ein Expeditionsteam zusammen, welches aus ihm, der Archäologin Hannah Walkow und dem Geologen Georg Beyerbach besteht. Da es zu Zeiten des kalten Krieges spielt, wird dieser (west)deutschen Expedition ein Aufpasser zur Seite gestellt, der sowjetische KGB-Mann Dimitri Senyonow. Zusammen machen sie sich auf den Weg um diese Pyramiden zu finden und damit eine untergegangene Hochkultur zu entdecken.

Die abenteuerliche Expedition wird erschwert, durch das pikante Detail, dass Hannah und Georg ein Paar waren. Durch dieses Konfliktpotential und den Aufpasser Dimitri ist das Teaminnenverhältnis von Beginn an nicht eben harmonisch. Und so mehr man sich den Pyramiden annähert um so mehr kommt es hier zu Veränderungen bei den Beteiligten und zu Spannungen zwischen diesen.

Mir hat diese Geschichte insgesamt sehr gut gefallen. Obwohl man relativ schnell mitbekommt, dass es nicht nur normale Überbleibsel einer untergegangenen Kultur sind, bleibt beim Lesen lange offen, um was genau es sich handelt und das Ende überrascht. Auch die Spannungen zwischen den Protagonisten sorgen dafür, dass es bis zum Ende mehr als interessant zu lesen ist.

Veröffentlicht am 24.02.2020

180 Prozent Lesevergnügen

Um 180 Grad
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"Um 180 Grad" ist ein Buch über den Jungen Lennard, der zusammen mit ein paar Kumpels Grafity auf die graue Wand des "Bunkers", eines äußerlich freudlose Pflegeheim. Da seine Freunde und er erwischt werden, ...

"Um 180 Grad" ist ein Buch über den Jungen Lennard, der zusammen mit ein paar Kumpels Grafity auf die graue Wand des "Bunkers", eines äußerlich freudlose Pflegeheim. Da seine Freunde und er erwischt werden, "verurteilen" seine Eltern ihn dazu, die Strafe abzuarbeiten, indem er im Bunker als Lesepate aktiv wird und so nicht nur die graue Außenwand, sondern auch das doch recht graue Leben eines Bewohner zu verschönern. Dazu hat Lennard aber eher wenig Lust und freut sich zunächst, dass er mit Fraus Silberstein eine Vorlesepartnerin hat, der es offensichtlich egal ist, ob er ihr etwas vorliest und wie lange er das tut. Aber zum Einen ist Frau Silberstein, als Auschwitzüberlebende, eine sehr interessante Person und zum Anderen lernt er im Pflegeheim auch noch Lea kennen, die er, nunja, mindestens genauso spannend findet.

Das Buch richtet sich vor allem an Jugendliche. Dies merkt man zum Einen am Alter und an der Lebenswelt der Protagonisten zum Anderen an der verwendeten Sprache. Aber auch für Erwachsene ist dieses Buch lesenswert, weil es einfach eine wunderbare spannende und liebevoll erzählte Geschichte ist. Man ist als Leser fasziniert und kann es kaum noch erwarten, was Frau Silberstein noch preisgibt.