Profilbild von Daggy55

Daggy55

Lesejury Star
offline

Daggy55 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Daggy55 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2021

Amüsante Zeitreise

Ein Dino namens Fred
0

Das Buch beginnt mit einem persönlichen Brief an den, dem das Buch vorgelesen wird. Dort gibt es eine Erklärung, warum wir noch nie einen richtig lebendigen Dinosaurier gesehen haben. Aber dann wird die ...

Das Buch beginnt mit einem persönlichen Brief an den, dem das Buch vorgelesen wird. Dort gibt es eine Erklärung, warum wir noch nie einen richtig lebendigen Dinosaurier gesehen haben. Aber dann wird die Geschichte vom Dino Fred erzählt. Er spielt gerade mit den kleinen Dinos, als ein kleines rotes Flugzeug mit einem kleinen Mädchen am Himmel auftaucht. Als die neunjährige Annegret landet ist sie begeistert Dinosaurier zu sehen. Sie ist durch die Zeit gereist und sie zeigt keinerlei Angst vor den prähistorischen Tieren. Wir müssen dann das Buch hochkant halten, denn es taucht eine T-Rex-Dame auf. Sie meint das kugelige Flugzeug sei ein Ei und müsse ausgebrütet werden. So ergibt es sich, dass die beiden Dinos mit Annegret in die Jetztzeit reisen. Auch hier erleben Fred und Annegret einige verrückte Abenteuer, bis mit Omas Hilfe die Dinos wieder in ihre Zeit zurückkehren können. Niedliche Dinos, Menschen mit großen Augen und viel Drumherum füllen 48 bunte Seiten. Auch Text gibt es reichlich zu lesen, deshalb sollte ein Kind schon Vorleseerfahrung für dieses Buch mitbringen. Aber echte Dino Fans werden ganz sicher auf ihre Kosten kommen. Denn trotz aller Fantasie, die die Geschichte so schön sein lässt, halten die Autoren sich an die Tatsachen. So traut sich Annegret nicht Fred zu erzählen, warum es heute keine Dinosaurier mehr gibt. Am Ende grüßen die beiden als neue Freunde und versprechen weitere Abenteuer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2021

Wer möchte nicht mit dieser Bahn fahren?

Die Märchenbahn
0

Auf dem Leinen gezogenen Cover sieht am die rote Märchenbahn mit den Engelbildern und viele kleine Nikoläuse und einige Engel. Vorne im Fahrerstand ist ein Nikolaus zu sehen, der die Bahn fährt.
Wie wir ...

Auf dem Leinen gezogenen Cover sieht am die rote Märchenbahn mit den Engelbildern und viele kleine Nikoläuse und einige Engel. Vorne im Fahrerstand ist ein Nikolaus zu sehen, der die Bahn fährt.
Wie wir bald erfahren, ist dieser Nikolaus der Vater von Beat, der das ganze Jahr Straßenbahnfahrer ist. Aber in der Vorweihnachtszeit verkleidet er sich als Nikolaus und fährt die Kinder durch die Stadt.
Natürlich wollen alle Kinder mit der Bahn fahren und weil Beat der Sohn ist, darf er öfter mal mitfahren. Aber nicht zu oft, sonst sind die anderen Kinder neidisch, sagt der Vater. Aber die Mutter hat eine Idee und fährt am nächsten Tag ein kleiner Nikolaus mit. Allerdings will auch die Schwester und Freunde mitfahren und so werden es bald fünf kleine Nikoläuse.
Aber der Vater beendet die weitere Vermehrung der kleinen roten Nikoläuse, dafür wird die Bahn einmalig am Montagabend für Beats Schulfreunde fahren und so endet das Buch mit einem wunderschönen Winter/Weihnachtsbild, die beleuchtete Bahn fährt über eine Brücke und die Schneeflocken fallen auf die Stadt. Durch die hellen Fenster der Bahn sieht man viele kleine Zipfelmützen.
Ich denke, alle werden fragen, wo denn diese schöne Bahn fährt, und alle wollen mitfahren und die wundervolle Weihnachtsstimmung genießen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2021

Eine Aufforderung zu mehr Gefühl und Nähe

Ein eiskalter Fisch
0

Auf dem Cover sehen wir den kleinen Jungen auf der Schulter seines Vaters sitzen. Obwohl man die beiden von Hinten sieht, macht das Bild einen vertrauten Eindruck.
Auch das erste Bild im Buch zeigt den ...

Auf dem Cover sehen wir den kleinen Jungen auf der Schulter seines Vaters sitzen. Obwohl man die beiden von Hinten sieht, macht das Bild einen vertrauten Eindruck.
Auch das erste Bild im Buch zeigt den Jungen zwischen seinen Eltern sitzend und alle schauen in ein Buch. Doch im Text ist zu lesen, dass der Vater es nicht so mit der „Gefühlsduselei“ hat. Deshalb ist der Junge, der uns die Geschichte erzählt, erstaunt, dass sein Vater beim Tod des Fisches Onno weint. Traurig sieht man Vater und Sohn im Kinderzimmer sitzen und der Vater wischt sich seine Tränen weg. Dann nimmt der Vater den Jungen in den Arm und das ist wirklich eine Überraschung, denn im Gegensatz zum Sohn, ist der Vater kein „Kuscheltyp“. So liegen die beiden dann in einer festen Umarmung auf der Couch. Dann muss der Junge die Beerdigung seines Fisches Onno vorbereiten und es hat viel schöne Ideen. Er schreibt auch einen Zettel, den die Mutter auf den Tisch gelegt hat, ab. In ungelenken Buchstaben können wir den Text lesen. Als Onno am Ende im Klo beerdigt wird, stehen die Eltern Hand in Hand dabei. Danach betätigen alle drei gemeinsam die Spülung. Eine (be-)rührende Szene.
Der Titel ist wunderschön doppeldeutig, außer Ono wird auch der Vater so bezeichnet. Das Kind freut sich so sehr über die körperliche Nähe und die Liebe des Vaters, dass er den Todestag seines Haustiers als „den schönsten Tag in meinem ganzen, langen Leben.“ bezeichnet. Ein wenig denke ich, das ist nicht nur ein Buch für Kinder, sondern für die eiskalten Erwachsenen, die hier sehen, wie viel Zuneigung und Umarmen für uns alle bedeutet.
Der Text ist kurz und gut verständlich, die Bilder ergänzen hervorragend die Geschichte. Aber das Besondere sind die Gefühle, die das Buch in uns wachruft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2021

Gute Aufarbeitung eines Mordes

Darmstädter Nachtgesänge
0

Der Odenwald ist eine arme Gegend, junge Männer finden keine Arbeit und müssen, um nicht zu hungern und zu frieren, Holz im Wald schlagen. So kommt es, dass Jacob immer wieder vom Förster beim Freveln ...

Der Odenwald ist eine arme Gegend, junge Männer finden keine Arbeit und müssen, um nicht zu hungern und zu frieren, Holz im Wald schlagen. So kommt es, dass Jacob immer wieder vom Förster beim Freveln erwischt wird. Als eben dieser Förster tot aufgefunden wird, steht es schnell als Mörder fest. So kommt er zunächst nach Michelstadt ins Verlies. Nach seiner Flucht kommt er ins neu erbaute Gefängnis in Darmstadt. Hier sitzen auch viele politische Gefangene ein. Sie wollen einen demokratischen deutsche Staat und besonders Georg Büchner, setzt durch seine Artikel und sein Theaterstück dafür ein. Seine Familie ist nicht glücklich mit seinen politischen Ambitionen und versucht ihn zu Hause unter Kontrolle zu bringen.
Anna, das Hausmädchen Büchners, wird immer mehr in den Kriminalfall und die politischen Verflechtungen hineingezogen. Besonders ihre Bekanntschaft zu dem Journalisten Oscar bringt einige neue Verwicklungen mit sich.
Anna kennt den vermeintlichen Mörder aus ihrem Heimatort und glaubt nicht an seine Schuld, weil sie ihn als netten jungen Mann kennengelernt hat. Kann Oscar Jacob Unterstützung bieten? Aber auch Anna hat es nicht so ganz einfach. Sie hat zwar bei der Familie Büchner eine gute Stelle, aber ihre Tante möchte sie gerne mit dem gewalttätigen Roderich verheiraten.
Die Kinder im Hause Büchner sind sehr verschieden und alle interessant beschrieben. Besonders Luise ist mutiges und modernes jungen Mädchen, das einen eigenen Kopf und viele Gedanken hat.
Das Buch hat mich in eine Zeit des Umbruchs und der revolutionären Ideen geführt und ich habe Anna, Oscar und die Familie Büchner gerne ein Stück begleitet. Das Buch liest sich sehr gut und ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung geben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2021

Ein Buch, das ich mir gewünscht hätte

AnyBody
0

Den Autorinnen ist mit diesem Buch wieder eine herrliche Mischung aus humorvollen Bildern und einfühlsam formulierten Informationen gelungen.
Das Buch hat einen Umschlag und in der Ecke steht „Mach dieses ...

Den Autorinnen ist mit diesem Buch wieder eine herrliche Mischung aus humorvollen Bildern und einfühlsam formulierten Informationen gelungen.
Das Buch hat einen Umschlag und in der Ecke steht „Mach dieses Buch nackig“ eine witzige Aufforderung. Die Sprechblasen im Einband sind aus einer anonymen Online-Umfrage ausgewählt worden. Einige sprechen eine direkt an, anders machen nachdenklich.
Es folgt ein ungewöhnliches Inhaltsverzeichnis, sortiert nach „So sehe ich aus“, „Körpergefühle“ oder „Was wir tun“ sind Begriffe untergeordnet. So findet man „Nackt sein“ auf Seite 55 und Gemeinheiten auf Seite 23.
Ein Vorwort erklärt, warum das Buch einen englischen Namen hat. Da ich kein Freund englischer Titel bin, fand ich das sehr überzeugend.
Und dann geht es los mit „Alt sein“ das Kapitel, da ich mich da schon sehr gut auskenne, kann ich mich mit dem Text identifizieren. Am Rande gibt es noch einen Wissenshinweis „Schon gewusst?“ erfahre ich, warum ich kleiner wurde. Zu „Berührung“ gibt es eine kleine gezeichnete Aufstellung von (angenehmen) Berührungen.
Die nächste Doppelseite zeigt eine Großfamilie mit der Überschrift „Familientreffen 1992“.
Es folgen noch drei solcher Bilder aus verschiedenen Jahrgängen. Nach Überschriften wie Brüste, Divers, Eitelkeit zeigt eine Doppelseite Bilder von Schimpfwörtern, wie Elefantenarsch, Presswurst und dicke Schnecke. Das Thema Hässlich gefiel mir besonders gut. Ein längeres Kapitel befasst sich mit „Haar und Haut“. Körperflüssigkeiten war wieder sehr informativ. 40.000 Liter Spucke, da muss man ganz schön schlucken. Auch Körpersprache wird durch anschauliche Bilder ergänzt. Bei Komplimenten wurde ich sehr nachdenklich, vielleicht sollte ich öfter welche machen. Ein paar schöne Beispiel bietet der Comic der nächsten Seite. Auch zum Thema „Nackt sein“ gibt es zwei tolle Bilder, oben eine Szene vielen unterschiedlichen Menschen auf einem Bürgersteig, unten dieselben Leute ohne Kleidung. Was man nicht alles machte, um schön zu sein, Zähne feilen oder Füße abbinden, wie wird sich das wohl weiterentwickeln? Sehen wir bald alle gleich aus?
Was würden wir uns von der Fee wünschen, wenn wir uns verändern könnten? Selbstzweifel, Trans Kinder und die Veränderungen unserer Körper sind einiger der nächsten Kapitel.
Dann folgt ein Fragebogen mit einigen sehr intimen Fragen. Dann kann man eine Körperkontur mit Farbe füllen, Rot bedeutet „Diese Stelle ist etwas ungewöhnlich“.
Das Buch steckt voller Wissen und es macht richtig Spaß es anzuschauen und durchzulesen. Ein besonderes Körperlexikon, dass keinen Begriff auslässt und das ich mir als Kind gewünscht hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover