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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2019

Rache

Wie du mir
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Der Klappentext hört sich spannend an, und der Plot hat mich neugierig gemacht. Wer hat nicht selbst schon einmal Rachegelüste gehabt oder sie gar umgesetzt. Die meisten Menschen haben aber nicht die Gelegenheit ...

Der Klappentext hört sich spannend an, und der Plot hat mich neugierig gemacht. Wer hat nicht selbst schon einmal Rachegelüste gehabt oder sie gar umgesetzt. Die meisten Menschen haben aber nicht die Gelegenheit oder den Mut, es tatsächlich durchzuziehen. Umso mehr machte es mich neugierig, darüber zu lesen, wie hinterhältig Amanda und Dana ihre Rache Realität werden lassen.

Der Anfang der Geschichte beschreibt das Leben von Dana und wie schwer es für sie bisher war, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Der Text plätschert so dahin, bis Dana bereits nach wenigen Kapiteln auf Amanda trifft und die Handlung langsam aber stetig an Fahrt aufnimmt.

"Also", sagte sie und klopfte aufgeregt ihre Fingerspitzen gegeneinander. "Bist du bereit?" "Wozu?" "Du bist dran." (Zitat Seite 81)

Dana ist eine authentische Figur, die einem schnell ans Herz wächst. Nach ihrem beschriebenen Werdegang, kann man gut nachzuvollziehen, warum sie für Amandas Rachepakt so empfänglich ist. Sie nimmt für den Leser schnell die Opferrolle ein. Über Amanda jedoch erfährt der Leser erst später mehr, als die Geschichte eine tragische Wendung nimmt, und Dana erkennt, dass sie vielleicht doch keine so gute Freundin ist, wie sie dachte. Lange Zeit war mir als Leser nicht klar, ob Amanda auch nur ein weiteres Opfer oder eine Täterin ist.

"Na, jedenfalls hat sie mir erzählt, was für eine treue Freundin du bist. Etwa bei deinem Schulfreund Jason. Das ist er doch auf deinem Abschlussball-Foto, nicht? Und ich hab ihr erzählt, ich weiß, dass ich mich immer auf dich verlassen kann, wenn ich was brauche. Ganz besonders, wenn du mir etwas schuldig bist." (Zitat Seite 312)

Der Schreibstil ist flüssig, und nach anfänglichen Schwierigkeiten, in die Geschichte zu kommen, packte mich schon bald das kalte Grauen, als ich begriff, welche Richtung das Buch aufnahm. Die Autorin schafft es mit vielen geschickten Plots die Spannung konstant hochzuhalten, und man fiebert bis zum Ende mit, ob Dana das alles unversehrt übersteht.

Der Schluss hat mich nochmal sehr schockiert und stellte meine Vorstellung von Gut und Böse auf den Kopf.
 

Der Epilog war dann jedoch für meinen Geschmack etwas zu ausschweifend, auch wenn die Autorin hier wahrscheinlich nur noch einmal zusätzlich auf die tragische Realität dieses aktuellen Themas aufmerksam machen wollte.

Persönliches Fazit: Nach einem holprigen Start entwickelt sich das Buch zu einem gelungenen Thriller mit aktuellem Thema und vielen Plottwists. 

Veröffentlicht am 20.03.2019

Enttäuschend

Deine letzte Lüge
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Was, wenn es gar kein Suizid war...


Klappentext:

Vor einem Jahr hat sich Caroline Johnson das Leben genommen, genau wie ihr Mann nur wenige Monate zuvor. Ihre Tochter Anna leidet schwer unter dem Verlust, ...

Was, wenn es gar kein Suizid war...


Klappentext:

Vor einem Jahr hat sich Caroline Johnson das Leben genommen, genau wie ihr Mann nur wenige Monate zuvor. Ihre Tochter Anna leidet schwer unter dem Verlust, fragt sich wieder und wieder, was die Eltern in den Tod getrieben hat. Besonders seit sie selbst Mutter geworden ist, quält die Ungewissheit sie mehr denn je. Sie beginnt nachzuforschen, stößt schnell auf Lügen und Ungereimtheiten. Dann aber spürt Anna, dass jemand sie beobachtet, ihr nachstellt. Schon bald muss sie lernen: Manche Dinge sollte man besser ruhen lassen …


Anna bekommt am Todestag ihrer Mutter einen Brief mit nur drei Worten - Selbstmord? Von wegen!

Sie sucht verzweifelt Hilfe bei Murray, einem Detective im Ruhestand, der ihr helfen soll herauszufinden, ob ihre Eltern sich wirklich selbst das Leben genommen haben. War es vielleicht ein Unfall? Oder sogar Mord? Nichtahnend, dass Sie sich selbst in Gefahr bringt, lässt sie die Vergangenheit nicht ruhen.


Ich habe bereits mit Begeisterung den letzten Psychothriller "meine Seele so kalt" von Claire Macintosh gelesen. Meine Erwartungen waren also dementsprechend hoch. 


Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Im ersten wird sehr ausführlich beschrieben, wie zuerst der Vater und später auch Annas Mutter Suizid begingen. 

Nachdem der Brief über die Zweifel an der Selbstmordtheorie auftaucht, folgen seitenlange Beschreibungen, was der Selbstmord ihrer Eltern in Anna ausgelöst hat und wie schwer es für sie ist, damit abzuschließen. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und es passiert lange nichts. 

Jedoch tauchen immer wieder Passagen eines Ich- Erzählers auf, in denen fürs Erste nicht erkennbar ist, wer es ist.


Zitat POS.614

Langsam schlendere ich durch ruhige Strassen, genieße die verbotene Freiheit, die ich mir herausnahm. Jede Handlung hat Konsequenzen, und ich habe die Regeln nicht unbedacht gebrochen. Sollte ich erwischt werden, riskiere ich, mein nächstes Leben zu verlieren und stattdessen im Fegefeuer zu landen.


Zitat POS.658

Such nicht nach Antworten, Anna. Dir wird nicht gefallen, was du findest. Wenn sie zur Polizei geht, bringt sie sich und ihr Baby in Gefahr. Sie wird etwas in Bewegung setzten, das sich nicht aufhalten lässt.


Man beginnt also frühzeitig zu ahnen, das man wüsste, was passiert ist. 

Das Privatleben von Murray wird ebenfalls sehr ausführlich beschrieben, was sehr tragisch ist,  aber mit der Hauptgeschichte nichts zu tun hat.

Im zweiten Teil steigt jedoch plötzlich die Spannung und erreicht ihren Höhepunkt mit der Erkenntnis, das man mit seinen Mutmaßungen total falsch lag.


Leider muss ich sagen ist mir die Handlung aber zu konstruiert gewesen. Die Aufklärung ist nicht ganz schlüssig und einige Wendungen nicht vollständig nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz war der Schreibstil flüssig, aber auch stellenweise langatmig. Vielleicht gerade deshalb war der Moment, in dem endlich etwas passierte, so schockierend. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.


Fazit

Ein gut unterhaltender Psychothriller, mit einigen Schwächen. Die Wendung war jedoch sehr spannend und thematisiert ein absolut aktuelles Thema, dem nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Veröffentlicht am 20.03.2019

nicht so gut wie die ersten Teile

Schatten der Toten
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Schatten der Toten ist bereits der dritte und abschließende Teil um die Tatortreinigerin Judith Keppler.  

Als Isa Kellermann sich unverhofft bei Judith meldet, holt sie ihre Vergangenheit ein und alle ...

Schatten der Toten ist bereits der dritte und abschließende Teil um die Tatortreinigerin Judith Keppler.  

Als Isa Kellermann sich unverhofft bei Judith meldet, holt sie ihre Vergangenheit ein und alle Wege führen zu Larcan nach Odessa. Viele Bekannte aus den vorherigen Bänden bekommen auch in diesem Buch wieder einen Platz. Leider hatte ich so meine Schwierigkeiten den Zusammenhängen zu folgen.  
Die Spionagegeschichte der DDR und BRD, an sich sehr interessant, ist meines Erachtens viel zu ausführlich und kompliziert konstruiert worden und hat damit einfach an Spannung eingebüßt. Dadurch empfand ich das Buch in vielen Teilen viel zu langatmig. Trotzdem ist der Hintergrund gut recherchiert und  
der Schreibstil von Elisabeth Herrmann wie immer flüssig. Durch die Längen und verwirrenden Zusammenhänge konnte mich dieser Teil aber nicht überzeugen und hat mich daher eher enttäuscht.

Veröffentlicht am 20.03.2019

toller Psychothriller

Weck mich nie
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Jasmin braucht dringend Abstand von ihrem Leben. Kurzerhand beschliesst sie ihren Mann Jorgen zurück zu lassen und flüchtet sich mit ihrem fünfjährigen Sohn Paul auf die Insel Minoy in ihr Ferienhaus, ...

Jasmin braucht dringend Abstand von ihrem Leben. Kurzerhand beschliesst sie ihren Mann Jorgen zurück zu lassen und flüchtet sich mit ihrem fünfjährigen Sohn Paul auf die Insel Minoy in ihr Ferienhaus, um wieder zu sich zu finden. Vor einigen Monaten hatte sie einen Autounfall und kann sich nur bruchstückhaft an die Ereignisse dieses Abends erinnern. Sie hat das Gefühl, dass ihr alle etwas vorenthalten und traut selbst ihrem Mann nicht mehr.Als eines Nachts Paul entführt wird, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Wer tut ihr das an? Und wie hängt das alles mit dem Unfall zusammen?"Weck mich nie" ist das erste Buch von Martin Krüger, dass ich gelesen habe und ich bin schwer begeistert.Der Schreibstil ist flüssig. Es gibt so viele Verwirrungen und irgendwie passt nichts zueinander. Das ewige miträtseln, was hier vor sich geht, hat für mich die Spannung konstant hochgehalten.Zeitweise hatte ich das Gefühl es wird mystisch, doch der finale Plottwist lässt die traurige Wahrheit real werden.Der Autor hat es bis kurz vor Schluss geschafft mich immer wieder auf falsche Fährten zu locken und hat mich mit dem Ende noch einmal sehr emotional berührt.Ein gut durchdachtes Konstrukt aus Lügen, Schuld und Verlust.Fazit: Ein gelungener Psychothriller, der mit den großen Titeln (will ich nicht nennen, da ich zu viel vorweg nehmen würde) absolut mithalten kann.

Veröffentlicht am 20.03.2019

beängstigender Politthriller

Im Jahr der Finsternis
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Die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen 

And if all others accepted the lie which the Party imposed- if all records told the same tale- then the lie passed into history and became truth. George ...

Die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen 

And if all others accepted the lie which the Party imposed- if all records told the same tale- then the lie passed into history and became truth. George Orwell "1984"

Umbruchstimmung in Europa. Während die "Bewegung", die ihren Sitz in Wien und Verbindungen nach Deutschland hat, die Bevölkerung durch gezielte Falschinformationen und Gerüchte zu beeinflussen versucht, plant die französische Gruppierung "Gladius" bereits einen Anschlag, dem sie jemand anderen in die Schuhe schieben wollen, - um Unruhe zu stiften und Ängste zu schüren.

Ziel dieser beiden Bewegungen ist es, die Bevölkerung davon zu überzeugen, Europa von den Ausländern und Flüchtlingen zu befreien und sich wieder mehr um das eigene Volk zu kümmern.

Zitat S.72
Bei ihrer Arbeit fühlte sich Sophie oft wie ein Hirte, der eine Herde Schafe zu deren Schutz vor sich hertrieb.

Zur selben Zeit fliegt der Rechtsanwalt Viktor Hellberg mit seiner Tochter nach Wien, um seine Mutter, die bekannte Kriegsfotografin Simone Colbert zu bestatten.
Er weiß nicht, was seine Mutter in Wien vor hatte und möchte diese "Angelegenheit" schnellstmöglich hinter sich bringen. 
Doch plötzlich wird seine Tochter Marie entführt. Die Entführer wollen etwas, dass Simone in ihrem Besitz hatte.
Und langsam dämmert es Viktor, in welche Machenschaften seine Mutter verstrickt war.

Zitat S.145
Es gibt eine bewährte Doppelstrategie für militärische Operationen: Für Angriffskriege redet man den gebildeteren Teilen der Bevölkerung eine humanitäre Intervention ein - dem Rest der Bevölkerung macht man Angst vor einem gefährlichen Feind.

Schon der Klappentext weckte meine Neugierde, denn was kann in Zeiten der Flüchglingskrise und politischen Neugruppierungen wie der AFD aktueller sein, als das Thema dieses Buches? 

Im Grunde geht es darum, dass man nicht alles glauben kann, was einem die Politik und die sozialen Netzwerke suggerieren wollen. Die Verschwörungstheorie in diesem Thriller ist realistisch und absolut beängstigend, wie gewisse Personengruppen die Bevölkerung wie Marionetten in einem Spiel bewegt.
Um das ganze Thema nicht zu trocken werden zu lassen, ist es anhand einer actionreichen Geschichte dargestellt und mit viel Wissen gespickt.

Ein Attentat, eine Entführung und ganz viele Lügen.
Ich persönlich lese eher keine politischen Bücher. Dieses jedoch hat die Autorin so aufregend und geschickt verpackt, dass man nur so durch die Seiten fliegt und man nur hoffen kann, dass diese Machenschaften rein fiktiv sind.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet und auch die Szenen sehr ansehnlich beschrieben. Ich bin positiv überrascht und hatte nicht damit gerechnet, dass mir dieser Thriller so gut gefallen würde.

Fazit: Ein absolut aufregender und actionreicher Politthriller, gut recherchiert und absolut aktuell.
Toller Stoff für einen Kinofilm.