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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

Das Unterbewusstsein vergisst nicht

Seelenschnitte
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Victoria Bachmann hat ihre Karriere als Krisenfotografin hintenan gestellt, um sich ganz der Erziehung ihrer Tochter und dem Familienleben zu widmen.
Sie arbeitet daher nur noch Teilzeit bei einer kleinen ...


Victoria Bachmann hat ihre Karriere als Krisenfotografin hintenan gestellt, um sich ganz der Erziehung ihrer Tochter und dem Familienleben zu widmen.
Sie arbeitet daher nur noch Teilzeit bei einer kleinen örtlichen Zeitung.
Ihr Mann Christian ist ein angesehener Chirurg und der Ruhepol in Victorias Leben. Denn diese quält sich nach einem Albtraum mit fürchterlichen Vorhersehungen um das Leben ihrer zehnjährigen Tochter.
Doch ist diese Angst begründet oder steigert sich Victoria zu sehr in ihre Träume und Vorahnungen rein?

Das Buch beginnt mit dem Ende und ist daher bereits äußerst mysteriös. Doch was ist überhaupt passiert?

Zitat Seite 9
Ich kann kaum atmen. Ich sitze auf einer Parkbank. Und neben mir ein Monster.

In Teil 1 erzählt uns die Autorin von Victoria und ihrer Familie. Victoria kommt mir paranoid vor und leidet offensichtlich unter Verfolgungswahn. Ihre Denkweise ist absolut nicht nachvollziehbar und ihre Handlungen total überzogen.

Zitat S. 23
Alles schien perfekt. Doch dann fing es an. Kurz nachdem ich mit Emma aus dem Krankenhaus gekommen und im Alltag gelandet war. Unter meiner Haut kratzte es, mein Herzschlag polterte unentwegt. Unruhe machte sich in mir breit, mündete in Schweißausbrüchen, Heulkrämpfen, Angst und Panik.

Im Laufe der Geschichte erfahren wir aber mehr über die psychischen Krankheiten, unter denen Victoria schon seit Kindheitstagen leidet, und so war ich mir relativ sicher, dass sie sich alles nur einbildete.
Doch schon bald kommen einem Zweifel, denn die Vorkommnisse sind nicht mehr bloß Zufall und häufen sich zunehmends.
Und plötzlich taucht ein zweiter Erzählstrang auf. Emma in der Gewalt von jemand Unbekannten. Allerdings spielt dieser Teil scheinbar nicht in der Gegenwart, denn Emma ist nicht entführt worden.
Victoria kommt jemanden auf die Spur und verbeißt sich in ihre eigenen Ermittlungen.
Diese sind mir jedoch etwas zu intuitiv als durch Fakten nachvollziehbar.
Dennoch hält die Autorin die Spannung hoch, indem sie einen dazu drängt diese völlig verwirrende Geschichte verstehen zu wollen.

Zitat Seite 240
»Wenn es nichts mehr in einem gibt, das sterben kann«, sagte er schließlich, den Blick auf den reißenden Fluss gerichtet, seine freie Hand klopfte leise auf sein Sternum, »ist der eigene Tod nicht das schlimmste Los.«

Dieses Buchkonstrukt ist völlig anders, als alles was ich bisher gelesen habe. Claudia Giesdorf springt von Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück und man fiebert die ganze Zeit der Auflösung entgegen.
Was ich während des Lesens als nicht nachvollziehbar und unrund hielt, ergibt zum Ende einen Sinn, den ich so nicht erwartet hätte. Die Tragik dahinter hat mich noch lange Zeit beschäftigt.


Fazit: Ein absolut spannender Psychothriller mit einer interessanten Geschichte über das Unterbewusstsein, das nicht vergisst. Eine Geschichte, die ganz anders ausgehen wird, als man vermutet.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Rein kommen alle, aber kommst du auch wieder raus?

DIE KATAKOMBEN
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Eigentlich ist Will nicht begeistert, als Danièle ihn zu einem Ausflug in die Katakomben einlädt. Danièles Bekannter Pascal fand bei seinem letzten Ausflug ein Video einer Frau, die schreiend und scheinbar ...


Eigentlich ist Will nicht begeistert, als Danièle ihn zu einem Ausflug in die Katakomben einlädt. Danièles Bekannter Pascal fand bei seinem letzten Ausflug ein Video einer Frau, die schreiend und scheinbar völlig verängstigt ihre Kamera zurückließ. Was ist wohl mit ihr passiert?
Hat sie sich verlaufen? Hat sie sich retten können? Oder finden sie tatsächlich ihre Leiche dort unten ? Welche Gefahren lauern dort wirklich?
Will hält es für völlig wahnsinnig da rein zu gehen,
aber als seine ehemals große Liebe ihm erzählt, dass sie von ihrem neuen Freund schwanger ist und ihn heiraten will, ist ihm alles egal. Auf keinen Fall will er heute Nacht alleine bleiben, und vielleicht lenkt ihn der Ausflug von seinem Liebeskummer ab. So macht er sich also auf, mit Danièle und ihren Kumpanen Pascal und Rob, ganz tief unter die Erde - in die Katakomben.

Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe über die beängstigendsten Orte der Welt.
Es geht um die unterirdischen Tunnelsysteme unter der Stadt Paris, in der 6. Millionen Leichen liegen. Nur ein kleiner Teil der Katakomben ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber es gibt die Kataphilen, die sich nicht davor scheuen, in unbekanntes Terrain vorzudringen. Einige finden nie wieder raus oder verunfallen in den Tunneln.

Auch in diesem Teil gelingt Jeremy Bates eine fantastische Verknüpfung von realem Schauplatz und fiktiver Geschichte.
Der Prolog ist bereits sehr gruselig und durch die geschickten Verbindungen von Liebesgeschichte und Abenteuer packte mich die Geschichte bereits von Anfang an.
Die Protagonisten lernte ich durch die Perspektivwechsel schnell einzuschätzen.
Das Einbauen von verschiedenen Zeitungsartikeln erhöht zudem den wahren Gruselfaktor.

Zitat S.62
Der Sunday Telegraph,29.7.2011
Drei Briten vermutlich in den Pariser Katakomben verschollen.

Auch dieses Mal ist das Buch im Stil von Blair witch project gehalten und lässt einen durch die guten Beschreibungen fast denken, man wäre inmitten der Geschichte.

Zitat S.180
Pascal erstarrte. Alles in ihm erstarrte.
Wer machte dieses Geräusch?
Was machte dieses Geräusch? Verschwinde von hier! Geh! Jetzt!
Er wirbelte zur Flucht herum.
Und schrie.

Jeremy Bateś spannender Schreibstil fesselte mich, so dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

Fazit: Ein solider Horrorthriller mit Gänsehautfeeling, der gespickt mit viel Wissen sehr flüssig zu lesen ist.
Hoffentlich gibt es bald einen 3. Teil.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Mord aus Überzeugung

Die Essenz des Bösen
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Max Ist alleinerziehender Vater einer siebenjährigen Tochter und arbeitet in einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.Das alles unter einen Hut zu bekommen, als seine Exfrau sich neu orientierte, war ...

Max Ist alleinerziehender Vater einer siebenjährigen Tochter und arbeitet in einer Spezialeinheit der Londoner Polizei.Das alles unter einen Hut zu bekommen, als seine Exfrau sich neu orientierte, war nicht einfach. Auf der Suche nach einem Geschenk für seine Tochter, wird ausgerechnet in diesem Einkaufszentrum ein Terroranschlag verübt und unzählige Menschen sterben.Max kommt glücklicherweise mit dem Leben davon, konzentriert sich aber nun darauf die Terroristen dingfest zu machen und merkt erst zu spät, dass er mittlerweile selbst zum Ziel geworden ist.Das Cover war ausschlaggebend für meinen Lesewunsch. Es übermittelte ganz klar den religiösen Hintergrund dieses Buches.Das Thema ist nicht nur in England, sondern auch bei uns immer noch aktuell.Die Geschichte ist aus Max Sicht erzählt und beginnt sofort mit einer großen Katastrophe, die einen die Luft anhalten lässt.Die Zusammenhänge sind gut recherchiert und ließen die Protagonisten authentisch rüber kommen.Auch die private Geschichte um Max und seine Tochter war sympathisch und unterhaltsam.Das Ende war nicht in allen Richtungen ein happy end, sondern erschütterte noch einmal zum Abschluss.Fazit: Sehr gelungener und gut recherchierter Spannungsroman, der absolut lesenswert ist.

Veröffentlicht am 20.03.2019

sehr ergreifend

Allein deine Schuld
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Suzanne Walker ist mit voller Leidenschaft Sozialarbeiterin. Leider muss sie bereits zum zweiten Mal erleben, dass Sie nicht alle Kinder retten kann. Sie hat Schuldgefühle nicht mehr getan zu haben, um ...

Suzanne Walker ist mit voller Leidenschaft Sozialarbeiterin. Leider muss sie bereits zum zweiten Mal erleben, dass Sie nicht alle Kinder retten kann. Sie hat Schuldgefühle nicht mehr getan zu haben, um dieses Mädchen zu beschützen. Unglücklicherweise muss sie ausgerechnet am selben Tag ihre Stiftung für Missbrauchsopfer und Rehabilitation der Täter in einer Show präsentieren. Aufgrund der schrecklichen Ereignisse wird sie völlig auseinander genommen. Am Ende ihrer Kräfte, will sie schnell nach Hause, um den heftigen Streit mit ihrer jugendlichen Tochter am Morgen, zu begraben.Doch Teigan ist nicht zu Hause und Suzanne kann sich nicht mehr erinnern, wie genau der Streit geendet hat.Das Cover:Scherben für den Schmerz und Licht für die Hoffnung. Passt meiner Meinung nach im Nachhinein sehr gut zur Geschichte.Auch der Titel suggeriert von Anfang an, dass Suzanne vielleicht nicht so unschuldig ist, wie man aufgrund ihres Auftretens vermuten würde.Der Schreibstil ist flüssig und kommt mit vielen tragischen Kindheitsschicksalen daher. Das hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Suzanne und auch insbesondere der Detective wurden mir schnell sympathisch und waren gut gezeichnet.Die einzelnen Kinderschicksale sind emotional sehr ergreifend. Zu wissen, dass die Autorin hier auf reelle Erfahrungen als Sozialarbeiterin zurückgreift, lässt einen das Herz gefrieren.In meinen Augen hat die Autorin es gut geschafft die Spannung konstant hochzuhalten und einen durch verschiedene Twists ständig an seiner Meinung zweifeln zu lassen.Für mich ein sehr gelungener Psychothriller, der leider sehr viel Realität mit sich bringt und mich erschüttert zurück lässt.

Veröffentlicht am 20.03.2019

super

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Holly Wakefield wird von der Polizei als Profilerin zu einem Mordfall herangezogen. Dies ist ihr erster Einsatz, um das Profil des Mörders zu erstellen und bei der Aufklärung der Tat zu helfen.
Mit DI ...

Holly Wakefield wird von der Polizei als Profilerin zu einem Mordfall herangezogen. Dies ist ihr erster Einsatz, um das Profil des Mörders zu erstellen und bei der Aufklärung der Tat zu helfen.
Mit DI Bishop versteht sie sich auf Anhieb gut und gemeinsam finden sie Hinweise auf den Täter.
Holly hat jedoch ein Geheimnis, von dem niemand etwas ahnt und die Aufklärung des Mordes wird auch immer komplexer. Irgendwie scheint nichts zueinander zu passen. 
Was hat Holly zu verstecken und werden sie es schaffen den Mörder zu überführen?

Die Bedeutung des Titels "Dark call" ist für mich nicht mit der Geschichte in Einklang zu bringen und daher der einzige "Meckerpunkt" dieses Buches.
Der Schreibstil ist flüssig und bereits zu Anfang weckt mich die Neugierde, in welche Richtung die Geschichte geht.
Die Figuren Holly und Bishop wachsen einem auch aufgrund ihrer persönlichen Schiksale als starke Persönlichkeiten schnell ans Herz.
Auch der romantische Ansatz ist hier sehr unterhaltsam.
Der Autor hat es geschafft mich mit vielen interessanten Details aus der "Serienmördergeschichte" am Ball zu halten, so dass die laufenden Ermittlungen nie langweilig wurden.
Ebenso sorgten die vielen falschen Fährten und Twists für absolute Spannung.

Fazit: Ein hervorragendes Werk über die menschlichen Abgründe gespickt mit viel Wissen.