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Veröffentlicht am 13.07.2020

Ich fand es wirklich richtig gut und sehr überraschend!

Pure Venom
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Das Leben hat es bisher alles andere als gut mit Emily gemeint. Dabei weiß sie noch längst nicht alles. Da wäre zum Beispiel der mysteriöse Abschiedsbrief eines der reichsten Männer Großbritanniens. Er ...

Das Leben hat es bisher alles andere als gut mit Emily gemeint. Dabei weiß sie noch längst nicht alles. Da wäre zum Beispiel der mysteriöse Abschiedsbrief eines der reichsten Männer Großbritanniens. Er hat Selbstmord begangen und ihr einen Brief hinterlassen, in dem er sie um Vergebung für alles bittet, was er ihr angetan hat. Aber Emily kennt den Mann nicht. Was also kann er ihr angetan haben? Und warum sagt ihr sein Ex-Bodyguard die ganze Zeit, sie darf niemandem trauen, nicht einmal ihm?


Ich bin hin und weg von diesem Buch! Ich kann leider nicht allzu viel verraten, ich will euch ja nicht spoilern, aber: wow! Die Auflösung ist wirklich gut!

Emily ist nicht der sympathischste Mensch auf Erden, aber wenn man bedenkt, wie ihr Leben bislang ausgesehen hat, kann man ihr das denke ich kaum vorwerfen. Die Liebe ihres Lebens ist von heute auf morgen aus ihrem Leben verschwunden, sie ist in einem Kinderheim aufgewachsen und sie kann sich kaum finanziell über Wasser halten.
Jetzt stehen plötzlich zwei Polizisten vor ihrer Tür und halten ihr einen Abschiedsbrief unter die Nase. Einer der reichsten Männer Großbritanniens hat Selbstmord begangen und hat einzig diesen an sie adressierten Brief hinterlassen. Klar, dass da Fragen auftauchen. Er entschuldigt sich in dem Brief für alles, was er Emily angetan hat, aber sie kennt ihn noch nicht einmal. Das ist alles extrem merkwürdig.
Wenig später steht der Ex-Bodyguard des Mannes vor ihrer Tür und zwingt sie mit ihm zu kommen. Die Testamentseröffnung hält noch eine Überraschung bereit: Emily hat beinahe alles geerbt. Warum sollte ein fremder Mann ihr so viele Millionen hinterlassen? Was soll er ihr angetan haben? Und warum warnt sie Wesley, der Bodyguard, die ganze Zeit, dass sie niemandem vertrauen darf, dass sie in Gefahr sei, verhindert aber mit allen Mitteln ihre Abreise?
Dann taucht auch noch jemand aus Emilys Vergangenheit auf und das Chaos ist endgültig perfekt.


Es steckt so viel in diesem Buch. Ich konnte es nicht aus der Hand legen! Man erfährt durch diverse Rückblenden einiges über das Leben des reichen Mannes und über Emilys Vergangenheit. Sie musste echt einiges durchmachen. Man erfährt, wie sich ihre Wege gekreuzt haben und auch einiges mehr, aber je mehr man erfährt, desto mehr Fragen tauchen auf.
Nur so viel: die Auflösung ist echt verdammt gut!

Die Sex-Szenen sind wie immer verdammt heiß und teilweise auch etwas heftiger. Aber das Buch profitiert vor allem von dem Gefühl, dass über allem schwebt. Leider kann ich hier nicht ins Detail gehen. Aber eines gilt für dieses Buch: nichts und niemand ist so, wie es scheint!


Fazit: Dieses Buch zählt zu meinen Lieblingen von Mia Kingsley. Es geht andere Wege und hat einige Überraschungen parat. Es passiert sehr viel, aber genauso wichtig, wie die Gegenwart, sind die Rückblenden. Man bekommt Hinweise, kann aber kaum darauf kommen, was wirklich hinter allem steckt. Aber so viel verrate ich: die Auflösung ist echt gut!

Mir hat das Buch wirklich richtig, richtig gut gefallen! Ich fand es spannend, mysteriös, romantisch, sexy und heiß. Einfach eine super Mischung!

Von mir ganz klar 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Bis zur Wendung ein absolutes Lieblingsbuch, aber trotzdem noch sehr gut

Game on - Mein Herz will dich
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Achtung: Band 1 einer Reihe (aber in sich abgeschlossen)


Niemals hätte Anna gedacht, dass sie je die Aufmerksamkeit von Drew Baylor auf sich ziehen würde. Er ist der Quarterback des College Football-Teams ...

Achtung: Band 1 einer Reihe (aber in sich abgeschlossen)


Niemals hätte Anna gedacht, dass sie je die Aufmerksamkeit von Drew Baylor auf sich ziehen würde. Er ist der Quarterback des College Football-Teams und total beliebt. Anna sieht sich eher als Außenseiterin. Sie hat in ihrer Kindheit und Jugend ziemlich viel mit Mobbing zu tun gehabt und das hat sie geprägt.
Doch so sehr Anna Drew auch auf Abstand hält, er gibt nicht auf. Anna ist die Eine für ihn und er ist nicht umsonst auf dem Weg in die NFL, er wird um sie kämpfen.


Ich war sofort "drin" in diesem Buch! Ich fand es so toll, wie hier die erste Begegnung aus beiden Sichtweisen geschildert wird. Aus Annas Sicht denkt man sich: "So ein arroganter Vollidiot" und man fühlt mit ihr, wegen ihrer Vergangenheit. Aus seiner Sicht wird klar, dass er einfach nur total unsicher ist, weil sie ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hat und er das einfach nicht kennt. Beide sind total unsicher, aber wirken auf den jeweils anderen überhaupt nicht so, was das alles nicht unbedingt leichter macht.

Mich haben beide echt total gepackt. Drew aus seiner Sicht war so herzerweichend süß! So unglaublich niedlich und heiß und einfach zum knutschen. Und das, obwohl er sich so richtig in die Nesseln gesetzt hat. Aber es ist einfach toll dabei zu sein, wie er es merkt, aber nicht weiß, wie er die Situation noch retten kann.

Und bei jedem Aufeinandertreffen ist da diese heiße Leidenschaft, obwohl es immer wieder damit endet, dass Drew abblitzt und genau das finde ich super. Ich finde es toll, dass Anna nicht die typische Protagonistin ist, die beim Anblick von Muskeln sofort als Sabberpfütze am Boden endet. Ja, sie findet ihn heiß, aber sie wirft sich ihm nicht an den Hals.
Bei Drew merkt man auch, dass es nicht nur die Jagd ist, die ihn anmacht, es ist Anna. Nicht nur ihr Körper, sondern einfach alles, ihre Stimme, ihre Augen, einfach alles. Sie trifft ihn, wie keine andere Frau jemals zuvor. Und dass er nicht weiß, wie er bei ihr landen kann, macht ihn wahnsinnig und das ist so süß.

Anna hat so viel durchgemacht. Ja, Drew auch, aber anders. Bei Anna hat ihre Vergangenheit tiefe Wunden verursacht, die immer wieder aufgerissen werden, durch Drews Nähe. Nicht durch ihn, sondern durch alle anderen, die sich lautstark fragen, was er, der superheiße Quarterback an ihr findet, obwohl sie keine Modelfigur hat. Drew bekommt das einfach nicht mit, er hat nur Augen für Anna. Doch nicht nur diese Unsicherheit trägt sie mit sich herum, das alles geht noch viel, viel tiefer und es bringt einen beim Lesen wirklich fast um, wie sie versucht sich selbst einzureden, dass sie ihn nicht will, damit sie nicht verletzt werden kann.

Was mich am meisten gestört hat, ist ihre beste Freundin Iris. Ich empfand sie als verletzend und gemein. Ich kann sowieso nicht verstehen, wie sie bei ihrem Freund bleiben kann, so wie der drauf ist, aber sie hat es sich bei mir echt endgültig versaut, als sie ihren Frust an Anna auslässt und das mehr als einmal.


Fazit: Es gibt ein paar Wendungen in diesem Buch, nicht jede war mein Fall, aber alles war für mich sehr glaubwürdig. Gut, das Ende hätte für mich noch ausführlicher und weniger abrupt sein dürfen, aber ansonsten hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich bin dahingeschmolzen, habe gelacht, geweint, mitgefiebert, hatte Wutanfälle und bin einfach nur fertig.
Drew und Anna sind unheimlich sympathische Charaktere. Man fühlt direkt mit ihnen und will einfach nur, dass sie glücklich sind. Das Buch schickt einen durch eine emotionale Achterbahn, aber auch wenn man ab und an gern gewalttätig geworden wäre, hat es sich gelohnt das Buch zu lesen, weil es wirklich wunderschön ist.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Etwas ganz anderes - krank - aber ich liebe es!

Sultry Shadows
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Zwei Serienkiller treffen aufeinander, beide wollen gerade eine Leiche los werden und haben sich dafür zufällig dieselbe Stelle ausgesucht. Der eine tötet nur, wenn er sich nicht beherrschen kann, im Affekt, ...

Zwei Serienkiller treffen aufeinander, beide wollen gerade eine Leiche los werden und haben sich dafür zufällig dieselbe Stelle ausgesucht. Der eine tötet nur, wenn er sich nicht beherrschen kann, im Affekt, die andere plant alles sehr akribisch. Doch können zwei Killer in der gleichen Stadt koexistieren? Vor allem wenn sie sich auch noch so heftig zueinander hingezogen fühlen?


Ich war direkt begeistert von Lori und Everett! Sie sind beide echt krank, aber trotzdem total sympathisch. Everett hat schon sechs Menschen umgebracht und findet das sei viel, bei Lori sind es mehr als zehn Mal so viele. Er verliebt sich auf den ersten Blick in sie, was vielleicht daran liegt, dass sie zu dem Zeitpunkt gerade dabei ist, einen Mann in Stücke zu schneiden. Das wirkt wohl auf einen Serienkiller ziemlich anziehend.

Doch Everett will mehr als bloß Loris Körper, er will von ihr lernen. Er will nicht immer umziehen müssen, aus Angst davor, erwischt zu werden.

Lori hat keine Lust auf einen Partner, oder darauf Lehrerin zu spielen. Aber die Anziehungskraft zwischen ihnen beiden kann sie auch nicht leugnen. Es fliegen einfach ziemlich heftig die Funken.
Zudem hat Everett auch seine Qualitäten: er ist verdammt stark. Anders als Lori kann er durch reine Muskelkraft potentielle Opfer transportieren oder unter Kontrolle bringen. Das hat durchaus Vorteile.

Lori gibt ihm so lange Zeit, bis ihr Urlaub vorbei ist, um von ihr zu lernen und andere Dinge zu tun. Doch sie ahnt nicht, dass das Schicksal andere Pläne hat.


Fazit: Lori und Everett sind unglaublich sympathisch und so heiß zusammen. Sie passen verdammt gut zusammen, obwohl immer wieder in einem von beiden – meistens in Lori – das Bedürfnis aufflammt, den anderen zu ermorden. Aber das kommt bei Serienmördern wohl ab und an vor.
Was das Buch so faszinierend macht ist diese Kombination aus „sie sind so toll zusammen“, „die Sex-Szenen sind ober-heiß!“ und „mein Gott sind die krank!“. Aber obwohl sie wirklich heftig drauf sind, sind sie auch total witzig. Wie sie sich so selbstverständlich über Mord unterhalten und auch zusammen morden, als wäre es ganz normal.
Die Wendung fand ich richtig gut, vor allem, weil sie wieder in die Kategorie „krank“ fällt, aber krank-gut! Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Mich hat das Buch echt total umgehauen. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und bin wirklich absolut begeistert!

Von mir ganz klar: 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Bis auf die Wendung richtig gut!

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Achtung: Band 1 einer Reihe (aber in sich abgeschlossen)

2003: Ellie passt nicht wirklich in diese Welt. Sie liebt Bücher – vor allem Harry Potter – über alles und sie helfen ihr auch die gemeinen Kommentare ...

Achtung: Band 1 einer Reihe (aber in sich abgeschlossen)

2003: Ellie passt nicht wirklich in diese Welt. Sie liebt Bücher – vor allem Harry Potter – über alles und sie helfen ihr auch die gemeinen Kommentare ihrer Mitschüler zu ignorieren. Sie hat liebende Eltern und alles scheint einfach perfekt. Doch dann erhält ihre Mutter die Diagnose Brustkrebs und Ellies Leben zerfällt. Genau in diesem Moment tritt Greyson in ihr Leben. Er ist beliebt und Ellie will ihn nicht mögen, aber trotzdem tut sie es. Sie ahnt nicht, dass der Greyson, den jeder kennt, so gar nichts mit dem echten Grey zu tun hat, der auch sehr leidet. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein – in so ziemlich allem – soziale Herkunft, Familiensituation, Beliebtheits-Level, einfach alles. Aber Grey steht Ellie in der schlimmsten Phase ihres Lebens bei. Doch dann verlieren sie sich aus den Augen.

2018: 15 Jahre nachdem die einander verloren haben, finden sich Grey und Ellie wieder, doch Greyson hat nichts mehr mit dem Jungen gemein, der er einmal war. Er hat seine Frau verloren und ist eiskalt. Er leidet, aber lässt diesen Schmerz nicht zu, er blockt alles und jeden ab. Doch er braucht eine Nanny und gibt Ellie den Job, allerdings besteht er auf Distanz. Er ist Mr. East und sie nur die Nanny. Doch kann das wirklich alles sein, nachdem sie einander einst so nah waren?


Dieses Buch hat mir so oft das Herz gebrochen und mich zum Weinen gebracht. Ich habe so viele Taschentücher verbraucht, aber auch regelmäßig mein Kissen verprügelt, weil ich Grey den Hals umdrehen wollte. Er hat immer wieder extreme A…-Phasen und da möchte man ihm echt ins Gesicht schlagen!

Ellie hatte mich sofort. Sie war mir direkt sympathisch. Sie ist genauso büchersüchtig, wie ich - auch ich habe auf der einzigen Party, zu der ich jemals mitgeschleift wurde, gelesen.
Die Krebsdiagnose ihrer Mutter war heftig und sie hat mich da so oft zum Weinen gebracht. Eleanor hat ein tolles Verhältnis zu ihren Eltern, ganz anders als Greyson. Er ist sozial gesehen das Gegenteil von Eleanor, er ist total beliebt, sieht gut aus, ist reich und sie wird nur als „das Ding mit Zahnspangen“ bezeichnet. Aber was ihre Familiensituation anbelangt sind sie auch gegenteilig. Eleanor hat ihre liebenden Eltern, Greyson nur eine Katastrophe.
Als Erwachsene arbeitet Ellie als Nanny und wird von ihren Arbeitgebern als Dienstbotin angesehen, das zeigt deren Verhalten mehr als deutlich. Sie ist Personal und kein Mensch und schon gleich gar nicht ebenbürtig oder mit Respekt zu behandeln. Trotzdem engagiert sie sich für die Kinder und Familien, für die sie arbeitet.

Greyson war als Junge unglaublich süß. Er war einfach so lieb und nett und das totale Gegenteil von dem Mann, den man im Gegenwarts-Teil kennenlernt. Man kann kaum glauben, dass dieser eiskalte, gemeine Kerl, der gleiche Mann sein soll. Er benimmt sich Ellie gegenüber mehrmals wirklich mies und auch seinen Kindern gegenüber zeigt er sich vor allem kalt. Man weiß einfach nie, ob man ihn in den Arm nehmen soll, weil er so furchtbar leidet, oder ob man ihn verprügeln will, weil er so ein A… ist.




Fazit: Dieses Buch hat mich so oft zum Weinen gebracht. Ellie und Grey leiden beide wirklich ganz furchtbar und man wünscht sich so sehr ein Happy End für sie.
Was mir besonders gut gefiel, war die Darstellung der Trauer und die Parallelen zwischen den Charakteren in den Phasen der Trauer. Man konnte das wirklich alles so mitfühlen und auch die Folgen für die Angehörigen miterleben.

Die Wendung war mir aber leider zu vorhersehbar. Das fand ich schade. Ich hatte gehofft, dass sie etwas origineller ausfallen würde. Aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt. Trotzdem bekommt das Buch von mir volle 5 Sterne, einfach, weil es mich so sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Echt richtig, richtig, richtig heftig aber auch verdammt gut!

Vengeance Is His
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Triggerwarnung: Folter, Vergewaltigung, Missbrauch!

Achtung: Die Rückblenden sind wirklich, richtig, richtig heftig!


Vor Jahren wurde Maggie entführt. Vier Jahre lang wurde sie gefoltert, geschlagen, ...

Triggerwarnung: Folter, Vergewaltigung, Missbrauch!

Achtung: Die Rückblenden sind wirklich, richtig, richtig heftig!


Vor Jahren wurde Maggie entführt. Vier Jahre lang wurde sie gefoltert, geschlagen, vergewaltigt und gequält, dann gelang ihr die Flucht. Sie tötete ihren Entführer und muss mit den Folgen dessen leben, was er ihr angetan hat. Sie fühlt sich innerlich wie tot. Doch dann tritt Roscoe wieder in ihr Leben. Er ist der Sohn ihres Entführers und hatte einst verhindern wollen, dass sie entführt wird, vergeblich. Jetzt will er Maggie für sich. Doch er ist nicht der einzige, der sie will.


Maggie hat unbeschreibliches durchgemacht. Die Rückblenden lassen einem echt übel werden. Aber sie hat überlebt. Entgegen aller Chancen hat sie es geschafft und mehr noch, sie hat sich selbst befreit. Doch, wie sie es selbst sagt, die Reste ihrer Seele sind in diesem Keller zurückgeblieben. Sie fühlt sich wie tot. Ich denke, das ist mehr als verständlich, wenn man die Rückblenden gelesen hat. Nach all dem, kann man wahrscheinlich einfach nicht mehr „normal“ sein.
Was es für Maggie noch schlimmer macht: sie wurde unzählige Male vergewaltigt und der Täter hat immer wieder ihren Körper gegen sie benutzt. Heute steht Maggie auf harten Sex und das sorgt nicht nur dafür, dass sie sich selbst als kaputt bezeichnet, sich vor sich selbst ekelt, sondern auch dafür, dass sie Schuldgefühle hat. Einerseits versucht sie sich einzureden, dass sie all das nicht fühlt, aber tief drin weiß sie, wie es wirklich ist.

Ich fand es richtig toll, dass dieses Thema behandelt wird, denn es gibt Vergewaltigungsopfer in Maggies Situation und ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie sie sich fühlen. Klar, durch Maggie bekommt man einen Einblick, aber dennoch. Ich denke das ist noch viel schlimmer, als die Taten an sich. Ich habe um sie geweint und hätte sie so gerne getröstet. Aber ich muss wirklich betonen, so heftig und abstoßend die Rückblenden auch sind, ich finde sie unglaublich wichtig für dieses Thema. Vergewaltigung und die Folgen sind noch immer Tabu-Themen und sollten es nicht sein. So vielen Frauen wird das angetan und nicht darüber sprechen zu können, stelle ich mir furchtbar vor. Gerade wenn man dann auch noch nicht so reagiert oder fühlt wie die Gesellschaft es von einem erwartet.

Roscoe ist ziemlich krank. Er ist besessen von Maggie, aber betont immer wieder, er sei nicht wie sein Vater. Das stimmt auch zum Teil. Er zieht keine Befriedigung daraus, Maggie zu vergewaltigen, aber er will sie auch für sich. Mit der Zeit erfährt man mehr über ihn, sein Verhältnis zu seinem Vater und zu Maggie. Das ist echt heftig. Und man weiß einfach nicht, was man von ihm halten soll. Ist er der Richtige für Maggie, oder wünscht man sich, dass sie ihn tötet?

Die Wendung konnte ich vorhersehen. Schon ziemlich früh war mir klar, worauf es hinauslaufen würde und ich konnte nicht verstehen, warum Maggie nicht was gesagt hat oder 1 und 1 zusammengezählt hat. Aber gut, trotzdem war es sehr spannend und ich habe so richtig mitgefiebert.

Eine Sache fand ich extrem schade, da hätte ich mir etwas anderes gewünscht, ich sage nur „Oliver“, aber mehr verrate ich nicht.


Fazit: Das Buch ist unglaublich heftig, aber auch verdammt gut. Die Rückblenden sind sehr brutal und grausam, nicht nur der körperliche Aspekt. Das ist wirklich nichts für jeden. Doch was ich besonders gut fand war, dass ein sehr wichtiges Thema angesprochen wurde, das normalerweise tabuisiert wird: Vergewaltigungsopfer, die auf harten Sex stehen. Das klingt banal, aber denkt mal darüber nach. Sie sind traumatisiert, sie haben schreckliches erlebt, aber ihr Körper, ihre Sexualität verlangt von ihnen sich mit diesem Trauma anders auseinanderzusetzen, als die Gesellschaft es für „richtig“ oder „normal“ hält. Das muss wirklich schlimm sein und ich finde es so wichtig, dieses Thema anzusprechen. Es gibt Frauen wie Maggie und ich finde es schrecklich, dass es Menschen gibt, die es wagen sie dafür zu verurteilen.
Das Buch selbst ist sehr spannend und hat viele kleine Wendungen, die einen in Atem halten. Die große Wendung hatte ich allerdings vorhergesehen, schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Dennoch fand ich sie sehr gut.
Die Sache mit Oliver hätte ich mir anders gewünscht, aber okay, man kann eben nicht alles haben.

Von mir bekommt das Buch 5 Sterne.

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