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Veröffentlicht am 03.08.2019

Ein interessantes Konzept aber leider nicht ganz mein Fall

Sal
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Das Cover passt perfekt zum Buch. Es ist schlicht, zieht aber dennoch die Aufmerksamkeit auf sich, ebenso der Buchtitel. Durch das Cover in Verbindung mit dem Titel, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. ...

Das Cover passt perfekt zum Buch. Es ist schlicht, zieht aber dennoch die Aufmerksamkeit auf sich, ebenso der Buchtitel. Durch das Cover in Verbindung mit dem Titel, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Durch den Klappentext weiß man wer Sal ist, aber mir kommt das Buch ein bisschen so vor, als würde es uns Sal an die Hand geben wollen und darauf warten, dass jemand sie in den Arm nimmt. Aber nun erst einmal zur Handlung:


Die 13-jährige Sal ist mit ihrer kleinen Schwester Peppa in den Wald geflohen. Der Freund ihrer Mutter missbraucht Sal, aber sie sind nicht ihretwegen geflohen, sondern weil Peppa jetzt 10 ist und mit 10 hat es bei Sal angefangen, dieses Risiko will sie nicht eingehen. Sie hat Robert, den Freund ihrer Mutter umgebracht und kurz darauf ist sie mit Peppa geflohen.
Sie lebt für ihre Schwester, tut absolut alles für sie. Zur Polizei konnten sie nicht gehen, ihre Alkoholiker Mutter und auch deren Freund hatte ihnen eingeschärft, dass das Jugendamt käme und die Schwestern trennen würde und das kommt für Sal nicht in Frage. Niemals würde sie das Leben oder die Sicherheit ihrer Schwester jemand anderem anvertrauen. Also blieb nur die Flucht.

Sal wirkt gleichzeitig erwachsen und abgeklärt, erklärt sich aber trotzdem die Welt noch manchmal wie ein Kind. Sie hat sich gut vorbereitet und weiß, wie sie jagen kann, wie man einen Unterstand baut, Feuer macht und dergleichen. Peppa geht dabei immer vor und ich finde das bewundernswert und tragisch zugleich.
Sal hat mir so oft beim Lesen das Herz gebrochen. Sie tut mir so schrecklich leid! Ihre Geschichte ist so unglaublich tragisch und allein der Gedanke, an die vielen Kinder, die so etwas wirklich durchleben müssen, macht mich ganz krank.
Ich finde ihre Art des Erzählens faszinierend und fesselnd, aber auch anstrengend, da manche Sätze Bandwurmcharakter haben. Ich habe den beiden beim Lesen die ganze Zeit die Daumen gedrückt und gehofft, dass sie am Ende in eine liebevolle Familie kommen, in der Sal sich sicher genug fühlt, um selbst wieder ein Kind sein zu können.
Wie das Ende tatsächlich ausfällt, kann ich natürlich nicht verraten, aber nur so viel: mir war es viel zu offen und melancholisch. Es ist zwar realistisch aber ich kein Fan von Enden, die eigentlich keine sind, weil noch so viel offen bleibt.


Der Schreibstil ist, wie gesagt, gleichzeitig richtig gut und anstrengend. Sal erzählt auf eine Art, die mir bislang nur selten untergekommen ist. Eine Mischung aus erwachsen und abgeklärt und kindliche Erklärung der Welt um sie herum. Sal ist sehr erfinderisch und findig und das bekommt der Leser mehrmals gezeigt. Gleichzeitig schafft sie es, das Leben in den Wäldern für ihre Schwester zu einem Abenteuer zu machen, durch die Geschichten, die sie ihr erzählt.

Das Buch hat aber leider auch seine Längen; oft reihen sich Kapitel um Kapitel Jagdszenen aneinander und stellenweise hat man das Gefühl eher einen Survival Ratgeber, als einen Roman zu lesen.
Vom Ende bin ich enttäuscht. Ich hatte ein richtiges, abgeschlossenes Ende erwartet. Mir ist es zu offen und düster.


Fazit: Ich hatte große Erwartungen an Sal, als ich die Leseprobe gelesen hatte. Leider konnte das Buch diese zu großen Teilen nicht erfüllen. Es ist etwas ganz anderes aber anders ist nicht immer gut. Die Story an sich ist interessant und Sal und Pepper sehr, sehr sympathisch. Durch die Längen und das für mich deprimierende und enttäuschende Ende kann ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Bad Bachelor oder Traumprinz?

Bad Billionaire (New York Bachelors 3)
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Achtung: Band 3 einer Reihe! Ich habe nur Band 3 gelesen, aber wenn man die ersten Bände nicht kennt, aber vor hat sie zu lesen wird gespoilert, wenn er Band 3 zuerst liest!

Annie und Joe wollten ihr ...

Achtung: Band 3 einer Reihe! Ich habe nur Band 3 gelesen, aber wenn man die ersten Bände nicht kennt, aber vor hat sie zu lesen wird gespoilert, wenn er Band 3 zuerst liest!

Annie und Joe wollten ihr Leben miteinander verbringen. Der Verlobungsring war gekauft, ein Umzug ans andere Ende der Welt stand unmittelbar bevor, als Annies Mutter die Diagnose Krebs erhielt. Sie bettelte ihre Tochter an bei ihr zu bleiben und Annie konnte ihr diesen Wunsch nicht abschlagen. Joe konnte ihre Entscheidung nicht nachvollziehen, fühlte sich ausgeschlossen und übergangen und verließ Annie.
Diese steckte all ihre Enttäuschung und Verletztheit in ihre App „Bad Bachelors“ mit deren Hilfe die Frauen von New York Männer bewerten konnten, um so Betrügern und Manipulatoren oder einfacher ausgedrückt, Mistkerlen aus dem Weg zu gehen. Für die einen macht das das Team der App zu Helden, andere würden sich nur zu gern rächen. Noch weiß niemand, dass Annie dahintersteckt, aber was, wenn ihre Identität gelüftet wird?
3 Jahre nach seinem Weggang steht plötzlich Joe wieder vor Annie oder genauer gesagt im Weg, sodass sie fast in ihn hinein joggt und er ins Wasser stürzt. (was haben die New Yorker nur immer mit dem Joggen? Man könnte fast meinen, es gäbe dort keine anderen Sportarten.) Er hat immer noch Gefühle für sie uns sie für ihn, aber es ist so viel zwischen ihnen passiert. Als sie bedroht wird, wendet sie sich an Joe. Werden sie wieder zueinander finden?

Ich fand beide sehr sympathisch. Sie haben beide Fehler gemacht aber brauchen Zeit um sich das vor sich selbst einzugestehen. Joe wünscht sich so sehr von seinen Eltern geliebt zu werden, dass er einfach alles dafür getan hat. Sie wollen aber keinen Sohn, sondern ein artiges Hündchen, das tut, was man ihm befielt und sonst nichts. Ich kann verstehen, warum er das nicht sehen will, ich kann aber nicht verstehen, warum er nie klar Stellung bezogen hat wenn seine Eltern Annie angriffen. Er hat immer den Vermittler gespielt in der Hoffnung es sich mit meiner der beiden Parteien zu verscherzen. Ich weiß, es ist schwer, aber er wird sie das Verhältnis mit seinen Eltern haben, dass er sich wünscht, nicht solange er nicht klar Stellung bezieht und ihnen den Spiegel vor hält: entweder sie lieben ihn so wie er ist oder er verschwindet aus ihrem Leben. Das wäre zwar richtig hart für ihn gewesen, aber manchmal hilft einfach nicht anderes.

Mich hat eine Sache an diesem Buch wirklich massiv gestört und zwar, dass zwar beide den Weg der Selbsterkenntnis gehen, aber Annis Selbsterkenntnis vor allem darin besteht, dass alles ihre Schuld ist. Egal, ob es eine strapazierte Freundschaft ist, oder das Beziehungsende mit Joe. Ja, sie hat sich vielleicht nicht immer zu 100% perfekt verhalten, aber wer tut das schon? Gut, vielleicht liegt es an mir, dass mich das so aufregt, ich kann es einfach nicht leiden, wenn Protagonistinnen sämtliche Schuld auf einmal bei sich suchen und finden. Das ist mir einfach zu sehr klassisches Rollenbild. Die Frau ist die, die immer die Schuld bei sich sucht, weil sie sich nicht perfekt verhalten hat. Sie hätte hier oder dort Rücksicht nehmen müssen. Warum muss immer die Frau Rücksicht nehmen und den ersten Schritt tun?
Naja, es ist offensichtlich, dass mich das ziemlich aufregt.

Den Rest der Story fand ich allerdings sehr interessant, mit der App, der Drohungen und dergleichen, wobei mir hier Annie oft zu naiv und leichtsinnig vorkam. Sie verfolgte mit ihrer App ein hehres Ziel, aber sie baute kein Sicherheitsnetz gegen Verleumdungen ein, was ich echt schade finde, zumal ja wirklich einige Nutzer die App benutzen, um sich zu rächen oder ein Druckmittel für Sorgerechtsstreitigkeiten und dergleichen zu haben. Auch die Tatsache, dass Annie nicht einmal ihre Webcam abgeklebt hat, ist für mich unverständlich. Gibt es heute wirklich noch Menschen, vor allem Frauen, die das nicht tun?

Dann gibt es noch so eine Episode, die mich total wütend gemacht hat. Ich kann nicht verraten, was es war, das würde spoilern, aber es hat mich so wütend gemacht, dass ich das Buch am liebsten gegen die Wand geworfen hätte!

Die Wendung und Auflösung hat mir dagegen wieder sehr gut gefallen.

Fazit: das Buch hat für mich gute und schlechte Seiten, so, wie die darin beschriebene App. Gut war die Art, wie mit dem Thema Cyber Mobbing umgegangen wurde, dass es thematisiert und die Ernsthaftigkeit der Bedrohung beleuchtet wurde. Die Liebesgeschichte hat mir auch gut gefallen, ebenso wie die Charaktere im Großen und Ganzen. Allerdings hat es mich sehr gestört, dass Annies Selbsterkenntnis vor allem darin lag, dass alles ihre Schuld ist, weil sie sich nicht immer perfekt verhalten hat. Das hat mich tierisch aufgeregt. Mir kam das vor, wie klassisches Rollendenken: sie muss nachgeben, sie muss sich entschuldigen, sie muss Schuld haben. Gut, auch Joe hat erkannt, dass er Fehler gemacht hat, das gebe ich zu, aber er hat sich nicht in der Art in sein Schwert gestürzt wie es bei mir mit Annie ankam.

Ich kann das Buch durchaus Fans von Zweiten Chancen und Liebesromanen empfehlen, allerdings gibt es von mir ein paar Abzüge wegen der Punkte, die mich so wütend gemacht haben.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Ein komplexer Jugend-Fantasy-Roman - für mich stellenweise zu komplex

Breath of Life. Zwischen Liebe und Tod
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Zoe überlebte einen schweren Autounfall. Ihr Freund Nate, der mit im Auto saß verschwand spurlos, ebenso, wie seine Familie. Fast zwei Jahre später entdeckt Zoe, dass sie eine Gabe hat, sie kann heilen ...

Zoe überlebte einen schweren Autounfall. Ihr Freund Nate, der mit im Auto saß verschwand spurlos, ebenso, wie seine Familie. Fast zwei Jahre später entdeckt Zoe, dass sie eine Gabe hat, sie kann heilen und plötzlich sieht sie Nate überall. Hat sie auf einmal Wahnvorstellungen? Nein. Nate ist wirklich zurück und eröffnet Zoe, dass sie bei dem Autounfall hätte sterben sollen und dass der Tod nun verärgert war und alles versuchen würde, damit das Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Doch warum weiß Nate so etwas? Und warum verschwindet er andauernd wieder?

Ich fand die Idee echt super. Allerdings habe ich mich zunehmend schwer getan der Handlung folgen zu können und irgendwann wurde es so kompliziert, dass ich stellenweise abgehängt worden bin.
Ich kann leider ohne zu spoilern nicht sagen, was mit am besten und was mir am wenigsten gefallen hat.
Je weiter die Handlung voran geschritten ist, desto schwieriger fiel es mir, mich mit den Charakteren verbunden zu fühlen. Ich kann Zoes Gefühle und Handlungen nicht immer nachvollziehen und hätte mich oft anders verhalten. Sie hatte mir immer wieder zu wenig Ecken und Kanten. Sie verzeiht z.B. Nate sehr schnell, als er wieder auftaucht und das obwohl er sie doch schwer verletzt zurückgelassen hat, ohne Hilfe zu rufen oder sich zu melden. Sie weiß noch nicht was dahintersteckt und wie er sich später im Buch erklären wird aber das wird hier irgendwie vorweg genommen. Für mich macht das einfach keinen Sinn. Ich hätte ihm auf keinen Fall einfach so, ganz ohne Erklärung vergeben. Das kann ich nicht nachvollziehen.
Nate ist für mich sehr lange nicht richtig greifbar. Warum hat er Zoe zurückgelassen und sich nicht mehr gemeldet? Wie passt das damit zusammen, dass er scheinbar Gefühle für sie hat? Das wird zwar alles irgendwann erklärt, aber mir nimmt Zoe das alles zu unkritisch hin und weil die Erklärung so spät kommt, komme ich Nate irgendwie nicht nahe, ich hätte da die ganze Zeit zu viele Fragezeichen im Kopf.
Ich kann mit der Auflösung gut leben aber zwischenzeitlich waren es mir zu viele Komplexe Erklärungen von zu vielen Seiten, als dass ich es geschafft hätte mitzukommen. Das Ende setzt einen Schlusspunkt, aber mir schwirrt nach dem Lesen noch der Kopf. Ich fand die Idee und die Erklärungen gut, aber mir waren es zu viele in zu kurzer Zeit und ich steige noch immer nicht richtig durch.

Fazit: ich fand das Konzept und die Idee sehr gut. Allerdings konnte ich den Charakteren nicht ganz nah kommen und fühlte mich zuerst zu lange ohne Erklärung in der Luft hängend und ab einem gewissen Punkt von eben diesen erschlagen.
Ich habe lange überlegt, wie viele Sterne ich dem Buch geben soll und habe mich schließlich zu drei Sternen durchgerungen. 5 Sterne vergebe ich nur an Büchern, die mich entweder aus den Socken hauen, oder mit einem ganz breiten Lächeln zurücklassen. 4 Sterne vergebe ich, wenn ich zwar das Buch sehr gut fand, es aber einen Kritikpunkt gab, der mich so beschäftigt oder wütend gemacht hat, dass das ansonsten sehr gute Buch das nicht mehr ausgleichen konnte.
Bei diesem Buch habe ich zwei bis drei große Punkte, mit denen ich mich schwer getan habe, deswegen sind es letztlich 3 Sterne geworden.

Leser, die komplexe Fantasy Jugendbücher mögen, werden hier auf ihre Kosten kommen, ich persönlich wurde stellenweise von den komplizierten und vielschichtigen Erklärungen teilweise abgehängt und fühlte mich davon fast ein bisschen erschlagen.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Für Fans von Pretty Little Liars genau das Richtige

Zwischen Jetzt und Morgen
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Maryam ist 16 und hat gerade beschlossen die größte Zynikerin der Welt zu werden, als Hannes, der schärfste und beliebteste Junge der Schule sie um Mathenachhilfe bittet. Zunächst hält sie das für einen ...

Maryam ist 16 und hat gerade beschlossen die größte Zynikerin der Welt zu werden, als Hannes, der schärfste und beliebteste Junge der Schule sie um Mathenachhilfe bittet. Zunächst hält sie das für einen Scherz oder Teil eines Streichs auf ihre Kosten. Doch egal, wie sehr ihn Maryam auch mit eisigen Pfeilen aus flotten Sprüchen beschießt, Hannes lässt nicht locker.
Gleichzeitig beschließen Maryam und ihre beiden besten Freundinnen, den schüchternen schottischen Austauschschüler Liam unter ihre Fittiche zu nehmen. Er berichtet ihnen, dass sein Gastgeber, den alle nur Crazy Daniel nennen, ihn misshandelt. Sie setzen alle Hebel in Bewegung um Liam zu helfen und er bleibt fürs erste bei Maryams Familie, doch plötzlich ist er verschwunden und ohne ihr Wissen, schreibt Maryam längst in großer Gefahr.

Mir ging das alles irgendwie zu schnell. Aber alles der Reihe nach. Die Teenager Charaktere sind genau das: Teenager und genauso benehmen sie sich auch. Mich hat die Story stark an Pretty Little Liars erinnert und daran, warum ich die Serie irgendwann abgebrochen habe. Viel kann ich nicht verraten, sonst würde ich zu sehr spoilern. Jedenfalls geht es um Teenager, die sich in einer bedrohlichen Situation befinden und bis auf einen Fall versuchen das alles ganz allein zu regeln. Auch wenn sie Gefahr wittern, läuft alles lange nach dem Motto: wird schon gut gehen – schlimme Dinge passieren nur den anderen. Es gibt einige, die ahnen was wirklich los ist und wie groß die Sache ist, aber sie alle haben ihre Teenager-Gründe, um nichts zu tun.
Die Story spitzt sich schön immer weiter zu und die Wendungen und Auflösungen fand ich sehr gut, allerdings ging es mir am Schluss zu schnell. Nachdem der ganze Roman darauf hingearbeitet hat, war alles in wenigen Seiten plötzlich vorbei. Da hätte ich mir noch etwas mehr Spannung gewünscht.
Die Geschichte ist eine schöne Mahnung, was passieren kann, wenn man, wie die Charaktere aus Pretty Little Liars versucht, alles allein zu regeln, selbst wenn man Erwachsene um sich herum hat, die helfen können und wollen.

Das Konzept des Buches, also die zugrunde liegende Story hat mir gut gefallen, allerdings waren mir die Charaktere zu sehr „Teenie“. Ich fand ihre Handlungen oft zu irrational und der Situation nicht angemessen. Aber gut, sie sind 16 und verhalten sich wahrscheinlich einfach entsprechend, aber ich tue mich damit sehr schwer. Ich hätte etwas erwachseneres Verhalten erwartet.

Fazit: Das Buch ist meiner Meinung nach aus ausgesprochenes Jugendbuch. Teenager-Fans von Pretty Little Liars werden auf ihre Kosten kommen und die zugrunde liegende Message finde ich gut und wichtig. Allerdings fiel es mir zunehmend schwer mich in Maryam einzufühlen. Anfangs fiel mir das noch leichter, aber irgendwann hat sie mich verloren.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Fieser Cliffhanger und für mich unbefriedigendes letztes Fünftel

Wind in deinen Segeln
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Achtung: richtig gemeiner Cliffhanger!

Emerald, genannt Em, hat Pech, viel Pech. Ihr Wagen verreckt und statt ihr zu helfen wird sie in der Bar, in der sie landet nur blöd angegraben, bis sich doch endlich ...

Achtung: richtig gemeiner Cliffhanger!

Emerald, genannt Em, hat Pech, viel Pech. Ihr Wagen verreckt und statt ihr zu helfen wird sie in der Bar, in der sie landet nur blöd angegraben, bis sich doch endlich „Angel“ der eigentlich Gabe (Gabriel) heißt, erbarmt. Allerdings ist er weder nett noch wirklich hilfsbereit sondern übellaunig und fies. Als er erfährt, dass Em erst 17 ist, wirft er sie direkt wieder aus seinem Wagen, nur um seine Meinung wieder zu ändern, als sie sich verletzt. Ich kann gut verstehen, dass Em da Mordgedanken hegt, das ginge mir ähnlich.
Gabe hat eine schlimme Zeit hinter sich. Seine Ex erhebt falsche Anschuldigungen gegen ihn, die ihn in den Knast bringen könnten. Seit dieser Sache vertraut er niemandem mehr, erst recht keiner Frau. Fast alle in der Stadt halten ihn für schuldig und benehmen sich entsprechend, als sie ihn mit Em sehen, deren Auto er repariert. Er tut wirklich alles um sie los zu werden, aber das Schicksal wirft sie immer wieder zurück in sein Leben.
Dazu kommt, dass Em ein Versprechen gegeben hat, das zu halten ihr und auch Gabe vieles abverlangen wird, vielleicht mehr, als sie geben können.


Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen und die Seiten verfliegen. Die Wendung und die Geheimnisse, die ans Licht kommen, haben mir sehr gut gefallen. Was mir dagegen weniger gefallen hat, waren der Cliffhanger – ein ganz besonders fieser noch dazu! – und die Ungerechtigkeiten im letzten Fünftel des Buches. Ich kann damit einfach nicht umgehen. Das Buch hat mich so dermaßen wütend gemacht, dass ich es am liebsten gegen die Wand geworfen hätte! Und dann auch noch ein Cliffhanger als es spannender nicht sein konnte! Natürlich werde ich den zweiten Band auch lesen, wenn er im Herbst 2019 erscheint, aber ich hoffe wirklich, dass es da dann gerechter zugeht und nicht ständig auf netten Menschen herumgetrampelt wird.

Fazit: mir hat das Buch bis zum letzten Fünftel sehr gut gefallen. Allerdings wurde es danach sehr ungerecht und das hat mir das Buch wirklich verdorben. Der Cliffhanger lässt mich jetzt wütend, frustriert und traurig zurück. Es spricht für die Autorin, dass ich so fühle, weil mir die Protagonisten und die Kleinstadtbewohner sehr sympathisch waren und ich mir für alle nur das Beste wünsche, aber ich kann es nicht leiden, wenn ein Buch kurz vor Schluss so eine Wende hinlegt.

Das Buch hat mich zeitweise stark an „Wild Hearts“ von T.M. Frazier erinnert, wobei mir das Buch deutlich besser gefällt, als „Der Wind in deinen Segeln“.