Verfolgt von der "Vergangenheit"!
RosenstichStreckenweise spannend, mit einem unnötigen Gewaltakt, überzeugende Hauptprotagonistin sowie Antagonist, mit einigen Klischees; sexy Erotik!
Das Buchexemplar, das ich hier habe, müßte komplett redigiert ...
Streckenweise spannend, mit einem unnötigen Gewaltakt, überzeugende Hauptprotagonistin sowie Antagonist, mit einigen Klischees; sexy Erotik!
Das Buchexemplar, das ich hier habe, müßte komplett redigiert werden. Viele vollkommen unnötige Leerzeilen irritieren beim Lesen immens. Aber in einer überarbeiteten Auflage sollte all das kein Problem mehr darstellen.
Lejla erhofft sich einen Neuanfang und ein weit besseres Leben in Berlin und läßt Israel hinter sich. Sie flieht vor ihrem soziopahischen Exfreund Abel.
In Berlin pulsiert das Leben und sie lernt einen neuen Mann kennen. Fabi.
Aber läßt sich die Vergangenheit so einfach abschütteln?
Lejla und ihre Nemesis Abel sind sehr gelungene Protagonisten, authentisch und mit Tiefe ( bei Abel eine der finsteren Art! ).
Zunächst aber blieben sie mir bis circa zur Mitte des Buches seltsam distanziert. Ich fand zuerst keinen Zugang zu ihnen.
Dann wurde es aber besser. Lejla ist trotz ihres "Fluches" stark und intelligent ist sie allemal. Originell ist, daß Israel involviert ist, bzw. daß Lejla Israelin ist.
Der Hedonismus der Protagonisten reflektiert durchaus die Oberflächlichkeit unserer schnellebigen Gesellschaft. Die erotischen Szenerien sind ansprechend.
Ganz um Klischees kommt das Buch nicht herum. So ist Fabi viel zu glatt, ohne Ecken und Kanten - zu perfekt um wahr zu sein.
Es wird multiperspektivisch erzählt. Jedes Kapitel mit der spezifischen Person trägt den Namen selbiger, die dann jeweils aus den Ich heraus "berichtet".
Was gar nicht geht und meines Erachtens vollkommen unnötig ist, ist das Töten der Katze bzw. die Zurschaustellung. Denn das eigentliche Umbringen wird zwar nicht geschildert, aber die Beschreibung der felinen Leiche wird doch sehr plastisch beschrieben. Um zu verdeutlichen wie psychopathisch und rachsüchtig jemand sein kann, hätte man dieses Erzählmittels nicht bedurft. Es gibt andere, ebenso drastische Kniffe, die ebenso schockieren, aber ohne daß Tiere involviert werden.
Falls aber so etwas, warum auch immer, zwingend nötig sein sollte, sollte vor dem eigentlichen Beginn der Geschichte eine Content Warning stehen: Gewalt gegen Tiere! Dann weiß man wenigstens Bescheid. Auf Gewalt gegen Tiere reagiere ich ebenso bei rein fiktionalen Texten allergisch.
Zitate diverser Autoren zu verwenden zu Beginn eines jeden Kapitels ist eine klasse Idee, von Einstein, über Palahniuk, Fitzgerald, Buddha und Edgar Allan Poe.
Spannung gibt es, aber ebenso einige Längen. Ein bißchen Straffung wäre nicht schlecht. Anastasia Wiebe hat jedenfalls Talent, das sie noch effektiv ausschöpfen wird.