Chimären, die einem durch die Finger schlüpfen!
Alice, wie Daniel sie sahKurzmeinung: Leider das Potential verschenkt! Schade! Hätte mehr erwartet! Einzig "Daniel" sticht hervor. Deswegen überhaupt der dritte Stern!
Dieses Buch las ich ebenfalls bereits vor längerer Zeit, ...
Kurzmeinung: Leider das Potential verschenkt! Schade! Hätte mehr erwartet! Einzig "Daniel" sticht hervor. Deswegen überhaupt der dritte Stern!
Dieses Buch las ich ebenfalls bereits vor längerer Zeit, komme aber erst jetzt dazu, eine Rezension zu schreiben.
Ich hatte mir eine emotional wuchtige, nachdrücklich hängenbleibende Geschichte erhofft! Leider kam es dann anders.
Daniel ist ohne Obdach und Synästhetiker. Er verbindet Buchstaben mit Farben. Alice ist seine leibliche Tochter, aber diese weiß das nicht.
Sie ist abenteuerlustig und eine Globetrotterin. Cee und Tilly sind ihre älteren Schwestern und sie kommt zurück, als ihr vermeintlicher Vater höchstwahrscheinlich im Sterben liegt. Ort der Handlung ist übrigens London.
Alice findet seltsame, aber hübsche selbstgebastelte kleine Kunstwerke vor dem Haus.
Als ihr "Vater" bestattet wird, ist jener fremde Mann ebenfalls zugegen, Daniel. Er haust in einem Park und als sie ihn wiedertrifft, grübelt sie, was er mit ihrer Mutter wohl zu tun gehabt haben könnte ...
Bis auf Daniel bleiben einem die Protagonisten seltsam entrückt. Nur wegen Daniel gibt es von mir überhaupt den dritten Stern. Nur teilweise wird es emotional, hauptsächlich in Verbindung mit Daniel. Das Buch bleibt aber bis zum Ende merkwürdig nüchtern, was ich bei solch einem Konfliktstoff so nicht erwartet hatte.
Motive werden nicht näher erläutert, zuviel bleibt im Ungefähren - unbefriedigt sagt man am Ende: Das war's?
Sarah Butler hätte eine immens berührende Geschichte daraus kreiern können. Entweder gingen ihr die Ideen aus, oder das Thema hat sie überfordert oder sie war nicht motiviert genug. Anders kann ich mir das nicht erklären. Es könnte ein imposantes Schlachtschiff sein, so wurde das Buch "nur" ein kleiner tuckender Kutter. Daran wäre prinzipiell nichts auszusetzen, aber dann hätte der Ansatz und die Genese des Plots ganz anders sein müssen.
Einzig der Charakter Daniel überzeugt halbwegs, aber viele Unwägbarkeiten bleiben ungeklärt. Wie Phantome entgleiten einem die Charaktere - Chimären im Schatten, schade!