Profilbild von Deidree

Deidree

Lesejury Star
online

Deidree ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deidree über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2017

Ein wunderschöner Exkurs nach Norwegen und die Welt der Sami

Töchter des Nordlichts
0

Christine Kabus schaffte mit ihrem zweiten Werk die Lebensgeschichten zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen darzustellen, ohne dabei zu verwirren. So ganz nebenbei erfährt der Leser auch eher ...

Christine Kabus schaffte mit ihrem zweiten Werk die Lebensgeschichten zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen darzustellen, ohne dabei zu verwirren. So ganz nebenbei erfährt der Leser auch eher dunkleres aus der Geschichte des Landes, ohne dadurch aber in eine niedergeschlagene Stimmung zu verfallen. Die Hintergrundinformationen scheinen gut und intensiv recherchiert, die Bilder der Landschaft hervorragend beschrieben.

„Áilu! Beaivváẑa mánnán!“ hört Áilu ihren Vater in Gedanken immer wieder rufen. Ist sie das noch? War sie es jemals?

Áilu, ein kleines Sami-Mädchen, das nur das Leben inmitten der Natur und der Tiere kennt, umgeben mit der liebevollen Zuneigung ihrer Familie, wird eines Tages unvorhergesehen und brutal aus diesem Leben gerissen. Lieblos und gefühlskalt sind die Waisenhäuser in denen sie die nächsten Jahre verbringen wird. Bevor sie ganz zerbricht reicht das Schicksal ihr allerdings die Hand. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit der Anpassung muss sie feststellen, dass sie ihre samische Herkunft nicht so einfach verleugnen kann.

„Nora, mun ráhkistan du!“ Nora hat keine Ahnung was ihr da Miealt zurief, doch es fühlt sich gut an.

Nora, eine moderne in Oslo lebende junge Frau, hat erst vor kurzem von ihren samischen Wurzeln erfahren. Seither scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen. Will sie in diese – ihre – Familiengeschichte weiter eintauchen oder ihre Herkunft negieren? Doch schon bald spürt sie, dass Verleugnen keine Option ist. Auch wenn nicht alle ihrer neuen Familienmitglieder gut auf Nora zu sprechen sind, begibt sie sich auf den Weg um ihre Vergangenheit – und vielleicht auch Zukunft – zu finden.

Sicherlich einer der größten Pluspunkte für mich waren die leichte Lesbarkeit, die wirklich bildhafte Beschreibung der Landschaft, aber auch die Informationen über die Geschichte der Sami und des Landes. Ein Buch das man am Liebsten in einem durchlesen würde.

Veröffentlicht am 27.04.2024

Klimaterror oder soll etwas anderes verschleiert werden, Thriller

Stummer Schrei
0

Eine Bombenserie fordert mehrere Tote. Für die Ermittlerin Eva Nyman weisen die an sie adressierten Briefe auf eine bestimmte Person hin. Ist sie der Täter oder will es jemand nur so aussehen lassen.
Der ...

Eine Bombenserie fordert mehrere Tote. Für die Ermittlerin Eva Nyman weisen die an sie adressierten Briefe auf eine bestimmte Person hin. Ist sie der Täter oder will es jemand nur so aussehen lassen.
Der vom Täter ausgeübte Zeitdruck fördert nicht unbedingt die Lösung der Fälle. Können Eva und ihr Team NOVA trotzdem die größte Katastrophe verhindern und den richtigen Täter überführen?
Arne Dahl baut in seinem Krimi ein Geflecht aus Klima-Motiven und persönlichen Verstrickungen. Obwohl das Buch mit seinen über 450 Seiten zu den umfangreicheren gehört, liest es sich flüssig und der Spannungsbogen steigt immer wieder an. Das Team war mir schnell bekannt und blieb auch im Kopf. Hin und wieder hatte ich bei den Namen der Helfershelfer allerdings Zuordnungsprobleme. So wirklich wichtig fürs Verstehen der Geschichte war das nicht, aber mich irritiert das beim Lesen.
Der Titel „Stummer Schrei“ wird nach und nach, für mich allerdings erst gegen Ende, hin so wirklich greifbar. Das Cover finde ich passend mit der etwas düsteren Stimmung, aber vor allem der gelbe Buchschnitt hat es mir angetan.
Ich habe das Buch gerne gelesen, fand es fesselnd, die Handlung und das Vorgehen der Ermittler nachvollziehbar, großteils. Im Rückblick ist der Motivaufbau vielleicht etwas überzogen, da hätte die eine oder andere Bombe weggelassen werden können. Aber das ist rein subjektives Empfinden nach Beendigung des Lesens.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2024

Eine angenehme Sprecherstimme, eine skurril anmutende Urlaubserfahrung

Urlaub, bis der Arzt kommt
0

Wer will das schon, im Urlaub zu erkranken? Vielleicht schwingt da beim Lesen auch die kleine Freude mit, dass es einem nicht selbst erwischt hat und man nur darüber liest.
Ich hatte mit „Urlaub bis der ...

Wer will das schon, im Urlaub zu erkranken? Vielleicht schwingt da beim Lesen auch die kleine Freude mit, dass es einem nicht selbst erwischt hat und man nur darüber liest.
Ich hatte mit „Urlaub bis der Arzt kommt“ ein paar nette Stunden auf Korfu. Bernd Richard Knospe konnte mir die dortige Landschaft sofort wieder vor Augen holen. Das fand ich besonders reizvoll.
Die Situation der Eheleute Bluhm wird zunehmend ungemütlicher. Immer wieder bringt der Autor witzige Szenen und humorvolle Ansichten mit ein. Ganz verhindern kann er zwischendurch die eine oder andere kleine Länge nicht. Aber mit beinahe skurrilen Begebenheiten lockert er sie dann doch wieder auf.
Ich habe das Buch als Hörbuch bekommen. Daher natürlich auch ein paar Worte zum Sprecher Frank Stieren.
Seine Stimme war in meinen Ohren sehr angenehm zu hören. Ich konnte die einzelnen Personen schön unterscheiden und Emotionen wurden ebenfalls übermittelt.
Auch ist die Hördauer, von nicht ganz sieben Stunden, in einem für mich guten Rahmen.
Grundsätzlich habe ich die Geschichte der beinahe gestrandeten Eheleute gerne gehört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

Ein Team wie eine Familie löst auch verworrene Fälle lässig

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Stoff
0

Die Truppe um Arie gefällt mir auch im dritten Band wieder hervorragend. Sie gehen mit ihrer unkonventionellen Art ihren Weg. Finden damit immer wieder Kleinigkeiten bis hin zu großen Geheimnissen heraus ...

Die Truppe um Arie gefällt mir auch im dritten Band wieder hervorragend. Sie gehen mit ihrer unkonventionellen Art ihren Weg. Finden damit immer wieder Kleinigkeiten bis hin zu großen Geheimnissen heraus und suchen einen Weg das Richtige im Rahmen der Gesetze zu tun. In diesem Band müssen sie erkennen, dass diese beiden Komponenten nicht immer vereinbar sind.
Auf gewohnt leichte und humorvolle Weise löst „Die Hausboot-Detektei“ ihren Fall. Auch wenn es gefährlich und brenzlig wird, so können sich der Hintergrund und die Verknüpfungen bei „Tödlicher Stoff“ nicht vor den Freunden verbergen.
Mir gefällt wie locker sie miteinander aber auch mit ihren Fällen nach wie vor umgehen. Amy Achterop vermittelt das Bild eines eingespielten Teams, das nicht nur harmonisiert, sondern sich schon fast wie Familie anfühlt. Auch für den Leser.
Der Fall selbst entwickelt sich in Dimensionen, die ihnen beinahe zu groß werden. Manchmal fand ich die Handlung etwas überzogen, aber irgendwie stand der Lesespaß trotzdem im Vordergrund.
Diesen Band empfehle ich gerne für all jene, die Softkrimi und Humor verbinden wollen, aber die es auch nicht so ganz genau mit Handlung und Gesetzestreue nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2024

Wildes Mädchen, flottes Tempo, fesselnd

Eldos Box
0

Der Einstieg in die Geschichte ist einfach und leicht. Es wird aus der Sicht von Gitti, der 15jährigen Protagonistin, erzählt. Sie ist eine wilde, unerschrockene junge Dame mit sehr festem Willen. Wobei ...

Der Einstieg in die Geschichte ist einfach und leicht. Es wird aus der Sicht von Gitti, der 15jährigen Protagonistin, erzählt. Sie ist eine wilde, unerschrockene junge Dame mit sehr festem Willen. Wobei junge Dame es eher nicht trifft. Sie wirkt teilweise burschikos, aber immer liebenswert.
Die Kommunikation mit ihrem Bruder zeigt die familiäre Verbundenheit ganz gut. Sie kommt humorvoll und mit Gefühl rüber. T. Bienia lässt die Figuren authentisch agieren und sprechen. Der Schreibstil ist leicht lesbar und das Tempo der Geschichte durchwegs hoch.
Immer wieder kommt Gitti in Ausnahmesituationen, die den Jugendlichen aber sicherlich gefallen werden, nur gegen Schluss hin wurde es mir persönlich etwas zu viel Action. Da hätte ich etwas weniger glaubhafter gefunden. Ein klein wenig zu kurz beschrieben wurde mir „Eldos Box“. Für den Verlauf der Geschichte nicht wichtig, aber da sich der Titel darauf bezieht, einfach interessant. Ist es ein Cafe, eine Begegnungsstätte, oder ähnliches?
Der Jugendroman hat mir gut gefallen. Ich kann mir vorstellen, dass ihn sowohl Mädchen wie Jungs gerne lesen werden, wenn sie selbst hin und wieder in die Rolle der taffen Helden schlüpfen oder schlüpfen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere