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Der_Blaue_Mond

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2021

Kindheit, die einen einholt

Die Überlebenden
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Ein wirklich außergewöhnliches Buch. Das besondere sind die zwei Zeitstränge, an denen die Ezählung aufgebaut bzw. abgebaut wird. Letzeres weil ein Erzählstrang das Geschehen vom dramatischen Ende her ...

Ein wirklich außergewöhnliches Buch. Das besondere sind die zwei Zeitstränge, an denen die Ezählung aufgebaut bzw. abgebaut wird. Letzeres weil ein Erzählstrang das Geschehen vom dramatischen Ende her aufrollt und zeitlich dann immer weiter zurück geht.
Am Anfang ist das gewöhnungsbedürftig, aber im letzten Drittel macht es absolut Sinn. Diese Form der Schilderung finde ich sogar genial und sehr kreativ. Inhaltlich geht es um eine Familie, die im Sommer immer an ihre einsame Bleibe am See fährt. Die drei Brüder haben es nicht leicht. Jeder von Ihnen ist individuell und nach und nach erfährt man, wie die Familie so tickt. Die Eltern sind alkoholabhängig und die Kinder sind sich selbst überlassen. Sie buhlen um die Liebe der Mutter und müssen mit der Verwahrlosung leben. Leider passieren dann auch schmerzhafte Dinge, die in der Zukunft aber totgeschwiegen werden.

Sobald die Brüder können, laufen sie los in ihr eigenes Leben. Viele Jahre später bringt der Tod der Mutter sie wieder zusammen. Aber eine solche Kindheit prägt für den Rest des Lebens. Daher ist der Titel absolut passend.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

emotional und ergreifend

Betreff: Falls ich sterbe
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Die Erzählung hat Tiefgang und ist sehr ergreifend. Es liest sich alles sehr realistisch und die Autorin hat es geschafft, mir an manchen Stellen das Wasser in die Augen zu treiben.
Wer schon einmal einen ...

Die Erzählung hat Tiefgang und ist sehr ergreifend. Es liest sich alles sehr realistisch und die Autorin hat es geschafft, mir an manchen Stellen das Wasser in die Augen zu treiben.
Wer schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, kann die geschilderten Emotionen sehr gut nachvollziehen. Es ist hart und absolut unvorstellbar, seinen Lebenspartner am Morgen tot aufzufinden. Dazu noch ein Baby, das fast rund um die Uhr Aufmerksamkeit benötigt.
Obwohl der Roman fast 500 Seiten umfasst, waren diese innerhalb weniger Tage verschlungen. Das Schicksal der jungen Mutter mit dem unabdingbaren Verlust, ist mir nahe gegangen und ich wollte wissen wie und ob sie da raus kommt.
Der Titel ist für meine Vorstellung nicht komplett passend, irgendwie habe ich diesbezüglich immer noch auf weitere Aufklärung bzw. Input von Aksel gehofft.
Spätestens nachdem mir aufgefallen ist, dass die Autorin namensgleich mit der Hauptdarstellerin ist und im Klappentext die Rede von autofiktional ist, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, vieles davon hat sich in der Realität so abgespielt. Hut ab Carolina!
Nur im letzten Drittel war mir der Roman zu langatmig und irgendwie auch vorhersehbar. Komprimierter wäre mir entgegengekommen.

Fazit: für alle, die mit einem Verlust klar kommen müssen oder sich Gedanken darüber machen möchten. Er gehört zu unser aller Leben, der Tod. Auch wenn wir das oft ignorieren wollen.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Familienschicksal

Von hier bis zum Anfang
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Vom Trader zum Autor, das erweckte Neugier in mir. Chris Whitaker ist ein ordentlicher Roman gelungen.
Mir gefällt das Cover außerordentlich gut, das Feld mit den Wolken in warmen goldenen Farben passen ...

Vom Trader zum Autor, das erweckte Neugier in mir. Chris Whitaker ist ein ordentlicher Roman gelungen.
Mir gefällt das Cover außerordentlich gut, das Feld mit den Wolken in warmen goldenen Farben passen einfach hervorragend zu dem Titel.
Inhaltlich spielt sich vieles in einer kalifornischen Kleinstadt ab. Ein tragischer Mord vor 30 Jahren zieht sich wie ein roter Faden durch die Gegenwart hindurch. Die Familie, die den Verlust zu verkraften hatte, ist wie mit einem Fluch belegt. Die Kinder der Schwester des damaligen Opfers haben eine schwere Kindheit, im Verlauf des Romans entwickelt sich so einiges.
Die Romanfiguren sind gut dargestellt und meist glaubwürdig. Über viele Seiten hinweg ist die Erzählung auch spannend.
Ich kann keine volle Punktzahl vergeben weil mir das im Ganzen zu konstruiert daherkam, mir fehlte die Leichtigkeit.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

ein wildes Potpourri

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
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Eine kunterbunte Sammlung verschiedener Essays aus dem Leben von John Green. Der Autor war mir davor noch kein Begriff, aber der Titel und das Cover haben mich sehr angesprochen.
Von der ersten bis zur ...

Eine kunterbunte Sammlung verschiedener Essays aus dem Leben von John Green. Der Autor war mir davor noch kein Begriff, aber der Titel und das Cover haben mich sehr angesprochen.
Von der ersten bis zur letzten Zeile, letzter Satz, ist es ein ungewöhnliches Buch. Es vermittelt ein Gefühl von erbarmungsloser Ehrlichkeit und an manchen Stellen Intimität, die man so nicht erwartet. Ich schwanke zwischen Begeisterung für so eine Offenheit und Bestürzung.
Die einzelnen Themen haben mich teilweise interessiert, aber teilweise eben auch nicht. Dadurch, dass viele Themen amerikanisch sind und man als Europäer diese nicht so kennt, kommt nicht alles so an.
Der Schreibstil ist jedoch wundervoll, gespickt mit vielen Gedankengängen und Gedichten. Man lernt definitiv noch das ein oder andere dazu. Zum Beispiel neigen Lemminge überhaupt nicht zum Selbstmord. Oder zu wissen, wie man mit einem Waldmurmeltier umgeht, das einem die Ernte aus dem Garten wegschnabuliert, einfach herrlich.
Besonders gut hat mir die Zeiteinteilung der Erdgeschichte gefallen und die Geschichte hinter dem Foto am Ende des Buchs. Bleibt festzuhalten, die Zukunft ist ein unvorhersehbares Wagnis und der Mensch klitzeklein. Machen wir das Beste daraus.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Emmys Leben

Sturmvögel
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Besonders gut hat mir der Titel gefallen, hinter dem Begriff Sturmvögel stehen Seemannsleute, die im Herbst zurück auf Ihre Heimatsinseln gespült wurden. Das hört sich krass an, war damals wohl aber so. ...

Besonders gut hat mir der Titel gefallen, hinter dem Begriff Sturmvögel stehen Seemannsleute, die im Herbst zurück auf Ihre Heimatsinseln gespült wurden. Das hört sich krass an, war damals wohl aber so. Damals meint 1907 und ist zugleich das Geburtsjahr von Emmy, der Hauptdarstellerin des Romans.

Man erfährt nach und nach ihre Lebensgeschichte. Sie ist auch im betagten Alter mit 87 noch ein wacher Geist und hat einen speziellen Humor den man mag oder auch nicht. Mir hat er gefallen. Das Buch ist einfache und gute Unterhaltung, es war schnell ausgelesen.

Nur gegen Ende hat mich das ganze Geschehen um ihre Erbschaft genervt, das war mir persönlich einfach zu langatmig und langweilig.

Das haben für mich aber viele Kleinigkeiten wett gemacht, z.B. muss ich unbedingt mal Herva mit Mosel kosten. Vielleicht hilft das auch so ein gesegnetes Alter zu erreichen.

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