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Veröffentlicht am 27.04.2024

Reacher in einer Bar in Nebraska

Wespennest
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Ein fesselnder Thriller mit Jack Reacher – unabhängig und packend! Jack Reacher ist wie ein Held, der zur Stelle ist, wenn niemand hinschaut. Lee Child hat dadurch Millionen von Lesern begeistert. Auch ...

Ein fesselnder Thriller mit Jack Reacher – unabhängig und packend! Jack Reacher ist wie ein Held, der zur Stelle ist, wenn niemand hinschaut. Lee Child hat dadurch Millionen von Lesern begeistert. Auch der hier besprochene fünfzehnte Band kann wie jede andere Band eigenständig gelesen werden.

In einer Bar in Nebraska, wo das Bier fließt und die Kühe nur als Steak enden, sitzt unser Held Jack Reacher zufällig am Tresen, als er Zeuge wird, wie der örtliche Doc einen Hilferuf kalt abblitzen lässt. Jack, dessen Gerechtigkeitssinn so scharf ist wie der Zahn einer Kettensäge, packt den Doc beim Stethoskop und überzeugt ihn höflichst, doch seine Hippokratische Pflicht ernstzunehmen.

Dabei stolpert Reacher in eine Szene, die selbst in einer Seifenoper zu dramatisch wäre: eine Frau, die mehr blaue Flecken aufweist als ein überreifes Obst im Ausverkauf. Rasch entpuppt sich das Ganze als familiäre Fehde, die Familie Duncan gegen den Rest der Welt – und unser Jack steht mittendrin.

Ohne zu zögern bleibt Jack in dem Örtchen, wo die Duncans ihr Unwesen treiben und muss feststellen, dass sie ihm auf die Pelle rücken wollen. Jack serviert ihm eine Portion Gerechtigkeit – „medium rare“ und versteht es, mit seinem typischen Reacher-Charme eine wahre Lawine auszulösen. Offenbar ist er in ein Wespennest getreten.

Die Duncans, die für ihre besondere Art etwa so bekannt sind wie ein Kaktus für weiche Umarmungen, sind „not amused“ und zeigen das auf ihre ganz eigene, subtile Art – mit dem Feingefühl eines Bulldozers. Doch Jack, bereit für jedes BBQ, hat seine Hausaufgaben gemacht und weiß, dass man beim Grillfest nicht nur Würstchen, sondern auch heiße Kartoffeln zubereiten muss.

»Wespennest« ist eine spannende Geschichte in einer amerikanischen Kleinstadt mit interessanten Figuren, verstrickten Handlungssträngen bei der Jagd auf den Protagonisten und auch der Jagd auf seine Gegner. Child gelingt eine perfekte Mischung aus Action, amüsanten Dialogen und ruhigen Erzählmomenten.

Die Einflechtung des Lokalkolorits der weiten Landschaft Nebraskas in »Wespennest« und die konsequente Fortsetzung des eigenbrötlerischen Charakters der Hauptfigur sind erholsame Momente für Lee Childs Geschichte. Die Kampf gegen die erpresserische Familie Duncan wird durch weitere Leichen, Intrigen und Störmanöver immer wieder angefeuert. Der Leser wird auf eine Jagd geschickt, dem der der Jäger zum Gejagten wird.

Die Doppelpaare, die Reacher jagen, sind wie eine unterhaltsame Gruppe von Tollpatschen, die beim Lesen besonders amüsant sind.

Die Hauptperson in »Wespennest«, Jack Reacher, ist ein echter Kampfkünstler. Mit seiner beeindruckenden Ausbildung und seiner Kriegserfahrung beherrscht er die actionreichen Kampfszenen meisterhaft. Er zeigt keine Gnade, wenn es darum geht, seine eigensinnige Vorstellung von Gerechtigkeit durchzusetzen. Dieser Charakter hat es mir wirklich angetan und ich werde mit Sicherheit noch weitere Romane mit ihm verschlingen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 17.04.2024

die Jagd geht weiter

Der Sturm: Verachtet
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Karen Sanders Roman »Der Sturm: Verachtet« ist der aufregende zweite Teil einer fesselnden Romanserie, deren Reihe mit »Der Strand« begonnen wurde. Auch wenn alle drei Romane in sich abgeschlossen sind ...

Karen Sanders Roman »Der Sturm: Verachtet« ist der aufregende zweite Teil einer fesselnden Romanserie, deren Reihe mit »Der Strand« begonnen wurde. Auch wenn alle drei Romane in sich abgeschlossen sind und unabhängig voneinander gelesen werden können, zieht sich doch ein roter Faden von Band 1 bis Band 3 durch die Serie. So entsteht ein spannender Serienthriller, der die Leser von Anfang bis Ende mitreißt.

Vor über einer Woche geschah es, dass bei einem heftigen Sturm auf dem Darß ein schrecklicher Fund ans Tageslicht kam. Zwei Skelette wurden freigelegt und brachten die Ermittler in Bewegung (siehe »Der Sturm: Vergraben«) . Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger und das Team des Sellnitzer Soko setzen all ihre Fähigkeiten ein, um einen Fall von vor dreißig Jahren aufzuklären. Doch trotz ihres Erfolgs bleiben die Identitäten der beiden Toten vom Kliff immer noch ein Rätsel. Selbst eine mysteriöse CD, die bei den Gebeinen gefunden wurde, konnte bisher keine weiteren Hinweise liefern. Die Suche nach Antworten geht weiter …

Am Ende gelingt es ihnen, die Identität der Frau mithilfe eines Rings herauszufinden. Es wird behauptet, dass sie vor vielen Jahren in die USA ausgewandert ist. Hängt der Tod der Frau mit ihrem Ehemann zusammen? War es ein eifersüchtiges Drama und ist das zweite Opfer ihr Geliebter? Bevor Mascha und Tom den Ehemann mit ihrem Verdacht konfrontieren können, verschwindet er plötzlich ohne eine Spur zu hinterlassen. Dann entschlüsselt Mascha endlich die Dateien auf der CD und plötzlich erscheint der Fall in einem völlig neuen Licht …

In Bezug auf das Figurenensemble gibt es eine Vielfalt an Charakteren, die teils schon in der ersten Serie »Der Strand« entwickelt wurden. Da sich der Thriller in den alten Bundesländern abspielt, haben viele Figuren eine Vergangenheit in der DDR. Obwohl diese nicht hervorgehoben wird, spielt sie doch bei der Motivation des ein oder anderen eine Rolle. Somit werden die Figuren authentisch und mit einer besonderen Note dargestellt, ohne dass man ihre Vergangenheit verachtet. Neben sympathischen und liebenswerten Figuren, sind auch solche vertreten, die man am liebsten in die Tonne …

Spannung und Dynamik werden nicht nur durch die äußerst kurzen Kapitel – manche nur eine Seite lang – erzeugt. Vor allem die Handlung mit ihren vielfältigen Strängen trägt dazu bei. Es gibt Vermisste, Tote, Knochen, naive Kinder, Stalker und sogar Nazis. Für jeden ist etwas dabei. Als Leser oder Leserin muss man sich nicht einmal die Mühe machen, selbst zu ermitteln. Das Ende ist sowieso nicht vorhersehbar, also kann man es gleich sein lassen. Dabei wird man nicht verachtet.

Das örtliche Flair hat zweifellos einen großen Einfluss. Die lebendigen Beschreibungen erwecken den Wunsch, sich einmal im Herbst oder Winter den Wind an der Ostseeküste um die Nase wehen zu lassen. Ich selbst habe einige Jahre den Herbst auf dem Fischland erlebt und kann einen Aufenthalt dort nur empfehlen.

Die Dialoge, die Karen Sander geschaffen hat, wirken real wie aus dem Leben gegriffen und sind jeweils dem Alter der Figuren angepasst. Man bekommt ein Gefühl dafür, sich selbst mit diesen Menschen zu unterhalten.

Karen Sanders Dialoge sind wie fein abgestimmte Instrumente, die aus dem Leben gegriffen scheinen. Sie passen sich jedem Alter der Figuren an und ermöglichen es uns, ein Gefühl zu entwickeln, als würden wir uns mit diesen Menschen verbinden und in ihr Inneres vorzudringen.

Bitte eintauchen in die packende Romanserie von Karen Sander, die auf Fischland an der Ostsee spielt. Hier erwarten dich nicht nur eine mitreißende Handlung, sondern auch faszinierende Figuren, die es zu entdecken gilt. Die Serie ist ein absolutes Must-have für alle Thrillerfans, mit ihren vielen Wendungen und dem kontinuierlichen Lesevergnügen. Erkunde die fesselnde Welt von Fischland und lass dich von Karen Sanders‘ meisterhaftem Schreibstil verzaubern. Verpasse es nicht, Teil dieser außergewöhnlichen Geschichte zu werden.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 14.04.2024

„Ich bin Vermeer!“

Der falsche Vermeer
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In diesem Beitrag möchte ich wärmstens den hinreißenden Roman »Der falsche Vermeer« von Patrick van Odijk empfehlen. Es ist ein ganz feinsinniger Kriminalroman, der die Sinne um ein Lebensgefühl vergangener ...

In diesem Beitrag möchte ich wärmstens den hinreißenden Roman »Der falsche Vermeer« von Patrick van Odijk empfehlen. Es ist ein ganz feinsinniger Kriminalroman, der die Sinne um ein Lebensgefühl vergangener Zeiten kitzelt und mit vielen Spannungsmomenten aufwartet.

Zunächst jedoch ein paar Worte, worum es in diesem Kriminalroman geht. Basierend auf einer wahren Begebenheit wird einer der größten Kunstskandale der Nachkriegszeit in ein fiktiven Roman umgewandelt. Die Handlung spielt 1945 nach der Befreiung der Niederlande von den Nazis.

Protagonistin und quasi Ermittlerin ist eine junge Reporterin Margriet (Meg) van Hetteram, deren Geschichte in Rückblenden erzählt wird. Sie hatte bereits im Widerstand als Reporterin gearbeitet und macht es auch in der aktuellen Situation. Sie ist sich nicht zu schade, undercover zu arbeiten und hat damit bereits in der Vergangenheit viel Mut bewiesen.

Ihre Wege kreuzen sich bereits mit dem Maler Jan van Aelst, dem jetzt vorgeworfen wird, niederländische Kunst an Nazis verkauft zu haben. Hierauf ist Meg bei ihren Recherchen gestoßen. Ihre Vergangenheit mit Jan van Aelst lässt sie an diesem Thema dranbleiben und sie wird die Top-Journalistin, die die Machenschaften in der Kunstszene aufdeckt.

Der Roman ist sinnvollerweise in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil wird ein Strang gelöst. Als Leser könntet ihr euch damit zufrieden geben. Bis dahin ist alles plausibel und löst sich hervorragend auf. Doch im zweiten Teil dann scheint alles wieder von vorne zu beginnen. Es kommen neue Informationen an die Öffentlichkeit, die alles bis dahin festzustehen scheinende auf den Kopf stellen.

Patrick van Odijk hat hier die Stränge nicht ineinander verwoben, sondern sie eher aneinandergereiht. Man schreitet also trotz einiger Rückblenden chronologisch voran in der Geschichte.

Großes Thema ist die Kollaboration der Niederländer mit den deutschen Nazis und auch das Wirken der niederländischen Nazis. Hierdurch habe ich ein kleines Update in Sachen Allgemeinwissen erhalten. Zwar war mir die Kollaboration hier wie auch in Frankreich und anderen Ländern bekannt, aber durch diesen Roman wurde dies mit Beispielen und konkreten Handlungen untermauert, was mir gut gefallen hat.

Nicht zu kurz kommt eine spielerisch anmutende Dreiecksbeziehung zwischen der Reporterin, dem Polizisten und Juden Rosendahl und dem kanadischen Soldaten Sergeant Bill O’Connor.

An vielen Stellen ist das Lebensgefühl der gerade befreiten Niederländer zu erkennen. Lust auf tanzen, viel rauchen und trinken spielen dabei ebenso eine Rolle wie die naive Hartnäckigkeit und keine Scheu vor Autoritäten, zumindest auf der Seite der jungen Journalistin.

Neben den Ausblicken in die Welt der Malerei und der Kunstfälscherei spielen die Figuren, das heißt die Menschen in dieser Geschichte, einen feinsinnigen Anker für die Leser.

Dieser Roman ist ein besonderer Kriminalroman. Das liegt einerseits an dem Thema Kollaboration als auch am Thema Kunstszene. Andererseits natürlich an dem außergewöhnlichen Plot, wie alle Fäden zusammengehalten werden. Es ist ein Kriminalroman, dem eine höchste Empfehlung gebührt.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Figuren mit klaren Grenzen zwischen gut und böse

Operation Seewespe
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Clive Cussler war ein Meister darin, mit anderen Autoren zusammenzuarbeiten. Für die Juan-Cabrillo-Abenteuer, wie „Operation Seewespe“, hatte er Boyd Morrison ins Boot geholt. Echt praktisch diese Teamarbeit, ...

Clive Cussler war ein Meister darin, mit anderen Autoren zusammenzuarbeiten. Für die Juan-Cabrillo-Abenteuer, wie „Operation Seewespe“, hatte er Boyd Morrison ins Boot geholt. Echt praktisch diese Teamarbeit, vor allem weil nach Cusslers Tod am 24. Februar 2020 seine Geschichten weiterleben. Das Buch „Marauder“ zum Beispiel – so der der Originaltitel dieses Romans -, kam raus, ohne dass er es noch erleben konnte.

In einem Meer der Dunkelheit und Gefahr sendet ein verzweifeltes Schiff einen Notruf in die Stille des Ozeans. Im Herzen seiner Mission, stets Leben zu retten, nimmt das geheime Einsatzschiff Oregon den Ruf an. Als es allerdings am Ort des Geschehens eintrifft, hat sich das drohende Unheil bereits entfaltet. Eine Tragödie wurde zwar verhindert, doch die Crew des überfallenen Schiffes ist in einem grausamen Zustand gefangen: Ein mysteriöses Gift lässt sie regungslos und stumm zurück – ein Schicksal, das tiefes Mitgefühl weckt.

Der Kapitän der Oregon, Juan Cabrillo, sieht sich einer kaum vorstellbaren Aufgabe gegenüber. Er muss sich durch ein Labyrinth aus Hinweisen kämpfen, das ihn bis in die tiefen Untiefen der Geschichte führt, zurück bis zu den Tagen des mächtigen Römischen Reiches. Cabrillo und seine Crew stehen vor einer emotional und intellektuell herausfordernden Probe: Sie müssen das Puzzle lösen, das das Leben zahlreicher Unschuldiger und vielleicht sogar die zarte Ordnung unserer Welt bewahrt.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, getrieben von der Hoffnung, dass Menschlichkeit und Entschlossenheit ausreichen werden. Kann Juan Cabrillo das Geheimnis entwirren, bevor skrupellose Seelen die Fragilität unserer zivilisatorischen Grundmauern zum Einsturz bringen?

Adventure-Romane gibt es in Deutschland ja eher selten, was das Lesen so eines Schmökers gleich nochmal spannender macht. Mal ganz was anderes als die üblichen Krimis, Polizeigeschichten oder Schnulzen, auch wenn natürlich von allem ein bisschen was drinsteckt. Interessenten sollten sich einfach eine modernere Version von Indiana Jones vorstellen, mit all dem High-Tech-Zeug und Storys, die voll im Hier und Jetzt spielen. Und wenn’s in dem Buch um die Verteidigung der westlichen Welt geht, dann ist das nicht nur ausgedacht – da steckt auch ein Körnchen Wahrheit drin.

Spannung und Action sind das pulsierende Herz dieses Abenteuerromans, das mit Nachdruck beweist, dass es sich um nichts Geringeres als einen ungemein spannenden Unterhaltungsroman handelt. Die Bühne des Geschehens bildet der exotische südostasiatische Seeraum, ein Terrain, das zwischen Asien und Australien liegt. Das Abenteuer entfaltet sich auf dem Land, schneidet durch das Meer und taucht ab in die Tiefen unterhalb der Oberfläche. Eine unerschütterliche Mission steht im Zentrum: die westliche Welt vor der bevorstehenden Invasion Chinas zu schützen.

Mit einer liebevollen Genauigkeit wird jede Szene lebendig und eindrucksvoll inszeniert. Sei es die atemraubende Verfolgungsjagd, die intensiven Schießereien oder die herzhaften Prügeleien – die Szenen entfalten sich im Kopf des Zuschauers wie ein packender Film. Man erlebt, wie die Kugel in Zeitlupe ihren Weg zum Ziel findet. Man fühlt die Aufregung und die Spannung, als würde man selbst in den scharfen Kurven einer rasanten Autofahrt beinahe vom Sitz gerissen.

Der Roman bietet ein wahrhaft einzigartiges Leseerlebnis und hebt sich wohltuend von den herkömmlichen Thrillern ab. Man kann sich kaum losreißen, getrieben von der durchgehenden Spannung, die einen förmlich durch die Seiten trägt. Dazu kommt eine beeindruckende Fülle an technischen Details, was kaum verwundert, wenn man bedenkt, dass die beiden Autoren eine echte Leidenschaft für Technologie mitbringen. Ganz egal, ob es um Autos oder Schiffe oder das Zahnmikrofon oder sonstige technische Spielereien geht – ihre Begeisterung ist spürbar und steckt an. Für mich war es eine wahre Freude zu lesen und hat sogar das eine oder andere Aha-Erlebnis in Sachen Technik-Wissen gebracht.

In »Operation Seewespe«, das 15. Abenteuer von Juan Cabrillo, entführt die spannende Geschichte auf eine abenteuerliche Reise voller Action und futuristischer Technik. Die sympathische Crew der Oregon stellt sich mutig der Herausforderung, das Ende der westlichen Zivilisation zu verhindern. Mit ihrer cleveren Taktik und unerschütterlichen Teamgeist zeigen sie, dass sie die Einzigen sind, die dazu in der Lage sind. Dieses Buch ist ein absoluter Pageturner und wird sowohl Abenteuer- als auch Technikliebhaber begeistern. Also holt euch ein Exemplar und taucht in diese fesselnde Welt voller Spannung und Nervenkitzel ein!


© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Ein abenteuerlicher Schmöker für lange Winterabende

Das Mädchen aus Apulien
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Pandolfina hat nun auch ihren Vater, den Grafen Guthier de Montcœur, verloren. Voller Trauer sitzt die vierzehnjährige am Sterbebett ihres Vaters und hält die Totenwache. Ihre Mutter, eine christliche ...

Pandolfina hat nun auch ihren Vater, den Grafen Guthier de Montcœur, verloren. Voller Trauer sitzt die vierzehnjährige am Sterbebett ihres Vaters und hält die Totenwache. Ihre Mutter, eine christliche Sarazenin, war bereits vor Jahren verstorben. Es braucht keine vierundzwanzig Stunden, da steht der Nachbar, Baron Silvio di Cudi, mit einem großen Trupp Söldnern vor dem Tor. Er behauptet, im Namen des Papstes, die Tochter des Grafen ehelichen und deren Erbe verwalten zu wollen. Doch seine Berufung auf den Papst ist nur vordergründig. Tatsächlich geht es ihm und um die Ländereien und somit um die Steuereinnahmen aus ihnen. Denn zur Grafschaft gehören gut zwanzig Dörfer. Außerdem ist die Burg des Grafen viel ansehnlicher als seine eigene, die an einen Wachturm erinnert.
Mit dieser Roman hat sich das erfolgreiche Schriftstellerduo einen weiteren Landstrich Europas und die damit verknüpfte Historie erschlossen. »Auf die Idee hat uns unsere Agenturlektorin und Mentorin mit ihrem starken Interesse an Friedrich II. von Staufen gebracht. Als wir dann mit ihr als Dolmetscherin Apulien und Campanien zur Recherche bereisten, ergab sich der Rest«, teilten mir Iny und Elmar Lorentz mit.

Zwar beginnt dieser Roman wieder mit einer weibliche Figur im Mittelpunkt, aber dies ändert sich im Laufe der Geschichte genauso wie sich Iny Lorentz auch den für dieses Genre gern gesehenen Mitteln der Kämpfe und Schlachten bedienen. Fesselnd sind die Kämpfe einzelner Ritter und Waffenknechte geschildert. Die Eroberung von Bogen mit großen und kleinen Tross liest sich spannend. Zwischen allen Kämpfen und Intrigen machen die Protagonisten eine angenehme Entwicklung durch. Sowohl Pandolfina als auch Leonhard sind am Ende des Romans andere Menschen als bei ihrer Einführung. Mit dem Wissen des Lesers mag man sich zwischenzeitlich über Leonhard ärgern, ahnt aber, dass er den Konflikten durchaus gewachsen sein wird.

Ein abenteuerlicher Schmöker, der bestens dazu geeignet ist, an langen Winterabenden in die vergangenen Zeiten abzutauchen und sich von hinreißenden Figuren in den Bann ziehen zu lassen. Mir gefällt diese Roman ausgesprochen gut und ich empfehle ihn sehr gerne.