Profilbild von DianaPegasus

DianaPegasus

Lesejury Star
offline

DianaPegasus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DianaPegasus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2019

Der Teil der die Themen Suizid, PTBS und Selbstverletzung fokussiert hat mir gut gefallen

Lotus House - Stille Sünden (Die Lotus House-Serie 5)
0

Audrey Carlan – Lotus House, Stille Sünden

Honor kann den Verlust ihres Zwillingsbruders nicht überwinden, schon nimmt sie nichts mehr wahr, ihr Leben gehört ihr nicht selbst und sie verliert nahezu jeden ...

Audrey Carlan – Lotus House, Stille Sünden

Honor kann den Verlust ihres Zwillingsbruders nicht überwinden, schon nimmt sie nichts mehr wahr, ihr Leben gehört ihr nicht selbst und sie verliert nahezu jeden Lebenswillen. Immer wieder taucht sie in ihrer größten Not bei Sean, dem festen Freund ihres verstorbenen Zwillings auf, der ihr Leid nicht mehr mit ansehen kann und sie zu der Therapeutin Dr. Hart schickt. In Monet findet sie einen Coach für ihr Leben, doch als sie im Lotus House auf den lebenslustigen Nicholas trifft, der überhaupt kein Geheimnis daraus macht, dass er in Honor „seine“ Frau gefunden hat, scheint das Leben plötzlich leichter zu werden.
Doch solange Honor unter den physischen und psychischen Attacken ihrer Familie leidet, kann sie nicht genesen und als ihr alles zu viel wird, muss sie ihr Leben überdenken, denn beim nächsten Mal könnte es zu spät sein.

Obwohl ich aus der „Lotus House“-Reihe nur wenige Bücher bisher gut fand, ist es trotzdem irgendwie eine Sucht und ich greife immer wieder dazu, nur um aufs neue enttäuscht zu werden.
Gerade bei so einem heiklen Thema wie Selbstverletzung, Selbstaufgabe, posttraumatische Belastungsstörungen und Suizid schafft die Autorin auch diesmal nicht, mich vollends zu überzeugen, obwohl ich sagen muss, dass es trotz allem für mich der interessanteste und beste Band der Reihe ist, und das soll schon was heißen.
Der Erzählstil ist wie nicht anders zu erwarten, locker und modern, weshalb sich die Geschichte gut lesen lässt. Die Kapitel sind nicht allzu lang, jedes Kapitel erklärt eine Yogastellung oder erzählt etwas über die verschiedenen Chakren des Körpers. Gut gemacht, bringt mich dem Yoga auch etwas näher, aber das fand ich bereits in den Vorgängerbänden gut.
Die Charaktere wirken hier annähernd lebendig und realitätsnah ausgearbeitet, was mich positiv stimmt, auch wenn sie nicht immer nachvollziehbar handeln.
Honor verletzt sich selbst, nach dem Tod ihres Bruders, wenn der Leidensdruck so groß wird und um „sich selbst zu spüren“. Das ist ein ernstes Thema, und in einigen Ansätzen auch gut eingefangen. Zusätzlich muss sie sich der Familie unterordnen und gerade ihre Mutter misshandelt sie und nutzt sie für Prestige-Zwecke aus. Honor selbst ist reich, bekommt aber weder Anerkennung noch Liebe von ihrer Familie, weswegen sie sich an jede Freundlichkeit klammert und im Irrglauben ist, sie wäre nichts wert. Als Nicholas sie umgarnt und damit auch Grace, seine Schwester, beschließt in Honor ihre beste Freundin zu sehen, lockert das die Story und vor allem Honors Gemüt recht schnell auf.
Nicholas ist ein sympathischer, dominanter und sehr fordernder Mann der mit sexuellen Floskeln nur um sich wirft und neben einem Boxstudio auch noch Yogastunden im Lotus House gibt. Er liebt seine Familie, seine Großfamilie liebt ihn, er befolgt eiserne Regeln, zum Beispiel das er seine Kundinnen nicht datet. Soweit so gut, allerdings weiß er beim Anblick von Honor sofort, dass es „seine“ Frau ist und geht dementsprechend forsch an sie heran, obwohl er sensibel genug ist zu bemerken, dass sie scheu ist.
Zu Grace möchte ich nur sagen, dass ich diesen Wirbelwind mag und ich mir eine schöne Story mit ihr erhoffe.
Hört sich alles in allem erst mal nicht schlecht an, oder? Dachte ich auch, bis es dann zu den erotischen Entgleisungen kam, die immer heftiger wurden. Mir war schon von vorneherein klar, dass der sexuelle Lustschmerz die Ritzerei ersetzen wird.
Aber mal ehrlich, müssen ständig pornografische Bezeichnungen die Geschlechtsteile verunzieren und das Buch damit im Niveau sinken? Vom „Italo-Hengt“ über den dicken langen „Johnny“ und diverse „F“, „T“ und „M“ Worte kann ich mittlerweile hinweg sehen, aber dann folgendes Zitat: „... So wie ich das sehe, könnte sie sich an meine Verwöhndienste gewöhnt haben, also schlecke ich richtig in ihre P..., lecke beide Lippen und stecke zwei Fi... tief hinein. Sie ist f...süß. ...“ Oh bitte, soll das erotisch sein? Springt da überhaupt eine Frau drauf an? Bisschen dirty talk okay, von mir aus auch gerne mehr, etwas rau und dominant okay, jeder wie er mag, und ich bin sicher nicht prüde, aber das ist doch nicht euer ernst (!), und dass war zudem auch noch etwas, dass eher harmlos beschrieben ist.

Schon allein deswegen gibt es bei mir Punktabzüge, und weil dieses Buch doch sehr viele Klischees bedient, was mich bei den anderen Reihen von Audrey Carlan weniger gestört hat. Auch wenn ich es das am ehesten realistischsten Buch der Lotus House Reihe finde, konnte es mich auch diesmal wieder nicht komplett überzeugen.
Gut fand ich allerdings, die Familie von Nicholas, sie steht füreinander ein, gibt Halt und Kraft. Ich mag dieses Zusammenspiel und auch das die Familie im Lotus House mittlerweile so zusammen gewachsen ist. Ebenfalls pluspunkten kann die Autorin mit der Darstellung ihrer Handlungsorte, die anschaulich beschrieben sind.

Für Fans der Reihe ist das Buch bestimmt ein Muss, weil auch ernstere Themen angegangen werden, im Großen und Ganzen hab ich mich bis auf die erotischen Aspekte unterhalten gefühlt, weil die Autorin auch die Emotionen beim Leser herauskitzeln kann, aber das war es leider auch schon.
Es tut mir leid keine positivere Rezension schreiben zu können.

Das Cover ist wie von der Autorin gewohnt floral und passt zur Reihe.

Fazit: Der Teil der die Themen Suizid, PTBS und Selbstverletzung fokussiert hat mir gut gefallen, von der erotischen Seite fand ich es furchtbar und übertrieben. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Guter Plot aber leider ziemlich langamtig ausgearbeitet, was zu rapiden Spannungsabfällen führte

Die letzte Witwe
0

Karin Slaughter – Die letzte Witwe

Gerichtsmedizinerin und Witwe Sara Linton will sich gerade ihrer Gefühle für Special Agent Will Trenton klar werden, als zwei Explosionen ihre Zweisamkeit stören. Aufgeschreckt ...

Karin Slaughter – Die letzte Witwe

Gerichtsmedizinerin und Witwe Sara Linton will sich gerade ihrer Gefühle für Special Agent Will Trenton klar werden, als zwei Explosionen ihre Zweisamkeit stören. Aufgeschreckt verfallen die beiden sofort in den Arbeitsmodus und auf dem Weg zum Explosionsort, kommen sie an einen Verkehrsunfall, wo sie ihre Hilfe anbieten. Sofort erscheinen die Umstände des Unfalls Sara nicht stimmig. Sie soll recht behalten, und während Will verletzt wird, schaffen es die Entführer Sara zu kidnappen. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt, die militante Gruppe, die vom skruppellosen und sehr gefährlichen Dash angeführt wird, will die „weiße Rasse“ wieder an die Macht und ihre Ideale voranbringen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Will erkämpft sich einen Weg um Sara zu retten, doch wird er zu spät kommen?

„Die letzte Witwe“ ist zwar nicht mein erstes Buch der Autorin, jedoch das erste aus dieser Reihe.
Der Erzählstil ist modern und weitesgehend flüssig, auch wenn die Spannung immer wieder durch langamtige Beschreibungen unterbrochen wird.
Mal abgesehen von dem spannenden Prolog, in dem eine Wissenschaftlerin entführt wurde, und die ersten Seiten, der vier Wochen danach spielenden Ereignisse, habe ich eine ganze Zeit gebraucht, um in die Geschichte zu finden, die aus mehreren Perspektiven erzählt wird, was ich an sich nicht schlecht finde. Allerdings wurden sämtliche gleiche Situationen immer wieder und wieder aus den verschiedenen Perspektiven neu beleuchtet, aber so wirklich neue Erkenntnisse ergaben sich daraus nicht, außer das die Gefühlswelt von Will und Sara noch fokussierter dargestellt wurden und die eigentliche Spannung und der Thrill nur unzureichend aufgebaut werden konnte.
Sehr schade. Denn der Plot ist durchaus spannend, für einen Thriller war genug Potenzial da, aber meiner Meinung nach wurden durch die Mehrfach-Ansichten und die ausführlichen Beschreibungen von bekannten FBI-Fällen, der medizinischen Wirkweise von Medikamenten und Co sowie die Auswirkungen der geplanten Anschläge einfach zu perfektionistisch und detailliert erklärt, sodass dieser Thriller leider langweilig wurde. Hier hätte man gut und gerne etwas der Fantasie überlassen können und besagte Stellen durchaus kürzen können.
Die Figurenausarbeitung ist gut, ich konnte mir sämtliche Charaktere gut vorstellen, auch wenn ich bei einigen Gelegenheiten dachte, dass es sinnvoll wäre, die Vorgängerbände zu kennen.
Sara war sympathisch, wächst über sich hinaus, scheint immer alles im Griff haben zu wollen, doch die Gefangenschaft setzt ihr zu. Ehrlich gesagt kann ich verstehen, dass sie sich abzulenken versucht, ihre Gedanken kreisen, aber hätten die Gedankengänge so ausschweifend aufgeschrieben werden müssen? Ein „ihr fiel die Decke auf dem Kopf und sie lenkte sich Musiktexte ab“ hätte vollkommen ausgereicht. Mich als Leser hat zwar ihre Situation interessiert, und wie sie ihre Angst bewältigt, aber die Beschreibungen dazu hätten gerne kürzer ausfüllen können. Vielleicht wollte uns die Autorin mit in die Situation nehmen, wie aussichtslos und langweilig diese sein könnte, wenn Sara gerade nicht gebraucht wird, aber dadurch viel die Spannung noch weiter ab.
Will mochte ich gerne, auch wenn er an vielen Stellen distanziert wirkte. Übermenschlich, ehrgeizig und vielleicht einen Ticken zu aufopfernd versucht er die Situationen zu meistern, in der er eigentlich gar nicht hätte arbeiten dürfen. Nicht alles wirkt realitätsnah und die extremen Belastungen, die er aushalten muss, wirkten schon sehr konstruiert. Im Bereich Fantasy stört mich das überhaupt nicht, in einem Thriller hätte ich das schon realistisch angehaucht und nachvollziehbar.
Was dagegen sehr realistisch und erschreckend dargestellt war, waren die Motive von Dash, der im übertragenden Sinn nach der Weltherrschaft strebt, dabei eine sektenähnliche Gemeinschaft ins Leben ruft in der Gewalt, Brutalität, Hass und Machtdemonstrationen an der Tagesordnung sind.

Die Handlungsorte wirken anschaulich ausgearbeitet, gerade das Refugium von Dash und seiner Gruppe konnte ich mir gut vorstellen.
Insgesamt ist das Buch nicht schlecht, aber da es als Thriller deklariert ist, fehlte mir hier die typische Spannung und der Thrill, der dafür unabdingbar ist.
Ich gehe mit gemischten Gefühlen aus dem Buch heraus, nochmal würde ich das Buch nicht lesen wollen, aber das ist Geschmackssache.
Kann ich den Thriller empfehlen? Eingeschränkt. Wer die Reihe um Will und Sara mag, sollte das Buch lesen, wer Bücher mit einer ausgeprägten, detaillierten Story mag, deren Spannung nicht so explosiv ist, wird ebenfalls gut mit dem Buch bedient sein.

Das Cover mit der Spinne darauf hat mir gut gefallen und mich sofort neugierig gemacht.

Fazit: Guter Plot aber leider ziemlich langamtig ausgearbeitet, was zu rapiden Spannungsabfällen führte. 2,75 Sterne.

Veröffentlicht am 20.08.2019

nett gemachtes Hörspiel, aber auch etwas aufdringlich und laut.

Disney Die Eiskönigin: Zauber der Polarlichter
0

Walt Disney – Die Eiskönigin, Zauber der Polarlichter

Viel zu lange ist es her, als die Eiskönigin Elsa und ihre Schwester Prinzessin Anna das faszinierende Nordlicht gesehen hat. Kurzum beschließen sie ...

Walt Disney – Die Eiskönigin, Zauber der Polarlichter

Viel zu lange ist es her, als die Eiskönigin Elsa und ihre Schwester Prinzessin Anna das faszinierende Nordlicht gesehen hat. Kurzum beschließen sie auf der Suche nach dem zauberhaften Licht zu gehen und der Schneemann Olaf und Kristoff mit seinem Rentier Sven schließen sich an. Schon bald beginnt ein lustiges wie gefährliches Abenteuer und die Reisenden müssen erkennen, was Magie alles bewirken kann.

In einer knappen Stunde wird hier in Hörspiel-Art eine tolle, wie niedliche und spannende Geschichte von verschiedenen Synchronsprechern erzählt, die mitreißend und fesselnd ist. Einziges Manko: Ich finde die Hintergrundgeräusche extrem laut, obwohl sie natürlich zur Story passen, konnte ich mich auch mit der aufdringlichen, quietschenden Stimme von Olaf nicht anfreunden.
Die Geschichte selbst ist aber spannend, da es aber kaum Beschreibungen zu den Figuren gibt sollte man zumindest schon mal was aus dem “Die Eiskönigin”-Universum kennen. Die Schauplätze dagegen sind gut ausgearbeitet, sei es nun eine eisige Felswand, das Königreich oder die friedliche Stimmung als endlich die Polarlichter gefunden wurden.
Schön gemacht, gute Unterhaltung für Kids und jung gebliebenene Erwachsene. Es gibt ein paar schöne humorvolle Gags und natürlich Gefahr, aber auch Emotionen.

Fazit: nett gemachtes Hörspiel, aber auch etwas aufdringlich und laut. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 13.08.2019

streckenweise langatmig, übertrieben und leider zu inszeniert

R.I.P.
0

Yrsa Sigurdardóttir – RIP

Ein junges Mädchen wird aus einem Kino entführt und kurz darauf erhalten ihre Freunde Nachrichten via Snapchat, wie Stella sich verzweifelt entschuldigt. Doch der Täter ermordet ...

Yrsa Sigurdardóttir – RIP

Ein junges Mädchen wird aus einem Kino entführt und kurz darauf erhalten ihre Freunde Nachrichten via Snapchat, wie Stella sich verzweifelt entschuldigt. Doch der Täter ermordet das Mädchen trotzdem brutal und versendet auch diese Filme an die Kontaktliste.
Huldar, der auf dem Komissariat in Ungnade gefallen ist und nun sowohl von den Kollegen als auch seiner Chefin Erla geschnitten wird, will am liebsten sofort mitermitteln, bekommt allerdings nur die Aufgaben zugeteilt, die sonst keiner machen will. Sein Partner Gudlaugur unterstützt ihn trotzdem und so werden sie eher zufällig zum Tatort eines weiteren Mordes/Vermisstenfall hinzugezogen. Die Puzzleteile müssen mühsam zusammengesucht werden und da die Opfer Kinder waren, wird auch die Kinderpsychologin Freyja mit hinzugezogen, obwohl das weder Erla passt noch Freyja selbst, die ebenfalls auf Huldar nicht gut zu sprechen ist.
Alles deutet darauf hin, dass es noch ein drittes Opfer gibt... werden die Ermittler es rechtzeitig finden?

„RIP“ von Yrsa Sigurdardóttir ist mein drittes Buch der Autorin und auch das dritte Buch rund um Hauptkommissar Huldar und der Kinderpsychologin Freyja.
Obwohl die Mobbing-Thematik sehr spannend ist, und einige eindrucksvolle wie interessante aber auch grausame Fakten mit in die Geschichte einfließen, konnte mich der Thriller nicht durchgängig fesseln, was dazu führte, dass ich längere Pausen zwischen dem Lesen gemacht habe.
Abgesehen von den brutal geschilderten Morden gab es immer wieder Ausschweifungen in Huldars, Freyjas und auch Erlas Privatleben und ihre Probleme untereinander, die der Geschichte die Spannung nahm. Auch wenn Mobbing überall vertreten sein kann, kann es einfach nicht sein, dass sich eine Chefin, die eine Mordermittlung zu leiten hat, davon beeinflussen lässt und den fähigsten Männern keine Aufgaben zu weist. Das untereinander die Querelen weiter erhärtet werden, das Mobbing in jeder Hinsicht auf einem Polizeirevier geduldet wird, wo doch eigentlich die Aufklärung der Morde an Jugendlichen im Vordergrund stehen sollte, ist unfassbar. Schnell gibt es Hinweise auf gleich mehrere Täter, was am Ende nicht allzu überraschend ist. Die Tatmotive scheinen auch klar, aber dabei verstrickt sich die Autorin in arg konstruierte Situationen, dass das Finale einfach nur weit hergeholt und unglaubhaft wirkt. Hier hätte der Spruch „Weniger ist mehr“ deutlich im Vordergrund stehen sollen, damit mich die Geschiche durchgängig fesselt.
Zum Beispiel hätte es auch nicht gebraucht, darauf hinzuweisen das Freyja in ihrer Kindheit ebenfalls gemobbt wurde und noch heute Probleme damit hat, zu einem Stufentreffen eingeladen zu werden, oder das Huldar in seiner Kindheit von seinem Schwestern nach Strich und Faden verprügelt wurde, und sie ihre Macht über ihn ausspielten. Dazu die Ungereimtheiten im Polizeirevier, das wirkte einen Touch „zu viel“ neben den Morden der Jugendlichen, die ihren Mitschülern aufs Übelste mitgespielt haben, sie bedroht oder gar Schlimmeres von ihnen verlangt haben.
Ich kann nicht sagen, dass der Thriller schlecht ist, denn die Thematik war gut, nur eben in meinen Augen nicht so gut umgesetzt.
Der Erzählstil ist flüssig und modern, es gab zwar etliche Wiederholungen, aber darüber konnte ich hinweg lesen.
Die Figurenausarbeitung war gut, allerdings wirkten viele der Charaktere überzeichnet und verloren da an Realitätsnähe und Glaubwürdigkeit. Auch das ich Huldar und Freyja jetzt über drei Bände beobachten konnte, machte die Situation nicht besser. Irgendwie treten beide auf der Stelle, wirken so, als wenn sie sich einfach nicht weiter entwickeln können, was ich unglaublich schade finde.
Eine meiner Lieblingsfiguren ist noch Gudlaugur, der jüngere Kollege mit dem „großen“ Geheimnis, der wenig Wirbel um sein Privatleben macht, aber doch präsent genug ist, dass man ihn wahrnimmt.

Die Schauplätze sind anschaulich beschrieben und die Stimmung des Thrillers ist durchgehend schwer, erdrückend und düster, was eigentlich typisch für Yrsa Sigurdardóttir ist.
Die Auflösung des Falles lässt auf sich warten, war dann doch sehr komplex, was es unnötig kompliziert gemacht hat und durch die vielen Handlungsstränge und die Ausschweifungen in andere Richtungen hat mich der Thriller leider nicht abholen können. Ein paar Dinge fand ich gut, aber ich werde keine weiteren Bücher der Autorin mehr lesen. Wir scheinen einfach nicht zusammen zu passen.

Den Thriller kann ich allen Lesern empfehlen, die bereits von den Vorgängerbänden begeistert waren, die skandinavische Thriller mögen, die viel wert auf Details legen und die es nicht stört, die eine oder andere Wiederholung der Ereignisse präsentiert zu bekommen.

Das Cover ist schlicht, gefällt mir gut, hat aber im eigentlichen Sinne nichts mit der Handlung zu tun,

Fazit: streckenweise langatmig, übertrieben und leider zu inszeniert trotz interessanter Thematik. 2,75 Sterne.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Nicht das beste Hörspiel aus der Reihe, aber ein nettes Abenteuer.

Beast Quest (30)
0

Adam Blade – Beast Quest, Toxodera, Die Raubschrecke

Tom hat seine Mutter gefunden, doch die weiß schon gar nicht mehr, wer er ist. Oder vielleicht doch? Hat der böse Magier ihr Gedächtnis manipuliert?
Tom ...

Adam Blade – Beast Quest, Toxodera, Die Raubschrecke

Tom hat seine Mutter gefunden, doch die weiß schon gar nicht mehr, wer er ist. Oder vielleicht doch? Hat der böse Magier ihr Gedächtnis manipuliert?
Tom kann sich jetzt nicht darum kümmern, denn er muß das nächste Biest finden. Toxodera hat sicher aber getarnt und nur ein Gegenstand, der die Unsichtbarkeit überwindet, kann ihm helfen.

Ich habe jetzt schon einige Hörspiele von Adam Blade, vorgelesen von Jona und Dietmar Mues, gehört, die für Kinder ab 8 Jahren gemacht wurden.
Die Synchronsprecher machen einen guten Job, sie erzählen die Abenteuergeschichte temporeich und spannend, sodass der Zuhörer gefesselt wird.
Die Storys sind kurzweilig, obwohl sie mir diesmal weniger gut gefallen hat. Aber das ist ja Geschmackssache. Spannung wird schnell aufgebaut, es gibt ein paar nette Überraschungen und Wendungen.
Das Hörspiel umfasst ca 40 Minuten in kurzen Tracks, die einen Wiedereinstieg erleichtern.
Wie bei den vorherigen Hörspielen auch, empfinde ich den musikalischen Hintergrund und die Klangdetails für zu laut. Sie überlagern manchmal die Geschichte.

Pluspunkte gibt es dafür, das jedes Hörspiel eigenständig gehört werden kann, obwohl sich die Grundgeschichte durch die Bände zieht. Kurze Rückeblicke ermöglichen es aber, immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Fazit: Nicht das beste Hörspiel aus der Reihe, aber ein nettes Abenteuer. Knappe 3 Sterne.