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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2018

solider Krimi.

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Remy Eyssen – Das Grab unter Zedern

Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter trifft im Lebensmittelladen den gerade aus dem Gefängnis entlassenen Vater von Amelie, die er umgebracht haben soll. Die Leiche ...

Remy Eyssen – Das Grab unter Zedern

Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter trifft im Lebensmittelladen den gerade aus dem Gefängnis entlassenen Vater von Amelie, die er umgebracht haben soll. Die Leiche wurde nie gefunden und auch das Gericht sieht keinerlei Beweise, das er der Täter ist, weswegen er nach sechs Jahren endlich frei kommt. Er ist davon überzeugt das der neue Ehemann seiner Ex-Frau etwas mit dem Verschwinden der Tochter zu tun hat.
Leon, der ein inniges Verhältnis zur stellvertretenden Polizeichefin Isabelle Morell pflegt, hat da eine ganz andere Idee. Doch im Moment muss er sich beruflich neu orientieren, denn sein direkter Vorgesetzter hat ihm Dr. Bodin zur Seite gestellt und man hört es munkeln, dass Leon entlassen werden soll. Als sich die Leichen plötzlich stapeln, ermittelt Leon auf eigener Faust und findet einen Hinweis...
Doch schon bald schweben er und Isabelle in Lebensgefahr... denn der Täter von damals ist auch heute noch sehr aktiv.

„Das Grab unter Zedern“ ist der vierte Fall von Dr. Leon Ritter, die Vorgänger kenne ich aber nicht. Es fiel mir zwar nicht schwer in der Geschichte anzukommen, die modern und flüssig geschrieben ist, allerdings blieb hier einfach der Wow-Effekt aus.
Es ist ein solider Krimi, mit vielen Wendungen, einigen Überraschungen, einges war auch zu erwarten und vorhersehbar, aber insgesamt blieb die Story oberflächlich und irgendwie auch emotionslos.
Die Fakten werden heruntergerasselt, gerade das Finale war richtig gehend enttäuschend, teilweise nicht so wirklich nachvollziehbar und die Story wirkte insgesamt etwas unstimmig.
Auch wenn es einige Tote gibt, es den einen oder anderen spannenden Moment gab, hat mich die Story nicht vollends überzeugen können.
Schön sind die malerischen Beschreibungen der Handlungsorte. Alles ist auf Genuß ausgelegt, sodass man die Idylle des Weinberges, das Essen oder Trinken, die Düfte fast selbst wahrnehmen kann.
Auch die Charaktere wirken überwiegend facettenreich und lebendig ausgearbeitet mit all ihren Ecken und Kanten.
Leon fand ich sehr sympathisch, wenn auch etwas distanziert. Eine wirkliche Nähe konnte ich nicht zu ihm aufbauen, aber trotzdem hat er mir mit seinen Prinzipien und Eigenarten gut gefallen. Ich finde gut, dass er kein Blatt vor dem Mund nimmt, er ist kein Mitläufer und deswegen polarisiert er.
Isabelle war ebenfalls sympathisch, sie wirkte zugänglicher und auch wenn sie tough ist, hatte ich das Gefühl, dass sie aufgeschlossener und liebenswerter wirkte als Leon.
Lilou konnte mich von Anfang an von sich überzeugen, herzlich und liebenswert, hat sie der Geschichte etwas besonderes gegeben.

Ich persönlich finde, der Krimi hätte von allem etwas mehr gebraucht: Mehr Spannung, mehr Emotion, mehr überraschende Wendungen, mehr Wow, dennoch ist die Grundidee toll, auch wenn es noch Potenzial gegeben hätte.
Es ist wie es ist und da ich den ersten Band im Bücherregal habe, werde ich ihn auch lesen und Leon sowie dem Autor noch eine Chance geben, vielleicht sehe ich dann diesen Fall mit ganz anderen Augen.

Das Cover gefällt mir gut, passt zur Reihe und auch zum Buch.

Fazit: solider Krimi. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Solide Story, die mich leider nicht ganz überzeugen konnte

Zu nah
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Olivia Kiernan – Zu nah

Nach einer schweren Verletzung ermittelt Detective Frankie Sheehan wieder, denn eine Frau wird erhängt in der Wohnung aufgefunden. Der zuerst vermutete Selbstmord stellt sich als ...

Olivia Kiernan – Zu nah

Nach einer schweren Verletzung ermittelt Detective Frankie Sheehan wieder, denn eine Frau wird erhängt in der Wohnung aufgefunden. Der zuerst vermutete Selbstmord stellt sich als Mord heraus und kurz darauf wird eine weitere junge Frau ermordet aufgefunden, allerdings ist der Tathergang diesmal ein anderer, obwohl es auch Paralellen gibt. Zufall?
Frankie wird immer wieder von Flashbacks eingeholt und vermutet recht bald, dass die beiden Fälle zusammen gehören könnten. Doch dann taucht eine weitere Leiche auf, und die Ermittlungen müssen aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet werden.

Ich kannte bisher noch kein Buch aus der Feder von Olivia Kiernan und „Zu Nah“ habe ich in der Hörbuchversion in einer Leserunde gewonnen. An dieser Stelle herzlichen Dank an den Verlag und an „Lesejury“ für die Bereitstellung, natürlich beeinflusst dies nicht meine ehrliche Meinung.

Die Sprecherin Sabine Godec hat die Geschichte spannend, temporeich und mit dem richtigen Maß an Emotionen bzw. Gefühlskälte interpetiert, sodass ich ihr gerne zugehört habe. Das Hörbuch besteht aus 6 CDs mit mehreren kürzeren Tracks, sodass ein Wiedereinstieg jederzeit möglich ist. Insgesamt ist eine Laufzeit von 445 Minuten bei 101 Tracks angegeben.

Insgesamt war es eine solide Story, jedoch fehlte es hin und wieder an Spannung. Gerade das erste Drittel beschäftigt sich überwiegend mit der Gefühlswelt der Protagonistin Detective Frankie Sheehan aus Dublin, die vor einigen Monaten schwer verletzt wurde, als sie einen Täter gebeugt über eine Frauenleiche vorgefunden hat.
Am Anfang war für mich schwer zu erkennen, das Frankie gerade einen Flashback hat, mit der Zeit wurde es dann besser, denn da hatte ich dann auch ein Gefühl für die Story.
Keiner der Charaktere ist so wirklich sympathisch und fesselnd, denn jeder hat so seine Geheimnisse, Ecken und Kanten, was aber ganz angenehm war und die Story etwas spannender gemacht hat. Aber die Hauptfigur ist hier detailliert und facettenreich ausgearbeitet, sodass sie lebendig wirkt.
Es gibt sehr viele Verdächtige, einige Mordopfer und das Finale... nun das kam plötzlich und hat mich persönlich etwas ratlos zurück gelassen, aber insgesamt hat die Autorin hier einen soliden Thriller auf die Beine gestellt, der mich unterhalten konnte.

Es fehlte mir einfach von allem ein bisschen, ein bisschen mehr Spannung, ein bisschen mehr Sympathie, ein bisschen mehr Feuer, damit der Funke überspringt.
Dennoch gerade im Mittelteil habe ich mich gut unterhalten gefühlt und ich kann das Buch allen Lesern empfehlen, die mehrere Handlungsstränge mögen, eine Hauptfigur mit Ecken und Kanten und wo der Thrill nicht ganz so im Vordergrund steht.

Das Cover ist eher langweilig, die blaue und orange Schrift ist aber ein Blickfang.

Fazit: Solide Story, die mich leider nicht ganz überzeugen konnte. 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 04.05.2018

Solide Geschichte, aber der Hype darum erscheint mir nicht gerechtfertigt.

From Scratch - Alles neu mit dir
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Stacey Kade – From Scratch, Alles neu mit dir

Der Schauspieler Chase ist vom Erfolg überrollt worden, nun ist sein Leben von Drogen und Gewalt gezeichnet, nichts und niemand scheint ihm wichtig, mit seiner ...

Stacey Kade – From Scratch, Alles neu mit dir

Der Schauspieler Chase ist vom Erfolg überrollt worden, nun ist sein Leben von Drogen und Gewalt gezeichnet, nichts und niemand scheint ihm wichtig, mit seiner Familie pflegt er keinen Kontakt mehr. Doch dann tritt plötzlich Amanda in sein Leben. Sie wurde 738 Tage gefangen gehalten und auch wenn sie Jahre später körperlich genesen ist, so ist ihre Seele noch immer zerstört.
Können sich Chase und Amanda gegenseitig Halt geben?

Ich möchte mich herzlich für die Bereitstellung des Leseexemplars beim Verlag und Netgalley bedanken, meine persönliche Meinung beeinflusst das natürlich nicht.

„From Scratch, Alles neu mit dir“ von Stacey Kade ist mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr neugierig, weil so ein Hype um das Buch gemacht wurde. Deswegen wollte ich das Buch sehr gerne lesen.
Insgesamt habe ich für meine Verhältnisse sehr lange für das Buch gebraucht, dass ich immer wieder zur Seite legen musste.
Zuerst das Positive:
Der Schreibstil ist überwiegend temporeich und flüssig, und obwohl nur ein kurzer Zeitraum in dem Buch behandelt wird, gibt es ziemlich ausführliche Details zu Land, Leute und Story. Das bewirkt, dass die Story insgesamt lebendig und anschaulich beschrieben ist, und ich mich besser hinein fallen lassen konnte.
Während die Hauptfiguren facettenreich und ausführlich beschrieben werden, blieben viele Nebencharaktere blass, was ich sehr schade finde.
Die Autorin schafft es verschiedene Emotionen bei mir als Leser zu wecken, was hier einen Extrapunkt gibt, denn nicht selten haben mich Chase oder Amanda beeindrucken können, man konnte mit ihnen mitleiden oder sich mitfreuen, aber vor allem hatte ich schwere Wutgefühle bei Amandas Familie.
Die Grundidee hat mich sofort angesprochen und obwohl das Buch mit über 500 Seiten nur eine begrenzte Spanne im Leben von Chase und Amanda darstellt, finde ich, dass hier eine Menge Potenzial verschenkt wurde.
Die Perspektivwechsel der beiden Hauptfiguren fand ich gut, da ich hier einen besseren Eindruck in die Gefühlswelt der beiden bekommen habe.

Was mir nicht so gut gefallen hat, war eben, dass unheimlich viel Potenzial verschenkt wurde. Das „Finale“ kam nicht unerwartet, da bereits eine Fortsetzung angekündigt war. Obwohl ich neugierig bin, wie es wohl weiter gehen mag, werde ich den Folgeband wohl nicht lesen.
Chase war mir von Anfang an unsympathisch, sehr egoistisch, ziemlich distanziert und im Verlaufe des Buches hat er zwar ein paar Sympathiepunkte sammeln können, die er aber auf den nächsten Seiten schnell wieder verlor. Ja, er hat Probleme und gar nicht mal wenige, aber ich mag sein Gehabe nicht und wurde auch nicht mit ihm so richtig warm.
Amanda hatte dagegen sofort mein Mitgefühl und ich konnte beim Lesen ihre Ängste, die beklemmende Grundstimmung, die dunklen Gedanken richtig fühlen.
Die Dynamik zwischen den beiden Charakteren war eher holprig, nicht alles konnte mich überzeugen ja ich würde sogar soweit gehen, dass ich nicht alles nachvollziehen konnte. Natürlich ist es schwer sich in Amanda hineinzuversetzen, aber vom ängstlichen Mäuschen zum Überflieger in nicht mal einer Woche? Dieses hin und her konnte ich nicht nachvollziehen und irgendwann hat es mich gelangweilt.

Natürlich ist es eine schöne Geschichte, natürlich kann ich sie weiter empfehlen, wenn man auf eine dramatische Story mit romantischen Anteilen steht und einer explodierenden Verwandlung der Charaktere, aber insgesamt habe ich wegen des Hypes deutlich mehr erwartet.
Es ist eine solide schöne Story mit vielen Höhen und Tiefen. Aber leider auch nicht mehr.
Schade.

Das Cover hat mich angesprochen, wie Puzzleteilchen die noch gefunden und an ihren richtigen Platz rücken müssen.

Fazit: Solide Geschichte, aber der Hype darum erscheint mir nicht gerechtfertigt. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 27.04.2018

sehr emotionale und traurige Story, die mich erst sehr spät fesseln konnte

Bright Side
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Kim Holden – Bright Side

Kate will in Minnesota neu anfangen und aufs College gehen. Sie vermisst zwar ihren besten Freund Gus, der ein Rock-Gott ist und gerade Karriere macht, aber er ist nur einen Skypeanruf ...

Kim Holden – Bright Side

Kate will in Minnesota neu anfangen und aufs College gehen. Sie vermisst zwar ihren besten Freund Gus, der ein Rock-Gott ist und gerade Karriere macht, aber er ist nur einen Skypeanruf von ihr entfernt. Sie hat nicht viel Geld übrig und lässt vieles in ihrer Heimat zurück, doch schon recht bald findet sie einen Job und neue Freunde: der geheimnisvolle Keller, der in der Cafebar kellnert, Clayton und Pete, die direkt gegenüber ihr Studentenzimmer haben, ihre Kollegin Shelly und deren Boyfriend Duncan.
Als Keller und sie sich näher kommen, hält Kate eine schreckliche Wahrheit bereit, aber auch Keller hat dunkle Geheimnisse...

Diese Rezension könnte kleine Spoiler beinhalten:
Ich kannte bisher noch kein Buch von Kim Holden, aber der Klappentext hat mir sofort zugesagt, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Eigentlich hatte ich eine niedliche Collegeromanze erwartet, eine mit ein paar Hochs und Tiefs, lockerleicht und humorvoll, aber bekommen habe ich eine dramatische Lovestory mit einem für mich unbefriedigendem aber leider auch glaubhaften Ende. Es kann nun mal nicht immer happy ends geben und ich habe eine gefühlte Schachtel Tempos verbraucht, weil ich so viel weinen mußte.

Es hat anfänglich recht lange gedauert, bis ich in der Story angekommen war. Diese ständige Anrede mit „Alter“ ging mir bis zuletzt ziemlich auf die Nerven. Die Geschichte an sich ist aber interessant und intensiv gehalten, wirkt aber durch einige Zeitsprünge manchmal etwas oberfläch und unruhig.
Die Handlung ist durchgehend interessant, kurzweilig und spannend, sodass ich die 600 Seiten tatsächlich ohne größere Pausen gelesen habe, denn ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht.
Hätte ich vorausgeahnt, welches Ende das Buch nimmt, hätte ich es ehrlicherweise nicht angerührt, denn ich bevorzuge Bücher die mich glücklich und nicht traurig machen. Aber ich muss zugeben, dass die Autorin hier die Emotionen überaus gekonnt eingefangen hat und ich mit den Charakteren mitgelitten, mitgeweint aber auch mitgefiebert und mitgelacht habe.
Hier ist die ganze Palette der Emotionen vertreten, positive wie negative, und ich bin mir sicher, dass mir die Geschichte noch einige Zeit nachhängen wird.
Es ist keine „Zwischendurch-Story“, im Gegenteil, hier wird aufgezeigt, das man sein Leben nicht verschwenden sollte, das man jede Minute genießen und im Hier und Jetzt leben sollte, denn es könnte schnell zu spät sein.

Die Charaktere wirken lebendig, facettenreich und sind mit emotionaler Tiefe ausgestattet.
Ich mochte Kate von der ersten Seite an. Die eigenwillige Frau scheint nahezu perfekt, ist zu jedem freundlich, verteidigt die Schwachen, opfert sich für andere auf, ist fleißig, konsequent und engelsgleich. Natürlich dachte ich zwischendurch, ein bisschen weniger perfekt wäre auch schön, aber das es dann gleich so dicke kommen muss... mir gefällt ihre lockere, ruhigere Art, die Sichtweise auf das Leben, nur das ständige „Alter“ hat mich wirklich genervt.
Gus, ihr bester Freund, war sympathisch und auch temperamentvoll. Ich mag seine Entwicklung, ich mag wie er sich um diejenigen kümmert, die er mag.
Keller, ja Keller... ich wußte am Anfang nicht viel mit ihm anzufangen, klar er war sympathisch, aber distanziert, er strahlt eine Leichtigkeit aus, die er aber nicht empfindet, er trägt dunkle Geheimnisse mit sich herum und wirkt unnahbar, aber er konnte mich trotzdem mit so vielen Kleinigkeiten überzeugen.

Ein Großteil der Geschichte wird aus der ich-Perspektive aus Kate´s Sicht erzählt, in einigen Kapiteln kommt aber auch Keller zu Wort.
Insgesamt hätte ich mir die Story insgesamt etwas runder und stimmiger gewünscht, es wäre schön gewesen, wenn die Geschichte an manchen Stellen flüssiger gewesen wäre und wenn nicht unbedingt jedes Klischee in dem Buch verarbeitet wird, das es so gibt.

Die Geschichte ist nicht schlecht, nur nicht das was ich erwartet habe, klar gibt es eine Liebesgeschichte, die an Emotionalität viel zu bieten hat, aber ich hätte es gerne gehabt, dass es hier eine Vorwarnung gibt, dass es nun mal kein Happy end im eigentlichen Sinne gibt.
Es wird den einen oder anderen ärgern, dass ich das schreibe, aber ich hätte es gerne gewußt.
Ich würde gerne eine positivere Rezension schreiben, und auch wenn ich das Ende nicht in meine Bewertung einfließen lasse, hätte es noch weitaus mehr Potenzial gehabt.

Das Cover hat mich in seiner Schlichtheit angesprochen und ich finde es ein netter Blickfang.

Fazit: sehr emotionale und traurige Story, die mich erst sehr spät fesseln konnte. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Solider Krimi. Allerdings schwächer als die beiden Vorgänger.

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Christiane Dieckerhoff – Spreewaldrache

Klaudia Wagner und ihre Kollegen bei der Polizei sind gerade bei einer teambildenden Maßnahme als ein Junge niedergeschlagen wird und sie ermitteln muß.
Schnell ...

Christiane Dieckerhoff – Spreewaldrache

Klaudia Wagner und ihre Kollegen bei der Polizei sind gerade bei einer teambildenden Maßnahme als ein Junge niedergeschlagen wird und sie ermitteln muß.
Schnell wird ihr bewußt, dass höchste Eile geboten ist, denn kurze Zeit später wird ein Obdachloser in einer der Datschen gefunden.
Alles läuft auf eine Fehde zwischen der Familie des Metzgermeisters und der Familie Klingebiel hinaus, die schon seit Jahren besteht und in die bereits einen Toten gefordert hat. Mit dem Tod des Familienoberhauptes der Klingebiels kommt auch Frank wieder zurück, der bereits vor Jahren Unruhe in das kleine Städtchen gebracht hat.
Je mehr Klaudia ermittelt, je tiefer sie im Sumpf von Hass, Familiendramen und Geheimnissen wühlt, desto mehr Fragen tun sich der Ermittlerin auf.
Eine heiße Spur führt sie direkt in ihr privates Umfeld und Klaudia muss sich entscheiden, wie sie weiter vorgeht...

„Spreewaldrache“ ist bereits der dritte Roman um die Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner, die vom Ruhrgebiet in den Spreewald gezogen ist. Ich kenne auch die beiden ersten Bände (Spreewaldgrab, Spreewaldtod), die mir recht gut gefallen haben.
Auch hier bedient sich die Autorin wieder eines modernen, lockeren Schreibstils und die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, sodass eine gewisse Grundspannung aufgebaut wird.
Die Handlung ist vielseitig, hält einige Überraschungen parat, aber im Großen und Ganzen ist vieles auch vorhersehbar. Die vielen Perspektiven führen dazu, dass einige Handlungsstränge chaotisch und verwirrend wirken, jedoch gehört das wohl zum Plan der Autorin, die die Details nach und nach Preis gibt.
Das Buch ist kurzweilig, weil es sich gut lesen lässt, die Story plätschert so daher und man braucht nicht viel nachzudenken, da einem recht schnell die Fakten präsentiert werden.
Es ist ein solider Krimi, aber leider auch nicht mehr. Ich persönlich finde, dass die Autorin mich bereits mit „Spreewaldtod“ schon nicht mehr so abholen konnte, wie sie es noch mit dem ersten Band getan hat und dieses Buch hat mich leider noch weniger mitgerissen.
Nicht falsch verstehen, die Story ist okay, ein modernes „Romeo und Julia“-Märchen mit einem Touch von „Eiskalte Engel“ (von Roger Kumble) im weitesten Sinne, dennoch ist es weder neu noch besonders originell oder überdurchschnittlich spannend aufgebaut.
Ich habe auch das Gefühl, das Klaudia Wagner mittlerweile auf der Stelle tritt, obwohl sämtliche Charaktere gut ausgearbeitet sind, entwickeln sie sich nicht wirklich weiter. Klaudia ist sympathisch, keine Frage, sie hat Spürsinn, sie ist tough, und es hängt ihr der erste Fall und Joe noch immer stark hinterher, aber irgendwann muss es doch Fortschritte mit ihr geben. Dies beeinflusst ein wenig die Geschichte, allerdings nicht zum positiven.
Einzig Thang hat mich hier überraschen können, den wir ein bisschen besser kennen lernen und der ein wenig mehr Dramatik in die Story bringt.
Positiv bewerten möchte ich, dass sich die Autorin Zeit nimmt, die Schönheit des Spreewaldes zu beschreiben, sodass ich mir die Idylle dort richtig gut vorstellen kann.

Mir fehlte es diesmal an Tempo, an eine durchgängige Spannung, an neue Ideen und vor allem an einer Entwicklung von Klaudia Wagner, die diesmal recht blass daher kommt.
Wenn ich die Vorgängerbände nicht kennen würde, würde ich einen soliden Krimi vorfinden, der gut zu lesen ist und noch Potenzial nach oben hätte, der mich aber trotzdem unterhalten konnte, und genau so werde ich das Buch auch bewerten.

Ob ich beim nächsten Fall von Klaudia Wagner wieder mit dabei bin, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.

Das Cover passt zur Spreewald-Reihe und ist nett, aber nicht außergewöhnlich.

Fazit: Solider Krimi. Allerdings schwächer als die beiden Vorgänger. Knappe 3 Sterne.