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Veröffentlicht am 10.05.2022

Der Mörder ist unter uns

Der Tod der dreckigen Anna
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Die Autorin Tina Seel führt uns in diesem Krimi in ein bescheidenes Dorf in der Südpfalz. Als Kind bekam sie diese Schauergeschichte selbst mit.

1974 wird die geistig verwirrte Anna Hager auf brutalste ...

Die Autorin Tina Seel führt uns in diesem Krimi in ein bescheidenes Dorf in der Südpfalz. Als Kind bekam sie diese Schauergeschichte selbst mit.

1974 wird die geistig verwirrte Anna Hager auf brutalste Weise in ihrem Haus ermordet. Die Bewohner sind schockiert, denn so eine Gräueltat kann keiner aus der Gemeide getan haben. Als dann noch weitere Morde geschehen erfüllt sich das Leben mit Angst. Wohnt der Mörder vielleicht doch unter ihnen?

Da ich selbst ein Pfalzkind bin habe ich micht total in die Geschichte hinein versetzen können. Am Anfang habe ich mit den vielen Personen etwas schwer getan und habe leider das Personenverzeichnis erst zum Schluß gesehen. Ich hätte mich gefreut wenn dieses gleich am Anfang gewesen wäre. Dennoch kam ich durch den fließenden Schreibstil gut voran. Was die Protagonisten anging habe ich mir manchmal gedacht, sind denn in diesem Dorf alle bekloppt? Annas Lieblingswort "Verschisse" brachte mir ein Schmunzeln ins Gesicht, wie so manch andere Ausdrucksweise. Sehr gut gefallen hat mir das Tina Seel in zwei Zeitebenen schreibt. In der Gegenwart und damals, wo wir die Hagerschwestern und die Dorfbewohner kennen lernen. Der Mörder war für mich recht schnell zu erkennen, was aber der Spannung keinen Abbruch leistete.

Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen und vergebe sehr gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Eine Leidenschaft wieder entdecken

Der vergessene Geschmack von Glück
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Auf Fjärranö, einer schwedischen kleinen Insel stürzt sich an einem türmischen Tag, die Hotelbesitzerin und begnadete Köchin Anna-Greta Osson von den Klippen in den Tod. 100 Jahre später verschlägt es ...

Auf Fjärranö, einer schwedischen kleinen Insel stürzt sich an einem türmischen Tag, die Hotelbesitzerin und begnadete Köchin Anna-Greta Osson von den Klippen in den Tod. 100 Jahre später verschlägt es Leif Söderberg auf die einsame Insel. Sein altes Leben als Koch in einem Bistro möchte er hinter sich lassen. Vergebens versucht er die Hotelgäste zu bekochen, er muss dem Geheimnis auf die Spur kommen, warum in der Küche einfach nicht zu Kochen ist.

Eine sehr schöne Aufmachung des Buches und das Innere Hartcore, sehr schön verspielt, Alles passt hervoragend zum Inhalt des Buches. Der Autor Lars Simon beschreibt mit seinem Geschichte, wie die innere Leidenschaft wieder langsam aufblüht. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz. Mit Leif leidet man mit. Seine Hilfskraft Miikaa, der später ernannte Beikoch bringt die Leidenschaft mit, die Leif am Anfang fehlte. Verschiedene Charaktere kommen in dieser Geschichte vor. Lars Simon zwitscht zwischen zwei Zeiten hin und her. Immer wieder springt er 100 Jahre zurück, sodaß man das Leben der Anna-Greta kennen lernt. Der Schreibstil ist leicht, bildlich und poetisch. Eine leichter Spannungsbogen zieht sich durch das Buch mit Mystik untergraben. Was eigentlich nicht meinem Genre entspricht, hat mir aber sehr gut gefallen.

Alles in Allem ein sehr schönes Buch für leichte Sommerabende, von mir volle Punktzahl.


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Veröffentlicht am 07.04.2022

6.Syltkrimi mit Ermittlerin Liv Lammers

Düsteres Watt
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Liv Lammers macht gerade mit ihrem Freund Sebastian Urlaub in ihrer Heimat Sylt. Leider nur von kurzer Dauer denn im Naturschutzgebiet von List wird eine Leiche gefunden. Karli, der Sohn von Eduard von ...

Liv Lammers macht gerade mit ihrem Freund Sebastian Urlaub in ihrer Heimat Sylt. Leider nur von kurzer Dauer denn im Naturschutzgebiet von List wird eine Leiche gefunden. Karli, der Sohn von Eduard von Raboisen und Ehemann von Charlotte, Zugehörigkeit der Hochkarätigen Gesellschaft von Sylt.
Für mich war es das erste Buch dieser Syltreihe. Ich war gleich in der Geschichte, man muß die anderen Bände nicht kennen, werde ich aber tun. Die Autorin verpackt geschickt kurze Einblicke über das Familienleben von Liv und ihren Kollegen.
Mir hat der Schreibstil gut gefallen, ein leichter Spannungsbogen zieht sich durch das Buch und zieht zum Schluß gehörig an. Immer wieder kann man spekulieren und dann wird man doch überrascht.
Die Charaktere sind glaubhaft, von Sympathie bis Diktatorisch und unsympathisch.
Sabine Weiss führt in eine dekadente Gesellschaft wo man oft nur den Kopf schütteln kann. Ich war schon einige Male auf Sylt und konnte mich landschaftlich sehr gut zurecht finden. Die Schattenseiten der Inselbewohner habe ich schon oft gehört.
Alles in Allem ein gut lesbarer, spannender Krimi dem ich sehr gerne 5 Sterne gebe und natürlich eine klare Weiterempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Schönes Buch

Das verschlossene Zimmer
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"Das verschlossene Zimmer" von der Autorin Rachel Givney ist eine bewegende Geschichte aus der Zeit um 1939.

Marie, die mit ihrem Vater alleine lebt, weiss nichts von ihrer Mutter. Kein Wort verliert ...

"Das verschlossene Zimmer" von der Autorin Rachel Givney ist eine bewegende Geschichte aus der Zeit um 1939.

Marie, die mit ihrem Vater alleine lebt, weiss nichts von ihrer Mutter. Kein Wort verliert ihr Vater über sie. Als Marie im Zimmer ihres Vaters einen blonden Haarzopf findet, möchte sie unbedingt heraus finden ob das die Haare ihrer Mutter sind.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, manchmal fand ich die Geschehnisse etwas unglaubwürdig, was mich aber nicht gestört hat, denn die Autorin hat mit ihrem flüssigen Schreibstil die Storie voran getrieben. Kurze Kapitel und einfache Wortwahl liesen mich durch das Buch gleiten.Auch die Protagonisten haben mir gut
gefallen.
Das Ende war für mich so unvorhersehbar und sehr bewegend. Ich war sprachlos, denn damit hätte ich nicht gerechnet.

Ich gebe gerne die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Unfassbares Menschenleid

Ort ohne Wiederkehr
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Mihrigul Tursun ist Uigurin und lebt eine für sie unbeschwerte Kindheit. Sie bekommt ein Stipendium und ihr Traum ist ein Studium im Ausland. Das wird ihr zum Verhängnis. Als sie ihren Eltern einen Besuch ...

Mihrigul Tursun ist Uigurin und lebt eine für sie unbeschwerte Kindheit. Sie bekommt ein Stipendium und ihr Traum ist ein Studium im Ausland. Das wird ihr zum Verhängnis. Als sie ihren Eltern einen Besuch mit ihren Kindern und Ehemann abstatten will, wird sie verhaftet und eine unvorstellbar qualvolle Zeit erwartet sie.

Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen, so schockiert war ich, dass ich immer weiter lesen musste. Mihrigul hat die Hölle durchlebt. Eine komplette Kontrolle durch den Staat wie man es sich in der heutigen Zeit nicht vorstellen kann. Folter, Vergewaltigung, Gehirnwäsche sind an der Tagesordnung in den Gefangenenlagern. Eingepfercht in verwahrlosten Zellen müssen die Frauen ausharren und sind dem Tode näher als dem Leben. Auch vor Kindern nimmt die Diktatur keinen Halt. Familien werden überwacht indem "Verwandte" bei ihnen einziehen und die Bewachung übernehmen.
Mihrigul Tursan hat das alles überlebt und dank ihres Ägyptischen Ehemanns konnte sie China verlassen.
Ihr Mut dieses Buch zu verfassen verdient höchsten Respekt, obwohl in "Freiheit" werden ihre Schritte immer noch überwacht und sie ist auf Polizeischutz angewiesen.
Mich hat das Buch sprachlos gemacht. Wie kann man so mit Menschen umgehen, warum will man dieses Völkchen ausrotten? Aber auch die Menschheit ist zur Verantwortung zu ziehen, indem man Billigware, Kleider und Schuhe in Ramschläden kauft, diese Ware wird von diesen armen Menschen unter Zwangsarbeit hergestellt. Leider kennen wir das nicht nur aus China.
Wenn man die fröhlich aufgesetzten Gesichter der Olympiade sieht, möchte man den Menschen die Augen öffnen, in welch einem unvorstellbarem Land sie leben müssen.

Mich hat das Buch sehr bewegt und ich hoffe es lesen noch viele Menschen.

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