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Veröffentlicht am 14.11.2023

Grunstag

Der Achte Tag
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Als Jax's Vater stirbt, rechnet der Teenager nicht damit, dass der erst 18-jährige Riley Pendare plötzlich zu seinem Vormund wird. Kurz nach seinem 13. Geburtstag erfährt er dann das erste Mal vom Grunstag, ...

Als Jax's Vater stirbt, rechnet der Teenager nicht damit, dass der erst 18-jährige Riley Pendare plötzlich zu seinem Vormund wird. Kurz nach seinem 13. Geburtstag erfährt er dann das erste Mal vom Grunstag, einem magischen 8. Tag zwischen Mittwoch und Donnerstag und Jax muss auf die harte Tour lernen, dass man nicht jedem Freund trauen kann und manche Geheimnisse zu gefährlich sind um je preisgegeben zu werden.

Da ich ein großer Fan von Charakteren auf Covern bin, gefällt mir die deutsche Ausgabe wesentlich besser als das Original.
Der Schreibstil von Autorin Dianne K. Salerni war flüssig zu lesen und ich konnte es aufgrund der authentischen, tiefgründigen Figuren und der spannenden magischen Welt kaum aus der Hand legen.
Besonders gefallen hat es mir, dass die Geschichte auf der Artussage beruht und die vorgestellten Personen Nachfahren berühmter und bekannter Helden daraus sind. Zu erfahren, welche verschiedenen Talente jeder einzelne von ihnen besitzt, von welcher Familie er abstammt und was seine Rolle inmitten der Streitigkeiten zwischen der Sippe und den Wechslern ist, war unglaublich interessant zu lesen. Zusammen mit unserem Hauptcharakter Jax lernen wir im Laufe der Handlung immer mehr über den Grunstag und fügen nach und nach die Puzzleteile zusammen, die zur Aufklärung der Fragen führen, was mit seinem Vater passiert ist, wer Riley wirklich ist und wieso sich ein Mädchen im Haus nebenan versteckt. Abgerundet wird das ganze mit einem fulminanten Finale, dass das Warten auf den nächsten Band zur Zerreißprobe macht.
Ähnlich wie in Harry Potter oder Percy Jackson spielt auch hier die Macht der Freundschaft eine große Rolle, weshalb Fans der beiden Reihen ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen.
Für mich ein Serienauftakt, der von Jung und Alt gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Wie eine erschöpfte Schwalbe, die sanft zu Boden fällt

Lichte Tage
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"Lichte Tage" von Sarah Winman ("Tin Man" im englischen Original) hat mich auf ganzer Linie überzeugt.
Nie hätte ich damit gerechnet, dass es mich so sehr zum Nachdenken und Weinen bringen würde, wie es ...

"Lichte Tage" von Sarah Winman ("Tin Man" im englischen Original) hat mich auf ganzer Linie überzeugt.
Nie hätte ich damit gerechnet, dass es mich so sehr zum Nachdenken und Weinen bringen würde, wie es dann letztendlich der Fall war.

Im Grunde ist es die Geschichte von Ellis und Michael, zwei beste Freunde, die sich ineinander verlieben und eine gemeinsame Zukunft in Frankreich planen.
Aber als Annie in ihr Leben tritt, ändert sich alles. Pläne werden über den Haufen geworfen, neue geschmiedet und doch ist es so, als bliebe zumindest eins immer gleich: Der Nachhall der ersten Liebe.
Doch dann folgt ein Schicksalsschlag, der nur mit aller größter Mühe zu bewältigen ist.

Schon fast poetisch erzählt die Autorin von diesen drei Menschen und ihrer Beziehung zueinander. Zwischendurch getrennt, aber im Geiste immer verbunden. Und wie ein roter Faden zieht sich das Bild von van Goghs Sonnenblumen als Symbol der Hoffnung, Dankbarkeit und Liebe durch den Roman. Man kann nicht anders, als die Protagonisten ins Herz zu schließen und mit und um sie zu trauern. Über die Ungerechtigkeit und Willkür des Lebens.
Im Grunde nur Fremde, aber mit Sehnsüchten, Gedanken und Wünschen, die in uns allen beherbergt sind.
Ein traumhaft zartes Buch, dass mich noch lange begleiten wird und das ich gerne in meinem Freundes- und Bekanntenkreis weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Wenn Liebe zu sehr schmerzt

Young Mungo
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Mungo Hamilton ist fast 16 und wohnt mit seinen älteren Geschwistern Jodie und Hamish im East End von Glasgow. Während ihre alleinerziehende Mutter Maureen, die die Kinder nur Mo-Maw nennen, sich fast ...

Mungo Hamilton ist fast 16 und wohnt mit seinen älteren Geschwistern Jodie und Hamish im East End von Glasgow. Während ihre alleinerziehende Mutter Maureen, die die Kinder nur Mo-Maw nennen, sich fast täglich betrinkt, oft tagelang nicht auftaucht und sich nicht für ihre Kinder zu interessieren scheint, muss der schüchterne, gutherzige Mungo die Schikanen seines gewalttätigen Bruders aushalten. Dieser ist als Gangleader der Protestanten in Straßenkämpfen gegen die Katholiken überall bekannt und gefürchtet.
Mungo hält er für einen Schwächling und will einen Mann aus ihm machen, indem er ihn zwingt an den Kämpfen teilzunehmen.
Seine ganze Welt wird für immer auf den Kopf gestellt, als er sich in seinen einzigen Freund verliebt und ein Geheimnis hüten muss, dass droht ihm über den Kopf zu wachsen. Dabei träumt er doch nur von einer Zukunft mit James und einem Ausweg aus dem grauen, engen Gefängnis der Stadt und dessen Bewohnern, die Mungo nicht lieben können oder wollen.

Douglas Stuart zählt seit "Shuggie Bain" zu meinen absoluten Lieblingsautoren und wie erwartet wurde ich auch hier nicht enttäuscht.
Für mich schon jetzt DAS Buch des Jahres, hat es mich doch mit seiner poetischen, herzzerreißenden, rauen und doch gleichzeitig sanften Art total abgeholt und nicht nur einmal zu Tränen gerührt.
Zudem übt es eine wichtige Gesellschaftskritik aus und beschäftigt sich mit den Themen der toxischen Männlichkeit und was es bedeutet ein "echter Mann" zu sein und als solcher gesehen zu werden.
Ist es falsch anders als die Anderen zu sein? Wer entscheidet wie man zu leben hat? Ist die Liebe es wert sich in Gefahr zu bringen?
Ganz klare Kaufempfehlung mit dem Versprechen, dass ihr dieses Buch nie vergessen werdet.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Lgbtq Rep

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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Yadriel lebt zusammen mit seiner Familie auf einem Friedhof und kann Geister wahrnehmen.
Leider wollen seine Verwandten nicht recht akzeptieren, dass er ein richtiger Brujo ist, weswegen er umso bemühter ...

Yadriel lebt zusammen mit seiner Familie auf einem Friedhof und kann Geister wahrnehmen.
Leider wollen seine Verwandten nicht recht akzeptieren, dass er ein richtiger Brujo ist, weswegen er umso bemühter ist sich zu beweisen und alle vom Gegenteil zu überzeugen.
Mit seiner Cousine und besten Freundin Maritza macht er sich auf die Suche nach seinem ermordeten Cousin, um diesen zu erlösen. Allerdings ist der Geist, den er dann tatsächlich beschwört, der von Julian, einer der Bad Boys an der Schule. Dieser will nicht einfach so verschwinden, sondern hat noch ein paar unerledigte Aufgaben zu erfüllen. Yadriel beschließt widerwillig ihm zu helfen, muss sich dann aber eingestehen, dass nicht alles so ist wie es scheint und das man sich seine Gefühle manchmal nicht aussuchen kann.

Ein wirklich wunderbares Buch, dass ich nur so verschlungen hab.
Flüssiger Schreibstil, sympathische und tiefgründige Charaktere und ein überraschender Plot Twist am Ende sind alles Gründe dafür, dass ich das Buch so klasse fand. Noch dazu finde ich die Darstellung des Transcharakters sehr wichtig und perfekt gehandhabt. Da können sich bestimmt einige Leser selbst gut hineinversetzen oder zumindest ein paar gute Ratschläge mitnehmen, wie man in dieser Situation als Betroffener, aber auch als Außenstehender am besten umgeht.
Ich freue mich auf mehr Bücher von Aiden Thomas.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Eine Welt, verloren geglaubt

Junge mit schwarzem Hahn
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Der junge Martin wächst allein in einem kleinen Dorf auf, nachdem seine Familie unter tragischen Umständen ums Leben kommt.
Bis auf seinen schwarzen Hahn, der gelegentlich mit ihm spricht und ihn leitet, ...

Der junge Martin wächst allein in einem kleinen Dorf auf, nachdem seine Familie unter tragischen Umständen ums Leben kommt.
Bis auf seinen schwarzen Hahn, der gelegentlich mit ihm spricht und ihn leitet, besitzt er nichts. Die Dorfbewohner meiden ihn, da seine Güte und sein Verstand ihnen Angst und Unbehagen bereitet. Als Martin eines Tages zusammen mit einem Maler den Ort verlässt und auf der Suche nach seiner Bestimmung durch eine erbarmungslose, grausame Welt zieht, kann er nur durch sein Mitgefühl und seinen Glauben an das Gute siegen.

Das Cover, der Titel und der Klappentext haben mich sehr angesprochen und ich wurde definitiv nicht von der Handlung enttäuscht. Martins Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen und sich trotz all der Ungerechtigkeit in der Welt die Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit zu behalten, haben mich durchaus zum Denken angeregt und beeindruckt. Ich mochte das Charakterdesign und den poetischen Schreibstil sehr, weswegen ich das Buch an einem Stück verschlungen habe.
Auch Mittelalter- und Märchenfans werden hier auf ihre Kosten kommen.

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