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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2021

Schwieriger Anfang

Bluteiche
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Als ein 16-jähriges Mädchen in der Walpurgisnacht 1986 getötet wird, sieht alles nach einem Ritualmord aus. Ihr Stiefbruder wird für die Tat verantwortlich gemacht, dann verschwindet die Familie plötzlich.

im ...

Als ein 16-jähriges Mädchen in der Walpurgisnacht 1986 getötet wird, sieht alles nach einem Ritualmord aus. Ihr Stiefbruder wird für die Tat verantwortlich gemacht, dann verschwindet die Familie plötzlich.

im Jahr 2019 zieht Dr.Thea Lind in die Nähe des Mordortes. Als sie dann auch noch einen Fund unter einer alten Eiche macht, ist sie von der Geschichte der Vergangenheit angefixt und beginnt nachzuforschen.

Ich muss sagen, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe um in die Story reinzufinden. Der Einstieg war irgendwie zäh und zog sich, aber nach einer Zeit wurde die Story dann doch noch richtig spannend und fesselnd und man wollte unbedingt wissen wie es weiter geht und was damals wirklich passiert ist!

Erzählt wird in zwei Handlungsebenen einmal 1986 und dann 2019, dies kurbelt nochmal die Spannung an. Die Sprache ist leicht verständlich und man kann sich so sehr gut auf die Handlung konzentrieren.

Die Personen in der Handlung sind gut ausgearbeitet, vorallem Thea ist symphatisch und handet authentisch und nachvollziehbar.

Fazit: Nach einem etwas zähen Start wird es dann doch noch richtig spannend und interessant, dran bleiben lohnt sich!

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Familiengeschichte mit Tiefgang

Sommerleuchten am See
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Flora, die in New York als Floristin arbeitet, hatte eine schwere Kindheit und lebt eher zurückgezogen, bis sie Witwer Jack begegnet und lieben lernt. Alles könnte so schön sein, aber Jacks tote Frau schwebt ...

Flora, die in New York als Floristin arbeitet, hatte eine schwere Kindheit und lebt eher zurückgezogen, bis sie Witwer Jack begegnet und lieben lernt. Alles könnte so schön sein, aber Jacks tote Frau schwebt immer noch über allem und die beiden Mädchen, vorallem die 17jährige Lizzie kann mit der neuen Freundin des Vaters überhaupt nicht umgehen und zeigt das auch. Und dann lädt Jack Flora auch noch zu ihrem Jahresurlaub ein, den sie wie immer bei einer Freundin der Verstorbenen verbringen, dort kommt so manches Geheimnis ans Licht.

Dies ist das erste Buch von Sarah Morgan das ich gelesen habe, aber es wird nicht das letzte sein! Vorallem der schöne, lebendige und bildhafte Schreibstil hat mir sehr gefallen, genauso die Tiefgründigkeit der Geschichte. Dem Cover nach hatte ich mit einer locker-leichten Liebesgeschichte gerechnet, das Buch ist aber viel mehr als das. Themen wie Freundschaft, Verlust und Trauerbewältigung fließen gekonnt in die Geschichte ein und machen sie zu etwas besonderem. Auch die Geheimnisse bringen immer wieder frischen Wind in die Geschichte und lassen die Handlung nicht langweilig werden.

Auch die Personenbeschreibung ist sehr gelungen. Ich konnte mich einfühlen und alles war sehr authentisch, sodass man fast den Eindruck erhält, so eine Geschichte könnte wirklich irgendwo passieren. Die rebellische Art von Teenager Lizzie war richtig spürbar, diese fand ich teilweise etwas "too much" mit den vielen Zickereien. Und tweilweise gab es mir in der Geschichte auch ein paar Zufälle zu viel. Trotzdem ein Buch das mich begeistern konnte, da es viel tiefgründiger ist als ich vom Cover ermutet hatte.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Wohlfühlroman für den Liegestuhl!

Bernsteinsommer
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Das Buch handelt von der Konditorin Christina, die ein eigenes Cafe besitzt. Im Privatleben läuft es nicht rund, sie steht kurz vor der Scheidung, da ihr Mann sich anderweitig verliebt hat. Auch die Sorgen ...

Das Buch handelt von der Konditorin Christina, die ein eigenes Cafe besitzt. Im Privatleben läuft es nicht rund, sie steht kurz vor der Scheidung, da ihr Mann sich anderweitig verliebt hat. Auch die Sorgen um ihren demenzkranken Vater treiben Christina um. Er verändert sich, verschwindert immer mehr in seiner eigenen Welt, früher hat er gern gemalt, jetzt weiss er oft nicht was er mit der Kreide anfangen soll. Erst ein altes Gemälde führt Christina auf die Spuren der Vergangenheit, nach Rügen und zu einer Verwandten, die sie aus der Kindheit kennt.

Wieder mal ist Anne Barns hier ein ganz zauberhafter Wohlfühlroman gelungen, den man wunderbar am Strand oder auf dem Liegestuhl im Garten genießen kann! Dank des leichten, lockeren und flüssigen Schreibstils fliegt man nur so durch die Seiten. Trotzdem schafft es die Autorin immer wieder berührende Themen wie die Alzheimer-Erkrankung des Vaters mit in die Geschichte einzubringen und ihr soTiefe zu verleihen.

Christina ist eine sympatische Protagonistin, ich konnte ihr Verhalten gut nachempfinden, besonders natürlich auch die Sorge um ihren Vater. Was ich aber etwas störend fande, beziehungsweise unrealistisch war, dass sich alle Probleme sehr schnell in Wohlgefallen auflösen und die Handlung dadurch manchmal etwas "vor sich hin plätschert". Auch die Liebesgeschichte liest sich relativ oberflächlich, dafür ist aber das Thema Demenz wirklich berührend und authentisch beschrieben. Realistisch wird der Alltag beschrieben, der dem Vater immer schwerer fällt und was auch für Christina nicht einfach ist.

Der Roman spielt teilweise wieder auf Rügen und diese Insel wurde wieder sehr schön bildhaft beschrieben und hat Erinnerungen bei mir geweckt-da bekommt man richtig Fernweh! Auch backen, Kuchen und Köstlichkeiten kommen wieder nicht zu kurz und geben dem ganzen ein Urlaubs-und Wohlfühlflair!

Fazit: Wer gedanklich verreisen möchte und einen absoluten Wohlfühlroman sucht, der nicht immer ganz realistisch daher kommt, aber sehr sympathisch ist, der sollte hier unbedingt zugreifen! Ich empfehle das Buch gern weiter.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Eva zwischen den Stühlen

Die Frau im Park
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Vor 15 Jahren wurde die Karriere von Eva Rosenberg jäh unterbrochen, da ihre Tochter Alisa einen schweren Autounfall hatte und seitdem im Rollstuhl sitzt. Nun ist Alisa so weit auszuziehen und ...

Vor 15 Jahren wurde die Karriere von Eva Rosenberg jäh unterbrochen, da ihre Tochter Alisa einen schweren Autounfall hatte und seitdem im Rollstuhl sitzt. Nun ist Alisa so weit auszuziehen und ihr eigenes Leben in Berlin aufzubauen. Zurück bleibt Eva, die mit ihrer Zeit nun nichts anzufangen weiss. Da ihr Mann viel arbeitet und oft auf Geschäftsreisen ist, ist die Liebe kühl geworden. Eva geht nun stundenlang im Englischen Garten spazieren und trifft dort auf Sportlehrer Ben. Sie kommen ins Gespräch, Eva verschweigt aber das sie verheiratet ist...

Dieses Buch ist eine schöne, leichte Lektüre, die durch einen lockeren und einfachen Schreibstil besticht. Es ist wie geschaffen dafür das Buch mit in den Urlaub zu nehmen, oder bei einem Glas Wein im Garten oder auf dem Balkon zu genießen. Durch den Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten, ausserdem ist das Buch wirklich sehr schön aufgemacht. Nicht nur das Cover besticht, sondern auch vor jedem Kapitelanfang gibt es die hübsche Zeichnung einer Blüte, so eignet sich das Ganze auch als Geschenkidee.

Eva ist eine sympatische Frau mittleren Alters, die Tochter war bis zum Zeitpunkt des Auszugs ihr Wichtigestes im Leben, und so fällt Eva in eine kleine Sinnkrise, was im Buch auch schön beschrieben wird. Die Geschichte ist wirklich schön zu lesen auch wenn einiges etwas vorhersehbar ist. Ausserdem wird mir das Leben von Alisa im Rollatuhl etwas zu "rosarot" beschrieben, da fehlte mir speziell bei diesem Thema, aber auch generell in der Geschichte hier und da einfach der Tiefgang. Ben ist fast ein wenig zu perfekt beschrieben, hier haben mir ein wenig die Ecken und Kanten gefehlt. Auch konnte ich die beiden und ihr Verhalten nicht immer ganz nachvollziehen. Dafür fand ich viele der Nebencharaktere wie Evas oder Bens Freunde gelungen dargestellt. Gut fand ich auch, dass das Buch so alltäglich daher kommt. Diese Geschichte könnte so, oder so ähnlich wirklich irgendwo passieren. Mit dem Ende hatte ich gerechnet, ich fand es aber auch gut und passend.

Fazit: Eine schöne Geschichte aus dem Leben einer Frau die mitten im Leben steht und sich nun in einer Sinnkriese befindet. Das Buch besticht mit einem lockeren Schreibstil und einer sympatischen Protagonistin, mir fehlte aber bei dem Buch etwas die Tiefe.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Eine ganz persönliche Trauerbewältigung

Betreff: Falls ich sterbe
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In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die ...

In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die wichtigesten Passwörter und Dokumente. Was keiner ahnen kann: ein paar Monate später stirbt Aksel tatsächlich an Herzversagen, eines Nachts, unbemerkt im Bett. Was dies mit seiner Frau macht, wie sie die Trauer bewältigen kann und was in ihr während dieser schweren Zeit vorgeht, kann man in diesem Buch lesen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal nach dem Tod von Aksel, und dann enthält die Geschichte aber auch viel aus der Vergangenheit des Paares, das erste Kennenlernen, Reisen, gemeinsame Wohnung und schließlich auch die Geburt ihres Sohnes.

Ich finde es immer sehr schwierig ein Buch zu bewerten das so persönlich geschrieben wurde und dann noch so ein traumatisches Thema behandelt. Ich ziehe den Hut vor jedem, der so eine ganz persönliche Geschichte mit einer großen Leserschaft teilt. Der Schreibstil ist leicht verständlich und eher distanziert geschrieben, dennoch blitzen immer wieder Augenblicke durch, die sehr emotional geschrieben sind. Und ich verstehe auch diese gewisse Distanz, denn es muss eine große Überwindung sein überhaupt mit so einem Thema die Geschichte zu beginnen. Die Geschichte handelt zum großen Teil um die Trauerbewältigung, um den Umgang mit dem Tod, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen von der Familie, von Freunden, Bestattern und sogar Ärzten! Teilweise war ich wirklich entsetzt und schockiert wie gerade vom "Fachpersonal" mit einer leidenden Person umgegangen wird! Aber es gibt nicht nur negative Erfahrungen in der Zeit der Trauer, auch sehr viel Zusammenhalt und Stärke erfährt Carolina von Familie und Freunden, die sie immer wieder aufbauen und unterstützen wo sie können!

Der Zweig in der Vergangenheit liest sich meiner Meinung nach auch etwas distanziert, vielleicht liegt es daran, dass hier immer wieder große Zeitsprünge in der Handlung sind und die Themen so nicht wirklich vertieft werden, was ich oft schade fand! Ausserdem hatte ich oft den Eindruck es liegt auch an der Persönlichkeit des Paares. Carolina erwähnt einmal, dass beide nicht sehr emotionale Menschen sind und das merkt man im Buch immer wieder. So kann ich auch nicht immer hundert Prozent ihre Entscheidungen nachvollziehen. Andererseits finde ich es unglaublich toll wie ehrlich die Autorin alles schreibt und nichts beschönigt wird.

Am Ende muss ich sagen, dass ich das Buch gern gelesen habe und auch interessant fande, ich aber nicht so sehr an die Protagonisten rangekommen bin wie ich erst vermutet habe. Ich habe auch mit Carolina mitgelitten, aber es konnte mich nicht ganz so berühren wie ich dache, was am eher distanzierten Schreibstil lag. Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen, wenn einen die Thematik Trauerbewältigung interessiert.

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