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Veröffentlicht am 29.06.2021

Fernweh

Sommerreise ins Glück
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Deira wurde von ihrem langjährigen Lebenspartner betrogen und im Stich gelassen-deshalb beschließt sie sein Auto zu klauen und allein auf große Reise nach Frankreich zu gehen! Die kürzlich verwitwete Grace ...

Deira wurde von ihrem langjährigen Lebenspartner betrogen und im Stich gelassen-deshalb beschließt sie sein Auto zu klauen und allein auf große Reise nach Frankreich zu gehen! Die kürzlich verwitwete Grace macht sich zum ersten Mal allein auf eine Reise auf, im Gepäck Rätsel ihres verstorbenen Mannes die es zu lösen gibt um am Ende an einen "Schatz" zu kommen. Die Frauen treffen auf der Fähre Richtung Frankreich aufeinander und nach einigen Zufälle setzten sie die Reise gemeinsam fort von Frankreich nach Spanien.

Dies ist nicht der erste sommerliche Roman der Autorin den ich gelesen habe, und wieder hat mir dieses neue Buch von ihr viel Spaß, Freude und Fernweh bereitet! Die Autorin versteht es jedes mal tragische und tiefgründige Themen in ihre Geschichte einzubringen. Trotzdem macht man sich aber auch jedes mal auf eine kleine, virtuelle und entspannende Urlaubsreise auf-und beide so unterschiedlichen Themen passen trotzdem letztlich gut zusammen!

Der Schreibstil ist sehr malerisch und bildhaft. Die Autorin schafft es jedes mal die verschiedenen Städte in Frankreich und dann auch Spanien zu beschreiben und der Leser fühlt sich, als würde er selber durch die Gassen streifen, ein Glas Wein trinken und die alten Kirchen vor Augen haben.

Die Geschichte behandelt Themen wie Freundschaft, die Suche nach Glück, der Glaube an sich selbst und die eigene Zufriedenheit. Ausserdem werden die Frauen diesmal mit allerhand Rätseln konfrontiert, die mit den verschiedenen Städten zusammen hängen durch die man reist. Das Buch ist nicht unbedingt nur eine leichte Urlaubslektüre. Man wird auch mit tragischen Dingen konfrontiert wie zum Beispiel dem Tod. Darauf muss man sich einstellen.

Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gefallen, gerade der Teil in Spanien. Ich habe viel gegoogelt und einige Städte auf meine "Reiseliste" mit aufgenommen die mich nach dem Buch sehr interessieren! Nur der Anfang war etwas zäh und auch durch zu viele Zufälle gespickt, ebenso das Ende. Ausserdem ist mir dann dann doch etwas zu kitschig geraten durch das sonst tiefgründige Buch. Die beiden Protagonistinnen sind mir immer mehr ans Herz gewachsen. Fand ich sie anfangs noch etwas seltsam in ihrem Verhalten, habe ich sie mit der Zeit doch immer mehr verstehen können und mochte beide gern, wobei Grace mir noch sympathischer war.

Fazit: Nachdem ich Zeit brauchte ins Buch reinzukommen, hat mich die Geschichte dann doch noch sehr mitreißen können und hat mich gut unterhalten! Das Ende war mir etwas zu kitschig und es waren mir öfter der Zufälle zu viel, aber dies ist ja immer auch Geschmackssache. Ich empfehle den Roman gern an Leser die tiefsinnigere Urlaubslektüre suchen.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Schicksale vor der Küste Siziliens

Wohin mein Herz dich trägt
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Die frisch getrennte Elena macht Urlaub bei ihrem Cousin Luigi auf Sizilien. Nach ein Paar Tagen fallen ihr ein freundlicher Mischlingshund mit seinem weniger freundlichen Besitzer auf. Nach und nach aber ...

Die frisch getrennte Elena macht Urlaub bei ihrem Cousin Luigi auf Sizilien. Nach ein Paar Tagen fallen ihr ein freundlicher Mischlingshund mit seinem weniger freundlichen Besitzer auf. Nach und nach aber bröckelt die unfreundliche Art des Fremden und Elena und besagter Mann, Gabriel, kommen sich näher. Gabriel ist Arzt und hilft bei den Flüchtlingsbooten, die in der Nähe ankommen. Elena begleitet ihn dorthin und lernt das Mädchen Imani und ihre unglaubliche Geschichte kennen!

Der Schreibstil war wieder einmal sehr gelungen! Anfangs locker-leicht wie eine schöne Sommerlektüre mit wunderschönen, bildhaften Beschreibungen von der Landschaft Siziliens. Man merkt Jani immer an, dass sie schon an den Orten war von denen sie schreibt! Nicht nur tolle Landschaften sondern auch witzige Details wie ein "erotisches Cafe", das es laut Jani wirklich dort geben soll, machen das Buch schon einzigartig. Selten ist es so das ich den Wein auf der Zunge und die Geräusche der Wellen so schmecken bzw. hören kann wie bei den Büchern der Autorin! Aber Jani kann auch anders. So locker und leicht die Geschichte beginnt, gibt es doch auch immer ein wichtiges Thema, dem sie sich in den Büchern widmet. Die Dramatik der Flüchtlinge, die Angst und leise Hoffnung, das Entsetzen und die psychische Belastung der Menschen dort wird so eindrücklich geschrieben, Wahnsinn! Man fühlt sich als würde man selbst in der engen, stickigen Unterkunft stehen und ohnmächtig zuhören wie viele schon wieder auf dem Weg nach Europa ertrunken sind.

Die Geschichte der Flüchtlinge und vorallem das Schicksal von Imani haben mich wirklich sehr berühren können! Ich habe geweint und gelacht, war unglaublich wütend und wurde so mitgerissen! Leider hat mir aber die Liebesgeschichte der Protagonisten nicht so sehr gefallen. Ich fand sie kitschiger und klischeehafter als bei Janis anderen Romanen, zudem wurde ich mit Gabriel nicht warm. Erst ganz zum Schluss habe ich ihn besser verstehen können aber das hat auch nicht alles wieder gut gemacht, in meinen Augen. Elena dagegen hab ich bewundert und fand ich eine tolle, starke Frau. Ich fand es zudem diesmal etwas vorhersehbarer und hatte einiges schon geahnt. Deshalb insgesamt einen Punkt Abzug. Trotzdem 4 Sterne für die grandiosen Beschreibungen von Sizilien, einer starken Protagonistin in der zweiten Hälfte der Geschichte, und vorallem für Imani und die wichtige Thematik der Flüchtlinge die Jani anspricht und die mich unheimlich berührt und auch zum nachdenken gebracht hat.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Tolle Geschichte mit kleinem Haken

Weil ich an uns glaubte
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3.5 Sterne

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich Kapitelweise im Buch ab. Der Strang der Gegenwart handelt von der jungen Frau Lena, die zu ihrer Mutter Susanne ...

3.5 Sterne

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich Kapitelweise im Buch ab. Der Strang der Gegenwart handelt von der jungen Frau Lena, die zu ihrer Mutter Susanne ein gespanntes Verhältnis hat. Dies verstärkt sich noch, als Lena herauszufindet das ihre Oma Marlies noch lebt die Susanne tot erklärt hat. Lena möchte sich unbedingt mit Marlies treffen und diese erzählt ihr eine unglaubliche Geschichte! Zusätzlich muss Lena allerhand private Probleme mit ihrem Verlobten Max regeln und herauszufinden was sie eigentlich möchte. 1945 bis 1990 wird in Zeitsprüngen die Geschichte von Marianne und ihrem Schulfreund Günther erzählt, die sich in der DDR kennen lernen. Doch verschiedene Ereignisse lassen die Leben der beiden Menschen auseinander driften.

Ach wie bin ich bei dem Buch zwiegespalten und weiss nicht recht wie ich es bewerten soll! Nachdem ich kurze Anlaufschwierigkeiten hatte, fand ich die Geschichte, vorallem die von Marianne und Günther so lesenswert und berührend. Und sie wurde zum Ende hin immer dramatischer, sodass ich den Tränen nah war! Absolut berührend. Die Geschichte von Lena war ebenfalls interessant wenn ich ihr Handeln auch nicht immer nachvollziehen konnte.

Den Kritikpunkt den ich habe ist einzig, dass das Buch für mich zu kurz war! Diese berührende und wunderschöne Geschichte hätte ich mit noch viel mehr Tiefgang lesen wollen! Ich hätte mir noch mehr Tiefe der Charaktere gewünscht, vorallem aber in der Handlung selber. Dadurch, dass der Vergangenheitsstrang auch mal Jahre überspringt verliert die Geschichte für mich an Tiefe. Ich hätte mir diese Szenen in der Vergangenheit noch viel ausführlicher gewünscht und dann wäre es für mich auch ein 5Sterne-plus Buch gewesen!

Fazit: Wunderschöne Geschichte aber mir fehlte die "Tiefe", da das Buch relativ dünn ist.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Historischer Krimi in Wien

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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1893 kommt Leopold von Herzfeld in die Stadt um dort als Inspektor zu arbeiten. Die ersten Tage macht er sich nicht gerade geliebt bei den Kollegen, trotzdem bekommt er mit, dass junge Dienstmädchen ...

1893 kommt Leopold von Herzfeld in die Stadt um dort als Inspektor zu arbeiten. Die ersten Tage macht er sich nicht gerade geliebt bei den Kollegen, trotzdem bekommt er mit, dass junge Dienstmädchen ermordet wurden, und nicht nur das: sie wurden brutal gepfählt. Doch das ist nicht Herzfelds einziger Fall, auch der Selbstmord eines Mannes macht ihm zu schaffen.
Augustin Rothmayer hingegen ist schon jahrelang als Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof beschäftigt und ihn kann kaum etwas schockieren. Der schrullige Mann, der den "Almanach für Totengräber" in seiner Freizeit schreibt und sich mit vielen Toten-und Verwesungsarten auskennt, stößt Herzfeld auf ein wichtiges Detail im Mordfall.

Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Herzfeld und Rothmayer erzählt, ausserdem gibt es am Kapitelanfang immer wieder Ausschnitte aus dem Almanch des Totengräbers. Dies ist eine tolle Idee und ich finde es auch für den Leser interessant zu lesen! Ansonsten muss ich sagen, dass ich erst mal richtig in die Geschichte reinkommen musste, dies ist mir anfangs schwer gefallen. Ich kann aber nicht mal sagen an was es wirklich lag. Nach und nach entwickelt sich die Geschichte aber und wird richtig unterhaltsam.
Herzfeld ist ein Jungspund, der am liebsten allein arbeiten würde und sich für klüger hält als alle anderen, damit stößt er seine neuen Kollegen erst einmal gehörig vor den Kopf. Konstantin dagegen ist zwar ein wenig skurill und schrullig aber auf eine sehr liebenswerte Art und Weise. Diesen Charakter hatte ich schnell ins Herz geschlossen und fand ihn vorallem sehr interessant! Sein Wissen ist beachtlich, was man bei diesem Beruf vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. Der Autor schreibt immer wieder mit wiener Dialekt, dies macht das Buch sehr authentisch. Ich hatte als gebürtige Süddeutsche keine Probleme mit dem Verständnis.

Es gibt den großen Mordfall rund um die gepfählten Dienstmädchen, aber es kommen auch noch mehr Fälle im Buch vor, was für eine abwechslungsreiche Mischung sorgt. Herzfeld und Konstantin treffen öfter aufeinander, ermitteln aber eigentlich nicht gemeinsam. Vielleicht kommt das in den nachfolgenden Büchern noch.

Wien und vorallem der Zentralfriedhof werden wirklich toll und anschaulich beschrieben, man bekommt Lust mal selbst nach Wien zu reisen und sich alles anzusehen. Auch das Leben um 1890 wird gut beschrieben.

Fazit: Alles in allem ein toller historischer Krimi, in den ich aber erst reinkommen musste. Ausserdem hat mir "Die Ludwigverschwörung" des Autors noch einen Tick besser gefallen, vielleicht weil mich das Thema rund um den Märchenkönig und seine Schlösser noch mehr interessiert hat. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch weiterempfehlen an Fans von historischen Krimis und alle die sich für das (historische) Wien interessieren.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Zwischen Hamburg und Helgoland 1887

Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens
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Dieser Auftakt handelt von der jungen Tine, die mit ihrer Familie im Armenviertel von Hamburg lebt und als Blumenmädchen den Lebensunterhalt mit bestreiten muss. Durch einige Begegnungen gelangt sie nach ...

Dieser Auftakt handelt von der jungen Tine, die mit ihrer Familie im Armenviertel von Hamburg lebt und als Blumenmädchen den Lebensunterhalt mit bestreiten muss. Durch einige Begegnungen gelangt sie nach Helgoland, dort möchte sie als Zimmermädchen arbeiten. Doch als ungelernte junge Frau werden ihr viele Steine in den Weg gelegt...

Der Roman hat mir vom Schreibstil gut gefallen. Lebendig und anschaulich wird das Leben des armen Mädchens in Hamburg geschrieben. Wie kommt eine Familie in so eine enge finanzielle Lage, was müssen die einzelnen Geschwister tun um mit zum Lebensunterhalt bei zu tragen? Später wird Helgoland sehr bildhaft und schön beschrieben. Ich war mal einen Tag auf Helgoland und hatte durch das Buch alles wieder vor Augen, ob Oberland, Südstrand oder die "lange Anna". Auch Tine als Protagonistin hat mir zunächst gut gefallen, ihr wird nichts in den Schoß gelegt und sie kämpft für ihr Glück. Fast schon zu "perfekt" wirkt sie in Augenblicken in denen sie viel Leid und Bosheit einfach hinnimnt, ohne sich zu beschweren oder ein böses Wort über den Menschen zu verlieren . Hier hätte ich mir ein wenig mehr Ecken und Kanten gewünscht. Dafür habe ich die zurückgebliebe Fritzi sofort in mein Herz geschlossen, sie ist ein toller Charakter!

Die ersten 2/3 des Buches haben mir super gefallen, dann hätte es für mich auch enden können und ich wäre sehr zufrieden gewesen. Im letzten Teil hat die Autorin meiner Meinung nach dann zu dick aufgetragen und es war mit zu sprunghaft in der Handlung, Tine wurde mir zu naiv und ich konnte einige Personen und ihre Handlungen nicht mehr ganz verstehen, deshalb auch ein Stern Abzug.

Fazit: Ein Buch mit tollen Beschreibungen von Helgoland und einigen historischen Ereignissen auf der Insel, die ich interessant fand. Die ersten 2/3 haben mir sehr gefallen, das Ende war dann leider etwas schwächer. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen wenn man etwas über den Tourismus und die Insel um 1887 wissen möchte.

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