Langeweile pur
Das Geheimnis vom StrandhausNachdem Mia von ihrem wohlhabenden Freund Paul kurzerhand durch eine neue ersetzt wurde, die auch noch schwanger ist, muss sie nun in einem Hochhaus im Arbeiterviertel von Hamburg ihr Dasein fristen und ...
Nachdem Mia von ihrem wohlhabenden Freund Paul kurzerhand durch eine neue ersetzt wurde, die auch noch schwanger ist, muss sie nun in einem Hochhaus im Arbeiterviertel von Hamburg ihr Dasein fristen und sich auch noch einen neuen Job als Buchhalterin suchen. Da ist das unerwartete Angebot, für Laurenz von Hofbacher zu arbeiten, ein regelrechter Glücksfall, den sie sich nicht entgehen lässt. Ihr neuer Arbeitsplatz ist ausgerechnet in Laurenz‘ Privatvilla, ganz in der Nähe ihres Ex-Freundes. Doch die Arbeit macht Spaß und sowohl mit der Haushälterin als auch mit den Hunden versteht sich Mia sehr gut. Nur den Hausherrn selbst hat sie noch nie gesehen. Mit kleinen Notizen und Briefchen lernt sie Laurenz aber doch nach und nach kennen. Als Laurenz seinen Erholungsurlaub auf Sylt antritt und fast zeitgleich bei Mia in der Wohnung eingebrochen wird, kommt es zu unerwarteten Ereignissen…
Julia Rogasch hat mit ihrem Buch „Das Geheimnis von Strandhaus“ einen Roman vorgelegt, der eine Liebesgeschichte mit reichlich Inselflair verspricht. Leider kann er dieses Versprechen nicht halten. Der Schreibstil ist flüssig, der Leser ist ruckzuck in die Geschichte eingetaucht und erlebt an der Seite von Mia so einige Abenteuer. Leider fehlt es an Gefühl und Romantik, obwohl es hier doch auch um die Liebe geht, alles ist eher nüchtern und trocken. Dazu hat man beim Lesen ständig das Gefühl, einen minutiösen Ablauf zu verfolgen mit Wiederholungen und allem, was dazu gehört. Das lässt schnell Langeweile aufkommen, zumal es ewig dauert, bis die Geschichte tatsächlich mal in Fahrt kommt. Die erste Hälfte ist regelrecht eine Qual. Auch diverse eingearbeitete Wendungen lassen den Leser ungläubig mit dem Kopf schütteln und sich fragen, was sich die Autorin nur dabei gedacht hat. Mit einigen farbenprächtigen Bildern der Sylter Insel kommt etwas Leben in die Geschichte, zumindest sind die Schauplätze schön gewählt, wenn schon die Handlung zu wünschen übrig lässt.
Die Charaktere sind 08/15-gestrickt und vermitteln nicht gerade ein Gefühl von Sympathie und Verbundenheit. Während der Lektüre bleiben die meisten von ihnen dem Leser fremd und unnahbar. Mia benimmt sich oftmals wie ein Teenager, dabei ist sie bestimmt schon in den mittleren Zwanzigern. Ihr berufliches Engagement ehrt sie, aber privat ist sie zu vertrauensselig und bei ihren Aktionen sowohl kindisch als auch einfältig. Freundin Anna wirkt immer so, als hätte sie etwas zu verbergen. Die Freundschaft zwischen ihr und Mia entwickelt sich rasend schnell, wobei Anna immer ein Rätsel bleibt. Ex-Freund Paul ist ein merkwürdiger Vogel, lässt erst Mia sausen, um dann festzustellen, dass seine Neue ein Kind von einem anderen bekommt und er zu Mia zurück will. Einzig Frau Mönnig, die Haushälterin von Laurenz, ist eine Seele von Mensch und kann überzeugen. Leider ist das einfach zu wenig.
„Das Geheimnis von Strandhaus“ ist eine langweilige Geschichte, die weder mit romantischer Liebe noch mit einer gut durchdachten Geschichte und sympathischen Protagonisten überzeugen kann. Hier passt vieles nicht zusammen – leider. Das geht besser!