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Veröffentlicht am 22.03.2018

Finde die Wahrheit!

Sag niemals stirb
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Vor20 Jahren stürzte Wild Bill Maitland mit seinem Flugzeug über Vietnam ab und gilt seither als verschollen. Doch Wilone „Willy“ Maitland, Wild Bills Tochter, misstraut der offiziellen Auskunft des Militärs, ...

Vor20 Jahren stürzte Wild Bill Maitland mit seinem Flugzeug über Vietnam ab und gilt seither als verschollen. Doch Wilone „Willy“ Maitland, Wild Bills Tochter, misstraut der offiziellen Auskunft des Militärs, es gab nie eine Leiche. Deshalb beginnt Willy, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, denn sie will es genau wissen und nicht mit Halbwahrheiten abgespeist werden. Ihre Mutter unterstützt sie dabei, denn sie ist todkrank und möchte ebenfalls die Wahrheit wissen, bevor sie stirbt. Da Willy kaum Informationen von der Armee erhält, reist sie selbst nach Vietnam und begibt sich dort auf die alte Fährte ihres Vaters. Dabei hat sie allerdings völlig außer Acht gelassen, dass ihre Nachforschungen vielleicht nicht erwünscht sind und sie sich einem unsichtbaren Feind gegenüber sieht. Plötzlich wird sie zur Gejagten und hat nur in dem Biologen Guy Bernard einen Unterstützer und Beschützer. Was soll hier vertuscht werden?
Tess Gerritsen hat mit ihrem Buch „Sag niemals stirb“ einen unterhaltsamen und spannenden Roman vorgelegt, der allerdings schon älteren Datums ist. Wer die Bücher von Rizzoli & Isles kennt, wird hier die Autorin von einer anderen Seite kennenlernen. Der Schreibstil ist flüssig und gleichsam fesselnd, der Leser heftet sich schnell an die Fersen von Willy und folgt ihr auf ihrem gefährlichen Abenteuer, etwas über ihren Vater herauszufinden. Mit dem Thema Vietnam wagt sich die Autorin auf ein neues Terrain und lässt ihre Protagonistin gegen das verschwiegene Militär ankämpfen, die zu keiner Zeit Informationen über Geheimoperationen oder Flugeinsätze herausgeben. Die Suche in einem fremden Land und die Beschreibung der urwaldähnlichen Umgebung sind sehr eindrucksvoll geschildert. Der Spannungsbogen wird gemächlich angelegt und steigert sich im Verlauf der Handlung langsam immer weiter. Doch eine richtige Hochspannung will hier nicht aufkommen.
Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und bestechen durch ihre Individualität. Sie ergeben einen guten Mix aus Gut und Böse, wobei dem Leser oftmals nicht klar ist, wer nun was im Schilde führt oder nicht, was die Spannung erhöht. Willy ist eine sehr selbstbewusste und mutige Frau, die den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen möchte. Sie verlässt sich nur auf sich selbst und hegt ein gesundes Misstrauen, vor allem gegenüber Männern. Den Verlust des Vaters hat sie bis heute nicht verarbeitet, vor allem fehlt es ihr an der Wahrheit. Willy möchte die lapidare Antwort auf das Verschwinden ihres Vaters nicht glauben. Guy ist Biologe und ebenfalls darum bemüht, das Geheimnis um Willys Vater zu ergründen. Er ist ein sympathischer Mann, der Willy ein ums andere Mal zu Hilfe und auch näher kommt. Auch die übrigen Protagonisten verleihen der Handlung mit ihrem Erscheinen und ihren eigenen Episoden mehr Spannung.
„Sag niemals stirb“ ist ein durchaus lesenswerter Krimi mit eingeflochtener Liebesgeschichte, was einmal etwas anderes ist, als die üblichen Romane der Autorin, die mehr Spannung und Nervenkitzel versprechen und halten. Für Zwischendurch ist das Buch ganz gut lesbar, man sollte allerdings nicht zu viel erwarten. Eingeschränkte Leseempfehlung für Thrillerfans.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Gefährliches Helgoland

Sturmfeuer
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Der 10-jährige Nils verschwindet bei einer Segelbootregatta vor der Küste Helgolands von einem Boot. Eine Suchaktion bleibt leider ohne Ergebnis, der Junge taucht nicht wieder auf, nur seine Rettungsweste ...

Der 10-jährige Nils verschwindet bei einer Segelbootregatta vor der Küste Helgolands von einem Boot. Eine Suchaktion bleibt leider ohne Ergebnis, der Junge taucht nicht wieder auf, nur seine Rettungsweste und das Boot werden gefunden. Kurze Zeit später wird unterhalb der Klippen ein toter Mann gefunden, der Vater von Nils. Die Polizei und das LKA vermuten hier einen Unfall oder Selbstmord, doch Inselpolizistin Anna Krüger vermutet, dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben. Sie beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und eine Verbindung zu suchen. Um das Motiv zu finden, bringt sie sich dabei selbst in Gefahr und stößt bei ihrer Suche auf Geheimnisse, die schon sehr lange zurückliegen und immer noch verborgen bleiben wollen. Wird es ihr gelingen, den Fall aufzuklären?
Tim Erzberg hat mit seinem Buch „Sturmfeuer“ den zweiten Kriminalroman um seine Ermittlerin Anna Krüger vorgelegt, der ebenfalls auf der Insel Helgoland angesiedelt ist. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch, schon gleich zu Beginn wird der Leser Zeuge spannender dramatischer Ereignisse, die einen regelrechten Sog entwickeln. Die Handlung wird zwar in der Gegenwart erzählt, jedoch findet sich am Ende eines jeden Kapitels ein Abschnitt in kursiver Schrift, der den Leser über die 40er Jahre des vergangenen Jahnhunderts und die damaligen Geschehnisse informiert. Diese Passagen geben erst nach und nach gleich einem Puzzle Dinge Preis, die den Leser erst am Ende das ganze Ausmaß der gegenwärtigen Tat verstehen lassen. Der Autor weist mit spannender Dramaturgie und einer düsteren Stimmung gut mit dem Empfinden des Lesers zu spielen, macht dies aber wieder nichtig durch unzählige Wiederholungen.
Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und werden durch ihre individuellen Eigenheiten lebendig. Anna Krüger ist eine etwas schwierige Persönlichkeit, die man nicht auf Anhieb sympathisch findet. Dauerhaft unter Migräne leidend, der sie auch noch einen persönlichen Namen verpasst hat, handelt sie oft unvernünftig und entgegen der Norm, was sie häufig in eigene Gefahr bringt. Sie ist unkonventionell und macht zu viel im Alleingang. Ihr Vorgesetzter Paul ist ein recht sympathischer Typ, allerdings ist auch er nicht vor Fehlern gefeit, weswegen ihm der ein oder andere große Fehler unterläuft. Saskia ist die Neue im Team, soweit man davon überhaupt sprechen kann. Sie wirkt auf den ersten Blick recht naiv und oberflächlich, hat aber auch eine andere Seite, die ebenfalls nicht gerade sympathisch ist. Einzig Nele, Annas beste Freundin, die sich als Prostituierte verdingt, ist ein Lichtblick in der Schar der Protagonisten. Weitere Protagonisten wie etwa die Familie des Toten sind undurchsichtig und geben gleich von Beginn an gute Verdächtige ab.
„Sturmfeuer“ ist ein solider Kriminalroman, der unterhält, aber mehr leider auch nicht. Vieles ist nach kurzer Zeit vorhersehbar, leider auch der Täter. Für den Urlaub und als Lückenfüller geeignet, aber nicht der große Wurf. Eingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Melisandes Regentschaft

Die Königin des Himmelreichs
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12. Jh. Die Stadt Jerusalem sowie die umliegenden Kreuzfahrerstaaten, in denen sämtliche große Religionsgemeinschaften und viele verschiedenen Kulturen friedlich zusammen leben, werden von König Balduin ...

12. Jh. Die Stadt Jerusalem sowie die umliegenden Kreuzfahrerstaaten, in denen sämtliche große Religionsgemeinschaften und viele verschiedenen Kulturen friedlich zusammen leben, werden von König Balduin II. regiert. Ihm zur Seite steht Tochter Melisende, die ihren Vater nicht nur unterstützt, sondern gleichzeitig von ihm lernt, wie man ein Volk führen muss. Allerdings sind die Berater des Königs sowie ihm unterstellte Adlige nicht gerade begeistert davon, dass er so wichtige Dinge seiner Tochter anvertraut, denn sie werden niemals eine Frau als seine Nachfolgerin akzeptieren. Selbst ihr eigener Ehemann Fulko von Anjou steht seiner Ehefrau nicht bei Als es dann wirklich dazu kommt, dass König Balduin II. den Thron an seine Tochter abtritt, sieht sich Melisende neben vielen gefährlichen Intrigen auch Missgunst und Neid ausgesetzt. Sie weiß nicht, wer ihr Freund und wer ihr Unterstützer ist. Einzig und allein der Assasine Rashid steht ihr bei und kämpft für ihr Recht auf die Regentschaft. Aber mit Assasine verbindet Melisende noch mehr…
Cecile Barton hat mit ihrem Roman „Die Königin des Himmelreichs“ einen sehr opulenten historischen Roman vorgelegt, der auf wahren Begebenheiten fusst. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, leider auch oftmals etwas langatmig und detailverliebt, was den Lesefluss etwas erlahmen lässt. Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, die eine lässt Melisande in der Ich-Form zu Wort kommen und so den Leser hautnah an ihren Eindrücken, ihren Rückblenden in die Vergangenheit sowie ihre Erlebnisse als Königin teilhaben. Die andere schildert aus der dritten Person heraus das Zusammenspiel von Rashid, Melisande und Fulko. Die Autorin hat viel recherchiert und sich sowohl mit den politischen als auch gesellschaftlichen und religiösen historischen Hintergründen beschäftigt. Ebenso hat sie viel Wert auf die damaligen Sitten und Gebräuche der Menschen gelegt, die sie gut mit ihrer Geschichte verflochten hat. Das Nachwort für den Leser zur Erklärung ist allerdings ein wenig zu kurz gekommen, um hier mehr zusätzliche Informationen zu liefern.
Die Charaktere sind differenziert ausgestaltet, bleiben aber im Großen und Ganzen leider blass und eher eindimensional. Es fehlt ihnen durchweg an Wärme und Lebendigkeit, vielmehr ist es eher so, als wenn man ein Geschichtsbuch aufschlägt und über die damaligen Menschen liest – sie bleiben leider Fremde. Melisende wurde privilegiert geboren und von ihrem Vater gleichberechtigt behandelt. Sie ist eine kluge, gebildete und interessierte Frau, die sich die Wünsche ihres Vaters zu Herzen nimmt und sein Vertrauen nicht enttäuschen möchte. Sie ist mutig und besitzt eine innere Stärke, die ihr dabei hilft, sich ihrem Ehemann offen zu widersetzen. Fulko von Anjou ist ein unbarmherziger Mann, der nur seine eigenen Vorstellungen gelten lässt und keine Empathie für Andersgläubige besitzt. Rashid ist ein Mann, der sich für die Belange der Menschen einsetzt. Gleichzeitig ist er recht fortschrittlich, denn er unterstützt eine Frau als Regentin, was zur damaligen Zeit eher ungewöhnlich und eher eine Männerdomäne war.
„Die Königin des Himmelreichs“ ist ein historischer Roman, der sich zum einen der Persönlichkeit einer mutigen Frau widmet, zum anderen aufzeigt, dass es durchaus Zeiten gegeben hat, in der die großen Religionen meist friedlich in Jerusalem zusammengelebt haben. Ein Buch für alle, die gerne eher Geschichtsbücher lesen und sich keinen gefühlvollen Roman erwarten. Eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.02.2018

Zu oberflächlich, um die Erwartungen zu erfüllen

Die Kathedrale des Lichts
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13. Jh. Nach einem Überfall auf seine Familie ist der 6-jährige Moritz der einzig Überlebende. Doch das Schicksal meint es weiterhin nicht gut mit ihm, so dass er als Sklave auf einer Burg landet. Während ...

13. Jh. Nach einem Überfall auf seine Familie ist der 6-jährige Moritz der einzig Überlebende. Doch das Schicksal meint es weiterhin nicht gut mit ihm, so dass er als Sklave auf einer Burg landet. Während seiner Leidenszeit dort bringt er sich die Steinbearbeitung selbst bei und sein Talent fällt einem Steinmetzmeister auf, der dort zu Besuch ist. Meister Bohnsack nimmt ihn mit sich nach Magdeburg, wo er mit seiner schönen Tochter Helena lebt und als Baumeister an der dortigen Kathedrale arbeitet. Moritz arbeitet bald als Steinmetz unter den Fittichen von Bohnsack an der Kathedrale mit, allerdings ist er von Neidern umgeben, die ihm nichts Gutes wollen. Sein größter Gegner ist der Bildhauer Gotthart. Die Rivalität zwischen den beiden wird gefährlich, als Moritz sich in die Frau verliebt, auf die auch Gotthart ein Auge geworfen hat. Wer wird den Kampf gewinnen?
Ruben Laurin (auch unter dem Namen Thomas Zibula als Autor bereits bekannt) hat mit seinem Buch „Die Kathedrale des Lichts“ einen unterhaltsamen historischen Roman über den Bau des Magdeburger Doms vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Autor verbindet in seiner Geschichte Fiktion mit historisch belegten Fakten und schafft so eine besonders glaubhafte Atmosphäre, wobei er an manchen Stellen etwas zu detailliert und langatmig wird. Obwohl es um den Bau einer Kathedrale geht, stehen in diesem Buch vor allem die daran beteiligten Menschen im Vordergrund. Die Konkurrenz untereinander ebenso wie die verschiedenen gesellschaftlichen Stellungen und ihr Zusammenspiel miteinander beschreibt der Autor glaubhaft und bringt dem Leser so die damalige Zeit näher. Eine Zeittafel sowie ein Personenverzeichnis zu Beginn des Romans erleichtern dem Leser den Einstieg in die Geschichte. Das Glossar am Schluss dient zur Erläuterung der alten Ausdrücke und hilft beim Verständnis.
Die Charaktere sind lebhaft gestaltet und mit individuellen Eigenheiten versehen, so dass sie recht realistisch und authentisch für die damalige Zeit wirken. Moritz ist ein junger Mann, der schon in jungen Jahren einige schwere Schicksalsschläge einstecken musste. Als Waise wurde er hin und her geschoben und zum Sklaven gemacht. Allein auf sich gestellt hat er früh lernen müssen, für sich einzustehen und sich zur Wehr zu setzen. Die Steinhauerei, die er sich selbst beigebracht hat, macht ihn zufrieden, denn er sieht das Ergebnis seiner Arbeit. Allerdings wirkt er durch die optischen Beschreibungen auch eher oberflächlich, da er nur auf seinen muskulösen Körper reduziert wird. Helena besticht durch ihre Schönheit und wirkt zu Beginn des Buches noch selbstbewusst und zupackend. Doch dann verlieren sich ihre vorher guten Wesenszüge und münden in ein naives und eher dümmliches Frauenzimmer, dass ihr Herz oft und gern an den Nächstbesten verschenkt. Gotthart ist ein ehrgeiziger und eitler Mann. Er mag keine Konkurrenz und unternimmt alles, um seinen Widersachern Steine in den Weg zu legen. Meister Bohnsack geht ganz in seiner Arbeit auf und vernachlässigt dabei sogar sein Familienleben und die Aufsicht auf seine Tochter. Die übrigen Protagonisten bleiben eher blass und geben eher kurze Episoden zur Handlung dazu.
„Die Kathedrale des Lichts“ ist ein historischer Roman, der ganz nett zu lesen ist und zu unterhalten weiß. Leider aber kein Buch, das dem Leser im Gedächtnis bleiben wird. Eingeschränkte Leseempfehlung für Histofans!

Veröffentlicht am 27.01.2018

Sommerliches Inselvergnügen

Der Sommer auf Usedom
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Jasmin und Gabi sind seit Ewigkeiten befreundet. Auch Gabis Umzug nach Usedom tat der Freundschaft der beiden Frauen keinen Abbruch, haben sie sich doch versprochen, sich mindestens einmal im Jahr zu treffen. ...

Jasmin und Gabi sind seit Ewigkeiten befreundet. Auch Gabis Umzug nach Usedom tat der Freundschaft der beiden Frauen keinen Abbruch, haben sie sich doch versprochen, sich mindestens einmal im Jahr zu treffen. Nun ist es wieder soweit, Jasmin wird nicht nur ihren Urlaub auf Usedom verbringen, um dort zu malen und Ausstellungen zu besuchen, sondern auch, um Zeit mit Gabi zu verbringen. Während Gabi arbeiten muss, trifft Jasmin bei einer Museumsführung auf einen etwas chaotischen Mann, der ihr fortan immer wieder begegnet, sobald sie eine Ausstellung besucht. Bei gemeinsamen Gesprächen lernen sie sich etwas besser kennen, Jasmin findet ihn recht sympathisch. Doch irgendwas ist merkwürdig an ihm, ist er doch oftmals zurückhaltend und auch irgendwie geheimnisvoll, seinen Namen möchte er Jasmin nicht nennen. So langsam beginnt Jasmin, sich ihre eigenen Gedanken über ihn zu machen und schon bald hält sie ihn für den Kunstdieb, der auf der Insel sein Unwesen treibt. Hat sie Recht?
Lena Johannson hat mit ihrem Buch „Der Sommer auf Usedom“ eine unterhaltsame und herzerwärmende Geschichte vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, schnell findet sich der Leser an Jasmins Seite wieder und verbringt gedanklich mit ihr zusammen einen aufregenden Urlaub auf der schönen Insel Usedom, während die Gedanken und Gefühle Jasmins wie ein offenes Buch vor ihm liegen. Die Handlung wird aus der Sicht von Jasmin erzählt, so hat man als Leser das Gefühl, hautnah dabei zu sein und alles aus erster Hand zu erfahren. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr detailliert und bildhaft, die wunderschöne Gegend entsteht beim Lesen direkt vor dem inneren Auge und erweckt das Gefühl, am liebsten sofort seine Koffer zu packen.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und werden in der Handlung lebendig. Sie besitzen sehr menschliche und individuelle Eigenheiten, so dass man sich mit ihnen wohlfühlen kann. Jasmin ist eine sympathische Frau, die künstlerisch begabt und interessiert ist. Sie ist ihrer Freundin Gabi sehr verbunden, die beiden Frauen kennen sich schon lange und wissen die Gegenwart der jeweils anderen sehr zu schätzen. Jasmin ist offen und interessiert, mitfühlend, aber auch mit einem gesunden Misstrauen gesegnet. Ihre Phantasie schlägt aber auch mal Kapriolen und lässt sie aufgrund der Umstände Dinge vermuten, die vielleicht doch nicht der Wahrheit entsprechen. Auch die weiteren Protagonisten geben der Handlung durch ihr Erscheinen einiges an Spannung und Verwirrung.
„Der Sommer auf Usedom“ entführt den Leser mit einer unterhaltsamen Geschichte auf eine wunderschöne Insel und beschert neben einem schönen Lesevergnügen auch einen Kurzurlaub auf der Couch. Eine Leseempfehlung!