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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2018

Die Katze ist eine Katze ist eine Katze!

Traumkatze gesucht
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Das Buch hat eine große Berechtigung, da man es unbedingt lesen sollte BEVOR man mit einer Katze zusammenlebt. Ich sage bewusst nicht "halten" oder "zulegen", denn man lebt in der Tat mit einer Katze zusammen, ...

Das Buch hat eine große Berechtigung, da man es unbedingt lesen sollte BEVOR man mit einer Katze zusammenlebt. Ich sage bewusst nicht "halten" oder "zulegen", denn man lebt in der Tat mit einer Katze zusammen, mit allem Wenn und Aber. Ich unterstelle einigen Menschen, die eine Katze wollen, dass sie sich nicht ausreichend damit auseinandersetzen, was dies im Detail bedeutet. Was können sie einer Katze bieten? Diese Entscheidung hat bei einer Jungkatze Auswirkungen auf die nächsten 20 Jahre! Tatjana Mennig, Fachfrau, Katzenpsychologin und langjährige Katzenmutter, gibt div. Anregungen, beleuchtet div. Aspekte, die potentielle Katzenbesitzer VORHER abklopfen sollten, wie z. B.: Ist eine Katze überhaupt etwas für mich? Soll das Tier aus einer Zucht oder einem Tierheim bzw. dem Tierschutz? Kommt Einzelhaltung oder nicht in Frage; Wohnungshaltung oder Freigang? Welche Art von Katze passt? Wie sollte sich die Katzensuche gestalten? Ich finde das Kapitel über die unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Katzen besonders gelungen. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber die Autorin hat hier alle wichtigen Punkte abgedeckt und stellt dem Leser sogar Bonusmaterial zur Verfügung, das die Entscheidung erleichtern soll.

Des Weiteren ist das Buch sehr flüssig geschrieben und amüsante Illustrationen von Clarissa Hagenmeyer lockern die Seiten auf.
Pflichtlektüre für alle Menschen, die gerne eine Katzen haben wollen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Jules Verne - ein Arbeitstier

Jules Verne
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Die Zusammenfassung: "Jules Vernes Romane sind Schlüsselwerke des 19. Jh. Sie verweben romantisches Fernweh, wissenschaftlichen Rationalismus und technische Entwicklung zu einer spannenden Handlung. Sie ...

Die Zusammenfassung: "Jules Vernes Romane sind Schlüsselwerke des 19. Jh. Sie verweben romantisches Fernweh, wissenschaftlichen Rationalismus und technische Entwicklung zu einer spannenden Handlung. Sie schaffen neue Helden und imaginäre Maschinen, die unsere Zukunft vorwegnehmen. Kapitän Nemo und die Nautilus, die »Reise um die Welt in 80 Tagen« oder »Fünf Wochen im Ballon« faszinieren bis heute. Die Biografie von Ralf Junkerjürgen zeigt Jules Verne als universalen Abenteuerschriftsteller. Der geachtete Bürger folgte täglich einem strikten Arbeitsplan, der nur von gelegentlichen Reisen unterbrochen wurde. Allein 65 Romane verfasste er und schuf so die Enzyklopädie einer ganzen Epoche. Jules Vernes Biografie ist die Biografie eines Jahrhunderts."

Ich griff zu diesem Buch, weil mich das Foto auf dem Cover ansprach, ohne dass ich wusste, wer dieser Mann war. Es ist Jules Verne! Wer kennt seine Bücher nicht - "Reise zum Mittelpunkt der Erde", 20.000 Meilen unter dem Meer" oder "In 80 Tagen um die Welt", um nur wenige zu nennen. Über sein Leben wusste ich jedoch überhaupt nichts. Verne wurde 1828 in Nantes geboren, wuchs in einer bürgerlichen Familie auf und starb 1905. Ralf Junkerjürgen legt den Schwerpunkt der Biografie auf die Menschen, die Jules Verne gefördert und bereichert haben, wie z.B. sein Vater, ganz besonders sein Verleger und Freund Pierre-Jules Hetzel sowie seine literarischen Vorbilder E.T.A. Hoffmann und Edgar Allan Poe, aber auch auf die schwierige Beziehung zu seinem Sohn Michel. Diese begründet Junkerjünger v.a. in der Berühmtheit des Vaters. Nicht folgen konnte ich jedoch Junkerjüngers Deutung der div. Sexualsymbole in Vernes Werken.

Alles in allem ist dem Autor eine sehr gelungene und unterhaltsame Biografie gelungen, angereichert mit zahlreichen anschaulichen Illustrationen. Ein interessantes Buch, nicht nur für Jules Verne Fans.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Low Carb - Glutenfrei & Clean Eating

Gesunde Wohlfühlküche
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Lisa Hauser ist en wirklich außerordentliches Buch gelungen, das sich von gewöhnlichen Low Carb-Kochbüchern deutlich abhebt.

"Heimische Wildkräuter und Gewürze beeinflussen und verfeinern nicht nur den ...

Lisa Hauser ist en wirklich außerordentliches Buch gelungen, das sich von gewöhnlichen Low Carb-Kochbüchern deutlich abhebt.

"Heimische Wildkräuter und Gewürze beeinflussen und verfeinern nicht nur den Geschmack von Gerichten, sondern wirken sich positiv auf unser Wohlbefinden aus... Der bewusste Einsatz von Kräutern und Gewürzen sorgt für eine Extraportion an gesunder Energie... Die Autorin ist überzeugt: Essen kann so viel mehr als satt machen!"

Lisa Hauser setzt ganz bewusst auf frische Kräuter und Gemüse, verwendet als Süßungsmittel Kokosblütenzucker und Erythrit und liefert dem Leser 50 durchdachte, gesunde und sehr leckere Rezepte zzgl. jeder Menge Zusatzinfos rund um die Ernährung, wie z.B. zum Sammeln und Verarbeiten von Kräutern, zu glutenfreien Lebensmitteln uvm. Die Rezepte sind unterteilt in Frühstück, Vorspeisen, vegetarische und vegane Hauptspeisen, Hauptgerichte mit Fleisch, Hauptgerichte mit Fisch sowie Nachspeisen. In jedem Gericht werden ausschließlich gesunde Lebensmittel verwendet, die Zubereitung ist einfach, die einzelnen Schritte sind gut erklärt und unter jedem Rezept steht die entsprechende Nährwerttabelle.

Ein durchaus gelungenes Buch, nicht nur für Menschen, die weniger Kohlenhydrate essen möchten.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Hörgenuss für drei Generationen

Das rote Adressbuch
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Sofia Lundgren ist ein hervorragendes Debüt gelungen, mit dem sie nicht nur ihrer Tante Doris ein außergewöhnliches Denkmal setzt, sondern der älteren Generationen von Frauen im Allgemeinen.

"Doris wächst ...

Sofia Lundgren ist ein hervorragendes Debüt gelungen, mit dem sie nicht nur ihrer Tante Doris ein außergewöhnliches Denkmal setzt, sondern der älteren Generationen von Frauen im Allgemeinen.

"Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte."

Ist es nicht ein raffinierter Zug der Autorin, eine Geschichte anhand von Adresseinträgen zu erzählen? Auch wenn dadurch immer wieder zwischen verschiedenen Ebenen der Vergangenheit sowie der Gegenwart hin- und hergesprungen wird, vervollständigt sich Doris Biografie nach und nach zu einem erstaunlichen Gesamtbild. Was für eine Frau! Doris hatte ein schweres Leben, wusste sich aber immer zu helfen und hat sich nie unterkriegen lassen. Sie hat mehr ertragen als manch andere ertragen hätte können und kann auf ein erlebnisreiches Leben zurückblicken. Mich erinnert sie an meine Großmutter väterlicherseits, die ebenfalls vor dem 1. Weltkrieg geboren wurde, viel persönliches Leid erfahren hat und trotzdem eine so starke und liebenswerte Person war, die ich immer bewunderte.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Der Fall Dora

Ida
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Der Klapentext fasst wie folgt zusammen:
"Freuds unerhörte Patientin
Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der »petite hystérie«, die es wagte, ...

Der Klapentext fasst wie folgt zusammen:
"Freuds unerhörte Patientin
Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der »petite hystérie«, die es wagte, ihre Kur bei Sigmund Freud vorzeitig zu beenden. Für Katharina Adler war die widerständige Patientin lange nicht mehr als eine Familienanekdote: ihre Urgroßmutter Ida, die als der »Fall Dora« von der Nachwelt mal zum Opfer, mal zur Heldin stilisiert wurde. »Nach und nach wuchs in mir der Wunsch, dieses Bild von ihr zu ergänzen, ihm aber auch etwas entgegenzusetzen. Ich wollte eine Frau zeigen, die man nicht als lebenslängliche Hysterikerin abtun oder pauschal als Heldin instrumentalisieren kann. Eine Frau mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen, die trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt um ein selbstbestimmtes Leben ringt.« Von ihr, von Ida, handelt dieser mitreißende Roman: die Geschichte einer Frau zwischen Welt- und Nervenkriegen, Exil und Erinnerung."

Dieser Text führt etwas in die Irre, denn Katharina Adler erzählt zwar von Freuds gescheiterten Therapie an ihrer Urgroßmutter, aber auch viel mehr - über ihre Kindheit, ihre Ehe, die Flucht über Paris und Casablanca in die USA. Das alles hörte ich viel lieber als die beschriebenen Besuche beim großen Herr Freud, der ihr nichts als abwegige Fragen stellte und Idas Verhalten sexualisierte.
Am Ende des Hörbuchs, und somit auch am Ende von Idas Leben, habe ich mich gefragt, ob sie jemals in ihrem Leben glücklich war. Ich glaube, es gab davon nur wenige kurze Phasen in ihrem Leben - die erste Verliebtheit in ihrem Mann Ernst, die sog. Salons, die sie in ihrer Wiener Wohnung veranstaltete, die Geburt ihres Sohnes Knuth und die Zeit mit ihrem Schnauzer Tristan. Davon abgesehen, ist ihr Leben geprägt von Kämpfen und Krankheiten. Genauso wenig wie mit ihr gut umgegangen wurde, verstand sie es, mit ihren Mitmenschen, Sohn und Ehemann eingeschlossen, gut umzugehen. Dennoch ist ihr Leben außergewöhnlich und ihre Lebensgeschichte sehr hörenswert.