Profilbild von Elite1304

Elite1304

Lesejury Star
offline

Elite1304 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Elite1304 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2023

Die Geschichte eines Butlers

Was vom Tage übrig blieb
0

In "Was vom Tage übrig blieb" geht es um den Butler Stevens, der in dem Landwesen Darlington Hall beschäftigt ist, Nachdem Lord Darlington verstarb, übernahm Lord Farraday das Anwesen. Inzwischen waren ...

In "Was vom Tage übrig blieb" geht es um den Butler Stevens, der in dem Landwesen Darlington Hall beschäftigt ist, Nachdem Lord Darlington verstarb, übernahm Lord Farraday das Anwesen. Inzwischen waren nur noch wenig Bedienstete in dem Landwesen tätig.

Lord Farraday möchte das gern ändern und als er seinem Butler Stevens vorschlägt ein paar Tage frei zu machen, fährt dieser im alten England umher und will seine einstige Kollegin, die ehemalige Haushälterin Mrs. Kenton besuchen und überreden, an dem Hof zurückzukehren. Da sie in einem Brief mitteilte, dass sie geschieden sei, nahm er an, sie würde dieses Angebot annehmen.

Hier beginnt die Geschichte. Der Butler erinnert sich auf seiner Reise an die vielen Ereignisse in Darlington Hall als der alte Lord dort noch wohnte und er sein Butler war. Stevens nimmt ebenso wie sein Vater seine berufliche Aufgabe sehr ernst - zu ernst. Sein Vater war zur selben Zeit im Landsitz beschäftigt wie Stevens unter der Führung des alten Lords. Aufgrund eines Schlaganfalls kam sein Vater bedauerlicherweise ums Leben. Doch selbst in dieser schlimmen Situation bewahrt Stevens die Fassung und kümmert sich um alle anwesenden Gäste, die an dem besagten Tag im Hause Darlington Hall geladen waren.

Das Szenario spielt außerdem zu Kriegszeiten, sodass auch der Konflikt zu jüdisch Gläubigen hier mit aufgeführt wird und auch die politische Haltung der höhren Gesellschaft hier thematisiert wird.

Zwischenzeitlich wird dem Leser auch klar, dass Mrs. Kenton sich zu dem Butler hingezogen fühlt und sich wünscht, er würde ihr entgegen kommen, den ersten Schritt wagen oder - um es flach auszudrücken - sein roboterhaftes Verhalten ablegen und irgendwie menschliche Gefühle äußern statt immer nur Höflichkeiten auszutauschen. Aber Stevens ist ein Profi in seinem Job und außerdem immer gefasst, kultiviert und ergeben. Denn trotz seiner eigenen Intelligenz hinterfragt er die Meinung seiner Lordschaft niemals und handelt immer nach dessen Willen. So kommt es, dass Mrs. Kenton privat jemanden kennenlernt, seine Frau wird und mit ihm wegzieht. Später nach der Scheidung, als sie und Stevens sich wiedersehen, erklärt sie, dass sie dennoch nicht an dem Landhof zurückkehren wird. Denn sie möchte leben. Sie möchte trotz allem mehr als nur einen Full-time-Job und stellt die Frage, was vom Tage und damit einhergehend von einem selbst noch übrig bleibt, wenn ein Arbeitstag in dem Haus rum ist, in dem man arbeitet und wohnt. Das gibt Stevens zu denken und er blickt auf sein Leben zurück und sieht ein, dass er mehr als das eigentlich nicht hatte. Er vertraut sich einem völlig Fremden auf einer Parkbank an und lässt sein Leben Revue passieren.

Es ist eine interessante Geschichte und ein guter Aspekt. Aber der Schreibstil war zuweilen oft anstrengend und die Handlung ist letztlich nie exponenziell gestiegen. Daher vergeben ich drei Sterne für das gute Thema, in dem ich mir mehr Emotionen gewünscht hätte und einen Schreibstil ohne Schachtelsätze und Wortwiederholungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2023

Zelda & Beckett

Be My Tomorrow
0

Wieder einmal eiin schönes Buch aus der Feder von Emma Scott. Ihr Schreibstil und ihre Protagonisten sind stets einmalig und authentisch.

Ich glaube, Beckett ist der bisher schönste männliche Charakter, ...

Wieder einmal eiin schönes Buch aus der Feder von Emma Scott. Ihr Schreibstil und ihre Protagonisten sind stets einmalig und authentisch.

Ich glaube, Beckett ist der bisher schönste männliche Charakter, über den ich aus ihren Büchern lesen durfte :D

Wie immer sind die Kapitel aus den verschiedenen Perspektiven der beiden Hauptcharaktere geschrieben. Zelda ist eine Künstlerrin. Sie zeichnet eine Graphic Novel, weil sie Comics liebt und darin den Verlust und die Trauer um ihre Schwester verarbeitet. Beckett ist ein Straftäter, der seine Tat zutiefst bereut, hart und viel arbeitet um irgendwie über die Runden zu kommen und nicht daran glaubt, Zuneigung und Liebe zu verdienen.

Die Wege der beiden kreuzen sich zufällig und Zelda bietet ihm ein Wohnungsarrangement an, um beiden finanziell aus der Patsche zu helfen. Das klappt tatsächlich sehr gut. Dadurch freundet sich Zelda schnell mit Becketts bester Freundin an, die wie er einen Bewährungshelfer hat und versucht ihr Drogenproblem in den Griff zu bekommen.

Es ist eine schöne Geschichte mit starken Charakteren, aber es ist nicht die beste Geschichte von Emma Scott. Zum Einen sucht sich Zelda einen Job um Geld für Miete und Lebensunterhalt zu verdienen. Darlene, Becketts beste Freundin, hilft ihr dabei. Sie kennt jemanden, der ihr einen Gefallen schuldet und schwupdiwups: Zelda bekommt den Job und verdient dort auch richtig viel. Ansonsten erfährt man über ihre Arbeit im Café gar nichts. Sie hat den Job einfach und das läuft so im Hintergrund. Ihre Graphic Novel muss sie überarbeiten, weil der Verlag, der daran interessiert ist, bemängelt, dass es der Story an Herz fehlt. Also hilft Beckett ihr bei der Geschichte. Er schreibt die Texte zu ihren Zeichnungen und hilft ihr somit auch gleichzeitig bei der Trauerbewältigung um ihre Schwester.

Beckett schreibt Briefe an die Frau, in deren Wohnung er einst mit Freunden eingebrochen ist um Wertsachen und Geld zu stehlen. Er sucht Vergebung und kann mit seiner Tat schlichtweg nicht umgehen. Erst als sie ihm vergibt, kann Beckett nach vorn sehen und glücklich sein. Er und Zelda geben einander im Prinzip den Halt, den sie brauchen.

Es ist wieder einmal eine gute Geschichte, die sich prima lesen lässt. Die Charaktere sind sehr gut veranschaulicht und der Leser befindet sich inmitten der Story. Was mich allerdings gestört hat, war zum einen Darlene. Ihr Charakter war völlig überdreht und in meinen Augen nicht authentisch. Noch dazu finde ich sie mehr als fragwürdig und am Ende taucht sie auch gar nicht mehr auf. Die Tatsache, dass Zelda so leicht einen Job bekommen hat, der danach auch nur noch nebenbei erwähnt wird, fand ich auch etwas zu simpel. Was mich aber am meisten stört, sind die übertriebenen Happy Ends. In den letzten Büchern von Emma Scott ist mir bereits aufgefallen, dass zwingend alles perfekt ausgehen muss, aber es ist aus meiner Sicht zu viel des Guten. Es ist doch schön, wenn die beiden Protagonisten sich kriegen. Müssen sie jedes Mal heiraten, Kinder kriegen und bestbezahlte Jobs bekommen? Es ist aus meiner Sicht too much. Ich habe es schon bei "Between your words" etwas bemängelt, aber da war die Story so mega gut, dass man darüber hinwegsehen konnte. Am besten finde ich von Emma Scott im Übrigen die Dilogien. Da ist die Tragik größer und die Situationen etwas realistischer.

Aber alles in allem ist das Buch lesenswert und wer übertriebene Happy Ends liebt, kommt hier voll auf seine Kosten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2022

Ruf der Rusalka

Ruf der Rusalka
0

Ich bin anfangs schwer in die Geschichte rein gekommen.

Es beginnt mit einem trunksüchtigen Schreiber und parallel dazu einer jungen angagierten Journalistin, die in London ihrer Karriere auf den Sprung ...

Ich bin anfangs schwer in die Geschichte rein gekommen.

Es beginnt mit einem trunksüchtigen Schreiber und parallel dazu einer jungen angagierten Journalistin, die in London ihrer Karriere auf den Sprung hilft.

Der trunksüchtige Schreiber - Lewis - arbeitet eng mit Scotland Yard zusammen. Eines Abends trifft er am Wasser eine junge Frau, die ihn bittet einen Mörder zu finden, der junge Frauen in der Themse versengt. Lewis ist bereit zu helfen, aber steht sich oft aufgrund seines Alkoholkonsums selbst im Weg. Im letzten Drittel des Buchs setzt sein Butler Dietrich ihn allerdings auf Entzug. Dieser wiederrum pflegt eine besondere Beziehung zu seinem Herrn. Zwar ist er sehr direkt und gibt immer Spitzen ab, steht Lewis aber immer treu zur Seite und ist sich offenbar auch nie für fragwürdige Arbeiten zu fein. Am Ende hilft er Lewis die Mordreihe aufzuklären.

Kate hingegen, die junge Journalistin, reist allein nach London um eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Sie will echte Artikel schreiben und die Gesellschaft zum Nachdenken anregen, indem sie die richtigen Fragen stellt und pikante Themen aufgreift. Anfangs hat sie es schwer, aber ihr Boss in der Redaktion glaubt an sie und hilft ihr auch bei der Suche nach einer Unterkunft. In einem Wohnheim für junge Mädchen findet sie ein Zuhause und eine Freundin. Irgendwann wird eines der Mädchen vermisst und für tot erklärt. Kate beginnt zu recherchieren und gerät dabei in große Gefahr.

Ich muss sagen, der Schreibstil aus der Er-Perspektive war befremdlich, da ich meistens Geschichten in der Ich-Form lese. Allerdings gewöhnt man sich daran. Der Stil und die Geschichte passen prima in die Zeit, in der es spielen soll, das fand ich toll! Ich hatte nur das Gefühl, dass die Geschichte schleppend und unspektakulär vorangeht. Es änderte sich erst ab der Hälfte ca. Zum Ende hin wurde es spannend und ich habe nicht vorher gesehen, wer alles seine Finge mit im Spiel hat.

Kates Situation konnte ich nachher erahnen, war aber dennoch fasziniert, wie sich das Blatt wendete.

Alles in allem ist es ein gut geschriebenes Buch, ein netter Krimi und gut abgerundet. Ich fand es wie gesagt nur schwierig in die Story reinzukommen, weil es sich so zog, obwohl das Buch schon so wenig Seiten hat.

Ich würde aber auch wieder etwas von dem Autor lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2022

Love oder Marianne?

Herz aus Dornen
0

Herz aus Dornen ist ein dünnes Buch. Es hat nicht einmal 300 Seiten, aber dafür umso mehr Inhalt.

Es spielt im 19. Jahrhundert und deckt Step by Step die Geheimnisse des Manor John Coal auf.

SPOILER

Es ...

Herz aus Dornen ist ein dünnes Buch. Es hat nicht einmal 300 Seiten, aber dafür umso mehr Inhalt.

Es spielt im 19. Jahrhundert und deckt Step by Step die Geheimnisse des Manor John Coal auf.

SPOILER

Es beginnt damit, dass er eine junge Dame aus einer Anstalt freikauft, die für wahnsinnig gehalten wird, weil sie die Gedanken jener Leute lesen kann, sobald sie deren Hände berührt. Sie ist also quasi wie Edward :D

John Coal möchte seine verschollene Frau wiederfinden und braucht hierfür Hilfe. Schnell stellt sich heraus, dass er 2 x verheiratet war und die erste Frau der Bösewicht in dieser Geschichte ist. Die "Wahnsinnige", die sich selbst Love nennt, durchlebt eine Achterbahn der Gefühle und weiß nicht wem sie vertrauen soll. Sie hat in dem Anwesen des Manor eine Freundin und das ist Mary. Nach einigen Recherchen stellt sich heraus, dass der Sohn einer Angestellten ein Verhältnis mit John Coals erster Frau hatte. All diese Personen spielen eine Rolle für den Verlauf der Geschichte.

Mir gefällt der Schreibstil in dieser historischen Romantasygeschichte. Die Story selbst gefällt mir auch und ich habe sofort erkannt, wer die verschollene Frau ist. Überrascht hat mich allerdings wie es überhaupt zu ihrem Verschwinden kam. Das hat mir gut gefallen. Allerdings gibt es einen Stern Abzug, weil ich manches Mal das Handeln bzw. die Reaktion der einzelnen Personen nicht ganz nachvollziehen konnte. Manchmal fehlte es auch an Tiefgang und Emotionen. Alles in allem ist es aber eine interessante Geschichte mit wirklich viel Inhalt auf diesen wenigen Seiten und wirklich lesenswert, wenn man sich für eine historische Fantasygeschichte beigestern kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2021

Gedichte deutsch/englisch

Love Letter From the Girls Who Feel Everything - Gedichte & Gedanken
0

Den Gedichtband liest man innerhalb einer Stunde schnell durch. Die Gedichte sind links auf deutsch und rechts auf englisch. Einige klingen im Englischen schöner.

Das Buch ist sehr klein und sehr hübsch.

Einige ...

Den Gedichtband liest man innerhalb einer Stunde schnell durch. Die Gedichte sind links auf deutsch und rechts auf englisch. Einige klingen im Englischen schöner.

Das Buch ist sehr klein und sehr hübsch.

Einige "Gedichte" sind eher Sprüche, um nicht zu sagen nur Sätze. Das fand ich etwas schade. Außerdem geht es immer um dasselbe Thema. Es ist immer ein Mann, der von der Frau offenbar mehr geliebt wurde als umgekehrt. Es wirkt teilweise sogar zynisch und nachtragend. Das war mir persönlich etwas zu einseitg.

Allerdings waren die Gedichte, die mir gefallen haben, unglaublich gut und stark. Und weil diese Gedichte mich so umgehauen haben, gebe ich vier Sterne. Einiges ist wirklich extrem klasse formuliert.

Anderes hätte wegbleiben können. Man könnte denken, dass einige Gedichte/Sätze nur drin standen um das Buch zu füllen. Das ist sehr schade. Aber Potenzial ist da, denn wie gesagt manche Gedichte sind unglaublich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere