Profilbild von Eliza

Eliza

Lesejury Star
offline

Eliza ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Eliza über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2022

Eine starke Frau auf Helgoland

Die Insel der Wünsche - Gezeiten des Glücks
0

Auch der zweite Teil der Helgoland-Saga konnte mich wieder überzeugen. Es war wieder wunderschön Tine auf Helgoland zu begleiten.

Das Cover hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert, ebenso wie die gesamte ...

Auch der zweite Teil der Helgoland-Saga konnte mich wieder überzeugen. Es war wieder wunderschön Tine auf Helgoland zu begleiten.

Das Cover hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert, ebenso wie die gesamte Reihe. Der Klappentext beschreibt gut die Ereignisse in dem Roman, auf der einen Seite nimmt er schon sehr viel vorweg, auf der anderen Seiten lässt er einige Erzählstränge außen vor.

Der Roman beginnt 1899 und erstreckt sich bis 1918. Im Mittelpunkt der Geschichte steht wieder Tine und ihre Tochter Henriette. Es gibt ein Wiedersehen mit Tines Schwester Fritzi, die nun selbst eine Familie gründet, aber auch Tines Patensohn Otto bekommt eine bedeutsame Rolle. Ebenfalls schön ist das Wiedersehen mit Pastor Thevensen und seiner Frau. Sie werden immer mehr zu Tines „Ersatz“-Eltern. Wichtig für Tine ist, dass sie wieder beruflich Fuß fasst und ihren Lebensunterhalt selbst verdient.

Tine hätte sich für mein Empfinden ein wenig mehr weiterentwickeln können, sie bleibt in ihren Charaktereigenschaften recht ähnlich zu dem vorherigen Band und entwickelt sich auch über die fast 20 Jahre nicht groß weiter, obwohl das Leben ihr teilweise recht übel mitspielt.

Der erste Weltkrieg stellt dann noch einmal alles auf den Kopf und Helgoland wird von dem Urlaubsparadies zu einer Festung.

Der Roman wird chronologisch erzählt, er ist in mehrere große Abschnitte unterteilt, teilweise finden Zeitsprünge von bis zu sieben Jahren statt. Mich hat dies nicht gestört, da es nicht so oft vorkam. Tine steht im Fokus der Erzählung und aus ihrer Sicht wird größtenteils der Roman erzählt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und ich war sehr angenehm angetan, dass die Seiten so schnell schwinden. Dialoge und erzählende Passagen halten sich die Waage, besonders die schönen Landschaftsbeschreibungen haben es mir wieder sehr angetan.

Als Besonderheit ist eine schöne Karte von Helgoland zu erwähnen, welches einem die Orientierung auf dem Eiland erleichtert.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, ich bin gespannt, wie es im dritten und abschließenden Teil weitergeht. Zum besseren Verständnis empfehle ich auf jeden Fall den ersten Teil zuerst zu lesen.

Als Zielgruppe des Romans kommen nicht nur Fans der Nordsee auf ihre Kosten, sondern vor allen Dingen Fans von Familiensagas und Romanen über starke Frauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2022

Menschliche Abgründe machen vor keiner Region halt

Talberg 1935
0

Sehr düster und teilweise beklemmend hat sich dieser Roman präsentiert. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten. Man erkennt einen Holzturm in einem Wald, welcher sich dem im Roman beschriebenen Turm ähnelt. ...

Sehr düster und teilweise beklemmend hat sich dieser Roman präsentiert. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten. Man erkennt einen Holzturm in einem Wald, welcher sich dem im Roman beschriebenen Turm ähnelt. Der Klappentext ist sehr kurzgefasst und weiß mit kurzen Andeutungen Spannung beim Leser zu erzeugen. In der Erzählung geht es um die junge Witwe Elisabeth Steiner, welche durch den plötzlichen Tod ihres Mannes in den Fokus von Verdächtigungen des Dorfes Talberg in Bayern gerät.

Der junge Polizeimajor Karl Leiner, der Neffe eines bekannten Bäckermeisters im Ort wird mit dem Fall betraut. Dabei gerät dieser in einen Strudel von Verdächtigungen und Morden und weiß so bald nicht mehr wem er trauen kann und wem nicht. Die Hauptprotagonistin Elisabeth Steiner ist eine durchsetzungsstarke, aber durch ihre Vergangenheit gezeichnete Frau. Sie zeigt eine unheimliche menschliche Härte und weiß sich in der „Männerwelt“ durchzusetzen. Karl Leiner ist ein junger Kommissar, welcher sich seiner Gefühle für Elisabeth sehr schnell bewusst wird. Er ist der sympathischste Vertreter aller Protagonisten und ich konnte mich durchaus mit ihm identifizieren. Als bedeutsame Nebenfiguren treten der Vater des Mordopfers, Josef Steiner, seine Söhne Michael und Johannes, Viktor Schauberger, der Pfarrer sowie Ludwig Teufel ein Unternehmer auf.

Am interessantesten war dabei die Figur des Josef Steiners. Ein alter tyrannischer Patriarch, welcher mit allen Wassern gewaschen ist. Stets mürrisch und aggressiv handelnd war er die typisierte Persönlichkeit für diesen Roman.

Der Aufbau der Handlung ist stringent und wird nur durch wenige Zeitsprünge unterbrochen. Die Geschichte spielt in der Zeit um das Jahr 1935 und ist somit historisch gut einordbar. Auch die Verzweigungen zu der „Nazi-Diktatur“ werden entsprechend angedeutet. Der Schreibstil des Autors ist gehoben, dialogorientiert und dem damaligen Wort- und Sprachgebrauch angepasst. Dies hat mir sehr gut gefallen, so konnte ich mich sehr gut in die Handlung und den Ort reinversetzen.

Die Erzählung ist insgesamt sehr düster und dunkel gestaltet. Leser, welche etwas zum Schmunzeln haben möchten, werden hierbei nicht fündig werden. Das Fazit ist aber positiv. Die menschlichen Abgründe und Handlungen der damaligen Zeit sind gut dargestellt, dem Leser wird nichts vorgemacht oder beschönigt. Einzig und allein eine etwas positivere charakterliche Zeichnung einzelner Personen hätte die Erzählung meiner Meinung nach noch zieltreffender und unterhaltsamer dargestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2022

Gebote gelten für alle Religionen

Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden
0

Locker leicht erzählt und spannend kommt dieser Debütroman daher. Ich konnte mich schon nach wenigen Seiten mit Henry Silberbaum sehr gut identifizieren. Das Cover ist bunt gedruckt. Der Leser erkennt ...

Locker leicht erzählt und spannend kommt dieser Debütroman daher. Ich konnte mich schon nach wenigen Seiten mit Henry Silberbaum sehr gut identifizieren. Das Cover ist bunt gedruckt. Der Leser erkennt einen gezeichneten Fahrradfahrer, welcher einen Berg hinunterfährt. Hinter diesem mit kleinem Abstand folgt ein Hund. Der Klappentext gibt eine sehr gute Einführung in den aktuellen Fall, ohne zu viele Details zu verraten. In der Handlung geht es um den Rabbiner Henry Silberbaum, welcher vom Tod einer ihm bekannten wohlhabenden Dame erfährt. Schnell ist dieser sich sicher, dass dieser Tod keinen natürlichen Ursprung hat. Trotz der Vorbehalte von seinem Arbeitgeber, sowie den Bedenken der Polizei von Frankfurt ermittelt er auf „eigene Faust“ und stößt schon sehr bald auf sehr wichtige Indizien.

Der Hauptdarsteller ist eine eigenbrötlerische, aber auf der anderen Seite auch weltgewandte Persönlichkeit. Er hat Humor und einen sehr großen Gerechtigkeitssinn. Seine Liebe für Krimis tut sein Übriges. Sehr schnell durschaut er die Machenschaften und beweist einen starken Charakter gegenüber allem Widerstand, welcher ihm im Zuge seiner Ermittlungen entgegenschlägt. Die wesentlichen Nebendarsteller der Geschichte sind Hauptkommissar Berking, Miriam Fajyner die Tochter des Mordopfers, Herr Axelrath der zweite Ehemann des Mordopfers, Frau Simon, eine Rechtsanwältin sowie Rafael Reichenberger, ein weiterer Rechtsanwalt. Mir hat am besten Hauptkommissar Berking gefallen. Am Anfang kommt dieser sehr mürrisch und menschlich unbeweglich daher. Im Laufe der Geschichte baut dieser immer mehr Vorbehalte gegenüber bestimmten Personen ab und entwickelt sich durchaus zu einer Bereicherung der Handlung.

Der Aufbau der Handlung ist stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Die Story spielt in der heutigen Zeit in Frankfurt am Main und ist somit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte entwickelt sich gleichmäßig und wird erst am Ende aufgelöst. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, humorvoll und dialogorientiert. Als Besonderheit der Erzählung sind mir die vielen jiddischen bzw. hebräischen Begriffe aufgefallen, welche am Ende des Romans sehr ausführlich in einem Glossar erläutert werden. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen und die Erzählung bekommt somit einen sehr guten „Na-Ost-Touch“. Der Leser taucht hinein in die jüdische Kultur und wird Zeuge von sehr detailreichen Besonderheiten. Ein Zitat aus dem Buch möchte ich in diesem Zusammenhang mal aufgreifen. Auf Seite 199 heißt es zum jüdischen Glauben: „Während alle Religionen eine auf dem Glauben begründete Weltauffassung diktieren und alle ihre Gläubigen gleichmachen wollen, ist das Judentum eher eine Lebensform, die sich weder nach innen noch nach außen angleicht, sondern sich bewusst unterscheiden will“. Dieser Satz lässt tief blicken und zeigt, dass gerade das Judentum eine Lebensphilosophie ist, welche man lebt, anstatt sie sich einfach wie einen Mantel überzustülpen.

Der Roman richtet sich an alle Krimifreunde egal welchen Alters oder Geschlechtes. Das Fazit ist positiv. Lustig und spannend kommt dieser Auftakt daher. Ich kann diesen Krimi allen nur wärmstens ans Herz legen und freue mich bereits auf eine Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2022

Eine Mission in die Ungewissheit

Die Mission des Kreuzritters
0

Eine Mission welche mit einer großen Portion Ungewissheit Enden könnte. Oder ist es doch ganz anders?

Mir hat der Roman um die charismatische Thronerbin Melisende gut gefallen. Das Cover ist bunt gestaltet. ...

Eine Mission welche mit einer großen Portion Ungewissheit Enden könnte. Oder ist es doch ganz anders?

Mir hat der Roman um die charismatische Thronerbin Melisende gut gefallen. Das Cover ist bunt gestaltet. Man erkennt im Vordergrund eine Frau, sowie einen Mann mit dem typischen roten Tatzenkreuz bekleidet, welche auf Pferden reiten. Im Hintergrund ist eine Festung zu erkennen. In der Geschichte geht es um die junge Melisende, Thronerbin von Jerusalem, welche gegen ihren Willen den Adeligen Foulques d´Anjou heiraten soll. Sie flieht aus der Festung und gerät in muslimische Gefangenschaft.

Der Templer Raol wird beauftragt sie aus der misslichen Lage zu befreien. Wird es ihm gelingen? Die Hauptprotagonistin ist eine sehr selbstbewusste junge Frau, welche sich ihrem sehr konservativ eingestellten Vater mutig entgegenstellt. Sie ist für ihre Zeit sehr weitschauend gewesen und tritt sehr stark für ihre Wünsche und Rechte ein. Ebenfalls eine sehr starke Persönlichkeit ist der Templer Raol. Am Anfang der Geschichte wirkt er sehr abweisend und stringent und handelt nach dem Prinzip „Mission erhalten“ Mission beenden. Im Laufe der Erzählung entwickelt er sich aber weiter und ist für so einige charakterliche Überraschungen zu haben. Als bedeutsame Nebenfiguren sind neben dem König Boudouin II, seine Tochter Hodierna, der Schildträger Bernatz, Foulques d`Anjo, Usama Der Neffe des Emirs, Yusuf sein Gefolgsmann sowie Quilitsch zu nennen. Am besten hat mir Yusuf gefallen. Am Anfang stets auf Krieg und Gewalt eingestellt entwickelt er im Laufe der Zeit Empathie und weiß auch die Diplomatie zu schätzen.

Die Spannung der Geschichte entwickelt sich im Laufe der Erzählung und erfährt gegen Ende dieser nochmal ein ordentliches Tempo zu einem dramatischen Finale hin. Der Aufbau der Erzählung ist stringent und es sind keine Zeitsprünge zu erkennen. Die Handlung spielt im Nahen Osten um 1129 und ist somit für die Leser sehr gut einordbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gehoben und dialogorientiert und sehr gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger historischer Romane, sowie Freunde der „Kreuzzüge“ und des Templerordens in Frage. Das Fazit ist positiv. Spannend und dramatisch mit einem interessanten Ende hat mich dieser Roman überzeugt. Ich konnte sehr viel über die damalige Zeit um die Templer und die Kreuzzüge erfahren. Ich persönlich hätte mir zwar ein etwas anderes Ende gewünscht, aber gerade das nicht zu erwartende Ende macht ja auch die Spannung für einen Roman aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2022

Wenn einen Schnapsidee Realität wird

Shelter
0

Eine Schnapsidee aus einer Party heraus wird zu einem Social-Media Ereignis, welches es bis in die Tagesnachrichten schnappt. Gerade für junge Menschen ist dieser Roman ziemlich an den heutigen Zeitgeist ...

Eine Schnapsidee aus einer Party heraus wird zu einem Social-Media Ereignis, welches es bis in die Tagesnachrichten schnappt. Gerade für junge Menschen ist dieser Roman ziemlich an den heutigen Zeitgeist angepasst. Das Cover ist bunt gestaltet. Man erkennt verschiedene bunte Mosaike welche kristallisiert dargestellt werden. Im Laufe des Romans wird der Leser das Symbol von Shelter darauf erkennen. Der Klappentext fasst kurz und prägnant das Handlungsgeschehen wesentlich zusammen. In der Story geht es um die junge Clique von Studenten und Lebenskünstlern welche aus einer Laune heraus eine Verschwörungstheorie von Außerirdischen, welche in menschlichen Körpern eindringen und die Welt verändern auf den Social-Media-Kanälen streuen. Schon bald scheint diese Theorie jedoch eine gewisse Eigendynamik zu gewinnen und den Freunden wird erst dann bewusst was sie eigentlich angerichtet haben. Der Hauptprotagonist der Geschichte ist der junge angehende Schauspielschüler Benny welcher zusammen mit seinem Freund Fernando, von allen nur Nando genannt und der jungen Psychologiestudentin Liv in einer WG lebt. Benny ist ein in den Tag lebender Mensch, welcher aufgrund eines Geheimnisses aus seiner Vergangenheit oft sehr verschlossen wirkt. Er ist ein typischer Antiheld, welcher im Laufe der Geschichte aber eine charakterliche Wandlung erfährt. Neben Nando und Liv sind noch Till und Darya als weitere „Cliquenmitglieder“ zu nennen. Als bester Nebendarsteller hat sich für mich Liv herausentwickelt. Am Anfang die beste Freundin von Benny und Nando, geht sie im Laufe der Zeit „ihre eigenen Wege“. Sie ist die mysteriöseste Person in dieser Handlung und ich haben ihr eine Rolle im Laufe des Lesevorgangs zugetan, welche sie dann doch nicht erfüllt bzw. welche mich doch überrascht hat. Die Spannung der Erzählung wird langsam entwickelt und steigert sich stetig. Das Ende des Romans ist überraschend und für den Leser so meiner Meinung nach nicht vorhersehbar. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und spielt in der heutigen Zeit. Zeitsprünge waren dabei nicht erkennbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, dialogorientiert und sehr gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen vor allem die jungen Leser aber auch Anhänger von einer leichten und spannenden Geschichte in Frage. Das Fazit ist positiv. Mit einer Portion Spannung sowie dem Einblick in den heutigen „Zeitgeist“ der Jugend kann ich diesen Roman nur gut und gerne empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere