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Veröffentlicht am 17.03.2024

Der harte Alltag einer Wehmutter in Konstanz

Der Tod in den Gassen von Konstanz
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Eine junge Wehmutter in der Ausbildung im Konstanz des 13 Jahrhunderts erlebt den harten Alltag im Mittelalter. Unverblümt und mit einer dem damaligen Wortlaut versehener Sprachfärbung erlebt der Leser ...

Eine junge Wehmutter in der Ausbildung im Konstanz des 13 Jahrhunderts erlebt den harten Alltag im Mittelalter. Unverblümt und mit einer dem damaligen Wortlaut versehener Sprachfärbung erlebt der Leser eine spannende Geschichte um die mutige Hanna. In der Handlung geht es um die junge Hanna die bei der Lehrmutter Wendelgart die Ausbildung zur Hebamme absolviert. Diese wird eines Tages in das Haus des Tuchhändlers Eberlin gerufen. Dort geschehen seltsame Dinge und Eberlin ist Hanna direkt unsympathisch. Hanna hat Angst um die schwangere Ehefrau des Tuchhändlers und versucht alles um dieser zu helfen. Doch dabei begibt sie sich in große Gefahr. Hanna ist nicht auf den Mund gefallen und ist ein sehr hilfsbereiter Mensch. Sie hat den Traum „Hebamme“ zu werden und ist fleißig, aufmerksam und demütig. Aber sie beweist auch Mut und ist bereit über ihre eigenen Grenzen zu gehen, wenn es um Gerechtigkeit geht. Ebenfalls erwähnenswert ist die Lehrmutter und Hebamme Wendelgart. Diese ist eine sehr weise Frau, welche Hanna stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie ist die vermeintlich heimliche Heldin der Geschichte.

Die Handlung spielt in Konstanz im Jahr 1327 und ist zeitlich sehr gut einordbar. Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig, tragend und dem damaligen Zeitgeschehen angepasst. Als Leserin oder Leser findet man sich mitten im mittelalterlichen Konstanz wieder. Gerade die vielen Details aus der damaligen Arbeit der Hebammen, mit denen für uns heute begrenzten medizinischen Möglichkeiten hat, mir sehr gut gefallen. Mangelnde Ernährung und Hygiene gerade bei der oft ärmlichen Bevölkerung brachten sehr viele Probleme für die Alltagsarbeit mit sich.

Die Spannung der Handlung ist gut und wird sukzessive in dem Roman aufgebaut. Ich hätte mir noch ein zwei spannendere Wendungen gewünscht, aber dies ist der einzig kleine Kritikpunkt an dem ansonsten sehr schön erzählten historischen Roman. Als Besonderheit ist ein Personenregister am Anfang des Buches zu erwähnen. Die Sprachfärbung sowie die schön detaillierte Erzählung ist eine absolute Stärke dieses Buches. Das Fazit ist positiv. Schön und abwechslungsreich erzählt ist dieser Krimi aus dem Mittelalter eine schöne Alternative für die kalten und dunklen Wintertage.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Die Einführung der D-Mark

Kopfgeld
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Der Juni 1948 war ein besonderer Monat in Deutschland. Die D-Mark wurde eingeführt. Mitten in dieser neuen Epoche wir ein Mann in einem Streit vor eine Straßenbahn gestoßen. Gleichzeitig wird der Zeitzeugin ...

Der Juni 1948 war ein besonderer Monat in Deutschland. Die D-Mark wurde eingeführt. Mitten in dieser neuen Epoche wir ein Mann in einem Streit vor eine Straßenbahn gestoßen. Gleichzeitig wird der Zeitzeugin Edith die Kamera gestohlen. Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Tod des Mannes und dem Diebstahl oder ist es nur Zufall?

Edith hat sich charakterlich weiterentwickelt. Sie arbeitet nun für eine Zeitung und muss sich dabei den Kommentaren der männlichen Kollegen erwehren, welche nichts von der journalistischen Arbeit einer Frau halten. Edith bleibt aber willensstark und versucht sich beruflich weiterzuentwickeln. Als weitere interessante Charaktere der Story können Helmut Garthner, der Bruder des Mordopfers, der Ex von Edith, Leo Mantler sowie die Geschwister Max und Selma Winterstein genannt werden. Auch die junge Hella aus den früheren Romanen hat ein paar Cameo(auftritte) was mir gut gefallen hat. Dabei sorgen gerade Leo Mantler sowie Helmut Garthner mit ihrem Verhalten für interessante Wendungen in der Geschichte.

Die Handlung ist in Bochum im Sommer des Jahres 1948 angelegt und damit zeitlich gut einordbar. Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig und dem damaligen Zeitgeschehen gut angepasst. Sehr atmosphärisch schafft sie es die Zeit nach Kriegsende sehr gut darzustellen. Den Menschen in Deutschland geht es noch nicht gut, aber die Einführung der „Einführungsprämie“ einer neuen Währung, das sogenannte Kopfgeld sorgt für leichte Aufbruchstimmung bei den Protagonisten, welche gut durch die Erzählung transportiert wird. Interessante Wendungen ab der Mitte der Erzählung sorgen für ein gutes Spannungstempo und sorgen für ein stetig spannendes Leseerlebnis. Das Thema Antisemitismus, welches nach dem Krieg eher erst mal etwas negativ behaftet, wird in diesem Roman gut in die Geschichte integriert. Auch das Ende des Kriminalromans ist interessant. Lediglich Ediths Verhalten in Bezug auf ihre Männerbekanntschaften hatte mir am Ende nicht zu einhundert Prozent gefallen. Dies ist aber nur eine kleine Kritik an dem ansonsten sehr spannenden und interessant geschriebenen historischen Kriminalroman. Eine klare Leseempfehlung: ein historischer Nachkriegsroman mit sehr interessanten Charakteren.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Sehr persönlicher Fall für Leo Wechsler

Mord in Babelsberg
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Authentisch und dicht erzählt sorgt dieser Krimi für ein tolles historisches Kriminalromanerlebnis. In der Story geht es erneut um Kommissar Leo Wechsler, der diesmal in einem sehr persönlichen Fall ermitteln ...

Authentisch und dicht erzählt sorgt dieser Krimi für ein tolles historisches Kriminalromanerlebnis. In der Story geht es erneut um Kommissar Leo Wechsler, der diesmal in einem sehr persönlichen Fall ermitteln muss. Seine ehemalige Geliebte wird tot aufgefunden. Als kurze Zeit später eine zweite Person auf die gleiche Art und Weise um Leben kommt wird Wechsler misstrauisch. Beide Opfer standen in keinem Verhältnis zueinander oder ist es doch ganz anders?

Leo Wechsler liebt seinen Beruf und hat mit seinem Kollegen Robert Walther und Jakob Sonnenschein ein tolles Team um sich. Leo verbringt teilweise seine Freizeit mit seinen Kollegen und kann sich stets auf diese verlassen. Auch beweist Leo einen tiefgründigen guten Charakter gegenüber seiner Frau und seinen Kindern. Er ist aber auch ein ehrgeiziger Ermittler und versucht stets das Beste zu geben. Was mir sehr gut gefallen hat war das authentisch Erzählerlebnis der Autorin aus dieser Zeit, diese spielt im Berlin des Jahres 1926. Als Leserin oder Leser taucht man tief in diese zeitgeschichtlichen Ereignisse ein und ich konnte mir Leo mit seinem Team sehr bildhaft vorstellen. Schön beschreibend und gut erzählend ist der Schreibstil der Autorin, welcher für ein zusätzliches Lesererlebnis sorgt. Auch die Konstruktion des Falles an sich hat mir gut gefallen. Ein interessantes Ende mit einer düsteren Hintergrundgeschichte sorgt für Spannung eines sehr gut recherchierten Kriminalromans. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde von gut erzählten historischen Kriminalromanen.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Tod auf dem Schachfeld

Kant und der Schachspieler
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Mit ein paar guten Wendungen versehen hat mich dieser Krimi gut unterhalten. In der Story geht es um einen Mann der Tod in einer alten Farbenfabrik gefunden wird. Das besondere Merkmal ist eine Dame-Schachfigur, ...

Mit ein paar guten Wendungen versehen hat mich dieser Krimi gut unterhalten. In der Story geht es um einen Mann der Tod in einer alten Farbenfabrik gefunden wird. Das besondere Merkmal ist eine Dame-Schachfigur, welche der Tote in den Händen hält. Kommissar Kant und sein Team stehen vor einem Rätsel. Gibt es Mörder aus dem Schachmilieu oder handelt es sich um eine persönliche Tat?

Was haben Obdachlose mit der Tat zu tun?

Kommissar Kant ist ein Mann in den mittleren Lebensjahren. Zusammen mit seiner Tochter lebt er in München in einer Wohnung und ist nach Trennung von seiner Ehefrau weitestgehend alleinerziehend. Seine Tochter geht ihm über alles und er verzeiht ihr so einige Marotten jugendlichen Leichtsinns. In seinem Beruf ist er zielstrebig, aber er hat auch ein offenes Ohr für seine Kolleginnen oder Kollegen. Als weitere interessante Figuren können seine Kollegen Rademacher, Lehmann sowie Dorfner genannt werden. Rademacher scheint in einer heilen Welt zu leben, aber diese Welt scheint etwas zu bröckeln, was der Situation etwas mehr Dramatik verleiht. Überhaupt werden die Figuren in der Geschichte gut charakterisiert und als Leser kann man sich in die Lebenssituationen der Einzelnen relativ gut einfinden.

Die Handlung ist in München in der heutigen Zeit angesiedelt und demnach gut nachvollziehbar. Der Schreibstil des Autors ist gut und abwechslungsreich und man hat nie das Gefühl das Langeweile aufkommt. Dabei schafft es der Autor mehrere Spuren zu verdächtigen Personen zu legen, welche am Ende doch ins Leere laufen. Dies ist ein Aspekt was unter anderen einen guten Kriminalroman ausmacht. Auch das Ende ist so konzipiert, dass nicht alle Fragen beantwortet werden.

Ein guter Krimi mit einem interessanten Kommissar und guten Nebenfiguren, welchen ich gerne empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Düsterer viktorianischer Krimi

Der Teufel von Dundee
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Düster und spannend geschrieben hat mich dieser viktorianische Krimi aus dem Edinburgh 1890 in einem Bann gezogen. In der Story geht es um Inspector McGray, der zwei Grabräuber auf frischer Tat bei einem ...

Düster und spannend geschrieben hat mich dieser viktorianische Krimi aus dem Edinburgh 1890 in einem Bann gezogen. In der Story geht es um Inspector McGray, der zwei Grabräuber auf frischer Tat bei einem Leichendiebstahl erwischt. Bei der Toten erkennt MC Gray seltsame Symbole des Teufels welches in ihr Gesicht gebrannt wurde. Kurze Zeit später wird eine weitere Leiche mit demselben Symbol in einer Nervenheilanstalt gefunden. Verdächtigt wird ausgerechnet McGrays Schwester Amy, eine Insassin dort. McGray scheint verzweifelt und so kontaktiert er Ian Frey einen früheren Kollegen, welcher aus dem aktiven Polizeidienst in Schottland ausgeschieden ist und nun in England lebt. Frey eilt zur Hilfe, ohne zu ahnen auf was er sich dort eingelassen hat. McGray ist ein knurriger sehr cholerischer Typ, welcher vor Gewalt auch gegenüber Zeugen nicht zurückschreckt. Er hat eine sehr schnell aufbrausende Art und ist aufgrund von schlimmen Ereignissen aus seiner Vergangenheit gezeichnet. Ian Frey ist der typische englische Gentleman Typ, welcher versucht deeskalierend auf McGrays Umfeld einzuwirken. Die gegensätzlichen Verhaltensweisen beider Charaktertypen sind das Salz in der Suppe dieses Krimis. Die Handlung ist im Edinburgh des Jahres 1890 angesiedelt, nennenswerte Zeitsprünge sind nicht erkennbar. Der Schreibstil des Autors ist aus der Erzählperspektive Ian Freys angelegt. Düster und mit einem Hauch von Mystik schafft es der Autor ein fast nebelartiges Flair beim Lesen zu schaffen. Spannend und mit einigen Wendungen in der Story versehen, schafft es die Handlung die Lesenden immer wieder aufs Neue zu überraschen. Das Ende ist sehr dramatisch und spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dieser Krimi ist fast ein muss für alle Anhänger von historischen Kriminalromanen und Fans von spannenden Charakteren. Eine klare Leseempfehlung gepaart mit ein wenig Wehmut, weil es sich um den letzten Band der Reihe handeln könnte.

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