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Veröffentlicht am 08.08.2021

Merkels und Putins erstes Abendteuer

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Mit Miss Merkel ist David Safier ein lustiges und sehr kurzweiliges Buch gelungen. Ich war von der Idee die „pensionierte ehemalige Bundeskanzlerin“ nun als „Privatermittlerin“ wirken zu lassen sehr angetan. ...

Mit Miss Merkel ist David Safier ein lustiges und sehr kurzweiliges Buch gelungen. Ich war von der Idee die „pensionierte ehemalige Bundeskanzlerin“ nun als „Privatermittlerin“ wirken zu lassen sehr angetan. Das Cover ist in bunt gestaltet. Der Leser erkennt Angela Merkel welche in einem blauen typischen Sherlock Holmes Outfit eine Lupe in ihrer Hand hält. Ihr Gegenüber ist ihr Mops „Putin“ abgebildet. In der Handlung geht es um die pensionierte Bundeskanzlerin, welche mit ihrem Mann „Joachim“ und ihrem Mops Putin in Kleinfreudenstadt ein ruhiges Leben führen möchte. Doch durch die mysteriösen Todesfälle nach einem Fest auf einem Schloss in Kleinfreudenstadt wird ihr „Detektivgeist“ erweckt und sie erkennt sehr schnell, dass diese Todesfälle nicht natürlichen Ursprungs sind.

Der Erzählstil der Handlung ist lustig, ohne albern zu wirken. Neben Angela und ihrem Mann ist es vor allem ihr Bodyguard Mike, welcher der Geschichte eine weitere süffisante Note gibt.

Herausragend fand ich dabei die Lesung von Nana Spier. Sie schafft es den einzelnen Darstellern sehr gut unterschiedliche Stimmen zu verleihen. Von sehr jung über alt und weise sowie verschmitzt, symphytisch als auch durchtrieben. Die Stimme der Sprecherin ist hervorragend gewählt und verleiht dem Hörbuch nochmals eine zusätzliche Qualität. Die Geschwindigkeit der Erzählweise habe ich dabei als sehr angenehm empfunden. Langeweile kam bei diesem Buch wahrlich nicht auf.

Mir persönlich hat das Hörbuch um die Ermittlerin Angela Merkel sehr gut gefallen. Leider war das Hörbuch in meinen Augen viel zu schnell zu Ende. Ich kann dieses Hörbuch aber getrost allen Lesern sehr empfehlen.

9,5/10 P.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Zwischen Ladentheke und Emanzipation

Die Wunderfrauen
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Auch mit dem zweiten Band ihrer Wunderfrauen-Trilogie konnte Stephanie Schuster mich überzeugen, hier werden die 60er Jahre lebendig und wir erfahren mehr über das Leben unserer Vorfahrinnen.

Das Cover ...

Auch mit dem zweiten Band ihrer Wunderfrauen-Trilogie konnte Stephanie Schuster mich überzeugen, hier werden die 60er Jahre lebendig und wir erfahren mehr über das Leben unserer Vorfahrinnen.

Das Cover hat einen guten Wiedererkennungseffekt zum ersten Band, abgebildet sind wieder vier Frauen, welche gleichzeitig die vier Hauptprotagonistinnen der Reihe sind. Es geht wieder um Luise Dahlmann, die Ihren Tante-Emma-Laden betreibt, aber auch um Helga Knaup, die als Ärztin nach Starnberg zurückkehrt. Und natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Marie und Annabel. Marie hat mit ihrem Leben auf dem Hof zu kämpfen, Annabel muss einen schweren Schicksalsschlag verkraften, der auch ihre Ehe auf eine harte Probe stellt.

Alle vier Frauen erleben wieder viel, das Leben in Starnberg ist bewegt. Sie alle haben ihre Probleme und Sorgen, sie merken, dass sie als Freundinnen gemeinsam stark sind und viel bewegen können. Es geht darum, dass sie ihre Träume verwirklichen. Die Emanzipation der Frau steht im Vordergrund, sowie die Rechte der Frauen, aber genauso um den Zusammenhalt der Frauen und die gegenseitige Unterstützung.

Es geht um Frauengesundheit und den Contergan-Skandal, aber auch um Tanzen und Rock ‘n Roll, es geht um die Arbeit auf dem Bauernhof und um den Einzug der Technik im Haushalt.

Der Roman wird abwechselnd aus den vier Perspektiven der Protagonistinnen erzählt, der Name über dem Kapitel erleichtert dem Leser die Orientierung. Der Roman ist insgesamt in drei Teile gegliedert (1961, 1962 und 1963).

Es ist sinnvoll den ersten Teil der Trilogie gelesen zu haben, da man die Beweggründe und Gefühle der Protagonistinnen besser nachvollziehen kann, unbedingt nötig ist es allerding nicht.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr angenehm zu lesen, besonders gut gelungen finde ich die Dialoge und den bayrischen Dialekt in einigen Szenen. Lesenswert sind auch die Auszüge aus Luises Ladenkunde-Album. Gerade die Anekdoten oder auch Rezepte haben mir viel Freude bereitet.

Am Ende des Romans findet sich Dankesworte der Autorin und eine Leseprobe zum dritten Band. Der Roman endet leider mit einem Cliff-Hanger, welche die Spannung auf Band drei noch einmal erhöht. All zu lange müssen die Fans nicht mehr warten, der dritte Band soll am 25.08.2021 im Fischer Verlag erscheinen.

Ein Roman für alle, die mehr über die Generationen der Frauen vor Ihnen erfahren wollen. Wer zudem noch Familiengeschichten und zeitgeschichtliche Roman gerne liest sollte hier auf jeden Fall zugreifen, deshalb gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.

Vielen Dank an Stephanie Schuster und den Fischer Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

9,5/10 P.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Wenn man die Kollegin beeindrucken will...

Unterm Schinder
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Wallner und Kreuthner ermitteln wieder und der Spaß kommt wie immer nicht zu kurz. Für mich ein Hörgenuss. Das Cover ist dunkel gehalten, es zeigt eine Hütte in Nahaufnahme und eine kleine Scheibe, die ...

Wallner und Kreuthner ermitteln wieder und der Spaß kommt wie immer nicht zu kurz. Für mich ein Hörgenuss. Das Cover ist dunkel gehalten, es zeigt eine Hütte in Nahaufnahme und eine kleine Scheibe, die beschädigt ist, in den unteren linken Bildrand hat sich ein Fuchs geschlichen. Der Klappentext ist sehr gut gewählt, er zeigt zum einen die Skurrilität des Krimis, weiß aber zum anderen die Spannung zu erzeugen, ohne im Entferntesten zu verraten, um was es eigentlich geht.

Wallner und Kreuthner agieren wie immer, sie sind zu wunderbaren Bekannten geworden, welche man gerne wiedertrifft. Aber auch neue Figuren bereichern den Roman. Meine Lieblingsfigur war in diesem Fall Kreuthners Großvater, der noch so einiges im Leben nachholen möchte, aber aufgrund seines Alters an seine Grenzen stößt bzw. es zu den skurrilsten Szenen kommt. Michael Schwarzmaier versteht es wie immer den einzelnen Personen eine eigene Aura zu verleihen. Meisterhaft schafft es der Sprecher nicht nur den bayrischen Zungenschlag wiederzugeben, sondern auch den trockenen Humor zu transportieren.

Michael Schwarzmaier ist und bleibt für mich die Idealbesetzung für die Fälle von Wallner und Kreuthner. Einfach eine großartige Arbeit.

Der Roman wird chronologisch erzählt, sodass die Zuhörer mit Wallner und Kreuthner ermitteln können. Die Frage nach dem Mörder ist die zentrale Motivation in dem Roman, der diesen vorantreibt.

Wir lernen nicht nur verschiedene Ortschaften im Süden Bayerns kennen, sondern auch wieder die bayrische Lebensart und das süddeutsche Gefühl. Für mich ist dieses Hörbuch beste Unterhaltung gewesen, welche mir viel Freude bereitet hat. Langweilig wurde es nie und zum Schmunzeln gab es auch wieder einiges, so vergeht die Walking-Runde deutlich schneller.

Von mir gibt es eine absolute Hörbuch-Empfehlung, nicht nur für Wallner und Kreuthner-Fans, sondern auch für alle die es werden wollen, denn man kann das Hörbuch auch gut hören, wenn man die anderen Fälle der beiden nicht kennt.

Ich bedanke mit bei NetGalley Deutschland und dem Argon Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

8,5/10 P.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Dramatik in der Bronzezeit

Die Kinder von Nebra
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Als Ende der 90iger Jahre die „Himmelsscheibe von Nebra“ entdeckt wurde war ich fasziniert und auch überrascht über die astronomischen Kenntnisse einer Zeit, welche man als Kind nicht so im Geschichtsunterricht ...

Als Ende der 90iger Jahre die „Himmelsscheibe von Nebra“ entdeckt wurde war ich fasziniert und auch überrascht über die astronomischen Kenntnisse einer Zeit, welche man als Kind nicht so im Geschichtsunterricht gelehrt bekommen hat. Ich bin von der Umsetzung der Geschichte sehr angetan. Das Cover ist in but gehalten und zeigt kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, die sogenannte „Himmelscheibe von Nebra“. Der Klappentext beschreibt ausführlich die Handlung und bereitet die Leser sehr gut auf die Erzählung vor. Die Handlung spielt in der sogenannten „frühen Bronzezeit“, ca. 2000 Jahre vor Christus und ist mit fiktiven Personen um teilweise nachgewiesene Ereignisse erzählt worden. Im Nachwort des Autors erfährt man dabei weitere Hintergründe über die sich damals zugetragenen Ereignisse.

In der Handlung geht es im Wesentlichen um die junge Rana welche dem Ruotinger Klan angehört und die Tochter eines Bronzeschmiedes, sowie der hochangesehenen Priesterin Herdis der Göttin Destarte ist. Rana ist eine sehr mutige und für damalige Verhältnisse sehr selbstbewusste Frau, welche trotz der harten kriegerischen Zeiten und einiger Schicksalsschläge nie den Mut verliert. Die wesentlichen Nebenfiguren der Geschichte sind neben Ranas Eltern, der Klan der Helminger und den Fürst „aller Ruotinger“ Orkon, sowie sein brutaler und furchteinflößender Sohn Arrak und Hakun Sohn des Klanherre der Harruner. Ebenso erwähnenswert ist die Leibwache von Orkon Odda, ein bärenstarker übergroßer Mann, welcher im Laufe der Geschichte einer Charakteränderung durchfährt. Er war für mich eine der Lieblingsfiguren der Geschichte. Am Anfang unnahbar und kühl beweist er im Laufe der Zeit ein Gespür für „die richtige Handlung sowie die richtigen Entscheidungen“ und kann so der Geschichte mit seinen Taten die richtige Wendung geben.

Die Spannung der Geschichte lebt von ihrer Dramatik und dem Kampf „Gut“ gegen „Böse“. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, leicht tragend und zeitgemäß, sowie in Teilen auch sehr dialogorientiert. Als Besonderheit sind neben einem Glossar, einem Personen- sowie einem Klanverzeichnis auch eine abgedruckte Karte der wesentlichen Handlungsorte zu nennen. Als Zielgruppe des Romans kommen Freunde historischer Romane, Anhänger der Bronzezeit sowie neugierige Leser aller Altersklassen in Frage. Das Fazit des Romans ist sehr positiv. Da ich bis jetzt keine Vorstellung vom Leben „vor der Antike“ hatte war ich über das alltägliche Leben doch sehr überrascht. So hatten nach historischen Überlieferungen bereits die Menschen „vor der Antike“ Streitwagen besessen. Allein dieser Umstand war mir nicht bekannt. Auch das damals bereits rudimentäre astronomische Kenntnisse vorhanden waren zeigt nicht nur allein diese wunderbare Himmelsscheibe. Dem Autor ist es gelungen um historisch nachgewiesene Tatsachen eine sehr interessante, abwechslungsreiche und auch spannende Geschichte zu erzählen. Ich bedanke mich beim Autor sowie bei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensions-Exemplars.

Veröffentlicht am 23.07.2021

Politisches oder persönliches Motiv

Die Spur der Grausamkeit
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Der zweite Band um die Josephine-Baker-Verschwörung steht dem ersten Band in nichts nach. Das Cover hat einen sehr hohen Wiedererkennungseffekt, es ist ebenfalls in schwarz-weiß gestaltet, zwei Figuren ...

Der zweite Band um die Josephine-Baker-Verschwörung steht dem ersten Band in nichts nach. Das Cover hat einen sehr hohen Wiedererkennungseffekt, es ist ebenfalls in schwarz-weiß gestaltet, zwei Figuren ganz in schwarz stehen im Vordergrund. Im Hintergrund blicken wir auf eine Szene in einer Großstadt in den 20er Jahren.
Der Klappentext umreißt kurz, worum es in dem Roman geht und doch ist am Ende nichts so wie man es zu Beginn gedacht hat.
Neben Tristan und Josephine Baker, welche auch im zweiten Teil der Reihe die unbestrittenen Hauptfiguren sind, stehen der rote Graf (Tristans Onkel) und Helene aus Berlin im Mittelpunkt des Buches.
Josephines historisch verbürgtes Zitat „Ich tue, was mir passt.“ zeigt sehr deutlich, dass sie sich nicht anpasst und das tut und sagt, was ihr wichtig ist. Ich persönlich finde, dass man einen sehr guten Eindruck von dem Leben der Josephine Baker bekommt, man merkt wie sehr die Autorin bemüht ist und Josephine liebevoll beschreibt.
Helene ist meine persönliche Lieblingsfigur. Sie ist eine außergewöhnliche Figur, als Prostituierte verdient sie ihr Geld, macht ihren Abschluss in Philosophie an der Uni. Eine sehr facettenreiche Persönlichkeit, die im Laufe des Romans über sich hinauswächst.
Der Roman hat sehr viele Elemente, welche die Spannung konstant hochhalten. Langweilig wird es nicht, es sind vor allen Dingen die verschiedenen Schicksale, die den Leser bewegen.
Der Roman wird größtenteils chronologisch erzählt, Zeit- und Ortsangaben erleichtern die Orientierung beim Lesen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder gut gefallen. Ich empfinde die Sprache als sehr intensiv und sehr präzise. Dialoge und erzählende Passagen halten sich gut die Waage. Ebenso habe ich die vielen Hintergrundinformationen schätzen gelernt, welche die Autorin scheinbar unauffällig in den Text einbaut. Zudem kommt die Stimmung in dem Roman sehr gut rüber, ebenso sehr authentisch ist der berlinerische und wienerische Dialekt.
Im Nachwort und den Anmerkungen zum historischen Hintergrund erklärt die Autorin wieder einige wichtige Dinge zum Roman, so z.B. warum sie die Verwendung des Wortes „N*ger“ für unabdingbar hält.
Der Lebenslauf von Josephine Baker und ein Literaturverzeichnis, sowie Quellenangaben finden sich ebenfalls im Anhang.
Ein Roman, der das Flair Wiens gut einfängt und mit einem Kriminalfall zu überzeugen weiß.
Ich bedanke mich bei meinen Mitleserinnen und Veronika Rusch für die tolle Leserunde auf www.buechereule.de

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