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Veröffentlicht am 08.04.2018

Eine Reise in die Vergangenheit

Die Farben der Erinnerung
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Der neue Roman von Nicole C. Vosseler hat mich überrascht und dies im äußerst positiven Sinne. Denn er hat nicht viel gemeinsam mehr mit ihren Romanen, die sie noch bei Bastei-Lübbe geschrieben hat. Dieser ...

Der neue Roman von Nicole C. Vosseler hat mich überrascht und dies im äußerst positiven Sinne. Denn er hat nicht viel gemeinsam mehr mit ihren Romanen, die sie noch bei Bastei-Lübbe geschrieben hat. Dieser Roman nimmt einen gefangen und entführt in eine ganz eigene Welt. Das Cover ist sehr stimmungsvoll, die Farben sind gut gewählt, insgesamt kommt das Cover eher schlicht daher.
Der Klappentext macht neugierig und verspricht schon Spannung pur auf der Reise in die Vergangenheit. In diesem Roman geht es nicht nur um die Vergangenheit im Allgemeinen, sondern vor allen Dingen um ihre Bewältigung und das Annehmen des eigenen Schicksals.
Gemma und Sisley sind zwei Figuren, die ich direkt ins Herz geschlossen hatte, sie sind so wunderbar authentisch, in dem wie sie sich verhalten, mit ihren Ticks und Zwängen. Zwei Menschen denen man glaubt wirklich zu begegnen. Ich denke jeder Mensch hat irgendeinen Tick und wird sich genau deshalb mit Gemma oder Sisley identifizieren können. Einfach wunderbar zwei Menschen begleiten zu können, die so überzeugend dargestellt werden.
Das Geheimnis der Vergangenheit lastet schwer auf Gemma, sie will endlich wissen, was damals bei dem Hausbrand wirklich passiert ist. Denn dieses Ereignis hat sie schwer geprägt, da sie das Ganze als Kleinkind miterleben musste und ihre Eltern bei dem Feuer ums Leben kamen.
Der Roman wir insgesamt auf drei Zeitebenen erzählt, dies verlangt vom Leser schon eine gewisse Aufmerksamkeit, doch genau dies macht meiner Meinung nach den Reiz des Romans aus. Ich möchte nicht erzählen warum und weshalb drei Zeitebenen, denn dies würde viel Spannung nehmen, nur so viel sei verraten, es wir literarisch.
Die Autorin schafft es sehr gut ihre Leser mit auf diese Reise zu nehmen, ohne sie durch Zeit und Raum zu verlieren. Denn wir bereisen sowohl den amerikanischen Kontinent, als auch Europa zu unterschiedlichen Zeiten. Von mir gibt es für diesen kunstvoll gewebten, literarisch und künstlerischen Roman, ja auch die Malerei spielt eine Rolle, eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung.
Ich bedanke mich sehr bei der Verlagsgruppe Random House und dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 06.04.2018

Eine wunderbare Reise

Marco Polo: Bis ans Ende der Welt
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Oliver Plaschka hat einen richtig dicken Schmöker geschrieben, wie er im Buche steht und wie ich ihn mag. Eine wundervolle Reise mit beeindruckenden Persönlichkeiten und fernen Ländern.
Das Cover ist ...

Oliver Plaschka hat einen richtig dicken Schmöker geschrieben, wie er im Buche steht und wie ich ihn mag. Eine wundervolle Reise mit beeindruckenden Persönlichkeiten und fernen Ländern.
Das Cover ist meiner Meinung nach sehr stilvoll und schön. Die stilisierte Weltkugel im Hintergrund, das Fernglas und die venezianische Maske passen wunderbar zum Roman. Auch die Aufmachung des Buches ist mehr als gelungen, Karten, Stammbäume sowie ein ausführlicher Anhang mit Figurenverzeichnis, Ortsverzeichnis, historischen Ereignissen und einem Nachwort runden den ersten positiven Eindruck des Romans ab. Der Klappentext macht einfach Lust das Buch sofort zu beginnen und Marco Polo auf seiner Reise zu begleiten. Die Geschichte ist eine Lebensgeschichte die fasziniert, fesselt und atemlos macht zu gleich. Ein Rom über Vergangenheit und Zukunft, über Schicksal und Bestimmung, über Bewältigung und über Tatenlosigkeit.
Marco ist die zentrale Figur des Romans, rückblickend erzählt er im Gefängnis seine Lebensgeschichte, um sich und seinem Zellennachbarn die Zeit zu vertreiben. Doch seine Geschichten lösen viel mehr aus, sie treten eine Lawine los, die ihr Leben noch einmal verändern wird.
Marco Polo erzählt von seiner Reise, die er gemeinsam mit seinem Vater und seinem Onkel zum Kahn aller Mongolen unternimmt, er erzählt von fremden Ländern, Bräuchen, Sitten, Speisen und Landschaften. Und doch sind irgendwo alle Menschen gleich, haben sieselben Sorgen, Nöte, Sehnsüchte und Wünsche. Die Spannung in dem Roman kommt von ganz alleine, denn das Leben des Marco Polo gleicht einem einzigen Abenteuer, dazu die Intrigen am Hof des Kahns und man mag das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zwischendrin gibt es immer wieder Sprünge in die Gegenwart, in die Gefängniszelle, aber durch Zeit und Ortsangaben vor den Kapiteln ist man als Leser stets gut informiert. Zu keiner Zeit hat man das Gefühl vom Autor gelangweilt zu werden oder ihm in seiner Geschichte nicht folgen können. Zudem sind die historischen Fakten mit der fiktiven Geschichte wunderverwoben, sodass man sagen kann: „Ja, so könnte es gewesen sein.“
Der Schreibstil des Autors ist sehr gut und angenehm zu lesen. Dialoge und erzählende Passagen wechseln sich ab, sodass ein guter Lesefluss gegeben ist. Das Vokabular ist ebenfalls so gewählt, dass man dem Autor folgen kann.
Zielgruppe dieses Romans sind ganz klar Leserinnen und Leser von historischen Romanen oder Leser, die gerne Reiseberichte lesen. Denn wie bereits gesagt, lernt man auch eine ganz Menge über die Menschen und die bereisten Länder Marco Polos.
Ein wunderbarer biografischer Roman, der es verdient hat viele, viele Leserinnen und Leser zu bekommen und so möglichst vielen Menschen die Schönheiten und Abenteuer dieser Welt nahe zu bringen. Von mir gibt es für diesen Roman eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Neue Wege

Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten
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Mit ihrer Saga um „Die Tuchvilla“ konnte Anne Jacobs mich begeistern, ich war zunächst skeptisch, ob ihr dies mit einer ähnlichen Saga ebenfalls gelingen könnte. Doch sie hat mich eines besseren belehrt, ...

Mit ihrer Saga um „Die Tuchvilla“ konnte Anne Jacobs mich begeistern, ich war zunächst skeptisch, ob ihr dies mit einer ähnlichen Saga ebenfalls gelingen könnte. Doch sie hat mich eines besseren belehrt, „Das Gutshaus“ ist kein billiger „Abklatsch“ der Tuchvilla, auch wenn das Cover dies zunächst vermuten lässt. Gerade bei der Gestaltung des Buches hätte ich mir vom Verlag mehr Mut erwartet, leider hat man diese Chance vertan.
Der Klappentext kratzt nur an der Oberfläche, denn in diesem Roman geht es um viel mehr, er stellt die eigentliche Problematik des Romans nicht dar. Auch dies muss man ganz klar dem Verlag ankreiden. Denn die Autoren haben bekanntlich wenig Einfluss auf die Gestaltung des Buches und den Klappentext.
Die Autorin hingegen hat einen ganz anderen Roman geschrieben als bei ihrer ersten Saga. Nicht das nur das Setting ein anderes ist, nein sie wählt auch einen anderen Erzählstil und einen komplett anderen Aufbau ihres Romans. Dieser Mut wird belohnt und so schaffte sie es mich mit diesem Roman zu fesseln und zu überzeugen.
Bisher habe ich wenige Romane über die DDR gelesen, auch über die Zwangsenteignungen im Osten wusste ich nicht viel. Viele Träume und Hoffnungen sind in dieser Zeit wohl zerplatzt. Der Roman wird nicht stringent erzählt. Er besteht aus vielen Puzzleteilen, die sich erst zum Ende hin zusammensetzen. Die Autorin erzählt die Geschichte nicht nur aus drei verschiedenen Perspektiven, sondern auch auf verschiedenen Zeitebenen, hinzukommen Tagebucheinträge einer vierten Person. Wer glaubt, dass dies im Chaos endet, der irrt, durch verschiedene Schrifttypen und vorangestellte Jahreszahlen hat man als Leser sehr schnell eine Orientierung.
Eine Vielzahl von Personen agieren in diesem Roman, was natürlich auch den zwei Zeitebenen geschuldet ist. Aber auch hier schafft die Autorin es, den einen oder anderen Knoten im Gehirn ihrer Leser schnell zu entwirren, sodass der Lese-Spaß definitiv im Vordergrund steht. Zu einigen Figuren baut man sehr schnell eine Beziehung auf, bei anderen dauert es leider etwas länger, aber ich denke dies ist auch so gewollt, denn sonst wäre dieser Roman zu überfrachtet gewesen. Meine Lieblingsfigur war Mine, es war toll diese Geschichte aus ihrer Sicht erleben zu dürfen.
Anne Jacobs hat einen klassischen Frauenroman geschrieben, Männer werden eher weniger Freude daran haben, was zum einen daran liegen mag, dass die Geschichte nur aus Frauensicht erzählt wird, zum anderen das die Frauen zweifelsfrei die Protagonistinnen dieses Romans sind. Eine Familiensaga mit Tragweite wie man sie sich sie als Leser wünscht, von mir gibt es dafür eine klare Lese- und Kaufempfehlung.
Ich bedanke mich beim Bloggerportal und der Verlagsgruppe Random House für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars und natürlich bei Anne Jacobs für die wunderbaren und spannenden Lesestunden.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Eine abenteuerliche Reise

Das Geheimnis des Glasbläsers
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Das Cover gefällt mir gut, es ist zwar recht klassisch für einen historischen Roman, dennoch passt es ausgezeichnet zu der Geschichte. Der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung, auch wenn er nur an ...

Das Cover gefällt mir gut, es ist zwar recht klassisch für einen historischen Roman, dennoch passt es ausgezeichnet zu der Geschichte. Der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung, auch wenn er nur an der Oberfläche dieses Romans kratzt, so verrät er aber nicht zu viel und nimmt dem Leser somit nicht die Spannung. Vor Simon und seinen Begleitern liegt eine spannende, um nicht zu sagen abenteuerlicheund gefährliche Reise. Wir lernen wunderbare Schauplätze kennen, die uns als Leser in den Bann ziehen und uns gefangen nehmen.
Sehr gut an diesem Roman hat mir die Zeichnung der Figuren gefallen, nicht nur die Protagonisten sind nahezu perfekt ausgearbeitet, sondern auch sämtliche Nebenfiguren. Ein großes Kompliment an den Autor, so etwas hat man selten. Egal ob die Menschen uns bei der Alpenüberquerung begegnen, oder in Venedig oder Konstantinopel, sie sind so beschrieben, dass wir als Leser das Gefühl haben ihnen gegenüber zu stehen. Neben Ulf (Tumber) war Serena meine Lieblingsfigur. Sie zeichnet sich vor allen Dingen durch ihre Selbstständigkeit, aber auch durch ihre Menschlichkeit und Herzlichkeit aus. In diesem Roman geht es um das Geheimnis der Glasherstellung, aber auch um Liebe und Freundschaft, um Intrigen und Macht und nicht zuletzt um die Eroberung Konstantinopels. Der Roman wird chronologisch erzählt, Orts- und Zeitangaben erleichtern die Einordnung des Geschehens. Der Roman war für mich zu jeder Zeit logisch nachvollziehbar und verständlich, seine tiefere Botschaft ist bei mir angekommen und das Ende hat mich ein paar Tränen gekostet.
Der Schreibstil des Autors ist recht ungewöhnlich. Schnelle kurze und intensive Szenenwechsel haben mir ein intensives Erzählerlebnis garantiert. Ich weiß aber, dass einige mit diesem Stil innerhalb der Leserunde bei den Büchereulen nicht so gut klargekommen sind, deshalb kann ich nur empfehlen einen Blick in die Leseprobe oder in das Buch vor Ort zu werfen.
Ein Personenverzeichnis rundet den positiven Eindruck des Romans für mich ab. Eine Karte, wo man Simons und Ulfs Reise nachvollziehen kann, findet sich zumindest nicht im eBook, sie wäre das Sahnehäubchen gewesen. Ich kann diesen Roman nur allen Lesern und Leserinnen von historischen Romanen empfehlen, hier findet jeder etwas was ihn begeistert. Eine klare Leseempfehlung. Ob jung oder alt, an dieser spannenden Geschichte hat jeder Spaß. Ich bedanke mich bei NetGalley Deutschland für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, bei Ralf H. Dorweiler und allen Büchereulen, die diese Leserunde wieder einmal bereichert haben.
Ein meiner Meinung nach wunderbar spannender historischer Roman, mein Lesehighlight im Monat Februar.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Die Vergangenheit

Als die Liebe endlich war
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„Die Literatur und die Musik sind es, die uns tragen und uns helfen in dunklen Tagen.“ Ein wunderschönes Zitat mit dem Andrea Maria Schenkel vielen Lesern und Musikfans wohl aus dem Herzen spricht.
Mich ...

„Die Literatur und die Musik sind es, die uns tragen und uns helfen in dunklen Tagen.“ Ein wunderschönes Zitat mit dem Andrea Maria Schenkel vielen Lesern und Musikfans wohl aus dem Herzen spricht.
Mich hat die Autorin mit diesem Roman überzeugt und gleichzeitig beeindruckt, bisher kannte ich sie nur von ihren Krimis, aber sie kann definitiv auch Romane. Sie hat einen Roman geschrieben über Liebe und große Gefühle, aber auch über Verfolgung und Vergangenheit. Das Cover finde ich nicht sonderlich gut vom Verlag gewählt, es mutet meiner Meinung nach etwas kitschig an, dabei ist dieser Roman alles andere als kitschig. Es geht zwar um große Gefühle und eine dramatische Liebe, aber die Autorin schafft es mit ihrer Sprache, dass man zwar gefangen ist von der Geschichte zwischen Carl und seiner Frau, aber kitschig ist sie nur wirklich nicht.
Beeindruckt bei diesem Roman haben mich zum einen die Figuren, Carl und Emmi, aber vor allen Dingen und an erster Stelle die Konstruktion der Geschichte. Die Figuren sind ausgereift, besonders Carl hat mir als Protagonist sehr gefallen. Er durchlebt eine erstaunliche Entwicklung die beeindruckend ist, er sagt sich letztlich sogar von seiner Familie los, indem er nicht nach Deutschland zurück kehrt. Emmi ist es mit der ich nicht direkt etwas anfangen konnte, sie geht oft den Weg des geringsten Widerstandes und trifft so die falschen Entscheidungen, vor allen Dingen ist sie nicht in der Lage ihren Kopf zum Denken zu benutzen, sondern tut lediglich das was man ihr sagt.
Erzählt wird der Roman in drei großen Teilen. Wir begleiten Carl von Regenburg nach Shanghai und erleben wie Emmi nach München zu ihrer Tante geschickt wird. Am Ende eines jeden Teils springt der Roman in die Gegenwart und wir Leser können bereits erste Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen, bevor dann im letzten Drittel alles auf das große Finale hinaus läuft.
Dem geneigten Leser wird bereits bei der Hälfte des Buches klar, wie tief die Verstrickungen sind, dies tut aber der Spannung keinen Abbruch, denn man möchte zu gerne wissen, wie Carl reagiert, wenn er die Wahrheit über seine Frau erfährt.
Sehr angenehm fand ich auch die Erzählweise von Andrea Maria Schenkel, sie vermag sehr gut Atmosphäre zu schaffen und ihre Figuren lebendig wirken zu lassen. Auch die Dialoge und die Beschreibungen sind für diesen Roman in einer guten Mischung gestaltet.
Ich kann nicht sagen, warum dieses Buch so lange bei mir auf dem Stapel der ungelesenen Bücher gelegen hat, dort war es definitiv zu Unrecht. Ein Buch welches mehr Beachtung verdient hat. Ich hoffe sehr, dass Frau Schenkel uns noch einmal mit einem solch rührenden Buch beeindrucken mag.
Ich bedanke mich bei dem Bloggerportal und der Verlagsgruppe Random House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.