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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2017

Leider oftmals sehr zäh

Tochter des dunklen Waldes
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Inhalt:
Lilah lebt in einem Dorf nahe des mystischen "Morgenwaldes". Um ihn ranken sich die düstersten Legenden, jeder fürchtet ihn, ist aber andererseits fasziniert.
Als ihr Freund Dorean verschwindet ...

Inhalt:
Lilah lebt in einem Dorf nahe des mystischen "Morgenwaldes". Um ihn ranken sich die düstersten Legenden, jeder fürchtet ihn, ist aber andererseits fasziniert.
Als ihr Freund Dorean verschwindet und sie außerdem bei einem Spaziergang eine ermordete Frau mit seltsamen Zeichnungen auf der Haut findet, nimmt Lilah all ihren Mut zusammen und betritt den Wald.
Doch dort erwarten sie noch mehr Geheimnisse als erwartet und auch an Gefahren wird es nicht mangeln...

Meinung:
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich in der Lesejury angemeldet habe, weil ich unglaubliche Lust hatte dieses Buch zu lesen.
Das Cover allein sah schon sehr ansprechend aus - wer würde die Farben auch nicht wunderschön finden - also habe ich mich an die Leseprobe gewagt.
Von dem Schreibstil der Autorin fasziniert war ich mir sicher: Da muss ich mich bewerben! Mit sehr viel Glück hatte ich schon kurz darauf ein Manusskript im Briefkasten

Mehrere Dinge habe ich dann relativ schnell festgestellt:
Zwar bleibt der Schreibstil sehr detailreich mit wunderschönen Beschreibungen, aber plötzlich mochte ich es nicht mehr. Meistens ist die Spannung dadurch völlig verlohren gegangen, der ganze Text bestand nur noch aus Umgebungen oder es war einfach viel zu zäh. Auch war die mystische, düstere Stimmung des Waldes leider verschwunden.
Lilah mochte ich immer noch, an sich ist sie eine tolle Protagonistin: mustig, nicht auf den Kopf gefallen, aber nicht perfekt. Und dann kam Dorean. Vom ersten Moment war er mir extrem unsympathisch, einfach nur verletzend oder abwertend. Lilah dagegen ist das ganze Buch über, ihm völlig ergeben und verzeiht ihm ständig ALLES, wo ich mir wirklich manchmal dachte: Himmel, gib ihm einen Tritt in den Hintern! Mein Fazit zu den beiden ist wohl, dass mir einfach die Vorgeschichte fehlt, wodurch ich nicht nachvollziehen konnte, wie die tolle Zeit der Beiden aussah.
Die Ideen mit den im Wald lebenden Wesen dagegen fand ich von Anfang an spannend, besonders ihre besondere Bindung zu Bäumen und die Kommunikation mit ihnen.Leider kam auch hier die Länge der Faszination oft in die Quere

FAZIT:
Ich wollte dieses Buch wirklich mögen. Und das tue ich ein Stück weit auch, schließlich sind das Cover und die Idee immer noch toll.
Aber die Umsetzung war mir leider oftmals zu zäh, konnte mich nur an wenigen Stellen richtig mitreißen und überraschen.
Schade, knappe 3 Sterne von möglichen 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 31.05.2023

Konnte mich leider nicht überzeugen

Where have the Stars gone
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An „Where have the stars gone” haben mich viele Aspekte interessiert: Das wunderschöne Setting von Island, der Aspekt der Musik als Zufluchtsmöglichkeit, der Umgang mit dem schmerzhaften Verlust einer ...

An „Where have the stars gone” haben mich viele Aspekte interessiert: Das wunderschöne Setting von Island, der Aspekt der Musik als Zufluchtsmöglichkeit, der Umgang mit dem schmerzhaften Verlust einer geliebten Person und auch das Wandern. Doch leider war ich am Ende nicht überzeugt, die Gründe dafür möchte ich im Folgenden erklären.

Saga hat ein bisschen das Gefühl als würde ihre Welt enden. Ihr bester Freund ist vor Kurzem plötzlich verstorben und mit ihm auch ihre gemeinsamen Träume. Um etwas Abstand zu bekommen, beschließt sie für ein paar Wochen als ein Art Guide bei den klassischen Wanderwegen auszuhelfen. Dort stellt sie nicht nur fest, dass Weitermachen wirklich eine echte Herausforderung ist, sondern auch, dass manche Menschen dabei ganz entscheidend helfen können, darunter auch der Musiker Taylor.

Irgendwie bin ich einfach nicht in dieses Buch reingekommen. Schon von Anfang an hat der Schreibstil für mich einfach keine so richtigen Emotionen und keine Bilder transportiert. Dabei ist alleine das Grundthema (Sagas Verlust ihres besten Freundes) eigentlich schon sehr schmerzhaft und aufwühlend. Zwar wurde ihre Trauer wirklich in den unterschiedlichsten Situationen dargestellt, doch gefühlt habe ich sie leider nicht wirklich. Im weiteren Verlauf des Buches hat mir die Umsetzung dann langsam etwas besser gefallen, aber hundertprozentig stimmig war es nicht.

Das lag wohl auch daran, dass Saga für mich den ganzen Roman über sehr blass blieb. Es ist klar, dass Trauer eine Person komplett verändern und Charaktereigenschaften verschwinden lassen kann, aber ich habe das Gefühl viele Details nicht bekommen zu haben, die sie ausgemacht hätten. Was macht sie außerhalb von der Musik? Was ist mit Freunden? Was macht sie neben der Musik und ihrem besten Freund so richtig glücklich? In vielen Situationen ist sie deshalb für mich ungreifbar geblieben. Ähnlich war es mit ihrer Beziehung zu Taylor. Erst ist gefühlt nichts passiert und dann waren die Beiden plötzlich zusammen.

Es tut mir immer weh, ein Buch eher schlecht zu bewerten, weil ich genau weiß, wie viel Arbeit, Liebe und Zeit darin steckt. „Where have the stars gone“ bekommt von mir wegen einiger süßen Szenen am Ende und dem tollen Setting noch 2,5 Sterne, aber das Buch war leider so gar nicht meins.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2023

Fesselnde Spiele, aber eine unsympathische Protagonistin

Gameshow – Der Preis der Gier
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Als ich gerade in der Mittelstufe kam, begann die große Zeit der Jungendliteratur-Dystopien – „Tribute von Panem“, „Maze-runner“ „Die Bestimmung“ und ja neustens auch wieder im Trend „Shatter Me“. Gerade ...

Als ich gerade in der Mittelstufe kam, begann die große Zeit der Jungendliteratur-Dystopien – „Tribute von Panem“, „Maze-runner“ „Die Bestimmung“ und ja neustens auch wieder im Trend „Shatter Me“. Gerade erscheinen wieder mehr Dystopien und da ich allein beim Anblick nostalgisch werde, wollte ich auch „Gameshow“ von Franzi Kopka unbedingt lesen.

Cass gehört zu den oberen Schichten der Gesellschaft. Sie ist zwar noch nicht an dem Punkt angekommen, an welchen sie nicht einmal mehr Wetten muss um genügend „Coins“ zu haben, aber sie gehört auch nicht zu den sogenannten Gamern – den Menschen, die Ausgestoßenen, die in grausamen Spielen versuchen müssen zu überleben, während die Reichen auf sie Wetten. Doch dann betrügt Cass ihr Vater und sie ist plötzlich genau das: eine hilflose, unerfahrene Gamerin, die in tödlichen Spielen um ihr Leben kämpft. Doch was, wenn sie doch Hilfe bekommt? Was, wenn ihre verstorbene Mutter mehr Geheimnisse hatte, als gedacht?

Der Einstieg in „Gameshow“ war wirklich fesselnd und interessant. Man wird in die Welt der Gambler und Gamer geschmissen, in ein Land, wo sich die Schichten durch die Farbe eines Chips in ihrer Hand unterscheiden. Cass war mir nicht unsympathisch, die ersten Eindrücke der Spiele waren in meinen Augen wirklich sehr vielversprechend und spannend.
Das Konzept ist natürlich keine Neuerfindung, an vielen Stellen gibt es wirklich sehr starke Ähnlichkeiten zu „Die Bestimung“ oder „Tribute von Panem“, aber grundsätzlich denke ich: Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber es muss eben interessant umgesetzt sein und vielleicht mit besonders tollen Charakteren, einem vielschichtigem Wordbuilding oder überraschenden Wendungen hervorstechen. Und ich glaube, dass dies Franzi Kopka in einigen Punkten gelungen ist. Ich mochte die verschiedenen Spiele, ich mochte Cass seltsame Erinnerungen und die „große Wendung“ am Ende.

Gleichzeitig gab es für mich auch einige Punkte, die mich beim Lesen sehr gestört haben und mir etwas die Lesefreude verdorben haben. Zum einen mochte ich Cass im Laufe des Buches immer und immer weniger. In meinen Augen war sie eine seltsame Mischung aus Überheblichkeit, Naivität und Selbstüberschätzung. Besonders negativ aufgefallen ist mir, wie schnell sie über andere Charaktere geurteilt hat und sich dabei gleichzeitig über sie gestellt hat. Es hat sie so extrem unsympathisch gemacht. Ein paar meiner „Lieblingssätze“ waren:
„Dieser schmierige Kotzbrocken hat über Stockkämpfe geschrieben?“
„Sie hätte mir wahrscheinlich den Arm abgehakt…“ (Übertreiben wir mal wieder unnötig, Cass?)
„Nicht einmal die Gamemaster können sich so grausame Kombinationen ausdenken, wie eine eifersüchtige Frau.“ (Musst du immer auf anderen Frauen rumhacken?)

Insgesamt haben alle Charaktere für mich sehr kindisch gewirkt. Sie kämpfen um ihr Leben, aber verhalten sich die ganze Zeit wie 13-Jährige, die stolz mit Wörtern wie „absolut dreckige Scheiße“ und „Süße“ um sich schmeißen. (Ab hier ein paar SPOILER) Cass´ Insta-Lovegeschichte mit Jax hat mich zusätzlich gestört. Ich mochte ihn sogar, versteht mich nicht falsch, aber ich habe nicht so richtig verstanden, was ihn und Cass jetzt genau verbindet. Sie hat sofort auch die Erwartung an ihn, dass er sie über eine langzeitige Bekannte/Freundin stellt und sie vor allen möglichen Unannehmlichkeiten schützt.
Am Ende gab es dann auch noch den klassischen 3-act-breakup, der dann zum Glück noch von einer guten Wendung überdeckt wurde, aber ziemlich genervt war ich trotzdem.

FAZIT:
Der Anfang von „Gameshow“ hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen: Die Spiele erschienen spannend, die Protagonistin okay und ich habe mich auf eine neue Dystopie gefreut. Doch leider haben mich im Verlauf des Buches immer mehr die schnelle Liebesgeschichte, die kindlichen Charaktere und Cass selbst gestört. Am Ende hatte ich zwar großteils eine gute Zeit und habe einige Wendungen auch als interessant empfunden, aber es ist aktuell eher unwahrscheinlich, dass ich den nächsten Band lesen werde.
Vielleicht gefällt das Buch jüngeren Lesern und Fans von Dystopien, die Ähnlichkeiten zu anderen Lieblingsbüchern nicht stören.
Knappe 3 von 5 Sternen

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2022

Stereotype Geschlechterrollen VS. herzliche Atmosphäre und Humor

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
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Ali Hazelwood gehört mit einigen ihrer KollegInnen wohl zu den gehyptesten AutorInnen auf TikTok im RomCom-Genre. Bücher über Frauen, die sich emanzipieren, machen mich immer neugierig und so musste ich ...

Ali Hazelwood gehört mit einigen ihrer KollegInnen wohl zu den gehyptesten AutorInnen auf TikTok im RomCom-Genre. Bücher über Frauen, die sich emanzipieren, machen mich immer neugierig und so musste ich „Under on roof“ natürlich lesen.

Es geht um die umweltbewusste Mara, welche ein Haus erbt – oder vielmehr einen Teil von einem Haus. Sie ist die neue Mitbewohnerin von Liam, einem zielstrebigen Geschäftsmann, der ausgerechnet bei einer ganz und gar nicht ökologischen Firma arbeitet und ihre Anwesenheit zu hassen scheint. Wir verfolgen das Leben der Beiden über einige Monate…Arrangieren sie sich oder muss Mara möglichst bald wieder ausziehen?

Schon im Prolog wird klargestellt, worauf die Geschichte herauslaufen wird – man fiebert also die ganze Zeit auf die schon angefangene Szene hin. Mir hat das in diesem Fall tatsächlich sehr gut gefallen. Die Geschichte ist kurz, so weiß man, was man bekommt und es wird nicht unnötig kompliziert gemacht. Der Schreibstil lässt sich sehr leicht lesen, die Kapitel haben eine angenehme Länge und einige von Maras Gedanken und Aussagen haben mich wirklich zum Lachen gebracht, der Humor stimmt also.

Insgesamt hat die Novelle eine heimelige Atmosphäre, das Setting bleibt die ganze Geschichte über das gemeinsame Haus von Mara und Liam. Durch die schnelle Handlung kommt trotzdem keine Langeweile auf und ich habe es wirklich genossen Mara und Liam für eine Zeit begleiten zu können. Mara war für mich keine wahnsinnig interessante, aber doch eine sympathische und herzliche Protagonistin, an der ich vor allem mochte, wie sie schließlich sehr aufmerksam auf Liam zugeht. Er selbst war ein etwas undurchschaubarer Charakter. Teils sehr abweisend und grob, dann wieder sanft und fast schon schüchtern. Ihre Interaktionen waren die meiste Zeit sehr amüsant, an anderen Stellen haben sie mein Herz aufgehen lassen.

Allerdings gibt es einfach gewisse Punkte, an denen ich mich bei Ali Hazelwoods Büchern wirklich immer stoße. Erstens: Die Frau ist super winzig, dünn, zerbrechlich; der Mann dagegen riesig, also wirklich gigantisch, stark und GROß (an allen wichtigen Stellen versteht sich). Manchmal kann ich das ganz gut ausblenden, aber ich finde es irgendwie widersprüchlich, dass wir auf der einen Seiten für die Normalisierung von und den Respekt vor Frauen in der Wissenschaft kämpfen, auf der anderen Seite aber alte und wirklich schädliche Geschlechterrollen unterstützen und verbreiten. Zweitens: Alle Sexszenen von der Autorin lösen irgendwie immer ein seltsames Gefühl in mir aus. So ein bisschen, hmm, das ist unangenehm, das will ich wirklich nicht lesen. Auch hier war das leider wieder so, besonders hat mich irritiert, dass beide Charaktere betonen, dass Sex nicht etwas ist, was ihnen wirklich Spaß macht. Zwei Sekunden später geht es wirklich ab und Liam benutzt Mara für sein Vergnügen. Ich bin verwirrt und etwas verstört. Mit der Szene endet das Buch dann leider fast auch schon, ich hätte mir eine andere Abrundung gewünscht.

FAZIT:
Auf der einen Seiten mochte ich die herzlichen vibes und den Humor in „under one roof“, auf der anderen Seite sind die sehr stereotypen Charaktere und die seltsame Sexszene mir negativ aufgefallen, sodass das Buch am Ende für mich nur noch knappe drei Sterne bekommt.
3/5 Sternen

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Veröffentlicht am 07.05.2022

200 Seiten zu lang, aber ein neuer, sarkastischer Protagonist :)

Crush
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"Crave" hat mich letztes Jahr etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits mochte ich das Setting der Geschichte und einige Charaktere, andererseits haben mich die Klischees und die Protagonistin selbst, ...

"Crave" hat mich letztes Jahr etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits mochte ich das Setting der Geschichte und einige Charaktere, andererseits haben mich die Klischees und die Protagonistin selbst, doch ziemlich gestört. Nachdem die letzten 50 Seiten aber mich doch gecatched hatten, musste ich es nochmal mit dem zweiten Band probieren...

Inhalt:
Was für Grace ein ganz normaler Schultag ist, ist für ihre Freunde und Klassenkammeraden eine Sensation. Nachdem sie 4 Monate lang für sie nicht erreichbar war, ist sie nun wieder wach, doch sie kann sich nicht erinnern, was in der Zwischenzeit passiert ist. Wenig später erfährt sie, dass in ihr ein bisher unentdeckter Teil ruht - zusammen mit einem gutaussehenden, sarkastischen Vampir, der ihren Kopf als sein neues Heim ausgewählt hat. In den nächsten Wochen überschlagen sich die Ereignisse: Wie bekommen sie ihn aus ihren Gedanken? Wer ist sie überhaupt? Und wer könnte wegen ihrer neuen Fähigkeiten plötzlich an ihr gefährliches Interesse haben? Hat ihre Beziehung mit Jaxon nach ihrer langen Abwesenheit überhaupt noch eine Zukunft?

Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch ist mir relativ leichtgefallen, nach den ersten Seiten waren die letzten Ereignisse und Zusammenhänge wieder da. Auch dieses Mal hat es mir das Buch im Gesamten es nicht ganz leicht gemacht. Einige Aspekte mochte ich, andere haben mich massiv gestört...Deshalb wie beim ersten Band eine kleine Pro-Kontra-Liste:

KRITIKPUNKTE:
-Grace hat im ersten Band einiges an wirklich ungewöhnlichen, schlimmen Dingen erlebt und während ich zwar das Gefühl hatte, dass sie insgesamt etwas erwachsener und reflektierter geworden ist, war sie leider trotzdem keine Protagonistin, die ich aus vollem Herzen lieben konnte. Es fällt mir schwer einen Finger darauf zu legen, was mich genau stört, aber ihre Naivität, ihre Vorurteile und ihr Schubladendenken tragen sicher dazu bei. Vielleicht ist das etwas zu hart formuliert, jedoch habe ich mich immer wieder an Sätzen wie "Manchmal muss man das als Mädchen einfach so machen" oder "Mädchen sind ja xy, aber ich xy". gestoßen. Auch ihren Humor teile ich leider nicht.

-Besonders im Mittelteil des Buches, bei den "großen Prüfungen" hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin manche Szenen etwas kompakter und weniger detailreich schreibt. Alle waren an sich interessante, spannende Situationen, aber durch die Länge wurden sie zäh.

- Jaxon war im ersten Band ein Charakter, den ich doch seiner vielen Klischees wirklich ins Herz geschlossen hatte. Besonders Grace gegenüber war ein weich und verständnisvoll. Im zweiten Band hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einen ganz konkreten Plan für ihre Protagonistin hatte - Jaxon hat da nicht mehr reingepasst. Deshalb wurde sein Charakter und sein Verhalten deutlich extremer und teils stark verändert. Grace hat sich in einer wirklich guten Szene gegen diesen "neuen Jaxon" zu Wehr gesetzt, aber es war einfach schade, dass er so aus dem Weg geräumt wurde.

WAS MIR GEFALLEN HAT:
- Hudson spielt in diesem Buch eine wesentlich größere Rolle und wir lernen ihn und seine Perspektive auf die Ereignisse besser kennen. Im Gegensatz zu Jaxon ist er weitaus weniger ernst, hat immer einen sarkastischen Kommentar bereit und ist gleichzeitig sehr aufmerksam und respektvoll Grace gegenüber. Dadurch, dass er in ihrem Kopf lebt, gibt es viele Wortgefechte und schöne Szenen zwischen den beiden, auf welche ich mich immer gefreut habe. Allgemein haben mir alle neuen Nebencharaktere sehr gut gefallen, besonders Xavier. Es ist eine richtige Freundesgruppe entstanden, die eine wirklich schöne Dynamik hatte.

-Insgesamt wirkt dieses Buch etwas "erwachsener". Die Probleme sind nicht mehr nur schulintern, es ist alles etwas ernster, die Charaktere sind gewachsen und kommunizieren etwas mehr und es gibt mehr faszinierende Fantasyelemente. Als Leser erfährt man viel Neues und bekommt einen größeren Überblick, wie die Welt von Jaxon, Flint, Macy und Co so aufgebaut ist und was für Besonderheiten es gibt. Gerade zum Ende des Buches steuern wir auf ein Szenario zu, welches definitiv einiges an Konfliktpotential bietet - mehr als Streit mit dem Freund und entdecken von übernatürlichen Wesen. Der dritte Band könnte also alles nochmal auf eine neue Ebene heben...

FAZIT:
Sowie schon bei "Crave" hatte ich auch ab "Crush" einige Kritikpunkte, die mir dieses Mal den Lesespaß leider teilweise etwas verdorben haben. Ich hatte viel Freude an den neu eingeführten Charakteren, an Grace und Hudsons Gesprächen und an der gesamten Entwicklung der Geschichte. Allerdings ist das Buch auch dieses Mal wieder voll von Klischees, einem etwas speziellem Humor und einigen Längen.

3 von 5 Sternen



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