Konnte mich leider nicht überzeugen
Lost Souls Ltd. 1: Blue Blue EyesAutorin (Quelle: Verlagshomepage)
Alice Gabathuler wurde 1961 in der Schweiz geboren. Sie arbeitete als Radiomoderatorin, Werbetexterin und Englischlehrerin. Heute ist sie freiberufliche Autorin. Sie lebt ...
Autorin (Quelle: Verlagshomepage)
Alice Gabathuler wurde 1961 in der Schweiz geboren. Sie arbeitete als Radiomoderatorin, Werbetexterin und Englischlehrerin. Heute ist sie freiberufliche Autorin. Sie lebt mit ihrer Familie in Werdenberg, einem kleinen Ort in der Ostschweiz. Für "nowayout" wurde sie mit dem Hansjörg-Martin-Preis 2014 für den besten Kinder- und Jugendkrimi des Jahres ausgezeichnet.
Homepage: alicegabathuler.ch
Erster Satz
Aydens Füße flogen über den Boden, rasend schnell und doch zu langsam.
Meine Meinung
„Blue Blue Eyes“ wird abwechselnd aus den Blickwinkeln der verschiedenen Protagonisten – Kata sowie den Lost Souls Ltd. Mitgliedern Ayden, Nathan und Raix – erzählt. Dabei erhält man zur Lebensgeschichte der einzelnen Personen häufig nur Anhaltspunkte und kleine Hinweise und erst nach und nach offenbart sich (ein Teil) ihrer Vergangenheit. Für mich blieben alle Charaktere durch die relativ wenigen Informationen zu ihrem Leben relativ farblos und ich konnte auch nicht wirklich Sympathien für sie entwickeln. Außer der Info, dass sie alle ganz furchtbar von Schicksal gebeutelt wurden und ihnen nun ein Teil ihrer Seele fehlt (was sie in den Augen der anderen auch jeweils erkennen können), erfährt man nicht wirklich viel. Auch die Handlungen der Personen sind für mich nicht immer nachvollziehbar, die Beweggründe der handelnden Personen werden zum Teil nur sehr oberflächlich erklärt.
Ich konnte mir außerdem auch nur schwer vorstellen, dass ein paar Jungen Anfang 20 eine Organisation wie Lost Souls Ltd. auf die Beine stellen (wobei das genaue Alter der Mitglieder auch nie genannt wird, sondern nur eine Vermutung von mir ist). Insgesamt blieb Lost Souls Ltd. ebenfalls sehr nebulös und vage – wie hat sich die Organisation gegründet? Warum hat sie sich geründet? Wie finanziert sie sich? Wie erfährt sie von möglichen Fällen? Als das wird nur kurz gestreift. Vielleicht bewahrt sich die Autorin diese Infos auch für die weiterführenden Bände der Reihe auf. Teil 2 („Black Rain“) erscheint ja bereits im Oktober 2014 und dreht sich vor allem um Nathan und seine Geschichte, während in „Blue Blue Eyes“ Ayden im Vordergrund steht. Ich könnte mir vorstellen, dass die Geschichte eines jeden Protagonisten jeweils in einem extra Buch behandelt wird und vielleicht klären sich dann auch am Ende alle Fragen auf.
Ein weiterer Schwachpunkt des Buches war für mich auch die doch rechte späte und dann sehr schnelle Auflösung von Katas Geschichte. Erst passiert ewig recht wenig und alle Beteiligten tappen ein wenig im Dunkeln und ergehen sich in Mutmaßungen - und dann klärt dich Katas Vergangenheit und der aktuelle Fall in wenigen Seiten auf.
Fazit
Eine nette Geschichte für zwischendurch, die sich schnell runterlesen lässt, jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ein paar mehr Seiten hätten dem Buch vermutlich gut getan, sowohl um die Charaktere besser auszuarbeiten als auch die Geschichte in Ruhe und mit mehr Details zu erzählen. Glücklicherweise war das Buch ein Gewinn. Hätte ich es gekauft, würde ich mich vermutlich ärgern.