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Veröffentlicht am 25.04.2023

Eis am Stiel

Träume aus Eis
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Erna und Josef Pankhofer haben es geschafft, sie eröffnen in München eine kleine Eisdiele. Erstmals sind sie nicht mehr auf den Eiswagen angewiesen und besitzen ein besseres Zuhause. Der Start ist nicht ...

Erna und Josef Pankhofer haben es geschafft, sie eröffnen in München eine kleine Eisdiele. Erstmals sind sie nicht mehr auf den Eiswagen angewiesen und besitzen ein besseres Zuhause. Der Start ist nicht ganz einfach, aber sie schaffen es. Dann verliebt sich Tochter Frieda in den Sohn eines Konkurrenten. Ihre Schwester Lotte hingegen hat einen Unfall, von dem sie sich nur schwer schwer erholt. Der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise bedroht die Existenz der Familie unmittelbar. Kann die Idee, Eis am Stil herzustellen, das Familienunternehmen retten?

Franziska Winkler zeichnet anhand des Unternehmens der Familie Pankhofer ein interessantes Bild der späten 1920-er Jahre in München. Die Autorin beschreibt eindrucksvoll den Kampf der Familie Pankhofer um den Erhalt ihres kleinen Eissalons. Der Leser gewinnt zudem Einblicke in die Eisherstellung, zunächst mittels einer Handkurbel anstrengend und nicht sehr ergiebig. Josef kann mithilfe eines Erbes eine elektrische Eismaschine anschaffen und experimentiert mit neuen Eissorten. Zugesagt hat mir die Figur der unerschütterlichen Haushaltshilfe Fanny, die selbstlos zur Familie steht und hilft, wo sie kann. Den bayerischen Dialekt fand ich amüsant und auch das Flair der Hauptstadt München kommt nicht zu kurz. Insgesamt war für mich die Erzählung nicht tiefgreifend genug, sondern eher oberflächlich. Das Buch enthält zudem mehrfache Namensverwechslungen. Ich vergebe für das Buch drei Sterne, es wird mir nicht in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Mörderisches Baden-Baden

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Die charmante junge Dame auf dem hübschen, kontrastreich gestalteten Cover hat mich sofort in Bann gezogen.
Baden-Baden befindet sich im Jahr 1924 im Ägyptenfieber, da im Kurhaus Verdis Oper Aida aufgeführt ...

Die charmante junge Dame auf dem hübschen, kontrastreich gestalteten Cover hat mich sofort in Bann gezogen.
Baden-Baden befindet sich im Jahr 1924 im Ägyptenfieber, da im Kurhaus Verdis Oper Aida aufgeführt wird. Nach der im Anschluss stattfindenden Premierenfeier wird der Tenor tot aufgefunden. Das Fräulein vom Amt Alma Täuber hat an der Feier ebenso teilgenommen wie ihre Freundin Emmi Wolke, die für die Ausstattung verantwortlich war. Ausgerechnet Emmis Freund August gerät als Verdächtiger in den Fokus der Polizei. Der Tenor war Emmi nicht ganz egal, worauf August eifersüchtig war. Was aber ist mit den übrigen Mitgliedern des Künstler-Ensembles? Konzentriert sich die Polizei etwa zu sehr auf August? Das ruft die mit kriminalistischen Ermittlungen bereits vertraute Alma auf den Plan.

Zum zweiten Mal entführen die unter dem Pseudonym Charlotte Blum bekannten Autorinnen die Leser in das Baden-Baden der zwanziger Jahre. Das berufliche Leben der Fräuleins vom Amt wird amüsant geschildert, das Stecken der Verbindungen war aber gewiss nicht einfach. Schmunzeln musste ich über die Ungeduld mancher Teilnehmer, denen die Verbindung nicht schnell genug ging. Auch die Anrede: „Hier Amt, was beliebt“ fand ich super. Die Dialoge waren insgesamt nett gestaltet. Das betrifft nicht nur das Amt, sondern auch die Freundinnen Täubchen und Wölkchen, deren Privatleben nicht zu kurz kommt. Weitere sympathische Protagonisten sind Almas Freund, Polizist Ludwig, sowie ihre Eltern und die Großmutter. Die Atmosphäre des Lebens in dieser Zeit wird authentisch geschildert. Das betrifft etwa die Stellung der Frauen in der Weimarer Republik, aber auch der aufkommende Nationalsozialismus ist ein Thema.
Nachdem mich die Leseprobe zunächst gefesselt hat, war für mich der weitere Verlauf stellenweise recht langatmig. Der Roman war zwar unterhaltsam, was Schilderung des Lebens der Hauptprotagonistinnen betrifft. Die Kriminalgeschichte selbst war leider alles andere als spannend und auch die Aufklärung des Mordes konnte mich nicht überzeugen. Ich vergebe für das Buch drei Sterne und spreche aufgrund der lebhaften Schilderung dieser Zeit eine Kaufempfehlung aus.

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