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EstherStu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2020

aufwühlender Krankheitsbericht

Verschieben wir es auf morgen
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Miriam Maertens erhält eine schreckliche Diagnose, und lässt sich davon nicht aus der Bahn werfen. So kann man den Inhalt wohl kurz zusammen fassen.
Dass die Autorin nicht in Selbstmitleid und Kummer versinkt, ...

Miriam Maertens erhält eine schreckliche Diagnose, und lässt sich davon nicht aus der Bahn werfen. So kann man den Inhalt wohl kurz zusammen fassen.
Dass die Autorin nicht in Selbstmitleid und Kummer versinkt, zeigt ja schon das lebensbejahende Cover, auf der die Autorin strahlt und das so viel Positives ausstrahlt.
Nein, im Gegenteil: Sie lebt ihr Leben, als sei sie weiterhin kerngesund. Sie reist und wird sogar gegen den Rat der Ärzte schwanger. Ihre Krankheit versucht sie dabei weitestgehend auszublenden.
Dieses Buch strotzt nur so vor Lebensmut und Freude. Ich möchte es am Liebsten jedem schenken, der krank ist und dabei ist, den Lebensmut zu verlieren.
Ein tolles Zeichen an alle: Gebt die Hoffnung nicht auf!

Veröffentlicht am 17.08.2020

starkes Gesellschaftsbild

Wir, die wir jung sind
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Die Autorin zeichnet in meinen Augen ein fulminantes Bild von Indien und seiner Gesellschaft.
Im Mittelpunkt steht der alte Devraj, ein mächtiger Mann und Konzernchef, der aber alt ist und über sein Erbe ...

Die Autorin zeichnet in meinen Augen ein fulminantes Bild von Indien und seiner Gesellschaft.
Im Mittelpunkt steht der alte Devraj, ein mächtiger Mann und Konzernchef, der aber alt ist und über sein Erbe nachdenkt. Er hat drei Töchter und zwei weitere Firmenmitarbeiter, unter denen die gewaltige Summe aufgeteilt werden soll. Darüber entwickelt sich ein wirrer Machtkampf.
Was so abstrakt klingt, entwirrt die Autorin Stück für Stück. Sie zeichnet unglaublich ambivalente, von der Gesellschaft gezeichnete Charaktere und bildet zugleich ein Indien ab, was man zu kennen glaubt.
Dennoch verliert die Autorin nie ihren Witz und so kommt auch der ein oder andere Sarkastiker auf seine Kosten. Insgesamt ein gelungenes Buch!

Veröffentlicht am 17.08.2020

bewegende Geschichte

Ein neues Blau
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Ich habe dieses Buch lesen wollen, weil mir Thomas Sallers Vorgänger, "Wenn Martha tanzt" ausgesprochen gut gefallen hat. Umso interessanter fand ich nun dieses Buch, dass zwar in Motiven dem Vorgänger ...

Ich habe dieses Buch lesen wollen, weil mir Thomas Sallers Vorgänger, "Wenn Martha tanzt" ausgesprochen gut gefallen hat. Umso interessanter fand ich nun dieses Buch, dass zwar in Motiven dem Vorgänger ähnelt, aber doch einen ganz anderen historischen Kontext wählt.
Im MIttelpunkt der Geschichten (es gibt zwei Handlungsstränge) stehen zum einen Lili, die in Berlin als Kindermädchen einflussreicher Menschen Einblick in die Königliche Porzellanmanufaktur erhält, und zum anderen Anja, die genau 50 Jahre später jene Lili in Berlin als alte Frau Gesellschaft leistet und ihren Geschichten von früher lauscht.
Auch wenn die Handlung zwischen Anja und Lili manchmal etwas gestelzt daher kam, fand ich den Kniff, Lilis Geschichte aus zwei Blickwinkeln zu erzählen doch sehr gelungen. Der Einblick, den man in das künstlerische Schaffen einer Porzellanmanufaktur bekam (etwas, das ich bisher nur von "Bares für Rares" kannte) war neu und aufschlussreich. DOch besonders die zeithistorischen Passagen im Berlin zu der Zeit haben mich als Berlinerin gefesselt.
Insgesamt ein gut recherchierter historischer Unterhaltungsroman.

Veröffentlicht am 11.08.2020

Zweiter Teil der spannenden Historie

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Als Berlinerin bin ich immer begeistert, neue Berliner Bücher in die Hände zu bekommen, so auch die Trilogie von Brigitte Riebe, deren zweiter Teil dies ist.
Hier verschlägt es uns ins Berlin der 50er ...

Als Berlinerin bin ich immer begeistert, neue Berliner Bücher in die Hände zu bekommen, so auch die Trilogie von Brigitte Riebe, deren zweiter Teil dies ist.
Hier verschlägt es uns ins Berlin der 50er Jahre und wieder stehen die Schwestern Silvie und Rike im Mittelpunkt. Völlig unterschiedliche Lebensentwürfe treiben die beiden an, ihr Leben in der jungen Bundesrepublik zu gestalten.
Auch in diesem Band war ich wieder ganz nah an der Handlung und dem zeitgeschichtlichen Kontext. Man taucht ein in eine Stadt geprägt sowohl von den frisch zurück liegenden Kriegsjahren als auch von dem aufkeimenden Wirtschaftswunder der 50er Jahre. Auch wenn einige Handlungsstränge vorhersehbar sind, so ist es doch ein großes Lesevergnügen und reiht sich nahtlos ein in Serien wie Kudamm.

Veröffentlicht am 11.08.2020

ehrlich und sympathisch

Das Leben ist großartig – von einfach war nie die Rede
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Man muss kein großer Comedyfan sein, um aus diesem Buch dennoch viel zu ziehen.
Zehn Jahre nach ihrem Schlaganfall zieht Gaby Köster Bilanz aus der Zeit. Erschreckend ehrlich beschreibt sie die Krankheit ...

Man muss kein großer Comedyfan sein, um aus diesem Buch dennoch viel zu ziehen.
Zehn Jahre nach ihrem Schlaganfall zieht Gaby Köster Bilanz aus der Zeit. Erschreckend ehrlich beschreibt sie die Krankheit und ihre Folgen. Dabei verliert sie nie ihren Witz und Humor und ganz besonders nicht ihren unschlagbaren Optimismus.
Mir persönlich hat dieses Buch Kraft gegeben, weil es so vor Lebensfreude strotzte und man beim Lesen immer wieder sich selbst erinnern muss, dankbar für die eigene Gesundheit zu sein und sich auch über kleine Dinge im Leben zu freuen.
Aus meiner Sicht ist dieses Buch ganz klar ein Lesetipp für Betroffene und deren Angehörige, aber auch solche, die gerne schwarz sehen im Leben.