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Veröffentlicht am 18.04.2023

Der Wurzeln beraubt

Du irgendwo
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Für die 19-jährige Victoria ist es der Schock ihres Lebens, als sie durch einen Zufall erfährt, dass ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind, sondern sie adoptiert wurde! Für den Teenager bricht ...

Für die 19-jährige Victoria ist es der Schock ihres Lebens, als sie durch einen Zufall erfährt, dass ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind, sondern sie adoptiert wurde! Für den Teenager bricht eine Welt zusammen, nachdem ein unerwarteter Kuss diese bereits am Vortag ins Wanken gebracht hatte. Es ist alles zu viel für Vic, und so bricht sie impulsiv aus ihrem bisherigen Leben aus und mit ihrem besten Freund Jack auf zu einem Roadtrip durch Schottland. Das Ziel: Ihre leibliche Mutter, die sie in Edinburgh vermuten.
Es ist schon einiges, was da auf die Heldin dieses New-Adult-Romans einprasselt, und die Autorin lässt Vic auch wie eine echte Teenagerin reagieren mit der ganzen Klaviatur von Überreaktion, verbalem Um-sich-schlagen und letztendlich der Flucht. Der Roadtrip folgt dem Muster „Der Weg ist das Ziel“, denn unterwegs schafft es Vic nicht nur, ihr Leben und ihre Gefühle zu sortieren, sondern sie klärt auch ihr Verhältnis zu Jack, den sie spontan geküsst hatte und mit dem sie nie über diesen Kuss gesprochen hatte. Äußerst wohltuend für die Dynamik der Handlung ist dabei die zeitweise Reisegefährtin Willow, eine besonders spannende und sympathische Romanfigur!

Der Roman spart nicht mit Problemthemen, da gibt es jede Menge familiäre Probleme und Dramen, vor allem bei Jack. Die raue Landschaft und das typisch schottische Wetter leisten einen beachtlichen Beitrag zur dramatischen Atmosphäre der Geschichte. Die eigentliche „Auflösung“ des Hintergrunds der Adoption war mir persönlich dann aber leider zu konstruiert.

Ein New-Adult-Roman mit großen Gefühlen und viel Dramatik. Zum Jahresende erscheint die Fortsetzung aus der Perspektive von Vics leiblicher Mutter Emmeline.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Gefangen im ewigen Frühling

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Vor dreißig Jahren sind Quellfragmente aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eingedrungen und haben das Leben auf der Erde völlig verändert. Wenn Menschen in diese Quellbereiche eindringen, sterben sie. ...

Vor dreißig Jahren sind Quellfragmente aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eingedrungen und haben das Leben auf der Erde völlig verändert. Wenn Menschen in diese Quellbereiche eindringen, sterben sie. Oder in seltenen Fällen entwickeln sie Cosmic Powers, und nur ganz wenige sind immun. Nur dank des Schutzes sogenannter Cosmic Gates ist ein Leben in den Städten noch möglich, und global entbrennt ein zunächst noch politischer Streit zwischen den Menschen und den Cosmics.

Mittendrin ist Cora, die bereits als Kind ihre Eltern bei Ausschreitungen verloren hat. Sie ist immun, aber eine Cosmic Power konnte bei ihr nie nachgewiesen werden – außer der Auffälligkeit, dass sie außergewöhnlich viel Glück hat.

Das World Building dieses Fantasy-Romans ist wirklich außerordentlich gelungen. Es sind einige großartige Einfälle verarbeitet. Mein Favorit war eindeutig Bob, die Katze, auf deren Fell eine kleine Blumenwiese wächst! Es gab auch viele actionreiche Szenen, die wirklich gut umgesetzt waren.

Die Geschichte war originell und sehr schön zu lesen, aber tatsächlich fehlte ein wenig die Zielstrebigkeit. Über weite Teile war noch nicht ganz klar, was die Mission, das Ziel sein soll, wohin uns die Geschichte führen will. Dies klärte sich zum Glück in einem furiosen Finale, das nun richtig Lust auf den zweiten Band der Dilogie macht!

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Roman vs. Rätsel

Das Geheimnis des Duke
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Die Ostertage haben wir genutzt, um als Familie den Regency-Escape-Roman „Das Geheimnis des Duke“ auszuprobieren. Passend zu Ostern könnte man sagen, dass wir „alte Hasen“ sind, was Escape-Spiele, -Bücher ...

Die Ostertage haben wir genutzt, um als Familie den Regency-Escape-Roman „Das Geheimnis des Duke“ auszuprobieren. Passend zu Ostern könnte man sagen, dass wir „alte Hasen“ sind, was Escape-Spiele, -Bücher und auch echte Escape-Rooms betrifft, und so konnten wir voller Vorfreude loslegen. Positiv fiel gleich auf, dass es keine komplizierten Regeln oder Vorbereitungen gab, sondern wir konnten uns direkt in die Geschichte stürzen. Lediglich ein Brieföffner zum Lösen der Seiten wurde zum Start benötigt. Das Buch bietet im vorderen Bereich sogar Platz für Rätselnotizen.

Insgesamt ist das Büchlein äußerst liebevoll gestaltet und besticht vor allem durch die stilvollen Illustrationen. Regency-Romane erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit, und auch diese Geschichte rund um die junge Charlet ist sehr charmant erzählt. Allerdings sprengt die Story den üblichen Umfang eines gewöhnlichen Escape-Spiels deutlich. Vielmehr handelt es sich eigentlich um einen richtigen Roman mit eingebauten Rätseln. Dies sollte dringend bedacht werden! Für uns bedeutete dies, dass wir einander sehr viel vorzulesen hatten und das Buch nicht in der eigentlich üblichen Zeit, nicht einmal an einem Nachmittag lösen konnten. Meiner Meinung nach ist das Buch nicht als Gemeinschaftsprojekt geeignet, sondern man sollte das Buch wie ein gewöhnliches Buch lesen und die Rätsel als kleines Bonbon mitnehmen. Dann wird man mit diesem Regency-Schätzchen auch ganz entspannt viel Freude haben!

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?

Ein Sommer in Italien
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Eine letzte gemeinsame Reise von Mutter und Tochter nach Italien. So hatten es sich Katy und Carol vorgestellt und geplant, nachdem Carol ihrer Tochter immer von diesem herrlichen Sommer vorgeschwärmt ...

Eine letzte gemeinsame Reise von Mutter und Tochter nach Italien. So hatten es sich Katy und Carol vorgestellt und geplant, nachdem Carol ihrer Tochter immer von diesem herrlichen Sommer vorgeschwärmt hatte, den sie als junge Frau an der Amalfiküste verbracht hatte. Dann stirbt Carol jedoch, ehe sie die Reise antreten können, und Katy verliert mit ihrer Mutter auch den Halt im Leben. Kurzentschlossen reist Katy nun allein ins malerische Positano und macht dort eine unglaubliche Begegnung.

Dieser Roman ist gleichermaßen leicht wie ein zarter Sommerwind und schwer wie der Duft der Blüten an der Amalfiküste. Er beleuchtet das Mutter-Tochter-Verhältnis von Carol und Katy, lässt der Trauer Raum und auch dem völlig unerwarteten Wiedersehen der beiden. Dabei durchläuft insbesondere Katy eine interessante Entwicklung. Hals über Kopf ist sie abgereist, weiß noch nicht einmal, ob sie zu ihrem Ehemann überhaupt zurückkehren möchte. In Italien nun erwarten sie wahre Sinnesfreuden! Da wäre die unbändige Lust am italienischen Essen, die Leichtigkeit des Dolce Vita, die traumhaft schöne Landschaft der Amalfiküste mit Ausflügen nach Neapel und nach Capri. Und auch die Begegnungen verändern Katy. Da ist Adam, der ihr die Genüsse näherbringt. Und da ist die junge Carol, noch so ganz anders als später in ihrer Mutterrolle, in der sie von Katy stark idealisiert wurde. An dieser Stelle hätte ich mir ein wenig mehr Differenzierung des Verhältnisses, mehr Tiefe und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Vorbildcharakter gewünscht; hier begnügt sich der Roman jedoch leider mit Betrachtungen.

Für mich lebt diese Erzählung vor allem von dem üppigen Lebensgefühl, das mich sofort ins Auto springen und nach Italien fahren lassen wollte! Diese Sinnesfreude und Leichtigkeit hat die Autorin meisterhaft eingefangen!

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Kommt nur langsam in Fahrt

Emerdale 1: Two Sides of the Dark
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Taylor ist ein Teil von Emerdale, eines geheimen Forschungsprojekts, in dem Menschen durch Genveränderungen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattet werden. Als die gesamte Anlage von Emerdale vernichtet ...

Taylor ist ein Teil von Emerdale, eines geheimen Forschungsprojekts, in dem Menschen durch Genveränderungen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattet werden. Als die gesamte Anlage von Emerdale vernichtet werden soll, kann Tay mit einem der Wissenschaftler in letzter Sekunde fliehen. Getarnt nehmen die beiden ein neues Leben in Los Angeles auf, Taylor geht sogar zur Schule und lernt dort Jonathan kennen. Ihre telekinetischen Fähigkeiten verbirgt sie geschickt, genauso wie Jonathan dies mit seinen Ängsten und Gefühlen nach einem schlimmen Unfall tut. Während sich die beiden Außenseiter langsam anfreunden, wachsen in Taylor Zweifel, ob Emerdale tatsächlich vollständig zerstört wurde, und wem sie wirklich vertrauen kann.

Ich hatte mit dem Einstieg in die Story tatsächlich so meine Probleme. Die Story ist nicht nur ein wenig Slow Burn, sondern schleppt sich recht mühsam über die Seiten. Ich gebe offen zu, dass ich mich nur halbzufrieden 300 Seiten lang durchgearbeitet habe, ehe die Story plötzlich in Fahrt kam! Dann gab es auf einmal eine richtig rasante Handlung, jede Menge Action und vor allem Entwicklungen, und es stellt sich einfach nur die Frage: Warum nicht gleich so? Die Geschichte enthält zahlreiche vielversprechende Ansätze und Ideen. Da gibt es das Zenit, eine Art illegalen Fight Club, der ein absolut stimmungsvolles und cooles Setting darstellt. Auch die verschiedenen Dales faszinieren mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, die aber auch leider erst in den letzten paar Kapiteln des ersten Bands zur Sprache und zum Einsatz kommen.

Insgesamt hätte eine deutliche Straffung der Geschichte wirklich gut getan. Da stellt sich mir wieder einmal die Frage, warum man aus einer an sich großartigen Idee eine Dilogie strickt und die Story mit mächtigen Längen auf zwei Teile streckt anstatt sich für einen ausgewogenen Einzelband im genau richtigen Tempo und Umfang zu entscheiden. Ich bin nun gespannt, wie sich der zweite Teil liest.

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