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Veröffentlicht am 11.11.2020

Etwas schwächer als Teil 1

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
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Spoiler zum 1. Teil sind vorhanden!

MEINE MEINUNG
Der erste Teil der Neuerzählung von Alice hat mich absolut begeistern und fesseln können. Umso neugieriger war ich nun auf den zweiten Teil, dessen Veröffentlichung ...

Spoiler zum 1. Teil sind vorhanden!

MEINE MEINUNG
Der erste Teil der Neuerzählung von Alice hat mich absolut begeistern und fesseln können. Umso neugieriger war ich nun auf den zweiten Teil, dessen Veröffentlichung ich sehnlich erwartet habe. Das Cover passt perfekt in die Reihe und auch den besonderen Schnitt finde ich sehr gut gelungen.

Alice und Hatcher haben es geschafft: sie haben es aus den Fängen des Kaninchens geschafft und den Jabberwock besiegt. Nun begeben sie sich auf die Suche nach Hatchers Tochter Jenny und der nächste Albtraum beginnt. Sie reisen in das Land der Weißen Königin, das weitaus gefährlicher ist, als sie vermutet haben und schon beginnt das Spiel...

Der Anfang knüpft direkt an das Ende des ersten Teils an und wird mit einem fließenden Übergang fortgesetzt. Alice und Hatcher befinden sich in den Tunneln, die aus der Stadt heraus und in eine große, weite Wüste hinein führen, welche schließlich im Reich der Schwarzen Königin endet. Auf ihrer Reise begegnen Alice und Hatcher einigen neuen Figuren und einer ganz neuen Gefahr. Besonders die Magie anderer Figuren spielt hier immer mehr eine Rolle und die beiden Charaktere werden häufig vor die Frage gestellt, was Illusion und was die Wahrheit ist.

Es entwickelt sich eine ganz neue Geschichte, die nicht mehr so inspiriert von den beiden originalen Alice Teilen von Lewis Carroll zu sein scheint, wie der erste es noch war. Das hat bei mir Anfangs ein wenig Enttäuschung hervorgerufen, weil ich die Verbindung im ersten Teil so sehr mochte. So habe ich auch etwas länger mit dem Lesen gebraucht und besonders der Anfang hat sich für mich leider sehr gezogen.
Im Nachhinein habe ich in anderen Rezensionen gelesen, dass die Handlung eher an einem norwegischen Volksmärchen orientiert ist. Da ich das nicht kannte, kann ich dazu allerdings nicht viel sagen.

Ungefähr ab der Hälfte des Buches hatte mich die Spannung aber wieder vollkommen packen können und je näher wir dem großen Finale kamen, desto packender wurde es meiner Meinung nach auch. Es fügen sich immer mehr Puzzle-Teile zusammen und die Geschichte wurde langsam immer greifbarer. Vor allem mochte ich das Spiel mit den Illusionen, die Alice immer wieder hinters Licht führen wollten. Die letztendliche Geschichte der Schwarzen und Weißen Königinnen fand ich auch super interessant und aufregend dargestellt.

Einerseits ist es es wieder eine schaurige und düstere Geschichte, die dunkle Geheimnisse und schreckliche Ereignisse verbirgt. Aber gleichzeitig wirkte es auf mich weniger brutal und blutig als im ersten Teil noch. Dennoch war es natürlich wieder gruselig und schockierend zu lesen und trotzdem nichts für sehr schwache Nerven.

Insgesamt hat Alice sich im Vergleich zum ersten Teil deutlich weiter entwickelt. Schließlich erinnert sie sich wieder an ihre Vergangenheit und all die schrecklichen Dinge, die sie in den letzten Jahren geprägt haben. Sie ist immer noch oft unbedarft und naiv, schafft es aber immer mehr, auch weiter zu denken und Dinge zu hinterfragen.

Von Hatcher bekommen wir leider nicht all zu viel mit, denn er wird recht früh von Alice getrennt, die somit alleine da steht. Das fand ich super schade, da mir besonders die Kombination der beiden Figuren so gut gefallen hat. Denn der Kontrast zwischen der naiven und kindlichen jungen Frau und dem brutalen Axt-Mörder hatte mich im ersten Teil absolut faszinieren können.

FAZIT
Eine spannende Fortsetzung, die uns in ein magisches, aber düsteres und schauriges Wunderland führt. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten konnte mich die Handlung mit der Zeit immer mehr fesseln und begeistern, sodass ich schlussendlich kaum aufhören konnte, sie zu lesen. Nicht mehr so brutal, wie der erste Teil und weniger an dem Original von Lewis Carroll orientiert, aber dennoch eine wunderbar fesselnde Geschichte.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Eine Geschichte voller Geheimnisse und Leidenschaft

Things We Never Said - Geheime Berührungen
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Meine Meinung
Als großer Fan von Samantha Young kann ich mir kaum eine Neuerscheinungen entgehen lassen, so also nicht „Things We Never Said“. Das Cover gefällt mir unglaublich gut, weil die Farben so ...

Meine Meinung
Als großer Fan von Samantha Young kann ich mir kaum eine Neuerscheinungen entgehen lassen, so also nicht „Things We Never Said“. Das Cover gefällt mir unglaublich gut, weil die Farben so wunderbar harmonisieren. Leider erkennt man nicht wirklich, dass es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt. Denn obwohl ich ein großer Fan der Autorin bin, habe ich es noch nicht geschafft, all ihre Bücher zu lesen, so leider auch die ersten zwei Teile der Hart’s Broadwalk-Reihe, welche noch von Ullstein verlegt wurden. Beim Lesen hat es mich nicht gestört, man kann diesen Teil auch sehr gut alleine lesen, doch die Info wäre ganz gut gewesen.

Dahlia lernt Michael per Zufall kennen, doch es knistert sofort zwischen den beiden. Da Dahlia allerdings ausgerechnet mit Michaels bestem Freund zusammen ist, lässt sie ihn zunächst gehen. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder und sie können der Leidenschaft zwischen ihnen kaum noch standhalten, bis eine Entscheidung schwere Folgen mit sich zieht und die beiden trennt. Bis sie nach 9 Jahren wieder aufeinander treffen und die dunklen Geheimnisse langsam an die Oberfläche geraten.

Mehr kann ich zum Inhalt an dieser Stelle kaum sagen, da es sonst unglaublich spoilern wird. Denn wenn in diesem Buch an etwas nicht gespart wurde, dann sind es Geheimnisse!

Aber fangen wir mal mit Dahlia an. Sie ist in einer Großfamilile aufgewachsen, aber obwohl ihr Vater sie über alles liebt, hatte sie es nicht immer leicht. Als sich zahlreiche Ereignisse überschlagen, verlässt sie ihre Heimatstadt fluchtartig und zieht in das Touristen-Örtchen Hartwell, wo sie einen Schmuckladen eröffnet. Sie liebt ihr neues Leben und ihre neuen Freundinnen dort, auch wenn ein Loch in ihrem Herzen einfach nicht gefüllt werden kann. Sie versteckt zahlreiche Geheimnisse und hat schon sehr viel durchmachen müssen, weswegen sie sich mittlerweile nur noch selten öffnen kann. Häufig macht sie es sich selbst ein wenig schwerer, als es eigentlich wäre, weil es ihr nicht leicht fällt, über ihren Schatten zu springen. Sie hat sehr hohe Mauern errichtet und möchte niemandem zur Last fallen, weswegen sie die Probleme in sich auffrisst. Dennoch habe ich sie sehr schnell in mein Herz geschlossen, weil sie einfach liebenswert ist. Sie macht Fehler, aber stets mit den besten Hintergedanken und entwickelt sich im Laufe des Buches wunderbar weiter.

Ihre große Liebe Michael ist da etwas verschlossener. Wir erfahren im Laufe des Buches leider nicht allzu viel über ihn. Er arbeitet bei der Polizei und hat dort mittlerweile schon sehr viel erreicht. Außerdem ist er sehr emotional und fühlt sehr stark – sowohl die Liebe, als auch den Hass. Insgesamt hat er sich mein Herz erst erobern müssen, aber letztendlich hat er es auf jeden Fall geschafft.

Die Leidenschaft zwischen den beiden ist regelrecht spürbar, was ich echt super fand. Nach dem ersten Wiedersehen stehen zwar ganz andere Gefühl als Liebe zwischen den beiden, doch auch diese waren so unglaublich leidenschaftlich. Besonders Michael hat mir mit seinen Aktionen Dahlia gegenüber immer wieder das Herz gebrochen.

Als Nebencharaktere treten zunächst Dahlias Freundinnen auf, die man schon aus den ersten beiden Teilen kennen könnte. Deswegen wurden sie häufig nur oberflächig vorgestellt, was ich etwas schade fand. Ich habe ja bereits gesagt, dass ich sie nicht gelesen habe und eigentlich auch in diesem Teil keine Probleme hatte, dennoch bin ich mit den Namen an einigen Stellen etwas durcheinander geraten. Da der Roman allerdings zu einem großen Teil in Dahlias Heimatsort spielt, stellte das für mich kein großes Problem dar. Außerdem lernen wir Dahlias Familie kennen, die mir mal mehr, mal weniger sympathisch war. Auch hier werden die Charaktere zum großen Teil eher oberflächig behandelt, was aber auch okay war.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Dahlias Perspektive und in der Er-Form aus Michaels Perspektive geschrieben worden, wodurch von Beginn an eine höhere Verbindung zu Dahlia bestand. Denn obwohl wir beide Perspektiven kannten, hätte ich mir noch mehr zu Michaels Gefühlswelt gewünscht. Der Schreibstil war wie gewohnt sehr leicht und angenehm zu lesen, mit Samantha Youngs Worten bin ich regelrecht durch die Seiten geglitten.

Es beginnt mit Dahlias und Michaels Kennenlernen, woraufhin ein Zeitsprung von etwa 9 Jahren folgt und das erste Wiedertreffen der beiden thematisiert. Nach einem weiteren Zeitsprung von wenigen Monaten beginnt schließlich die richtige Handlung. Diese wird schließlich von zahlreichen Rückblicken unterstützt, die auf das große Ereignis vor 9 Jahren hinarbeiten, nachdem Dahlia verschwunden ist. Die Aufarbeitung hat mir hier sehr gut gefallen, da sie eine unglaublich hohe Spannung erzeugt. Lange wusste man überhaupt nicht, was vorgefallen ist und was dazu geführt hat, dass Dahlia ohne ein Wort abhauen muss. Durch die stückchenweise Aufdeckung bin ich auf jeden Fall am Ball geblieben und habe kaum noch aufgehört, zu lesen.

Die Handlung ist wie gesagt voller Geheimnisse, die teilweise regelrecht schockierend sind. Wir erfahren eine Menge über Dahlias Familie, besonders über ihre Mutter und es werden zahlreiche Themen angesprochen, die wahrlich keine leichte Kost sind. Es wird vieles angesprochen, was sehr wichtig ist, aber an einigen Stellen hätte ich mir noch ein wenig mehr Aufklärung gewünscht. Es wurde mir oft zu schnell abgetan, was ich sehr schade fand. Ich möchte nicht zu viel verraten, deswegen gehe ich da nicht genauer drauf ein.
Auf jeden Fall verstecke sich hinter gefühlt jedem Kapitel eine neue Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte und langsam fügt sich das gesamte Puzzle zusammen. Die Geschichte, die hier gesponnen wird, ist auf jeden Fall heftig und hat mich als Leserin auf jeden Fall begeistern können.

Dann kam allerdings das Ende und dafür muss ich auch einfach einen Punkt abziehen. Bis zu diesem Punkt habe ich das Buch trotz meiner kleinen Kritiken absolut geliebt, doch dann wurde es leider ein wenig kaputt gemacht.
Es gibt plötzlich eine Art neuen Handlungsstrang, der etwas ganz anderes thematisiert und keineswegs zur restlichen Handlung passte, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Es kam für mich wie aus dem Nichts und hatte auch gar keinen Grund, noch zu passieren. Vielleicht sind das irgendwelche Zusammenhänge zu den ersten beiden Teilen, doch mich hat das absolut nicht abholen können. Ich war tatsächlich total verwirrt und bin kaum noch mitgekommen. Dadurch hat sich das Ende zudem unendlich gezogen, was gar nicht hätte sein müssen. Und das war so schade, weil der Rest mich so sehr begeistern konnte.

Fazit
Eine Geschichte voller Geheimnisse oder Leidenschaft, die mich absolut in ihren Bann ziehen konnte. Die Charaktere sind gefühlvoll und der Schreibstil angenehm und emotional. Die Handlung ist hart und ernst, gleichzeitig aber auch voller Emotionen. Wäre das etwas wirre Ende nicht gewesen, hätte ich hier ein neues Lieblingsbuch der Autorin.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Ein spannender Auftakt, der teilweise etwas wirr wurde

Pike - Er wird sich rächen
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MEINE MEINUJNG
Nachdem ich die Autorin erst neulich durch die Outskirts-Reihe kennen gelernt habe, war ich ganz gespannt auf "Pike", obwohl es laut Klappentext in eine ganze andere Richtung gehen würde. ...

MEINE MEINUJNG
Nachdem ich die Autorin erst neulich durch die Outskirts-Reihe kennen gelernt habe, war ich ganz gespannt auf "Pike", obwohl es laut Klappentext in eine ganze andere Richtung gehen würde. Ich wusste nicht, dass es als Spin-Off zu ihrer King-Reihe veröffentlicht wurde, die habe ich nämlich noch nicht gelesen. Trotzdem war ich super gespannt, da ich Dark Romance aktuell super gerne lese.

Da Pike in Logan's Beach aufgewachsen ist, kennt er auch die andere Seite des hübschen Urlaubsortes. Denn der Auftragskiller kennt die Gesetze der Straße und ist Teil ihrer bösen Seiten. Bei seinem aktuellen Auftrag macht ihm Mickey einen Strich durch die Rechnung, weswegen er sie kurzerhand einsperrt und versucht, Informationen aus ihr herauszubekommen. Doch irgendwie fühlt er sich zu ihr hingezogen, was er allerdings niemals zulassen würde. Gleichzeitig könnte er niemals ahnen, was Mickeys Mission ist und wie ihre Schicksale miteinander verflochten sind.

Weder über Mickey, noch über Pike erfahren wir großartig viel. Immer wieder werden uns Bruchteile an Informationen zugeworfen, die sich erst nach und nach zu dem großen Gesamtbild setzen. Aber trotzdem blieben mir die Charaktere die gesamte Zeit über viel zu oberflächig, besonders bei Pike hatte ich das Gefühl, große Informationen würden noch fehlen. Am Ende beantworten sich zwar einige Fragen, aber insgesamt waren mir die Charaktere zu lange zu undurchsichtig.

Da hat es auch nicht sonderlich geholfen, dass die Kapitel abwechselnd aus Pikes und Mickey Perspektive geschrieben wurden. Sie wechseln sich nicht regelmäßig ab, bieten aber wenigstens kleine Einblicke in die Gefühlswelten beider Figuren. Der Schreibstil war sehr angenehm und leicht zu lesen, auch wenn er sehr explizit war.

Die Handlung konnte mich leider nur teilweise überzeugen. Ich weiß nicht, ob es mir geholfen hätte, zunächst die King-Reihe zu lesen, aber es war mir alles zu wirr. Das Vorwissen aus den anderen Teilen hätte mir vermutlich sehr viel weiter geholfen. Wie bereits gesagt, wurde man anfangs ziemlich in die Handlung geworfen, was ja häufig so ist, also war es noch ganz okay. Aber viele Figuren wurden nur wenig vorgestellt, sodass ich die ganzen Verbindungen auch am Schluss nicht komplett verstanden habe.

Trotzdem ist der Start super spannend und macht definitiv neugierig auf den restlichen Inhalt. Auch die Anziehungskraft zwischen Pike und Mickey ist ganz klar vorhanden, auch wenn sie sich immer wieder mit ihrem Hass aufeinander vermischt. Auch sehr schön fand ich, dass sie sich der Leidenschaft zwischen den beiden nicht sofort hingeben, sondern dass das ganze zunächst nur immer wieder angeteasert wird. Sie fallen nicht sofort übereinander her, sondern verspüren anfangs tatsächlich hauptsächlich Hass aufeinander. Trotzdem dürfen die schmutzigen, besonders bei Pike, natürlich nicht fehlen, auch wenn das mir hin und wieder ein wenig zu viel wurde.

Während sich also immer Puzzle-Teile zusammenfügen und die Handlung sich immer mehr zuspitzt, wurde ich absolut von ihr gefesselt. Die erste große Auflösung hat dann schließlich einen noch größeren Wust an Verwirrung in mir hervorgerufen. Es geht plötzlich um etwas ganz Großes und wird viel viel politischer und extremer, als ich je hätte vermuten können. Es hat mich wirklich komplett aus dem Nichts erwischt und ich musste einige Seiten doppelt lesen, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verlesen habe. (view spoiler).

Nachdem wir schließlich mit zahlreichen neuen Infos erschlagen wurden, ist die Spitze des Endes jedoch ein riesiger Cliffhanger, der definitiv das Verlangen nach dem zweiten Teil hervorruft.

FAZIT
Ich stehe dem Buch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits hat mich die Handlung absolut gefesselt, der Schreibstil war super angenehm zu lesen und das Ende macht ganz klar Lust auf den zweiten Teil. Gleichzeitig war es mir häufig auch etwas zu wirr, zu wenig erklärt und die Protagonisten kratzten für mich zu sehr an der Oberfläche.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Ein super süßes Jugendbuch, das mein Herz auf jeden Fall erwärmt hat!

What I Like About You
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Meine Meinung
Das englische Original hat mich schon vor einer Weile angesprochen, als ich entdeckt habe, dass der One-Verlag es ins Deutsche übersetzen wird, habe ich noch gewartet. Das deutsche Cover ...

Meine Meinung
Das englische Original hat mich schon vor einer Weile angesprochen, als ich entdeckt habe, dass der One-Verlag es ins Deutsche übersetzen wird, habe ich noch gewartet. Das deutsche Cover gefällt mir persönlich sogar noch besser, als das originale.

Halle, die sich im Internet nur Kels nennt, ist seit einigen Jahren Buchbloggerin, die besonders mit ihrer Idee, Cupcakes passend zu Buchcovern zu backen, durch die Decke gegangen ist. Mittlerweile hat sie eine große Anhängerschaft und auch einige echten Freundschaften sind durch ihr Online-Leben entstanden. Dabei ist sie stets bedacht ihre wahre Identität zu schützen, sodass nicht einmal ihre besten Freunde ihren echten Namen kennen. Doch nach einem Umzug und einem Schulwechsel steht Halle plötzlich Nash gegenüber, der online ihr bester Freund ist. Doch er hat noch nie etwas von Halle gesehen oder gehört…

Halle ist ein ganz süßer Charakter mit einer besonderen Familie. Wie gesagt nennt sie sich online nur Kels, hat auch noch nie Fotos von sich veröffentlicht und ist nur als Buchbloggerin so berühmt. Das alles macht sie, um ihre Identität zu schätzen und nicht in Verbindung mit ihrer berühmten Familie gebracht zu werden. Da sie in ihrer Kindheit oft umziehen musste, hatte sie nie richtige Freunde, weswegen die Freundschaft zu ihren Online-Freundinnen umso tiefer ist. Online kann sie einfach die Person sein, die sie im echten Leben niemals sein könnte. Denn als Kels ist sie stark, selbstbewusst, erfolgreich und beliebt. Als Halle ist sie einsam, sozial etwas unbeholfen, unerfahren und häufig sehr naiv.
Trotz ihrer häufig sehr naiven Art habe ich sie schnell in mein Herz schließen können. Sie macht zwar einige Fehler in diesem Buch und häufig hätte ich sie einfach gern geschüttelt, doch gleichzeitig kann ich sie einfach verstehen, weswegen sie einfach einen Platz in meinem Herz bekommen hat. Außerdem ist sie Jüdin, es spielt keine großartige Rolle für die Handlung, aber den kleinen Zusatz fand ich super! Wir erfahren nämlich ein paar Kleinigkeiten über jüdische Bräuche und Feste, was ich super interessant fand.

Nash ist ebenfalls in der Online-Welt nicht unbekannt. Er zeichnet Comics, die er mit seiner Leserschaft teilt, geht dabei aber offener mit seinem echten Namen um. Er lebt schon sein Leben lang in der Kleinstadt, die gefühlt nur aus Rentnern besteht und würde zu gerne weg von zu Hause, am besten an die NYU um zu studieren. Im Gegensatz zu Halle hat er auch im echten Leben eine feste Freundesgruppe, auf die er sich immer verlassen kann.
Nash war einfach toll. Er war lieb, zuvorkommend und super sympathisch, ein wirklich toller Charakter einfach. Allerdings war er mir ein wenig zu oberflächig. Dafür, dass er das große Love Interest ist, war er mir etwas zu flach, obwohl die Autorin hier schon sehr gute Ansätze für mehr Tiefe hatte.

Aber auch die Nebencharaktere sollten hier nicht unerwähnt bleiben! Typisch für Jugendbücher sind diese zwar ebenfalls oberflächiger und stereotypischer gehalten, doch im ganzen Zusammenspiel hat mich das überhaupt nicht gestört.
Fangen wir mal mit Halles Opa an, den ich einfach nur knuddeln möchte. Obwohl er keine tragende Rolle spielt, ist er mir sehr ans Herz gewachsen. Er macht eine wunderschöne Entwicklung durch, die sich besonders mit dem Thema Trauerbewältigung beschäftigt, die mir super gut gefallen.
Aber auch Halles Bruder, Ollie, hat schnell einen Platz in meinem Herzen bekommen. Er ist super süß, steht immer hinter Halle und hat scheinbar ein ähnlich kompliziertes Liebesleben wie seine große Schwester. Ich fand es nur schade, dass er nicht noch häufiger vorgekommen ist.
Halles und Nashs Freunde, online wie offline, und Halles Eltern bleiben da sogar noch ein wenig oberflächiger. Wie gesagt hat es mich in dem Zusammenspiel mit dem Inhalt nicht gestört. Am besten fand ich allerdings noch Halles Vater, der im Familiengruppenchat immer nur in Emojis ohne zusätzliche Wörter geschrieben hat, was mich immer wieder amüsiert hat.

Und kommen wir damit auch gleich zum Schreibstil der Autorin. Der Roman ist in der Ich-Form komplett aus Halles Perspektive geschrieben worden. Der Schreibstil ist sehr leicht, angenehm zu lesen und auf jeden Fall dem Alter entsprechend. Was ich besonders schön fand, waren die Einbindungen zahlreicher Tweets, Chat-Verläufen und Blogeinträge. Sie haben die Handlung immer wieder auflockern können und haben mich vor allem durch ihre authentische Darstellung sehr begeistert. Statt lol und xd gab es hier nämlich aktuellen „Slang“ der Jugendlichen, der durch tatsächliche Emojis und nicht einfache Smileys unterstützt wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob man versteht was ich meine, aber ich bin kurz gesagt besonders von der Authentizität dieser Darstellung begeistert.

Der Inhalt ist eigentlich genau das, was der Klappentext schon verspricht.
Kurz gesagt ist Halle beim ersten Treffen mit Nash so perplex, dass sie kaum etwas herausbringt und sich mit ihrem echten Namen vorstellt. Sie hat Angst, die Freundschaft zwischen Kels und Nash aufs Spiel zu setzen, weswegen sie ihm zunächst nichts sagt und schließlich hat sie das Gefühl, es sei einfach zu spät, um das Missverständnis wieder gerade zu rücken. Dabei verletzt sie nicht nur Nash, sondern auch ihre anderen Freund
innen…

Insgesamt muss ich zugeben, dass ich schon mal in einer ähnlichen Situation war, wenn auch nicht so verkorkst. Als ich angefangen habe, mich im Internet zu bewegen, habe ich das ebenfalls unter einem Pseudonym getan. Meine ersten Internet-Freundinnen habe ich auch viel zu lange in dem Glauben gelassen, dass das mein echter Name sei. Kurz vor einem ersten Treffen habe ich es schließlich noch aufgelöst, aber selbst per SMS war das so so unangenehm, dass ich verstehen kann, wie unangenehm und herausfordernd das für Halle von Person zu Person sein muss. Aber gleichzeitig hat es mir doch zu lange gedauert. Halle hat im Laufe des Buches einige Vorlagen bekommen, die sie nicht genutzt hat und auch wenn es super schwierig ist, ist mir eindeutig zu viel Zeit im Laufe des Romans vergangen. Dadurch hat sich die Handlung leider sehr lange im Kreis gedreht, wodurch sich auch die Charaktere kaum weiter entwickeln konnten. Ich hätte mir hier eine etwas andere Lösung gewünscht.

Allgemein wird dadurch aber besonders das Thema der Internet-Anonymität besonders gut aufgegriffen. Es zeigt, wie schnell man sich als jemanden ausgeben kann, der man gar nicht ist. In diesem Fall ist es zwar nur Halle, die gerne backt und liest, aber hinter Kels hätte auch jemand ganz anderes stecken können. Es wird auch gezeigt, wie schnell sich gewisse Dynamiken im Netz entwickeln, wie man seine Reichweite gut nutzen kann und wie schnell man Internet-Nutzer gegen sich aufspielen kann. Es war insgesamt ein guter Einblick hinter die Kulissen einer sehr erfolgreichen Bloggerin, der auch die Schattenseiten in kleinen Aspekten thematisiert.

Kommen wir zum letzten großen Thema, welches hier angesprochen wurde und mir tatsächlich sehr am Herzen liegt. Im Roman geht es immer wieder um eine fiktive Autorin, die besonders durch ihr Jugendbuch erfolgreich geworden ist. Dass diese nun äußert, sie würde gerne ein „echtes“ Publikum ansprechen und nicht „nur“ Jugendliche, stößt in der Blogger-Gemeinde sauer auf. Ich fand es total schön, wie genau dies thematisiert wurde, weil ich auch immer wieder mit diesem Thema konfrontiert werde. Auch dass hier besonders die Leserschaft total degradiert wird und von der fiktiven Autorin als nicht gut genug dargestellt wird, fand ich sehr spannend. Schließlich lesen und lieben Jugendliche genauso gut, wie eine ältere Leserschaft; wenn nicht sogar besser, wenn man sich Hypes in den sozialen Medien anschaut. Es ist nämlich auch im echten Leben immer wieder schade zu sehen, wenn Leser*innen von YA/NA nur schief belächelt werden, weil ihr Lieblingsgenre nicht so anspruchsvoll ist, wie andere. Häufig musste ich schon hören, dass es viel mehr wert sei, wenige anspruchsvolle Lektüren zu lesen, als zahlreiche „Leichte Kost“, was totaler Quatsch ist.

So kommen wir aber noch einmal auf das Buch zurück. Insgesamt mochte ich es nämlich doch ganz gerne. Der Einstieg ist mir leicht gefallen, ich konnte es super gut und schnell lesen und auch wenn der Mittelteil sich immer mal wieder gezogen hat, fand ich es einfach nur süß.
Das Ende verlief mir etwas zu flott und zu schnell war es auch schon wieder vorbei. Ich hätte mir da gerne noch einen Prolog gewünscht, der eventuell ein paar Monate in die Zukunft blickt, sodass es ein etwas runderer Abschluss entstanden wäre.

Fazit
Ein super süßes Jugendbuch, das Lust auf noch mehr Bücher und Cupcakes macht. Die Charaktere waren ganz süß, wenn auch teilweise zu oberflächig, aber trotzdem sehr liebenswert. Die Handlung war einfach schön zu lesen und hat mir ein paar schöne Stunden bereitet. Auch wenn ich mir an der ein oder anderen Stelle etwas anders gewünscht hätte, bin ich sehr zufrieden mit dem Buch.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Eine absolut bezaubernde Geschichte!

Wild like a River
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Meine Meinung
Die Leuchtturm-Trilogie der Autorin hatte mir wirklich gut gefallen, weswegen ich auch gleich hellhörig wurde, als sich eine Neuerscheinung angekündigt hat. Das Cover ist wunderschön und ...

Meine Meinung
Die Leuchtturm-Trilogie der Autorin hatte mir wirklich gut gefallen, weswegen ich auch gleich hellhörig wurde, als sich eine Neuerscheinung angekündigt hat. Das Cover ist wunderschön und passt auch perfekt zum Inhalt, welcher sich wirklich außergewöhnlich anhört.

Haven lebt schon fast ihr gesamtes Leben im kanadischen Jasper-Nationalpark. Als Tochter einer der Ranger ist sie naturverbunden aufgewachsen und kennt sich mit Pflanzen und Tieren besser aus, als mit Menschen. Als sie auf den Studenten Jackson trifft, der die Faszination ihrer Welt mit ihr teilt, ist sie begeistert und froh, endlich jemanden gefunden zu haben. Doch Jackson muss zurück in die Großstadt…

Haven ist eine junge Frau, das für den Wald und die Natur lebt. Als kleines Mädchen sind ihr Vater und sie in den Nationalpark gezogen und seitdem hat sie ihn nicht mehr wirklich verlassen. Weil sie zu Hause unterrichtet wurde und gerade ein Fernstudium angefangen hat, fehlt ihr der Kontakt zur „richtigen“ Welt. Sie hatte nie wirklich Freunde, neben den Park-Mitarbeitern und Tieren, aber fragt sich mittlerweile immer mehr, wie das Leben in einer Stadt wäre. Aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung im Umgang mit Mitmenschen ist sie sehr naiv, sie versteht viele Witze und Ironie nicht und trifft auf Fremde immer mit einer positiven Erwartungshaltung. Obwohl sie schon eine junge Erwachsene ist, hat sie vom echten Leben einfach noch nicht viel mit bekommen und lernt erst jetzt, wie das ist. Ich finde, man konnte sie einfach nur ins Herz schließen, trotz ihrer leichtgläubigen und überforderten Art. Schließlich ist die gut begründet und war auch an keiner Stelle nervend, sondern in angemessenen Maßen.

Ihr gegenüber befindet sich Jackson. Ein Jura-Student aus der nächsten Großstadt, der bisher ein komplett gegenteiliges Leben von Haven geführt hat. Trotzdem liebt er die Natur und lässt sich von ihr faszinieren und verbringt gerne die Zeit im Nationalpark um zu Wandern. Im Gegenteil zu Haven hat er einen relativ festen Freundeskreis, auch wenn die Freundschaften nicht sonderlich tiefgehend sind. Mit ihm hatte ich zugegebenermaßen hin und wieder kleine Probleme. Zu Beginn bin ich ihm zunächst sehr schnell verfallen. Er geht sehr liebevoll mit Haven um, lässt sich von ihr mitreißen und begeistern und wirkt wie ein lieber junger Mann. Mit der Zeit zeigt er allerdings immer mehr Seiten von sich, die ihn leider immer unsympathischer machten. Er ist herrisch und bestimmerisch und auch wenn er Haven damit nur beschützen möchte, hätte er ihr einfach mehr zutrauen sollen. Er scheint in der zweiten Hälfte des Buches kaum loslassen zu können und tritt stets sehr angespannt auf, wodurch er schnell unsympathisch wirkte. Zum Ende hin rafft er sich allerdings noch einmal richtig auf und ist wieder so liebenswürdig wie zuvor, was mich wirklich gefreut hat.

Die Nebencharaktere sind größtenteils etwas stereotypisch und nicht sonderlich tiefgehend, was mich in dem Zusammenhang aber auch nicht weiter gestört hat. Sie haben ihre Zwecke erfüllt und der Geschichte einen guten Rahmen gegeben, ohne dass sie sich zu sehr in den Vordergrund gedrängt haben.

Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben, wobei sich hier Havens und Jacksons Perspektiven jeweils abwechseln. Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen, sodass ich recht schnell durch das Buch geglitten bin. Die Autorin beschreibt zudem wunderbar bildlich die ganze Szenerie des Nationalparks, was mir absolutes Fernweh bereitet hat.

Die Handlung konnte mich schon allein wegen des besonderen Handlungsortes schnell begeistern. Die Beschreibungen der Wälder, Flüsse und Seen hat haben mich so schnell verzaubert, dass ich aus dieser Welt gar nicht mehr raus wollte. Die Autorin hat ein unglaubliches Fernweh mit einer riesigen Lust aufs Wandern bei mir geweckt, dass allein dieser Aspekt mich schon absolut überzeugt hat.

Zudem mochte ich natürlich auch Havens und Jacksons vorsichtiges Annähern und Kennenlernen, das zunächst in einem recht angenehmen Tempo geschieht. Ich mochte ihre ersten Treffen und die Art, wie sie zusammen ihre Zeit verbrachten, was mich ganz neidisch gemacht hat.

Ungefähr zur Hälfte gibt es einen Cut und der zweite Teil beginnt, von dem ich an dieser Stelle aber nichts vorweg nehmen möchte.
Hier ändert sich die Atmosphäre und die Handlung ähnelt schließlich immer mehr einem typischen New Adult-Roman. Was ich nicht negativ meine, ich liebe NA-Romane, aber hier hätte ich mir einfach noch etwas mehr von dem Zauber aus dem ersten Teil gewünscht.
Das Tempo zwischen Haven und Jackson verändert sich nämlich auch, die Beziehung zwischen den beiden wird immer ernster und die Verbindung immer stärker, obwohl ich das leider nicht immer so mitfühlen konnte. Mir fehlte noch ein wenig mehr Knistern und Leidenschaft zwischen den beiden.

Das Drumherum hat mir aber dennoch sehr gut gefallen. Ich bin Haven und ihrer Art einfach so verfallen, dass ich ihre Geschichte einfach gerne verfolgt habe. Sie wird vor einige Herausforderungen gestellt, lernt immer mehr Menschen kennen und lernt immer wieder etwas Neues. Sie muss leider auch immer wieder auf die Schnauze fallen, was mir einfach unendlich leid getan hat.

Gleichzeitig spielt auch ihre Familiengeschichte immer wieder eine Rolle, da ihr Vater mit diesem Thema sehr geheimnisvoll umgeht. Die Aufarbeitung von dieser Thematik hat mir im Zusammenhang mit der Handlung wirklich gut gefallen. Wir erfahren gemeinsam mit Haven immer wieder etwas neues bis schließlich das große Geheimnis platzt, das für Haven einiges klar stellt. Ich mochte es, dass es nicht die gesamte Handlung über im Vordergrund steht, sondern wie ein Schatten darüber liegt, der nach und nach gelüftet wird.

Das Ende hat mir besonders aufgrund der Charakterentwicklungen gefallen. Auch wenn es letztendlich keine große Überraschung darstellte, was es ein echt schöner Schluss.

Fazit
Eine wunderschöne Geschichte, die mich mit ihrer naturnahen Atmosphäre absolut verzaubern konnte. Die Stimmung passt perfekt in den goldenen Herbst und besonders Haven ist mir schnell ans Herz gewachsen. Die Geschichte ist etwas besonderes, die Charaktere haben mir gut gefallen und ich hätte gerne noch mehr Zeit in dem Nationalpark verbracht. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den 2. Teil!

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